Silvia Neid: "Ich habe es genossen"

Es war der perfekte Abschluss eines erfolgreichen Länderspieljahres: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat das Jahr 2014 mit einem 3:0 im ausverkauften Londoner Wembleystadion gegen England gekrönt. Neben dem Sieg beim Algarve Cup im Frühjahr stehen für Bundestrainerin Silvia Neid und ihr Team die perfekte Qualifikation für die WM 2015 in Kanada mit zehn Siegen aus zehn Spielen zu Buche. Im DFB.de-Gespräch der Woche redet Silvia Neid mit Redakteurin Annette Seitz über die Partie in Wembley, die einzige Niederlage 2014 und die Aussichten bei der WM im nächsten Sommer.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Jahresabschluss?

Silvia Neid: Wir sind natürlich sehr froh, dass wir dieses Jahr erfolgreich abschließen konnten. Wir haben gegen eine der stärksten Mannschaften Europas kaum Chancen zugelassen und die Tore zur rechten Zeit gemacht. Als Team standen wir kompakt, wir waren flexibel in der Abwehrkette und haben sehr gut gegen den Ball gespielt. Ich bin sehr zufrieden mit unserem Spiel - und natürlich auch mit dem Ergebnis.

DFB.de: Wie haben Sie den Spielort Wembley erlebt?

Neid: Das war eine historische Begegnung in einem außergewöhnlichen Stadion, und wir waren als Gegner dabei. Das ist etwas Besonderes, auch für mich persönlich. Ich habe es genossen, und natürlich kann man es noch mehr genießen, wenn man erfolgreich ist. (lacht)

DFB.de: Wie fällt Ihr Fazit des zuende gehenden Kalenderjahres aus?

Neid: Sehr positiv. Wir haben den Algarve Cup gewonnen und uns souverän für die WM qualifiziert. Sicherlich kann man sagen, dass das jetzt nicht die besonders starken Mannschaften waren. Aber wir sind immer total konzentriert in diese Spiele hineingegangen. Das war auch erforderlich, sonst kann man auch schon mal Unentschieden spielen oder verlieren.

DFB.de: Nach der WM-Qualifikation kamen drei Spiele gegen starke Gegner - und die erste und einzige Niederlage im Jahr 2014 gegen Frankreich.

Neid: Das stimmt. Darüber ärgern wir uns auch sehr, aber wir haben verdient verloren. Auf der anderen Seite sind es genau diese Spiele, in denen man sehr viel mitnimmt, aus denen man viel lernt und die wir brauchen für das wichtige nächste Jahr. Mich hat nach dem Frankreich-Spiel gefreut, dass wir uns ein paar Tage danach gegen Schweden wieder gesteigert haben. Man konnte spüren, dass die Spielerinnen es besser machen wollten. Gegen England ist uns dann eine weitere Leistungssteigerung gelungen. Aber wir wissen, dass wir weiter an uns arbeiten müssen.



Es war der perfekte Abschluss eines erfolgreichen Länderspieljahres: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat das Jahr 2014 mit einem 3:0 im ausverkauften Londoner Wembleystadion gegen England gekrönt. Neben dem Sieg beim Algarve Cup im Frühjahr stehen für Bundestrainerin Silvia Neid und ihr Team die perfekte Qualifikation für die WM 2015 in Kanada mit zehn Siegen aus zehn Spielen zu Buche. Im DFB.de-Gespräch der Woche redet Silvia Neid mit Redakteurin Annette Seitz über die Partie in Wembley, die einzige Niederlage 2014 und die Aussichten bei der WM im nächsten Sommer.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Jahresabschluss?

Silvia Neid: Wir sind natürlich sehr froh, dass wir dieses Jahr erfolgreich abschließen konnten. Wir haben gegen eine der stärksten Mannschaften Europas kaum Chancen zugelassen und die Tore zur rechten Zeit gemacht. Als Team standen wir kompakt, wir waren flexibel in der Abwehrkette und haben sehr gut gegen den Ball gespielt. Ich bin sehr zufrieden mit unserem Spiel - und natürlich auch mit dem Ergebnis.

DFB.de: Wie haben Sie den Spielort Wembley erlebt?

Neid: Das war eine historische Begegnung in einem außergewöhnlichen Stadion, und wir waren als Gegner dabei. Das ist etwas Besonderes, auch für mich persönlich. Ich habe es genossen, und natürlich kann man es noch mehr genießen, wenn man erfolgreich ist. (lacht)

DFB.de: Wie fällt Ihr Fazit des zuende gehenden Kalenderjahres aus?

Neid: Sehr positiv. Wir haben den Algarve Cup gewonnen und uns souverän für die WM qualifiziert. Sicherlich kann man sagen, dass das jetzt nicht die besonders starken Mannschaften waren. Aber wir sind immer total konzentriert in diese Spiele hineingegangen. Das war auch erforderlich, sonst kann man auch schon mal Unentschieden spielen oder verlieren.

DFB.de: Nach der WM-Qualifikation kamen drei Spiele gegen starke Gegner - und die erste und einzige Niederlage im Jahr 2014 gegen Frankreich.

Neid: Das stimmt. Darüber ärgern wir uns auch sehr, aber wir haben verdient verloren. Auf der anderen Seite sind es genau diese Spiele, in denen man sehr viel mitnimmt, aus denen man viel lernt und die wir brauchen für das wichtige nächste Jahr. Mich hat nach dem Frankreich-Spiel gefreut, dass wir uns ein paar Tage danach gegen Schweden wieder gesteigert haben. Man konnte spüren, dass die Spielerinnen es besser machen wollten. Gegen England ist uns dann eine weitere Leistungssteigerung gelungen. Aber wir wissen, dass wir weiter an uns arbeiten müssen.

###more###

DFB.de: Wie sehen die Planungen für die nächsten Monate aus?

Neid: Am 6. Dezember findet die WM-Gruppenauslosung in Ottawa statt. Ich werde auch dabei sein. Danach können wir konkret unsere Gegner bestimmen für die beiden Testspiele, die wir noch im April und Mai 2015 haben werden. Im Februar werden wir uns zu einem Trainingslager im Süden treffen, im März findet der hochkarätig besetzte Algarve Cup statt - diesmal übrigens auch mit Brasilien und Frankreich. Dann die Maßnahme im April, und am 18. Mai beginnt unsere direkte WM-Vorbereitung.

DFB.de: Die nicht gerade umfangreich ausfällt. Erschwert die Aussicht auf ein Finale der Champions League mit deutscher Beteiligung - von Wolfsburg und/oder Frankfurt - die Vorbereitung auf die WM?

Neid: Ob drei Tage mehr oder weniger - darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Ich glaube, dass die Spielerinnen auf jeden Fall von einem Weiterkommen in der Champions League profitieren. Und wenn es dann sogar bis ins Finale geht, kann das beflügeln und sich auch positiv auf uns auswirken. Ich wünsche den Spielerinnen, dass sie weit kommen. Es ist aber auch klar, dass wir aufgrund der kurzen Vorbereitung nicht mehr viel an der Grundlagenausdauer arbeiten können. Die müssen die Spielerinnen mitbringen.

DFB.de: Das heißt, die Ligatrainer müssen mitziehen?

Neid: Ja, und das tun sie auch. Wir sind mit allen Vereinen der Nationalspielerinnen im engen Austausch und haben wirklich sehr gute und intensive Gespräche geführt. Alle haben mit uns das Ziel, so gut wie möglich bei der WM abzuschneiden.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Chancen in Kanada?

Neid: Es gibt acht bis zehn Mannschaften, die qualitativ in der Lage wären, den Titel zu holen. Natürlich ist es unser Traum und unsere Vision, wieder Weltmeister zu werden. Aber bis dahin ist ein sehr langer Weg. Wenn wir es bis in Halbfinale schaffen würden, hätten wir schon ein großes Ziel erreicht. Denn dann würden wir wieder zu den vier besten Mannschaften der Welt zählen.