Simon: "Wir haben einen unfassbaren Lauf"

Plötzlich Spitzenreiter: Nach dem 1:0 gegen den VfL Wolfsburg führt der SC Freiburg die Tabelle der Allianz Frauen-Bundesliga an. Den Siegtreffer erzielte Giulia Gwinn bereits nach acht Minuten. Die letzte Niederlage der Freiburgerinnen liegt über ein Dreivierteljahr zurück, am 12. Spieltag der vergangenen Saison gab es ein 2:3 gegen den FC Bayern München. Seitdem eilt das Team von Erfolg zu Erfolg. Ein Eckpfeiler im System von Trainer Jens Scheuer ist die Nationalspielerin Carolin Simon. Die 24-Jährige spricht im DFB.de-Interview über den Coup gegen Wolfsburg, die Deutsche Meisterschaft und das Gefühl, plötzlich gejagt zu werden.

DFB.de: Frau Simon, nach dem Sieg gegen Wolfsburg sind Sie nun die Gejagten. Wie fühlt sich das an?

Carolin Simon: Darüber machen wir uns gar keine Gedanken. Wir stehen jetzt ganz oben, und darauf sind wir stolz. Es macht riesigen Spaß, im Moment die Tabelle anzusehen - gerne auch mehrmals täglich. Aber ganz wichtig ist, dass wir uns nicht darauf ausruhen. Wir müssen genauso weitermachen wie bisher. Am kommenden Wochenende müssen wir zum SC Sand. Diese Aufgabe wird ganz genauso schwer wie die gegen den VfL Wolfsburg.

DFB.de: Wie haben Sie das Spitzenspiel erlebt?

Simon: Es war ein unglaublich intensives Duell, von der ersten Minute bis zum Schlusspfiff. Wir sind verdient früh in Führung gegangen. Wir hatten noch die eine oder andere Möglichkeit, in der ersten Halbzeit einen zweiten Treffer zu erzielen. Dass Wolfsburg dann im Laufe des Spiels stärker wird, war uns klar. Wolfsburg hatte gerade in der zweiten Halbzeit eine Menge Chancen und wir natürlich auch das eine oder andere Mal Glück. Ich hatte allerdings nie das Gefühl, dass die Partie kippen könnte. Das lag auch daran, dass wir uns wieder auf unsere Torhüterin Laura Benkarth verlassen konnten. Sie hat erneut überragend gehalten. Es war insgesamt mega, wie wir aufgetreten sind. Man konnte wirklich nicht damit rechnen, dass wir Wolfsburg schlagen.

DFB.de: Sie sind noch immer unbesiegt, dabei haben Sie München geschlagen und gegen Potsdam Unentschieden gespielt. Was macht Freiburg derzeit so stark?

Simon: Wir haben einfach einen unfassbaren Lauf. Und der hat schon in der vergangenen Saison begonnen. Ich weiß nicht mehr genau, wann wir zuletzt ein Pflichtspiel verloren haben. Wahrscheinlich war es das Halbfinale im DFB-Pokal in der vergangenen Saison gegen Wolfsburg. Wann wir zuletzt in der Bundesliga unterlegen waren, weiß ich so spontan wirklich nicht mehr. Es fühlt sich aber definitiv gut an, länger zurückdenken zu müssen, um sich an die letzte Niederlage zu erinnern.

DFB.de: Sechs Siege und ein Unentschieden sind eine beeindruckende Zwischenbilanz.

Simon: Wir können das selbst noch gar nicht so richtig begreifen. Aber Zufall ist das aus meiner Sicht auch nicht. Wir arbeiten unglaublich hart für den Erfolg, und im Moment werden wir Woche für Woche dafür belohnt. Wir merken aber auch, dass jeder Gegner der erste sein will, der uns besiegt. Deshalb müssen wir ab sofort alle Konzentration auf die Aufgabe in Sand richten.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie vor allem auch die knappen Duelle für sich entscheiden.

Simon: Das ist tatsächlich derzeit ein Qualitätsmerkmal von uns. Wir haben ein Gespür dafür entwickelt, wann wir Vollgas geben müssen und wann wir mal etwas durchatmen können. Aber natürlich gehört auch immer ein Quäntchen Glück dazu. Am Wochenende davor hatten wir erst in der Nachspielzeit den Siegtreffer gegen Hoffenheim erzielt. Das zeigt, wie ausgeglichen die Bundesliga ist. Wir brauchen Woche für Woche eine Topleistung.

DFB.de: Um dann am Ende ganz oben zu stehen?

Simon: Hier kann ich erneut nur antworten, was ich eben schon gesagt habe: Das spielt für uns derzeit überhaupt keine Rolle. Andere können uns die Favoritenrolle gerne zuschieben, wir konzentrieren uns ausschließlich auf uns. Wir haben ohne jeden Zweifel Qualität im Kader. Aber nur von den Namen und von der Erfahrung her sind uns München, Wolfsburg und Potsdam schon noch einen Schritt voraus. Es ist schön, dass wir dennoch aktuell vor diesen Klubs liegen. Wir können die Situation insgesamt allerdings ganz gut einschätzen und werden sicher nicht abheben.

[sw]

Plötzlich Spitzenreiter: Nach dem 1:0 gegen den VfL Wolfsburg führt der SC Freiburg die Tabelle der Allianz Frauen-Bundesliga an. Den Siegtreffer erzielte Giulia Gwinn bereits nach acht Minuten. Die letzte Niederlage der Freiburgerinnen liegt über ein Dreivierteljahr zurück, am 12. Spieltag der vergangenen Saison gab es ein 2:3 gegen den FC Bayern München. Seitdem eilt das Team von Erfolg zu Erfolg. Ein Eckpfeiler im System von Trainer Jens Scheuer ist die Nationalspielerin Carolin Simon. Die 24-Jährige spricht im DFB.de-Interview über den Coup gegen Wolfsburg, die Deutsche Meisterschaft und das Gefühl, plötzlich gejagt zu werden.

DFB.de: Frau Simon, nach dem Sieg gegen Wolfsburg sind Sie nun die Gejagten. Wie fühlt sich das an?

Carolin Simon: Darüber machen wir uns gar keine Gedanken. Wir stehen jetzt ganz oben, und darauf sind wir stolz. Es macht riesigen Spaß, im Moment die Tabelle anzusehen - gerne auch mehrmals täglich. Aber ganz wichtig ist, dass wir uns nicht darauf ausruhen. Wir müssen genauso weitermachen wie bisher. Am kommenden Wochenende müssen wir zum SC Sand. Diese Aufgabe wird ganz genauso schwer wie die gegen den VfL Wolfsburg.

DFB.de: Wie haben Sie das Spitzenspiel erlebt?

Simon: Es war ein unglaublich intensives Duell, von der ersten Minute bis zum Schlusspfiff. Wir sind verdient früh in Führung gegangen. Wir hatten noch die eine oder andere Möglichkeit, in der ersten Halbzeit einen zweiten Treffer zu erzielen. Dass Wolfsburg dann im Laufe des Spiels stärker wird, war uns klar. Wolfsburg hatte gerade in der zweiten Halbzeit eine Menge Chancen und wir natürlich auch das eine oder andere Mal Glück. Ich hatte allerdings nie das Gefühl, dass die Partie kippen könnte. Das lag auch daran, dass wir uns wieder auf unsere Torhüterin Laura Benkarth verlassen konnten. Sie hat erneut überragend gehalten. Es war insgesamt mega, wie wir aufgetreten sind. Man konnte wirklich nicht damit rechnen, dass wir Wolfsburg schlagen.

DFB.de: Sie sind noch immer unbesiegt, dabei haben Sie München geschlagen und gegen Potsdam Unentschieden gespielt. Was macht Freiburg derzeit so stark?

Simon: Wir haben einfach einen unfassbaren Lauf. Und der hat schon in der vergangenen Saison begonnen. Ich weiß nicht mehr genau, wann wir zuletzt ein Pflichtspiel verloren haben. Wahrscheinlich war es das Halbfinale im DFB-Pokal in der vergangenen Saison gegen Wolfsburg. Wann wir zuletzt in der Bundesliga unterlegen waren, weiß ich so spontan wirklich nicht mehr. Es fühlt sich aber definitiv gut an, länger zurückdenken zu müssen, um sich an die letzte Niederlage zu erinnern.

DFB.de: Sechs Siege und ein Unentschieden sind eine beeindruckende Zwischenbilanz.

Simon: Wir können das selbst noch gar nicht so richtig begreifen. Aber Zufall ist das aus meiner Sicht auch nicht. Wir arbeiten unglaublich hart für den Erfolg, und im Moment werden wir Woche für Woche dafür belohnt. Wir merken aber auch, dass jeder Gegner der erste sein will, der uns besiegt. Deshalb müssen wir ab sofort alle Konzentration auf die Aufgabe in Sand richten.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie vor allem auch die knappen Duelle für sich entscheiden.

Simon: Das ist tatsächlich derzeit ein Qualitätsmerkmal von uns. Wir haben ein Gespür dafür entwickelt, wann wir Vollgas geben müssen und wann wir mal etwas durchatmen können. Aber natürlich gehört auch immer ein Quäntchen Glück dazu. Am Wochenende davor hatten wir erst in der Nachspielzeit den Siegtreffer gegen Hoffenheim erzielt. Das zeigt, wie ausgeglichen die Bundesliga ist. Wir brauchen Woche für Woche eine Topleistung.

DFB.de: Um dann am Ende ganz oben zu stehen?

Simon: Hier kann ich erneut nur antworten, was ich eben schon gesagt habe: Das spielt für uns derzeit überhaupt keine Rolle. Andere können uns die Favoritenrolle gerne zuschieben, wir konzentrieren uns ausschließlich auf uns. Wir haben ohne jeden Zweifel Qualität im Kader. Aber nur von den Namen und von der Erfahrung her sind uns München, Wolfsburg und Potsdam schon noch einen Schritt voraus. Es ist schön, dass wir dennoch aktuell vor diesen Klubs liegen. Wir können die Situation insgesamt allerdings ganz gut einschätzen und werden sicher nicht abheben.

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