Sepp-Herberger-Urkunden verliehen: Zurück zu den Wurzeln

Der Besuch, mit dem alles begann: Als Sepp Herberger 1970 in die Justizvollzugsanstalt nach Bruchsal eingeladen wurde, ahnten die Beteiligten noch nicht, welch nachhaltige Wirkung dieser Besuch entfalten sollte. Sieben Jahre später wurde die DFB-Stiftung Sepp Herberger gegründet. Seitdem zeichnet die älteste DFB-Stiftung Fußballvereine für besonderes Engagement aus. Auch in diesem Jahr wurden in Mannheim wieder zehn Vereine mit der Sepp-Herberger-Urkunde geehrt.

Der Gewinner in der Kategorie "Resozialisierung" ist der SV 62 Bruchsal. Ausgerechnet das Gefängnis, das Herberger vor mehr als 40 Jahren besuchte, kooperiert seit 2010 mit dem Verein aus dem Kraichgau. Gemeinsam schafft man in Baden die Rahmenbedingungen, um den Strafgefangenen den Übergang in die Freiheit zu erleichtern. Im offenen Vollzug nehmen sie am Fußballtraining teil und kommen sogar in den Saisonspielen zum Einsatz. Nach ihrer Haft bleiben mehr als die Hälfte der Projektteilnehmer dem Klub erhalten und engagieren sich ehrenamtlich.

Zimmermann: "Herberger wäre stolz auf die Entwicklung"

"Sepp Herberger wäre unheimlich stolz auf die Entwicklung seiner Stiftung", sagt Ronny Zimmermann, DFB-Vizepräsident und Kuratoriumsmitglied der Stiftung. Der Gewinner jeder Kategorie darf sich neben der Urkunde über 5000 Euro freuen. Die Vereinskasse der Zweit- und Drittplatzierten wird mit 3000 und 2000 Euro gefüllt. Aus gutem Grund, sagt Zimmermann: "Die Vereine haben diese finanzielle Anerkennung verdient. Wenn jemand so etwas Wertvolles für die Gemeinschaft leistet, sollte man das auch honorieren. Das tun wir sehr gerne."

Rund 80 Gäste besuchten die Gala in Mannheim, darunter DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel, die sich vom Einsatz der Preisträger beeindruckt zeigten. Eugen Gehlenborg, DFB-Vizepräsident und gleichzeitig Vorsitzender der Sepp-Herberger-Stiftung, sagt: "Ich habe großen Respekt vor den Preisträgern. Sie packen die Dinge an und machen auf tolle Weise deutlich, welche Kraft vom Fußball auch außerhalb des Platzes ausgeht."

Kurz vor der Veranstaltung verabschiedete er auf der Kuratoriumssitzung gemeinsam mit den 15 Kuratoren und Vorständen den Jahresbericht der Stiftung und blickte auf die Aufgaben und Projekte der nächsten Jahre: die Initiative "Anstoß für ein neues Leben", die Blindenfußball-Bundesliga und weitere Aktionen der Stiftung.

"Das Größte meiner sportlichen Laufbahn"

Anschließend wurden im m:Congress Center Rosengarten die Urkunden verliehen. In der Kategorie "Behindertenfußball" landete der Lübzer SV auf Platz eins. Der Klub aus Mecklenburg-Vorpommern bietet für die Schüler der allgemeinen Förderschule und die Mitarbeiter der Lewitz-Werkstätten – eine Werkstätte für behinderte Menschen - ein kostenloses Fußballtraining an. "Das ist das Größte meiner sportlichen Laufbahn. Ich mache das schon seit vielen, vielen Jahren und nun diese Anerkennung durch die Stiftung zu erhalten, ist einfach wunderschön", sagt Uwe Ohrlich, der Vereinssportlehrer des Lübzer SV.

Der SC 09 Erkelenz setzte sich in der Kategorie "Schule & Vereine" gegen seine Mitbewerber durch. Neben Fußball-AG's an zwei Gymnasien kooperiert der Verein aus dem Mittelrhein-Verband auch bei der Schiedsrichterausbildung sehr eng mit den lokalen Schulen. Der Sonderpreis der Stiftung ging in diesem Jahr an den FC 1924 Insheim, wo Gustav Schneider seit einem tragischen Unfall im Mai 2006 vom Kopf abwärts gelähmt ist. Mit viel Liebe kümmern sich die Mitglieder des Vereins um ihren Freund. Ob beim Umbau der Hoffläche, der Einrichtung eines Spendenkontos oder der Ausrichtung eines Benefizspiels, in Insheim bringen sich Vereinsmitglieder, wie Kurt Rieder mit viel Herz ein. Er hilft Gustav Schneider in finanziellen Dingen: "Ich denke, unser Engagement ist für sein Empfinden und seine positive Einstellung sehr wichtig."

Die Preisträger im Überblick:

Kategorie Behindertenfußball:
1. Platz: Lübzer Sportverein e. V.
2. Platz: FC Deetz e.V.
3. Platz: Chemnitzer FC e.V.

Kategorie Resozialisierung:
1. Platz: SV 62 Bruchsal e.V.
2. Platz: SV Klausen e.V.
3. Platz: SV Schnathorst e.V.

Kategorie Schule & Vereine:
1. Platz: SC 09 Erkelenz e.V.
2. Platz: MTV Himmelpforten e.V.
3. Platz: TSV Bargteheide e.V.

Kategorie Sozialwerk:
Der Sonderpreis ging an den FC 1924 Insheim e.V.

Zum Jahresbericht 2013 geht es hier. [tn]


[bild1]

Der Besuch, mit dem alles begann: Als Sepp Herberger 1970 in die Justizvollzugsanstalt nach Bruchsal eingeladen wurde, ahnten die Beteiligten noch nicht, welch nachhaltige Wirkung dieser Besuch entfalten sollte. Sieben Jahre später wurde die DFB-Stiftung Sepp Herberger gegründet. Seitdem zeichnet die älteste DFB-Stiftung Fußballvereine für besonderes Engagement aus. Auch in diesem Jahr wurden in Mannheim wieder zehn Vereine mit der Sepp-Herberger-Urkunde geehrt.

Der Gewinner in der Kategorie "Resozialisierung" ist der SV 62 Bruchsal. Ausgerechnet das Gefängnis, das Herberger vor mehr als 40 Jahren besuchte, kooperiert seit 2010 mit dem Verein aus dem Kraichgau. Gemeinsam schafft man in Baden die Rahmenbedingungen, um den Strafgefangenen den Übergang in die Freiheit zu erleichtern. Im offenen Vollzug nehmen sie am Fußballtraining teil und kommen sogar in den Saisonspielen zum Einsatz. Nach ihrer Haft bleiben mehr als die Hälfte der Projektteilnehmer dem Klub erhalten und engagieren sich ehrenamtlich.

Zimmermann: "Herberger wäre stolz auf die Entwicklung"

"Sepp Herberger wäre unheimlich stolz auf die Entwicklung seiner Stiftung", sagt Ronny Zimmermann, DFB-Vizepräsident und Kuratoriumsmitglied der Stiftung. Der Gewinner jeder Kategorie darf sich neben der Urkunde über 5000 Euro freuen. Die Vereinskasse der Zweit- und Drittplatzierten wird mit 3000 und 2000 Euro gefüllt. Aus gutem Grund, sagt Zimmermann: "Die Vereine haben diese finanzielle Anerkennung verdient. Wenn jemand so etwas Wertvolles für die Gemeinschaft leistet, sollte man das auch honorieren. Das tun wir sehr gerne."

Rund 80 Gäste besuchten die Gala in Mannheim, darunter DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel, die sich vom Einsatz der Preisträger beeindruckt zeigten. Eugen Gehlenborg, DFB-Vizepräsident und gleichzeitig Vorsitzender der Sepp-Herberger-Stiftung, sagt: "Ich habe großen Respekt vor den Preisträgern. Sie packen die Dinge an und machen auf tolle Weise deutlich, welche Kraft vom Fußball auch außerhalb des Platzes ausgeht."

Kurz vor der Veranstaltung verabschiedete er auf der Kuratoriumssitzung gemeinsam mit den 15 Kuratoren und Vorständen den Jahresbericht der Stiftung und blickte auf die Aufgaben und Projekte der nächsten Jahre: die Initiative "Anstoß für ein neues Leben", die Blindenfußball-Bundesliga und weitere Aktionen der Stiftung.

"Das Größte meiner sportlichen Laufbahn"

Anschließend wurden im m:Congress Center Rosengarten die Urkunden verliehen. In der Kategorie "Behindertenfußball" landete der Lübzer SV auf Platz eins. Der Klub aus Mecklenburg-Vorpommern bietet für die Schüler der allgemeinen Förderschule und die Mitarbeiter der Lewitz-Werkstätten – eine Werkstätte für behinderte Menschen - ein kostenloses Fußballtraining an. "Das ist das Größte meiner sportlichen Laufbahn. Ich mache das schon seit vielen, vielen Jahren und nun diese Anerkennung durch die Stiftung zu erhalten, ist einfach wunderschön", sagt Uwe Ohrlich, der Vereinssportlehrer des Lübzer SV.

[bild2]

Der SC 09 Erkelenz setzte sich in der Kategorie "Schule & Vereine" gegen seine Mitbewerber durch. Neben Fußball-AG's an zwei Gymnasien kooperiert der Verein aus dem Mittelrhein-Verband auch bei der Schiedsrichterausbildung sehr eng mit den lokalen Schulen. Der Sonderpreis der Stiftung ging in diesem Jahr an den FC 1924 Insheim, wo Gustav Schneider seit einem tragischen Unfall im Mai 2006 vom Kopf abwärts gelähmt ist. Mit viel Liebe kümmern sich die Mitglieder des Vereins um ihren Freund. Ob beim Umbau der Hoffläche, der Einrichtung eines Spendenkontos oder der Ausrichtung eines Benefizspiels, in Insheim bringen sich Vereinsmitglieder, wie Kurt Rieder mit viel Herz ein. Er hilft Gustav Schneider in finanziellen Dingen: "Ich denke, unser Engagement ist für sein Empfinden und seine positive Einstellung sehr wichtig."

Die Preisträger im Überblick:

Kategorie Behindertenfußball:
1. Platz: Lübzer Sportverein e. V.
2. Platz: FC Deetz e.V.
3. Platz: Chemnitzer FC e.V.

Kategorie Resozialisierung:
1. Platz: SV 62 Bruchsal e.V.
2. Platz: SV Klausen e.V.
3. Platz: SV Schnathorst e.V.

Kategorie Schule & Vereine:
1. Platz: SC 09 Erkelenz e.V.
2. Platz: MTV Himmelpforten e.V.
3. Platz: TSV Bargteheide e.V.

Kategorie Sozialwerk:
Der Sonderpreis ging an den FC 1924 Insheim e.V.

Zum Jahresbericht 2013 geht es hier.