Simic: "Ich stelle mich der Herausforderung"

DFB.de: Sind Ihre ersten Eindrücke also durchweg positiv?

Simic: Ja, das kann man so sagen. Ich bin gerade noch dabei, mich in meiner neuen Umgebung zurecht zu finden. Aber von der Mannschaft, vom Trainerstab und dem gesamten Umfeld bin ich extrem professionell aufgenommen worden. Hier wird sehr viel Wert auf Technik und Taktik gelegt, das kommt meiner Spielweise entgegen. Außerdem bin ich begeistert, wie professionell die Strukturen in Wolfsburg sind. Hier kann man sich völlig auf den Fußball konzentrieren. Alles andere wird einem abgenommen. Das ist schon beeindruckend.

DFB.de: War ein Grund für Ihren Wechsel auch die Perspektive in der Nationalmannschaft?

Simic: Nein, das war keinesfalls ausschlaggebend. Ich bin nicht gewechselt, weil im Sommer eine Weltmeisterschaft stattfindet. Für die Nationaltrainerin macht es keinen Unterschied, ob jemand in Potsdam oder in Wolfsburg unter Vertrag steht. Ausschließlich die Leistung zählt. Daran will ich mich auch messen lassen. Ich möchte mich zeigen, ganz klar. Aber im Moment gilt mein Fokus ausschließlich den Aufgaben im Verein. Alles Weitere ist Bonus.

DFB.de: Am Sonntag beginnt für Sie mit dem VfL die zweite Saisonhälfte mit einem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Was erwarten Sie von dem Duell?

Simic: Leverkusen ist traditionell ein undankbarer Gegner. Die sind spielstark, haben aber gleichzeitig einige körperlich starke Spielerinnen in ihren Reihen. Zudem werden die nach dem Gewinn des DFB-Hallenpokals mit viel Schwung in die zweite Saisonhälfte gehen. Bayer hat sich bisher etwas unter Wert verkauft. Diesen Eindruck werden die korrigieren wollen. Wir sind gewarnt.

DFB.de: Was erwarten Sie vom Endspurt. Gibt es einen Zweikampf um den Titel zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg?

Simic: Nein, nein, auf keinen Fall. Potsdam wird ganz sicher noch einmal angreifen wollen. Und auch der 1. FFC Frankfurt. Ich gehe davon aus, dass es bis ganz zum Schluss spannend bleibt. Für den Frauenfußball ist das eine tolle Entwicklung. Denn so war es ja nicht immer.

[sw]


Es war einer der spektakulärsten Transfer in der Winterpause der Allianz Frauen-Bundesliga. Kurz vor Weihnachten hat Julia Simic bekanntgeben, von Turbine Potsdam zum VfL Wolfsburg zu wechseln. Am Sonntag (ab 14 Uhr) könnte sie im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen bereits ihre Premiere im Trikot des Meisters und Champions-League-Siegers feiern – die zweite Saisonhälfte startet. Im DFB.de-Interview spricht die 25 Jahre alte Simic über die Gründe für ihren Wechsel, ihre Ziele mit den Wolfsburgerinnen und den großen Konkurrenzkampf im Kader.

DFB.de: Frau Simic, kurz vor Weihnachten haben Sie Ihren Wechsel zum VfL Wolfsburg bestätigt. Wie kam es dazu?

Julia Simic: Ich war eineinhalb Jahre in Potsdam und hatte dort eine gute Zeit. Aber ich habe auch gemerkt, dass es irgendwie nicht perfekt passt. Ich bin mit der Spielphilosophie nicht richtig zurechtgekommen. Bei Turbine wird vieles über lange Bälle geregelt. Damit hatte ich Probleme, weil ich aufgrund dessen nicht richtig eingebunden war. Als im Winter die Anfrage aus Wolfsburg kam und Potsdams Verantwortliche mir gleichzeitig die Freigabe erteilt haben, war ich daher sehr froh. Und wie gesagt: Ich gehe nicht im Groll oder Streit.

DFB.de: In Wolfsburg ist der Konkurrenzkampf riesig. Neben Ihnen ist im Winter mit Yuki Ogimi noch eine ganz starke Offensivspielerinnen gekommen. Haben sie keine Sorge, auf der Bank zu sitzen?

Simic: Nein. Diese Konkurrenzsituation war auch einer der Gründe für meinen Wechsel. Ich stelle mich dieser Herausforderung. Denn ich bin davon überzeugt, dass das der richtige Weg ist und mich wieder ein Schritt nach vorne bringt. Wir sind noch in drei Wettbewerben vertreten. Ich bin mir sicher, dass da jede Spielerin gebraucht wird und entsprechend Einsatzzeit bekommt.

DFB.de: Halbfinale im DFB-Pokal, Viertelfinale in der Champions League, Spitzenreiter in der Allianz Frauen-Bundesliga. Träumen Sie vom Triple?

Simic: Wolfsburg ist einer der besten Vereine in Europa und auf der Welt. Wir haben alle Chancen. Natürlich träumen wir von diesen Titeln. Aber wir träumen nicht nur davon, wir arbeiten auch extrem hart dafür. Es ist noch alles möglich. Und eines ist mir auch direkt in den ersten Tagen aufgefallen: Obwohl die vergangenen Jahre sehr erfolgreich waren für den VfL, ist hier niemand satt. Alle sind sehr ehrgeizig.

###more###

DFB.de: Sind Ihre ersten Eindrücke also durchweg positiv?

Simic: Ja, das kann man so sagen. Ich bin gerade noch dabei, mich in meiner neuen Umgebung zurecht zu finden. Aber von der Mannschaft, vom Trainerstab und dem gesamten Umfeld bin ich extrem professionell aufgenommen worden. Hier wird sehr viel Wert auf Technik und Taktik gelegt, das kommt meiner Spielweise entgegen. Außerdem bin ich begeistert, wie professionell die Strukturen in Wolfsburg sind. Hier kann man sich völlig auf den Fußball konzentrieren. Alles andere wird einem abgenommen. Das ist schon beeindruckend.

DFB.de: War ein Grund für Ihren Wechsel auch die Perspektive in der Nationalmannschaft?

Simic: Nein, das war keinesfalls ausschlaggebend. Ich bin nicht gewechselt, weil im Sommer eine Weltmeisterschaft stattfindet. Für die Nationaltrainerin macht es keinen Unterschied, ob jemand in Potsdam oder in Wolfsburg unter Vertrag steht. Ausschließlich die Leistung zählt. Daran will ich mich auch messen lassen. Ich möchte mich zeigen, ganz klar. Aber im Moment gilt mein Fokus ausschließlich den Aufgaben im Verein. Alles Weitere ist Bonus.

DFB.de: Am Sonntag beginnt für Sie mit dem VfL die zweite Saisonhälfte mit einem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Was erwarten Sie von dem Duell?

Simic: Leverkusen ist traditionell ein undankbarer Gegner. Die sind spielstark, haben aber gleichzeitig einige körperlich starke Spielerinnen in ihren Reihen. Zudem werden die nach dem Gewinn des DFB-Hallenpokals mit viel Schwung in die zweite Saisonhälfte gehen. Bayer hat sich bisher etwas unter Wert verkauft. Diesen Eindruck werden die korrigieren wollen. Wir sind gewarnt.

DFB.de: Was erwarten Sie vom Endspurt. Gibt es einen Zweikampf um den Titel zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg?

Simic: Nein, nein, auf keinen Fall. Potsdam wird ganz sicher noch einmal angreifen wollen. Und auch der 1. FFC Frankfurt. Ich gehe davon aus, dass es bis ganz zum Schluss spannend bleibt. Für den Frauenfußball ist das eine tolle Entwicklung. Denn so war es ja nicht immer.