SGS Essen: Erfolgreiche Talentschmiede im Revier

Trainer Markus Högner: "Wir wollen so schnell wie möglich die Punkte für den Klassenerhalt holen. Danach können wir in Ruhe unser junges Team weiterentwickeln."

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Am 7. September (ab 13 Uhr, live bei Eurosport) startet die Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Triplesieger VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München. DFB.de stellt bis dahin täglich ein Team aus der Liga der Europameisterinnen vor. Heute: SGS Essen.

Jubiläen müssen gefeiert werden. Besonders dann, wenn das Umfeld erfreulich ist. Für die SGS Essen ist die neue Saison eine ganz besondere. Es ist die zehnte Spielzeit in der Frauen-Bundesliga. Zehnmal Sorge, zehnmal Jubel, zehnmal Freude - aber vor allem: zehnmal Anerkennung von der Konkurrenz.

Altersdurchschnitt nicht mal 21 Jahre

Denn die Essenerinnen sind inzwischen nicht nur ein vollwertiges Mitglied dieser großen Gemeinschaft. Sind sie beinahe ein Vorzeigeprodukt: So kann man auch mit wenig Mittel tolle Erfolge feiern. Bei der SGS setzen sie vornehmlich auf den eigenen Nachwuchs. Sie haben gar keine andere Möglichkeit. Denn die finanziellen Voraussetzungen für teure Zugänge sind nicht gegeben. So starten sie mit dem jüngsten Team der Geschichte. 20,8 Jahre beträgt der Altersdurchschnitt.

"Wir müssen uns nur im direkten Umfeld umschauen, dann können wir sehen, was passieren kann, wenn man die Situation falsch einschätzt", sagt Manager Willi Wißing. "Das Wichtigste ist, dass wir die wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllen, und das ist nicht immer leicht." Seit 1969 ist der 61-Jährige für den Klub tätig, immer ehrenamtlich. Lange in der Jugendabteilung. Seit dem Bundesliga-Aufstieg 2004 als Manager der ersten Mannschaft.

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Erst die Punkte, dann die Talententwicklung

Im Sommer 2010 hat Markus Högner das Team übernommen. Der 46-jährige Trainer hat die Essenerinnen konsequent stabilisiert - im ersten Jahr seiner Tätigkeit konnte der Abstieg nur knapp vermieden werden, Platz neun. Danach ging es aufwärts, in die obere Hälfte der Tabelle. Mit dieser Entwicklung können sie unter den Voraussetzungen natürlich gut leben. Erst Rang fünf und in der vergangenen Serie Rang sechs.

Und in der anstehenden Spielzeit? Geht alles wieder von vorne los. Es wird einige Wochen dauern, bis sich die Spielerinnen aus der eigenen Talentschmiede dem höheren Niveau angepasst haben. Aber spätestens dann werden auch die Spitzenteams der Liga wieder mit einer gehörigen Portion Respekt im Gepäck nach Essen kommen. Wie in den neun Jahren zuvor auch.

Trainer Markus Högner: "Wir wollen so schnell wie möglich die Punkte für den Klassenerhalt holen. Danach können wir in Ruhe unser junges Team weiterentwickeln."