Slowakei gegen Deutschland "mit Respekt, aber ohne Angst"

Das Aufwärmprogramm am Wochenende verlief so ganz nach ihrem Geschmack. Marek Mintal traf zweimal, Robert Vittek einmal. Am Ende gewann die Slowakei souverän mit 5:1 in Wales, doch lange hielten sich die Torjäger des 1. FC Nürnberg nicht mit diesem Spiel auf. "Am Mittwoch, das wird eine ganz andere Herausforderung", ahnt Mintal. Heute (20.45 Uhr/live in der ARD) geht es in der EM-Qualifikation gegen die deutsche Nationalmannschaft, und diese Partie in Bratislava wird, sagt Vittek, "eine sehr wichtige sein".

Wichtig allemal, denn: Mit sechs Punkten aus drei Spielen hat die Slowakei in der Gruppe D jetzt gleichgezogen mit Deutschland (6 Punkte/2 Spiele). Ein Sieg gegen den WM-Dritten, und die Niederlage zum Auftakt gegen den Nachbarn Tschechien (0:3) würde nicht mehr so ins Gewicht fallen. "Deutschland und Tschechien", sagt Vittek, sind weiter "die Favoriten in der Gruppe", aber: "Wenn wir gewinnen, haben wir wieder eine Chance." Zumal, wie Mintal betont, "wir das Spiel gegen Tschechien gut verdaut haben".

Mut könnte den Slowaken auch machen, dass sie die bislang letzte von sieben Partien am 3. September 2005 gegen Deutschland gewonnen haben. Beide Treffer beim 2:0 in Bratislava erzielte der ehemalige Wolfsburger Miroslav Karhan, der gerade beim 5:1 in Wales auch einmal erfolgreich war. Aber dieses Spiel im vergangenen Jahr, "das müssen wir völlig vergessen", sagt Mintal: "Damals war es nur ein Freundschaftsspiel, wir haben die Deutschen überrascht. Jetzt ist das ein ganz anderes Niveau, eine ganz andere Motivation."

Die beiden Bundesliga-Torjäger Mintal und Vittek sind gerade rechtzeitig fit geworden, um auch diesmal dabei zu sein. Für Mintal, begann schon bald nach der Testpartie im vergangenen September eine schwere Zeit: Mittelfußbruch, Pause, erneut verletzt beim Comeback, wieder Pause. Fast ein Jahr lang war das "Phantom" unsichtbar, erst seit dem zweiten Spieltag dieser Saison wirkt Mintal wieder mit, zunächst aber ohne Kumpel Vittek, der dem 1. FC Nürnberg zuletzt vier Wochen lang wegen einer Knieverletzung fehlte.

Und diesmal, betont Mintal, "geht es eben um Punkte in der EM-Qualifikation". Seine Mannschaft, sagt der 29-Jährige vor seinem 32. Länderspiel (bislang 10 Tore), sei nur Außenseiter. Deutschland komme nämlich "nach der WM mit viel Euphorie", auch nach Bratislava. Ja, findet auch Vittek (40 Länderspiele/14 Tore), "Deutschland hat eine sehr gute WM gespielt, ist sehr kompakt und stabil aufgetreten und ist gegen uns klarer Favorit". Aber auch nicht mehr: "Wir haben Respekt, aber keine Angst", sagt der 24 Jahre alte Stürmer.

Für beide, das geben Mintal und Vittek gerne zu, wird es am Mittwoch nicht nur eine sportlich bedeutungsvolle Partie sein. "Es wird schon ein ganz besonderes Spiel für uns beide werden", gesteht Mintal, "wir spielen in der Bundesliga, wir kennen die Spieler aus der Bundesliga". Und die Bundesliga kennt sie. Mintal war 2004/05 ja immerhin Torschützenkönig (24 Treffer), und im Kalenderjahr 2006 hat in der höchsten deutschen Spielklasse keiner häufiger getroffen als Vittek (17 Tore).

Abgesehen vom 0:3 gegen Tschechien spricht für die Slowaken auch ihre Heimstärke. In der WM-Qualifikation, als sie erst in den Play-offs an Spanien scheiterten, verloren sie kein Spiel vor ihren Landsleuten. "Zu Hause spielen wir einfach kompakter, die Zuschauer stehen wie ein Mann hinter uns, und wir lassen uns tragen", erklärt Vittek. Ein Sieg gegen Beutschland, vermutet er, hätte jedenfalls historische Bedeutung: "Vielleicht wäre das vergleichbar mit unserem Titelgewinn bei der Eishockey-WM 2002."

Allerdings müssen die Slowaken auf Marek Cech verzichten. Der Abwehrspieler des portugiesischen Meisters FC Porto erlitt eine Oberschenkelzerrung und trat die Reise am Freitag nach Cardiff nicht an. Für ihn nominierte Nationalcoach Dusan Galis den 28 Jahre alten Mittelfeldakteur Marek Sapra vom norwegischen Klub Rosenborg Trondheim nach.

Neben Cech steht Galis auch der etatmäßige Innenverteidiger Martin Skrtel vom Zenit St. Petersburg wegen einer Sperre nicht zur Verfügung. "Das hat zur Folge, dass ich die Mannschaft gleich auf mehreren Positionen ändern muss", sagte der slowakische Coach vor dem Abflug. [sid]


[bild1]Das Aufwärmprogramm am Wochenende verlief so ganz nach ihrem Geschmack. Marek Mintal traf zweimal, Robert Vittek
einmal. Am Ende gewann die Slowakei souverän mit 5:1 in Wales, doch lange hielten sich die Torjäger des 1. FC Nürnberg nicht mit diesem Spiel auf. "Am Mittwoch, das wird eine ganz andere
Herausforderung", ahnt Mintal. Heute (20.45 Uhr/live in der ARD) geht es in der EM-Qualifikation gegen die deutsche
Nationalmannschaft, und diese Partie in Bratislava wird, sagt
Vittek, "eine sehr wichtige sein".



Wichtig allemal, denn: Mit sechs Punkten aus drei Spielen hat
die Slowakei in der Gruppe D jetzt gleichgezogen mit Deutschland (6 Punkte/2 Spiele). Ein Sieg gegen den WM-Dritten, und die Niederlage zum Auftakt gegen den Nachbarn Tschechien (0:3) würde nicht mehr so ins Gewicht fallen. "Deutschland und Tschechien", sagt Vittek, sind weiter "die Favoriten in der Gruppe", aber: "Wenn wir gewinnen, haben wir wieder eine Chance." Zumal, wie Mintal betont, "wir das Spiel gegen Tschechien gut verdaut haben".



Mut könnte den Slowaken auch machen, dass sie die bislang
letzte von sieben Partien am 3. September 2005 gegen Deutschland
gewonnen haben. Beide Treffer beim 2:0 in Bratislava erzielte der ehemalige Wolfsburger Miroslav Karhan, der gerade beim 5:1 in Wales auch einmal erfolgreich war. Aber dieses Spiel im vergangenen Jahr, "das müssen wir völlig vergessen", sagt Mintal: "Damals war es nur ein Freundschaftsspiel, wir haben die Deutschen überrascht. Jetzt ist das ein ganz anderes Niveau, eine ganz andere Motivation."



Die beiden Bundesliga-Torjäger Mintal und Vittek sind gerade
rechtzeitig fit geworden, um auch diesmal dabei zu sein. Für
Mintal, begann schon bald nach der Testpartie im vergangenen
September eine schwere Zeit: Mittelfußbruch, Pause, erneut verletzt beim Comeback, wieder Pause. Fast ein Jahr lang war das "Phantom" unsichtbar, erst seit dem zweiten Spieltag dieser Saison wirkt Mintal wieder mit, zunächst aber ohne Kumpel Vittek, der dem 1. FC Nürnberg zuletzt vier Wochen lang wegen einer Knieverletzung fehlte.



Und diesmal, betont Mintal, "geht es eben um Punkte in der
EM-Qualifikation". Seine Mannschaft, sagt der 29-Jährige vor seinem 32. Länderspiel (bislang 10 Tore), sei nur Außenseiter. Deutschland komme nämlich "nach der WM mit viel Euphorie", auch nach Bratislava. Ja, findet auch Vittek (40 Länderspiele/14 Tore), "Deutschland hat eine sehr gute WM gespielt, ist sehr kompakt und stabil aufgetreten und ist gegen uns klarer Favorit". Aber auch nicht mehr: "Wir haben Respekt, aber keine Angst", sagt der 24 Jahre alte Stürmer.



Für beide, das geben Mintal und Vittek gerne zu, wird es am
Mittwoch nicht nur eine sportlich bedeutungsvolle Partie sein. "Es wird schon ein ganz besonderes Spiel für uns beide werden", gesteht Mintal, "wir spielen in der Bundesliga, wir kennen die Spieler aus der Bundesliga". Und die Bundesliga kennt sie. Mintal war 2004/05 ja immerhin Torschützenkönig (24 Treffer), und im Kalenderjahr 2006 hat in der höchsten deutschen Spielklasse keiner häufiger getroffen als Vittek (17 Tore).



Abgesehen vom 0:3 gegen Tschechien spricht für die Slowaken
auch ihre Heimstärke. In der WM-Qualifikation, als sie erst in den Play-offs an Spanien scheiterten, verloren sie kein Spiel vor ihren Landsleuten. "Zu Hause spielen wir einfach kompakter, die Zuschauer stehen wie ein Mann hinter uns, und wir lassen uns tragen", erklärt Vittek. Ein Sieg gegen Beutschland, vermutet er, hätte jedenfalls historische Bedeutung: "Vielleicht wäre das vergleichbar mit unserem Titelgewinn bei der Eishockey-WM 2002."



[bild2]Allerdings müssen die Slowaken auf Marek Cech verzichten. Der Abwehrspieler des portugiesischen Meisters FC Porto erlitt eine Oberschenkelzerrung und trat die Reise am Freitag nach Cardiff nicht an. Für ihn nominierte Nationalcoach Dusan Galis den 28 Jahre alten Mittelfeldakteur Marek Sapra vom norwegischen Klub Rosenborg Trondheim nach.



Neben Cech steht Galis auch der etatmäßige Innenverteidiger
Martin Skrtel vom Zenit St. Petersburg wegen einer Sperre nicht zur Verfügung. "Das hat zur Folge, dass ich die Mannschaft gleich auf mehreren Positionen ändern muss", sagte der slowakische Coach vor dem Abflug.