Smisek: "Mein Klub ist toll, Team und Fans auch"

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Sie ist die älteste Spielerin des 1. FFC Frankfurt, gleichwohl auch noch mit 34 Jahren unverzichtbar für ihren Verein: Sandra Smisek. Die 133-malige Nationalspielerin gilt als eine der Führungspersönlichkeiten beim aktuellen DFB-Pokalsieger. Und soll es auch in der kommenden Saison bleiben: Vorzeitig verlängerte sie ihren Vertrag in Frankfurt um ein weiteres Jahr.

Die zweimalige Welt- und dreimalige Europameisterin, die fünfmal Deutsche Meisterin und DFB-Pokalsiegerin wurde, zudem zweimal den UEFA-Cup gewann, hat immer noch Lust auf Fußball. Nicht selbstverständlich, schließlich arbeitet die gebürtige Frankfurterin seit drei Jahren auch bei der Bereitschaftspolizei in Wiesbaden – in der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz erzählt "Smi", wie die Mittelfeldspielerin von allen genannt wird, warum Fußball immer noch Spaß macht, über ihre Arbeit als Polizeikommissarin, die Vorzüge einer Pizza Salami und wann sie Frankfurts Manager Siegfried Dietrich beerben möchte.

DFB.de: Was hat den Ausschlag gegeben, Ihren Vertrag um ein weiteres Jahr vorzeitig zu verlängern?

Sandra Smisek: Verschiedene Dinge: Mein Verein ist toll, die Mannschaft und die Fans auch. Ich fühle mich rundum wohl und liebe diesen Sport.

DFB.de: Ist das die Motivation, die Sie täglich antreibt? Der eine oder andere Muskel tut doch bestimmt schon mal weh.

Smisek: Es wäre gelogen, wenn ich sage, es fühlt sich so an wie vor zehn Jahren. Aber ich verspüre noch die absolute Lust darauf und es macht mir immer noch Spaß. Noch ist es nicht so, dass ich mich ins Training quälen muss.

DFB.de: Muss man im Alter von 34 Jahren anders trainieren, als eine 20-Jährige?

Smisek: Zusatzschichten zählen sicher dazu, um sein Leistungsniveau zu halten. Vor allem aber verlängern sich die Regenerationsphasen. Ich achte schon darauf, dass ich unter der Woche so oft es geht zur Massage gehe, um wieder schneller fit zu werden.

DFB.de: Ist die Ernährung ein wichtiger Faktor dabei?

Smisek: Das sollte generell als Leistungssportler so sein. Ich achte natürlich auch darauf, aber ich esse trotzdem auch mal etwas, was eigentlich nicht so oft auf dem Speiseplan stehen darf.

DFB.de: Was denn zum Beispiel?

Smisek: Die Salami-Pizza bei meinem Lieblingsitaliener am Frankfurter Berg – die liebe ich über alles. Die ist sensationell gut. Also Pizza geht immer.

DFB.de: Freizeitaktivitäten dürften allerdings bei Ihnen limitiert sein. Schließlich sind Sie Polizeikommissarin. Wie lassen sich Sport und Beruf vereinbaren?

Smisek: Es geht ganz gut, da ich durch die Spitzensportförderung des Landes Hessen die Möglichkeit habe, meinen Sport adäquat ausüben zu können. Ich habe meine Ausbildung zur Kommissarin bei der Sportfördergruppe 2008 abgeschlossen und bin seitdem bei der Bereitschaftspolizei in Wiesbaden, dort in der Einheit BFE – das heißt Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit.

DFB.de: Was genau sind Ihre Aufgaben dort?

Smisek: Wir sind die, die bei Großveranstaltungen in der ersten Reihe stehen. Unsere Einheit ist immer ganz vorne dabei. In Stadien bei Fußballspielen, wie etwa in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt, aber auch bei Demonstrationen.

DFB.de: Werden Sie auch mal erkannt bei Ihrer Arbeit?

Smisek: Das kommt schon das eine oder andere Mal vor. Bislang habe ich aber nur positive Erfahrungen damit gemacht.

DFB.de: Schichtdienst bei der Polizei, Training und Spielbetrieb in drei Wettbewerben mit dem 1. FFC Frankfurt: Bleibt da noch Zeit für etwas anderes?

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Smisek: Ja, die Zeit nehme ich mir auch. Ich interessiere mich beispielsweise sehr für die Männer-Bundesliga. Im Internet nehme ich an einem Manager-Spiel teil. Dabei gibt es 100.000 Euro für den Sieger zu gewinnen. Wenn ich das schaffe, löse ich Siggi Dietrich ab (lacht).

DFB.de: Oha, da muss der Manager des 1. FFC Frankfurt aber aufpassen. Das wäre doch mal ein neues Ziel, nach einer so erfolgreichen sportlichen Karriere. Sie haben 1995 ihr erstes Länderspiel für die Frauen-Nationalmannschaft gemacht, während Ihrer langen Laufbahn viele internationale und nationale Titel gewonnen. Wenn Sie zurückblicken: Welcher Moment bedeutet für Sie heute noch Gänsehaut pur?

Smisek: Ganz klar: Die WM 2007 in China. Die steht über allem. Was die Nationalmannschaft angeht, war ich ja sehr lange dabei, habe auch einige Länderspiele gemacht, war aber bis dato eher die Ergänzungsspielerin. Aber bei diesem Turnier war ich eine absolute Führungskraft, habe jede Begegnung von Anfang an gespielt. 2007 war mein Jahr. Dass wir dann noch Weltmeisterinnen geworden sind, war das Nonplusultra meiner Karriere.

DFB.de: Zwei, die noch am Anfang ihrer Nationalmannschafts-Laufbahn stehen, sind ihre Mannschaftskolleginnen Svenja Huth und Dzsenifer Marozsan. Wie läuft das mit den Jungen ihm Team? Ziehen die Sie auch gerne mal wegen Ihres Alters auf?

Smisek: Klar. Die haben Spaß daran, dass mir immer alles weh tut (lacht). Aber ich habe ihnen schon gesagt: Macht das erstmal so lange wie ich und in zwölf Jahren werdet ihr erkennen, welche Leistungen ich hier noch bringe. Wir ziehen uns gegenseitig auf...

DFB.de: Gerade für die jungen Spielerinnen im Team sind Sie eine wichtige Bezugsperson. Wer war für Sie im Laufe Ihrer Karriere prägend?

Smisek: Die Zeit beim FSV Frankfurt war für mich die wichtigste in meiner Entwicklung. Dort haben mich vor allem Anouschka Bernhard, Katja Kraus sowie Dagmar und Kerstin Pohlmann geprägt. Nicht nur sportlich, vor allem auch persönlich. Sie haben mir geholfen, erwachsen zu werden und dazu beigetragen, dass ich zu dem Menschen wurde, der ich heute bin.

DFB.de: Welche Träume hat eine Sandra Smisek noch, die in ihrer sportlichen Karriere schon so viel erreicht hat?

Smisek: Ein großer Traum von mir wäre, am 17. Mai das Champions League-Finale in München zu erreichen. Und weil ich davon ausgehe, dass es nächstes Jahr meine letzte Saison sein wird: Zum Abschluss noch einmal alle drei Titel holen, das wäre es doch.

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Sie ist die älteste Spielerin des 1. FFC Frankfurt, gleichwohl auch noch mit 34 Jahren unverzichtbar für ihren Verein: Sandra Smisek. Die 133-malige Nationalspielerin gilt als eine der Führungspersönlichkeiten beim aktuellen DFB-Pokalsieger. Und soll es auch in der kommenden Saison bleiben: Vorzeitig verlängerte sie ihren Vertrag in Frankfurt um ein weiteres Jahr.

Die zweimalige Welt- und dreimalige Europameisterin, die fünfmal Deutsche Meisterin und DFB-Pokalsiegerin wurde, zudem zweimal den UEFA-Cup gewann, hat immer noch Lust auf Fußball. Nicht selbstverständlich, schließlich arbeitet die gebürtige Frankfurterin seit drei Jahren auch bei der Bereitschaftspolizei in Wiesbaden – in der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz erzählt "Smi", wie die Mittelfeldspielerin von allen genannt wird, warum Fußball immer noch Spaß macht, über ihre Arbeit als Polizeikommissarin, die Vorzüge einer Pizza Salami und wann sie Frankfurts Manager Siegfried Dietrich beerben möchte.

DFB.de: Was hat den Ausschlag gegeben, Ihren Vertrag um ein weiteres Jahr vorzeitig zu verlängern?

Sandra Smisek: Verschiedene Dinge: Mein Verein ist toll, die Mannschaft und die Fans auch. Ich fühle mich rundum wohl und liebe diesen Sport.

DFB.de: Ist das die Motivation, die Sie täglich antreibt? Der eine oder andere Muskel tut doch bestimmt schon mal weh.

Smisek: Es wäre gelogen, wenn ich sage, es fühlt sich so an wie vor zehn Jahren. Aber ich verspüre noch die absolute Lust darauf und es macht mir immer noch Spaß. Noch ist es nicht so, dass ich mich ins Training quälen muss.

DFB.de: Muss man im Alter von 34 Jahren anders trainieren, als eine 20-Jährige?

Smisek: Zusatzschichten zählen sicher dazu, um sein Leistungsniveau zu halten. Vor allem aber verlängern sich die Regenerationsphasen. Ich achte schon darauf, dass ich unter der Woche so oft es geht zur Massage gehe, um wieder schneller fit zu werden.

DFB.de: Ist die Ernährung ein wichtiger Faktor dabei?

Smisek: Das sollte generell als Leistungssportler so sein. Ich achte natürlich auch darauf, aber ich esse trotzdem auch mal etwas, was eigentlich nicht so oft auf dem Speiseplan stehen darf.

DFB.de: Was denn zum Beispiel?

Smisek: Die Salami-Pizza bei meinem Lieblingsitaliener am Frankfurter Berg – die liebe ich über alles. Die ist sensationell gut. Also Pizza geht immer.

DFB.de: Freizeitaktivitäten dürften allerdings bei Ihnen limitiert sein. Schließlich sind Sie Polizeikommissarin. Wie lassen sich Sport und Beruf vereinbaren?

Smisek: Es geht ganz gut, da ich durch die Spitzensportförderung des Landes Hessen die Möglichkeit habe, meinen Sport adäquat ausüben zu können. Ich habe meine Ausbildung zur Kommissarin bei der Sportfördergruppe 2008 abgeschlossen und bin seitdem bei der Bereitschaftspolizei in Wiesbaden, dort in der Einheit BFE – das heißt Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit.

DFB.de: Was genau sind Ihre Aufgaben dort?

Smisek: Wir sind die, die bei Großveranstaltungen in der ersten Reihe stehen. Unsere Einheit ist immer ganz vorne dabei. In Stadien bei Fußballspielen, wie etwa in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt, aber auch bei Demonstrationen.

DFB.de: Werden Sie auch mal erkannt bei Ihrer Arbeit?

Smisek: Das kommt schon das eine oder andere Mal vor. Bislang habe ich aber nur positive Erfahrungen damit gemacht.

DFB.de: Schichtdienst bei der Polizei, Training und Spielbetrieb in drei Wettbewerben mit dem 1. FFC Frankfurt: Bleibt da noch Zeit für etwas anderes?

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Smisek: Ja, die Zeit nehme ich mir auch. Ich interessiere mich beispielsweise sehr für die Männer-Bundesliga. Im Internet nehme ich an einem Manager-Spiel teil. Dabei gibt es 100.000 Euro für den Sieger zu gewinnen. Wenn ich das schaffe, löse ich Siggi Dietrich ab (lacht).

DFB.de: Oha, da muss der Manager des 1. FFC Frankfurt aber aufpassen. Das wäre doch mal ein neues Ziel, nach einer so erfolgreichen sportlichen Karriere. Sie haben 1995 ihr erstes Länderspiel für die Frauen-Nationalmannschaft gemacht, während Ihrer langen Laufbahn viele internationale und nationale Titel gewonnen. Wenn Sie zurückblicken: Welcher Moment bedeutet für Sie heute noch Gänsehaut pur?

Smisek: Ganz klar: Die WM 2007 in China. Die steht über allem. Was die Nationalmannschaft angeht, war ich ja sehr lange dabei, habe auch einige Länderspiele gemacht, war aber bis dato eher die Ergänzungsspielerin. Aber bei diesem Turnier war ich eine absolute Führungskraft, habe jede Begegnung von Anfang an gespielt. 2007 war mein Jahr. Dass wir dann noch Weltmeisterinnen geworden sind, war das Nonplusultra meiner Karriere.

DFB.de: Zwei, die noch am Anfang ihrer Nationalmannschafts-Laufbahn stehen, sind ihre Mannschaftskolleginnen Svenja Huth und Dzsenifer Marozsan. Wie läuft das mit den Jungen ihm Team? Ziehen die Sie auch gerne mal wegen Ihres Alters auf?

Smisek: Klar. Die haben Spaß daran, dass mir immer alles weh tut (lacht). Aber ich habe ihnen schon gesagt: Macht das erstmal so lange wie ich und in zwölf Jahren werdet ihr erkennen, welche Leistungen ich hier noch bringe. Wir ziehen uns gegenseitig auf...

DFB.de: Gerade für die jungen Spielerinnen im Team sind Sie eine wichtige Bezugsperson. Wer war für Sie im Laufe Ihrer Karriere prägend?

Smisek: Die Zeit beim FSV Frankfurt war für mich die wichtigste in meiner Entwicklung. Dort haben mich vor allem Anouschka Bernhard, Katja Kraus sowie Dagmar und Kerstin Pohlmann geprägt. Nicht nur sportlich, vor allem auch persönlich. Sie haben mir geholfen, erwachsen zu werden und dazu beigetragen, dass ich zu dem Menschen wurde, der ich heute bin.

DFB.de: Welche Träume hat eine Sandra Smisek noch, die in ihrer sportlichen Karriere schon so viel erreicht hat?

Smisek: Ein großer Traum von mir wäre, am 17. Mai das Champions League-Finale in München zu erreichen. Und weil ich davon ausgehe, dass es nächstes Jahr meine letzte Saison sein wird: Zum Abschluss noch einmal alle drei Titel holen, das wäre es doch.