Sonnenhof-Coach Rüdiger Rehm: "Wir sind eine tolle Gruppe"

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in einer Serie vor. Heute: Trainer Rüdiger Rehm, der mit Aufsteiger Sonnenhof Großaspach gerade die erste Krise durchmacht.

Die vergangenen Tage waren für Rüdiger Rehm mal wieder ganz speziell. Zunächst stand eine lange Reise auf dem Programm. Mit der SG Sonnenhof Großaspach musste der Trainer des Drittliga-Aufsteigers bei Holstein Kiel antreten. Mehr als 700 Kilometer Autobahnfahrt, über sieben Stunden, viele Staus. Und dann hatten die Schwaben auch noch eine 1:3-Niederlage im Gepäck – das sechste Spiel in Folge ohne Sieg. Nach tollem Start ist Sonnenhof Großaspach nun am Rande der Abstiegszone angekommen.

 

Rehm hat das Problem, dass er in den Tagen danach den Rückschlag mit seinen Spielern nur teilweise aufarbeiten konnte. Und am Sonntag (14 Uhr) kommt mit dem SV Wehen Wiesbaden schon der nächste Hochkaräter in die Mechatronik Arena. Rehm allerdings hat kaum Zeit, sein Team darauf vorzubereiten, er muss das seinen Assistenten überlassen. Denn der erst 35-Jährige absolviert neben seiner Cheftrainertätigkeit derzeit die Ausbildung zum Fußball-Lehrer – und die führte ihn in dieser Woche zur UEFA ins schweizerische Nyon.

"Trainerlehrling" Rehm zwischen Lehrgang und 3. Liga

 

"Es ist alles sehr anstrengend und zeitintensiv", sagt Rehm. "Aber wir sind eine tolle Gruppe. Die Ausbildung ist herausragend, man lernt unheimlich viel. Dafür nehme ich die Mühe gerne in Kauf. Es ist eine Ehre, hier dabei sein zu können. Auch wenn es sicher keine optimale Konstellation ist." Rehm verbringt also derzeit ziemlich viel Zeit auf der Autobahn, am Telefon, im Internet. "Ich habe totales Vertrauen zu meinem Trainerteam in Großaspach. Sie müssen jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen", betont Rehm. Das ist derzeit auch absolute Voraussetzung, damit dieses wacklige Konstrukt nicht in sich zusammenfällt.

Es ist eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte, die die SG Sonnenhof und Rüdiger Rehm verbindet. 2008 wechselte er als Spieler in die Oberliga nach Aspach. Sein Ruf eilte ihm voraus: Zusammen mit Willi Landgraf hält Rehm einen Rekord in der 2. Bundesliga – 188 Begegnungen hat er dort für verschiedene Klubs absolviert. Neunmal durfte der frühere Abwehrspieler den Schlusspfiff wegen eines Platzverweises nicht auf dem Rasen erleben.

Seit sieben Jahren in Großaspach

 

Nun geht Rehm bereits in seine siebte Saison in Großaspach. Zunächst nur als Spieler, dann als spielender Trainer, dann als Co-Trainer und Stand-by-Spieler und schließlich seit Juni 2012 als Chefcoach. In der vergangenen Saison ist dann das fast Unvorstellbare passiert: der Aufstieg in die 3. Liga. "Die Entwicklung des Vereins hat in dieser Form niemand für möglich gehalten", sagt Rehm. "Schon in der Landesliga haben wir gedacht, dass sei das Maximale, was wir herausholen können. Mit dieser Devise sind wir immer gut gefahren."

 

Und genau so machen sie es auch jetzt. Aus dem kleinen Amateurverein ist ein Klub geworden, der auf der großen Bühne des deutschen Fußballs für ganz schön Wirbel sorgt. "Ein Dorf muckt auf" haben die "Ruhr Nachrichten" neulich ganz passend vor dem Duell der Spielgemeinschaft gegen die Reserve von Borussia Dortmund getitelt. Rehm kann damit gut umgehen. Er weiß ja, dass es tatsächlich so ist. Aber er weiß natürlich auch, dass die Erwartungen entsprechend nicht in den Himmel wachsen: "Der Klassenerhalt ist unser Ziel. Es wäre eine große Enttäuschung, wenn wir das nicht schaffen würden. Allerdings würden hier dann auch nicht alles wie ein Kartenhaus zusammenbrechen."

 

Dafür wird auch Ulrich Ferber sorgen, der Vereinsgründer. Er ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Personen im Klub. Denn Ferber ist eine ziemlich große Nummer in Großaspach. Dort betreibt er zusammen mit seiner Frau und Schlägersängerin Andrea Berg ein Erlebnishotel. Zudem ist Ferber erfolgreich als Spielervermittler tätig. Ohne ihn läuft hier nicht viel – Ferber, seine Kollegen in der Vereinsführung und der Trainerstab um Chefcoach Rüdiger Rehm haben die SG Sonnenhof Großaspach nach oben geführt - eine bislang fast unvergleichbare Erfolgsgeschichte.

[mspw]

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in einer Serie vor. Heute: Trainer Rüdiger Rehm, der mit Aufsteiger Sonnenhof Großaspach gerade die erste Krise durchmacht.

Die vergangenen Tage waren für Rüdiger Rehm mal wieder ganz speziell. Zunächst stand eine lange Reise auf dem Programm. Mit der SG Sonnenhof Großaspach musste der Trainer des Drittliga-Aufsteigers bei Holstein Kiel antreten. Mehr als 700 Kilometer Autobahnfahrt, über sieben Stunden, viele Staus. Und dann hatten die Schwaben auch noch eine 1:3-Niederlage im Gepäck – das sechste Spiel in Folge ohne Sieg. Nach tollem Start ist Sonnenhof Großaspach nun am Rande der Abstiegszone angekommen.

 

Rehm hat das Problem, dass er in den Tagen danach den Rückschlag mit seinen Spielern nur teilweise aufarbeiten konnte. Und am Sonntag (14 Uhr) kommt mit dem SV Wehen Wiesbaden schon der nächste Hochkaräter in die Mechatronik Arena. Rehm allerdings hat kaum Zeit, sein Team darauf vorzubereiten, er muss das seinen Assistenten überlassen. Denn der erst 35-Jährige absolviert neben seiner Cheftrainertätigkeit derzeit die Ausbildung zum Fußball-Lehrer – und die führte ihn in dieser Woche zur UEFA ins schweizerische Nyon.

"Trainerlehrling" Rehm zwischen Lehrgang und 3. Liga

 

"Es ist alles sehr anstrengend und zeitintensiv", sagt Rehm. "Aber wir sind eine tolle Gruppe. Die Ausbildung ist herausragend, man lernt unheimlich viel. Dafür nehme ich die Mühe gerne in Kauf. Es ist eine Ehre, hier dabei sein zu können. Auch wenn es sicher keine optimale Konstellation ist." Rehm verbringt also derzeit ziemlich viel Zeit auf der Autobahn, am Telefon, im Internet. "Ich habe totales Vertrauen zu meinem Trainerteam in Großaspach. Sie müssen jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen", betont Rehm. Das ist derzeit auch absolute Voraussetzung, damit dieses wacklige Konstrukt nicht in sich zusammenfällt.

Es ist eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte, die die SG Sonnenhof und Rüdiger Rehm verbindet. 2008 wechselte er als Spieler in die Oberliga nach Aspach. Sein Ruf eilte ihm voraus: Zusammen mit Willi Landgraf hält Rehm einen Rekord in der 2. Bundesliga – 188 Begegnungen hat er dort für verschiedene Klubs absolviert. Neunmal durfte der frühere Abwehrspieler den Schlusspfiff wegen eines Platzverweises nicht auf dem Rasen erleben.

Seit sieben Jahren in Großaspach

 

Nun geht Rehm bereits in seine siebte Saison in Großaspach. Zunächst nur als Spieler, dann als spielender Trainer, dann als Co-Trainer und Stand-by-Spieler und schließlich seit Juni 2012 als Chefcoach. In der vergangenen Saison ist dann das fast Unvorstellbare passiert: der Aufstieg in die 3. Liga. "Die Entwicklung des Vereins hat in dieser Form niemand für möglich gehalten", sagt Rehm. "Schon in der Landesliga haben wir gedacht, dass sei das Maximale, was wir herausholen können. Mit dieser Devise sind wir immer gut gefahren."

 

Und genau so machen sie es auch jetzt. Aus dem kleinen Amateurverein ist ein Klub geworden, der auf der großen Bühne des deutschen Fußballs für ganz schön Wirbel sorgt. "Ein Dorf muckt auf" haben die "Ruhr Nachrichten" neulich ganz passend vor dem Duell der Spielgemeinschaft gegen die Reserve von Borussia Dortmund getitelt. Rehm kann damit gut umgehen. Er weiß ja, dass es tatsächlich so ist. Aber er weiß natürlich auch, dass die Erwartungen entsprechend nicht in den Himmel wachsen: "Der Klassenerhalt ist unser Ziel. Es wäre eine große Enttäuschung, wenn wir das nicht schaffen würden. Allerdings würden hier dann auch nicht alles wie ein Kartenhaus zusammenbrechen."

 

Dafür wird auch Ulrich Ferber sorgen, der Vereinsgründer. Er ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Personen im Klub. Denn Ferber ist eine ziemlich große Nummer in Großaspach. Dort betreibt er zusammen mit seiner Frau und Schlägersängerin Andrea Berg ein Erlebnishotel. Zudem ist Ferber erfolgreich als Spielervermittler tätig. Ohne ihn läuft hier nicht viel – Ferber, seine Kollegen in der Vereinsführung und der Trainerstab um Chefcoach Rüdiger Rehm haben die SG Sonnenhof Großaspach nach oben geführt - eine bislang fast unvergleichbare Erfolgsgeschichte.