Sensation im Video: Drittligist Lotte wirft Leverkusen aus dem Pokal

1860 vom Punkt nervenstark

12.142 Zuschauer sahen in der ausverkauften Flyeralarm-Arena eine technisch wie spielerisch überlegene Heimelf, die in Halbzeit eins auch die besseren Chancen hatte. Clemens Schoppenhauer chippte die Kugel aus fünf Metern aber freistehend über den Kasten (29.). Bei einem Freistoß-Hammer von Nejmeddin Daghfous (34.) verhinderte Löwen-Keeper Jan Zimmermann den Gegentreffer.

In Halbzeit zwei kontrollierte Würzburg weiter die Partie, agierte aber ideenlos, sodass 1860 ohne große Mühe das Remis verteidigte. Eine gute Einschusschance gab es auf beiden Seiten nicht, was sich erst in der Verlängerung ändern sollte. Würzburgs Valdet Rama köpfte die Kugel an die Latte (99.). Anschließend passierte nichts mehr, ehe 1860 München im Elfmeterschießen die besseren Nerven hatte.

Dresden lässt zu viele Chancen liegen

In Dresden war Gastgeber Dynamo in der ersten Hälfte die klar bessere Mannschaft, ließ aber reihenweise Großchancen liegen. Schon in der fünften Minute waren die Bielefelder nach einem Ballverlust viel zu weit aufgerückt. Pascal Testroet tauchte ganz allein vor Wolfgang Hesl auf, der seine Farben mit einem tollen Reflex vor dem Rückstand bewahrte. Dresden hielt den Druck permanent hoch, Florian Ballas köpfte bei einer Ecke knapp rechts vorbei (16.).

U 21-Nationalspieler Marvin Stefaniak leitete die nächste Gelegenheit mit einem Traumlupfer in den Lauf von Testroet ein, der aus spitzem Winkel ein zweites Mal in Hesl seinen Meister fand (18.). Bis zur Pause blieb es ein Spiel auf ein Tor. Mit der letzten Aktion in Halbzeit eins kam Hesl einmal nicht an den Schuss von Testroet – der Ball klatschte an den Pfosten.

Hemlein trifft aus dem Nichts

In Halbzeit zwei kam es, wie es kommen musste. Bielefeld bestrafte die schwache Chancenauswertung und ging mit der ersten Chance in Führung. Die Arminen konterten pfeilschnell, Manuel Junglas schickte Christoph Hemlein, der an der Mittellinie startete und die Kugel an Juniorennationalkeeper Marvin Schwäbe vorbei ins Netz schob (66.).

Dresden zog danach ein Powerplay auf, Bielefeld mischte aber erfolgreich Beton an. Julian Börner (81.) verpasste mit einem Pfostentreffer die Vorentscheidung, dennoch reichte es für Bielefeld zum Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.

[sid/mw]


Was für ein Pokal-Abend: Mit den Partien zwischen den Sportfreunde Lotte und Bayer Leverkusen (2:2 nach Verlängerung), dem SC Freiburg und SV Sandhausen (3:3) sowie dem Zweitligaduell zwischen den Würzburger Kickers und TSV 1860 München (0:0) gingen gleich drei Spiele ins Elfmeterschießen, einzig Arminia Bielefeld setzte sich bei Dynamo Dresden mit 1:0 (0:0) in regulärer Spielzeit durch.

Vom Punkt gelang Lotte die Riesensensation. Luka Tankulic verwandelte nervenstark den entscheidenden Elfmeter zum 4:3 für den Drittligisten, für Bayer hatten zuvor Kevin Volland und Julian Baumgartlinger scheiterten an Ex-Bayer-Keeper Benedikt Fernandez, der damit entscheidenden Anteil an Lottes Einzug ins Achtelfinale hatte.

Sandhausen feiert Knaller

Zum Held beim Elfmeterschießen in Freiburg avancierte Sandhausens Keeper Marco Knaller, der nach sechs Schützen auf beiden Seiten den entscheidenden Elfmeter von Janik Haberer parierte und Sandhausen zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte ins Elfmeterschießen führte, Sandhausen behielt vom Punkt mit 4:3 die Oberhand.

Ebenfalls in der Runde der letzten 16 steht 1860 München, das sich bei den Kickers ebenfalls mit 4:3 durchsetzte. Pechvogel des Abends war Nejmeddin Daghfous, der den entscheidenden Elfmeter an die Latte setzte.

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Furiose Sportfreunde schaffen die Sensation

Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen trat in Lotte nicht nur ohne den gesperrten Trainer Roger Schmidt an, sondern rotierte auch auf sieben Positionen durch. Der eingespielte Drittligist Lotte profitierte davon und begann mutig, offensiv und mit hohem Tempo. Schon in der 7. Minute musste Bayer-Keeper Ramazan Özcan sein ganzes Können abrufen, um den 16-Meter-Hammer von Andre Dej zu parieren.

Bayer hatte mit Co-Trainer Markus Krösche als hauptverantwortlichem Trainer an der Seitenlinie dagegen früh viel Ballbesitz, kreierte aber keine Torgefahr und ging so mit dem ersten Torschuss in Führung. Einen langen Abschlag von Özcan nahm Stefan Kießling gekonnt auf, wühlte sich ein paar Meter durch die gegnerische Deckung und bediente Kevin Volland. Mit dem schwächeren rechten Fuß markierte der Nationalspieler aus 12 Metern die Führung für Bayer (25.).

Rahns Treffer zählt nicht

Vier Minuten später war Bayer im Glück. Lotte hatte die schnelle Antwort parat, als Matthias Rahn die Kugel nach einem Freistoß von Kevin Pires-Rodrigues über die Linie köpfte. Das Schiedsrichtergespann um Wolfgang Stark gab den Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aber nicht (29.).

Der Außenseiter rannte anschließend wütend an und ging aggressiv in die Zweikämpfe, was vielen Bayer-Spielern sichtlich missfiel. Bernd Rosinger vergab die vor der Pause beste Chance zum Ausgleich. Eine Hereingabe von links nahm der Angreifer mit der Brust an, schafft es aber nicht mehr, die Kugel aufs Tor zu bringen.

Hilbert belohnt unfreiwillig Lottes Bemühungen

In Halbzeit zwei dauerte es keine zwei Zeigerumdrehungen bis Lotte jubeln durfte. Alexander Langlitz flankte von links scharf vors Tor, wo Roberto Hilbert die Kugel mit der Hüfte unhaltbar für Özcan ins eigene Netz verlängerte (47.). Lotte hielt in der Folge mit großer Leidenschaft und Kampfgeist dagegen und Bayer biss sich die Zähne aus. In der 61. Minute tankte sich Wendell an der linken Strafraumkante mal bis zur Grundlinie durch und bediente Stefan Kießling. Den Kopfball des früheren Nationalspielers fischte der frühere Bayer-Keeper Benedikt Fernandez mit einer Riesentat aus dem Eck (62.).

Volland trifft, doch Lotte kommt in Unterzahl zurück

Auf der Gegenseite blieb auch Lotte gefährlich, Özcan verhinderte mehrfach den Führungstreffer für den krassen Außenseiter. Dann erwies Tim Wendel seinen Sportfreunden einen Bärendienst. Binnen 16 Minuten sah der Einwechselspieler erst Gelb (63.) und dann Gelb-Rot (79.). In Überzahl machte Bayer Druck, aber Lotte rettete sich in die Verlängerung.

Dort angekommen ging Bayer mit ersten Chance in Führung und wieder war es Volland, der sein Team jubeln ließ. Der Nationalspieler stand nach einer Flanke von Julian Baumgartlinger am zweiten Pfosten frei und netzte ein. Wer dachte, dass die Messe jetzt gelesen ist, sah sich getäuscht: Trotz Unterzahl kam der Drittligist noch einmal furios zurück. Rosinger ließ Aleksandar Dragovic auf der rechten Außenbahn ganz schlecht aussehen und bediente in der Mitte Kevin Freiberger. Für den Angreifer fühlte sich niemand zuständig, Freiberger bedankte sich mit dem Ausgleich (105+1.). Lotte rettete sich anschließend ins Elfmeterschießen und behielt dort die besseren Nerven.

Drei Leverkusener scheitern beim Elfmeterschießen

Vom Punkt präsentierten sich die Leverkusener wie im Spiel: zerfahren und unkonzentriert. So schob Charles Aranguiz den Ball am Tor vorbei, Kevin Volland und Julian Baumgartlinger scheiterten an Benedikt Fernandez, der früher Ersatztorwart bei Bayer war. Auf Seiten der Sportfreunde trafen auch Gerrit Nauber und Kevin Freiberger nicht, ehe der kurz vor dem Elfmeterschießen eingewechselte Luka Tankulic traf und ganz Lotte in kollektive Jubelstürme versetzte

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Sandhausen schafft die Überraschung

Im Duell zwischen Erstligist Freiburg und Zweitligist Sandhausen tat sich der Favorit aus dem Breisgau zunächst schwer, sein Kombinationsspiel aufzuziehen. Christian Günther gab in der 14. Minute den ersten Distanzschuss auf das Tor der Sandhäuser ab, verzog jedoch um gut einen Meter. Bei der anschließenden Ecke wurde es gefährlicher, Georg Niedermeier aber wegen eines Offensivfouls zurückgepfiffen.

Ein langer Einwurf von Onur Bulut leitete dann den Führungstreffer der Freiburger ein. Über Günther und den kurz zuvor früh eingewechselten Maximilian Philipp landete der Ball bei Mats Möller Daehli. In seinem ersten Pflichtspiel nach langer Verletzungspause traf der 21-jährige Norweger aus 14 Metern mit einem satten Schuss in die Maschen (21.).

Sandhausen dreht die Partie

Zu weiteren zwingenden Chancen kam Freiburg nicht, stattdessen trafen die Gäste. Bei einer Ecke reagierte Freiburgs Schlussmann Rafal Gikiewicz zweimal glänzend, der Rebound landete nach verunglückten Befreiungsschlägen seiner Hintermannschaft aber immer wieder bei den Gästen. Tim Kister drückte die Kugel im vierten Anlauf über die Linie (39.).

Nach dem Seitenwechsel legte Sandhausen gleich nach und kippte die Partie. Bei einem schnellen Konter trieb Richard Sukuta-Pasu den Ball in den Sechzehner, ein Freiburger lenkte die Kugel genau vor die Füße von Andrew Wooten, der freistehend zum 2:1 für den Zweitligisten einnetzte (53.). Freiburg rückte nun auf und lief ins offene Messer. Ein Ballverlust von Bulut leitete das 3:1 ein, Wooten und Korbinian Vollmann ließen gleich vier Freiburger Verteidiger aussteigen und Vollmann bediente Sukuta-Pasu, der am langen Pfosten aus vier Metern freistehend einschob (64.).

Freiburg holt Zwei-Tore-Rückstand auf

Freiburg verkürzte dank Vincenzo Grifo noch einmal auf 2:3 – aus spitzem Winkel tunnelte der Freistoßspezialist einen Gegenspieler und schlenzte die Kugel ins lange Eck (76.). Die Breisgauer stürmten jetzt an. Grifo jagte den Ball an die Latte, im Nachsetzen holte X, Y von den Füßen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Nils Petersen (82.) souverän und rettete sein Team damit in die Verlängerung.

Dort taktierten beide Teams früh und scheuten das Risiko. Die logische Konsequenz lautete: Elfmeterschießen. Dort vergaben Nils Petersen und Marc Torrejon auf Freiburger Seite und auch Sandhausens Damian Roßbach und Thomas Pledl zogen gegen Freiburgs Schlussman Gikiwiecz den Kürzeren. Als sechster Schütze traf Jose Pierre Vunguidica für Sandhausen, ehe Marco Knaller den Elfmeter von Jannik Haberer hielt und Sandhausen damit zum 4:3-Erfolg im Elfmeterschießen führte.

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1860 vom Punkt nervenstark

12.142 Zuschauer sahen in der ausverkauften Flyeralarm-Arena eine technisch wie spielerisch überlegene Heimelf, die in Halbzeit eins auch die besseren Chancen hatte. Clemens Schoppenhauer chippte die Kugel aus fünf Metern aber freistehend über den Kasten (29.). Bei einem Freistoß-Hammer von Nejmeddin Daghfous (34.) verhinderte Löwen-Keeper Jan Zimmermann den Gegentreffer.

In Halbzeit zwei kontrollierte Würzburg weiter die Partie, agierte aber ideenlos, sodass 1860 ohne große Mühe das Remis verteidigte. Eine gute Einschusschance gab es auf beiden Seiten nicht, was sich erst in der Verlängerung ändern sollte. Würzburgs Valdet Rama köpfte die Kugel an die Latte (99.). Anschließend passierte nichts mehr, ehe 1860 München im Elfmeterschießen die besseren Nerven hatte.

Dresden lässt zu viele Chancen liegen

In Dresden war Gastgeber Dynamo in der ersten Hälfte die klar bessere Mannschaft, ließ aber reihenweise Großchancen liegen. Schon in der fünften Minute waren die Bielefelder nach einem Ballverlust viel zu weit aufgerückt. Pascal Testroet tauchte ganz allein vor Wolfgang Hesl auf, der seine Farben mit einem tollen Reflex vor dem Rückstand bewahrte. Dresden hielt den Druck permanent hoch, Florian Ballas köpfte bei einer Ecke knapp rechts vorbei (16.).

U 21-Nationalspieler Marvin Stefaniak leitete die nächste Gelegenheit mit einem Traumlupfer in den Lauf von Testroet ein, der aus spitzem Winkel ein zweites Mal in Hesl seinen Meister fand (18.). Bis zur Pause blieb es ein Spiel auf ein Tor. Mit der letzten Aktion in Halbzeit eins kam Hesl einmal nicht an den Schuss von Testroet – der Ball klatschte an den Pfosten.

Hemlein trifft aus dem Nichts

In Halbzeit zwei kam es, wie es kommen musste. Bielefeld bestrafte die schwache Chancenauswertung und ging mit der ersten Chance in Führung. Die Arminen konterten pfeilschnell, Manuel Junglas schickte Christoph Hemlein, der an der Mittellinie startete und die Kugel an Juniorennationalkeeper Marvin Schwäbe vorbei ins Netz schob (66.).

Dresden zog danach ein Powerplay auf, Bielefeld mischte aber erfolgreich Beton an. Julian Börner (81.) verpasste mit einem Pfostentreffer die Vorentscheidung, dennoch reichte es für Bielefeld zum Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.

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