Sieg im Elfmeter-Krimi gegen Chile: Brasilien im WM-Viertelfinale

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Brasilien wankte im Elfmeter-Krimi, darf aber weiter träumen: Die Gastgeber rangen in einem faszinierenden Achtelfinal-Drama voller Kampf und Leidenschaft die tapferen Chilenen mit 3:2 im Elfmeterschießen nieder. Zuvor hatte es nach wahnsinnig spannenden 120 Minuten 1:1 (1:1, 1:1) gestanden.

Gefeierter Held war Torwart Julio Cesar, der im Elfmeterschießen die Versuche von Maurizio Pinilla und Alexis Sanchez parierte. Gonzalo Jara setzte den entscheidenden Elfmeter an den Innenpfosten. Bei den Brasilianern konnten Willian und Hulk, die ebenfalls verschossen, erleichtert durchatmen.

Neymar wieder Dreh- und Angelpunkt der Seleção

Umjubelt wurde zudem in einer allerdings über weite Strecken nicht überzeugenden Seleção erneut der überragende Neymar, der seinen Elfmeter zum 3:2 eiskalt verwandelte. Mit dem Zittersieg haben die Gastgeber die erste hohe Hürde auf dem Weg zur ersehnten "Hexa" genommen, dem vom ganzen Land erwarteten sechsten WM-Titel des Rekordchampions. Im Viertelfinale am kommenden Freitag in Fortaleza ist Kolumbien oder Uruguay der nächste Gegner.

Dabei wäre in der 120. Minute fast alles vorbei gewesen für Brasilien. Der eingewechselte Pinilla hämmerte den Ball von der Strafraumgrenze an die Latte. Doch die Chilenen scheiterten noch nach ihrem vierten K.o-Runden-Einzug nach 1962, 1998 und 2010 - zum vierten Mal an den Brasilianern.

David Luiz hatte seine Mannschaft in Führung (18.) gebracht, Alexis Sanchez (32.) erzielte früh den Ausgleich. Im Viertelfinale wird Brasilien der Wolfsburger Luiz Gustavo, der die zweite Gelbe Karte sah, gesperrt fehlen.

Cesar: "Das ist mehr als Glück, was ich verspüre"

"Das ist mehr als Glück, was ich gerade verspüre", sagte ein in Freudentränen aufgelöster Julio Cesar: "Das war psychologisch und emotional unheimlich schwierig. Ich danke den Fans, die uns so wunderbar unterstützt haben. Jetzt fehlen noch drei Stufen. Mein großer Traum ist es, Brasilien in einem großen Fest vereint zu sehen."

Am Boden zerstört waren dagegen die Chilenen. "Das ist so hart, wir waren großartig, aber wir haben verloren. Wir haben für unseren Traum gekämpft, einfach alles gegeben", sagte der Ex-Leverkusener Arturo Vidal.

Enorme Intensität von Beginn an

Das Spiel in Belo Horizonte hatte von Beginn an eine enorme Intensität, 57.714 Zuschauer im Estadio Mineirao waren elektrisiert. Die Chilenen legten die gewohnte Wucht in jeden einzelnen Zweikampf, doch die Gastgeber hielten mit aller Macht dagegen.

Schon nach zwei Minuten fuhr der für Paulinho neu in die Startelf gerückte Fernandinho seinem Gegenspieler Marcelo Diaz knüppelhart in die Parade (3.), aber Schiedsrichter Howard Webb (England) ließ die Gelbe Karte stecken. Die Chilenen, die vor dem Spiel nichts mehr befürchtet hatten als eine Bevorteilung des Gastgebers durch den Referee, schüttelten erstmals verständnislos den Kopf.

Aber auch die Chilenen langten zu, nur eine Minute später nahmen Gary Medel und Charles Aranguiz gemeinsam Neymar in die Mangel. Die Seleção-Fans hielten den Atem an, als der Superstar mit Eis am Knie behandelt wurde. "Gegen Chile zu spielen, ist ein einziger Schmerz", hatte Seleção-Trainer Luiz Felipe Scolari vor dem Spiel gesagt.

Doch Neymar konnte weiterspielen und war danach an fast jeder gelungenen Offensivaktion seines Teams beteiligt - auch am Führungstreffer. Neymars Ecke verlängerte Kapitän Thiago Silva per Kopf an den langen Pfosten, wo Gonzalo Jara von David Luiz bedrängt den Ball ins eigene Tor lenkte.

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Chile bissig, unnachgiebig und diszipliniert

Danach kontrollierten die Gastgeber das Spiel, angefeuert von 50.000 enthusiastischen Seleção-Fans, die eine riesige gelbe Wand bildeten. Blankes Entsetzen machte sich nach dem Ausgleich breit.

Einen Einwurf von David Luiz spielte Hulk Eduardo Vargas in die Füße, der passte auf Sanchez, und der Star vom FC Barcelona schob den Ball ins linke Eck.

Brasilien ließ sich nicht beirren und drückte auf den erneuten Führungstreffer. Die größte Chance vergab Neymar (36.), dessen abgefälschter Kopfball um Zentimeter am Tor vorbeiflog. Dani Alves prüfte danach Chiles Torwart Claudio Bravo, seinen künftigen Barca-Klubkollegen, mit einem Schuss aus 25 Metern. Auch Chile hatte vor der Pause durch Charles Aranguiz noch eine große Chance.

Nach der Pause gab es in der 55. Minute den ersten Aufreger. Hulk erzielte das 2:1, doch Webb zeigte ihm Gelb, statt das Tor zu geben. Der bullige Angreifer hatte bei der Ballannahme die Hand zur Hilfe genommen - spätestens jetzt dürfte auch der letzte Chilene von Webb überzeugt gewesen sein.

Chile blieb bissig, unnachgiebig und diszipliniert. Das beeindruckte auch die Brasilianer, bei denen immer weniger zusammenlief. In der 64. Minute bewahrte Julio Cesar seine Mannschaft mit einer Klasseparade bei einem Schuss von Aranguiz vor dem Rückstand. Danach setzten die Brasilianer zum Schlussspurt an, doch Jo (74.), Neymar (81.) und Hulk (83.) verpassten das 2:1.

In der Verlängerung machte sich auf beiden Seiten Erschöpfung breit. Es gab kaum noch Torchancen, doch die knisternde Spannung hielt an.

[sid]

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Brasilien wankte im Elfmeter-Krimi, darf aber weiter träumen: Die Gastgeber rangen in einem faszinierenden Achtelfinal-Drama voller Kampf und Leidenschaft die tapferen Chilenen mit 3:2 im Elfmeterschießen nieder. Zuvor hatte es nach wahnsinnig spannenden 120 Minuten 1:1 (1:1, 1:1) gestanden.

Gefeierter Held war Torwart Julio Cesar, der im Elfmeterschießen die Versuche von Maurizio Pinilla und Alexis Sanchez parierte. Gonzalo Jara setzte den entscheidenden Elfmeter an den Innenpfosten. Bei den Brasilianern konnten Willian und Hulk, die ebenfalls verschossen, erleichtert durchatmen.

Neymar wieder Dreh- und Angelpunkt der Seleção

Umjubelt wurde zudem in einer allerdings über weite Strecken nicht überzeugenden Seleção erneut der überragende Neymar, der seinen Elfmeter zum 3:2 eiskalt verwandelte. Mit dem Zittersieg haben die Gastgeber die erste hohe Hürde auf dem Weg zur ersehnten "Hexa" genommen, dem vom ganzen Land erwarteten sechsten WM-Titel des Rekordchampions. Im Viertelfinale am kommenden Freitag in Fortaleza ist Kolumbien oder Uruguay der nächste Gegner.

Dabei wäre in der 120. Minute fast alles vorbei gewesen für Brasilien. Der eingewechselte Pinilla hämmerte den Ball von der Strafraumgrenze an die Latte. Doch die Chilenen scheiterten noch nach ihrem vierten K.o-Runden-Einzug nach 1962, 1998 und 2010 - zum vierten Mal an den Brasilianern.

David Luiz hatte seine Mannschaft in Führung (18.) gebracht, Alexis Sanchez (32.) erzielte früh den Ausgleich. Im Viertelfinale wird Brasilien der Wolfsburger Luiz Gustavo, der die zweite Gelbe Karte sah, gesperrt fehlen.

Cesar: "Das ist mehr als Glück, was ich verspüre"

"Das ist mehr als Glück, was ich gerade verspüre", sagte ein in Freudentränen aufgelöster Julio Cesar: "Das war psychologisch und emotional unheimlich schwierig. Ich danke den Fans, die uns so wunderbar unterstützt haben. Jetzt fehlen noch drei Stufen. Mein großer Traum ist es, Brasilien in einem großen Fest vereint zu sehen."

Am Boden zerstört waren dagegen die Chilenen. "Das ist so hart, wir waren großartig, aber wir haben verloren. Wir haben für unseren Traum gekämpft, einfach alles gegeben", sagte der Ex-Leverkusener Arturo Vidal.

Enorme Intensität von Beginn an

Das Spiel in Belo Horizonte hatte von Beginn an eine enorme Intensität, 57.714 Zuschauer im Estadio Mineirao waren elektrisiert. Die Chilenen legten die gewohnte Wucht in jeden einzelnen Zweikampf, doch die Gastgeber hielten mit aller Macht dagegen.

Schon nach zwei Minuten fuhr der für Paulinho neu in die Startelf gerückte Fernandinho seinem Gegenspieler Marcelo Diaz knüppelhart in die Parade (3.), aber Schiedsrichter Howard Webb (England) ließ die Gelbe Karte stecken. Die Chilenen, die vor dem Spiel nichts mehr befürchtet hatten als eine Bevorteilung des Gastgebers durch den Referee, schüttelten erstmals verständnislos den Kopf.

Aber auch die Chilenen langten zu, nur eine Minute später nahmen Gary Medel und Charles Aranguiz gemeinsam Neymar in die Mangel. Die Seleção-Fans hielten den Atem an, als der Superstar mit Eis am Knie behandelt wurde. "Gegen Chile zu spielen, ist ein einziger Schmerz", hatte Seleção-Trainer Luiz Felipe Scolari vor dem Spiel gesagt.

Doch Neymar konnte weiterspielen und war danach an fast jeder gelungenen Offensivaktion seines Teams beteiligt - auch am Führungstreffer. Neymars Ecke verlängerte Kapitän Thiago Silva per Kopf an den langen Pfosten, wo Gonzalo Jara von David Luiz bedrängt den Ball ins eigene Tor lenkte.

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Chile bissig, unnachgiebig und diszipliniert

Danach kontrollierten die Gastgeber das Spiel, angefeuert von 50.000 enthusiastischen Seleção-Fans, die eine riesige gelbe Wand bildeten. Blankes Entsetzen machte sich nach dem Ausgleich breit.

Einen Einwurf von David Luiz spielte Hulk Eduardo Vargas in die Füße, der passte auf Sanchez, und der Star vom FC Barcelona schob den Ball ins linke Eck.

Brasilien ließ sich nicht beirren und drückte auf den erneuten Führungstreffer. Die größte Chance vergab Neymar (36.), dessen abgefälschter Kopfball um Zentimeter am Tor vorbeiflog. Dani Alves prüfte danach Chiles Torwart Claudio Bravo, seinen künftigen Barca-Klubkollegen, mit einem Schuss aus 25 Metern. Auch Chile hatte vor der Pause durch Charles Aranguiz noch eine große Chance.

Nach der Pause gab es in der 55. Minute den ersten Aufreger. Hulk erzielte das 2:1, doch Webb zeigte ihm Gelb, statt das Tor zu geben. Der bullige Angreifer hatte bei der Ballannahme die Hand zur Hilfe genommen - spätestens jetzt dürfte auch der letzte Chilene von Webb überzeugt gewesen sein.

Chile blieb bissig, unnachgiebig und diszipliniert. Das beeindruckte auch die Brasilianer, bei denen immer weniger zusammenlief. In der 64. Minute bewahrte Julio Cesar seine Mannschaft mit einer Klasseparade bei einem Schuss von Aranguiz vor dem Rückstand. Danach setzten die Brasilianer zum Schlussspurt an, doch Jo (74.), Neymar (81.) und Hulk (83.) verpassten das 2:1.

In der Verlängerung machte sich auf beiden Seiten Erschöpfung breit. Es gab kaum noch Torchancen, doch die knisternde Spannung hielt an.