Seiters: "Sportverletzungen sind größte Herausforderung"

DFB.de: Neben vielen DFB-Mitarbeitern wird heute auch Generalsekretär Wolfgang Niersbach Blut spenden. Welche anderen Prominenten haben sich schon anzapfen lassen?

Seiters: Dass Wolfgang Niersbach Blut spendet, ist vorbildlich. Bundestagspräsident Norbert Lammert, einige Ministerpräsidenten wie auch Jan Hofer, der Chefsprecher der Tagesschau, haben schon gespendet und sind Ehrenbotschafter des DRK.

DFB.de: Zum Schluss mal weg vom Blutspenden und hin zur schönsten Nebensache der Welt: Mit dem Fußball sind Sie schon immer eng verbunden - was sind denn Ihre schönsten Erinnerungen?

Seiters: Ich war bei zwei WM-Endspielen dabei, 1974 in München und 1990 mit Bundeskanzler Helmut Kohl in Rom. Und auch bei zwei EM-Endspielen, als Bundesinnenminister 1992 in Stockholm und 1996 im Wembley-Stadion. Das waren schon tolle Erlebnisse. Auch der Außerordentliche DFB-Bundestag 1990 zur Vereinigung von DFB und DFV ist mir noch in sehr guter Erinnerung. Außerdem war ich bei vielen Spielen der Frauen-Nationalmannschaft. Besonders dankbar bin ich dem DFB für die Tatsache, dass wir bei den internationalen Veranstaltungen stets den Betreuungs- und Sanitätsdienst in den Stadien durchführen durften. Als Heimatverbundener drücke ich natürlich die Daumen für den VfL Osnabrück und den SV Meppen, als Norddeutscher für den Hamburger SV und Werder Bremen.

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Blut spenden - eine lebenswichtige Aufgabe. Eine gemeinschaftliche Leistung zum Wohle von Kranken und Unfallopfern. Heute stellt das Deutsche Rote Kreuz seine Pritschen in Frankfurt am Main beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf. Eine Vielzahl der rund 200 DFB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie Kollegen der angrenzenden Sportverbände spenden dann Blut.

Wie viel Blut wird eigentlich in Deutschland täglich benötigt, wofür werden die Blutkonserven verwendet - und gibt es Grund zur Ansteckungssorge? Rudolf Seiters, vom 26. November 1991 bis 7. Juli 1993 Bundesinnenminister und seit November 2003 Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), spricht im DFB.de-Interview über Sinn und Zweck des Blutspendens.

DFB.de: Herr Dr. Seiters, wird genug Blut gespendet?

Dr. Rudolf Seiters: Dank der etwa zwei Millionen freiwilligen Blutspender sichert das Deutsche Rote Kreuz mit ungefähr 3,5 Millionen Vollblutspenden und einer Vielzahl von speziellen Blutpräparaten zu 75 Prozent die Blutversorgung in Deutschland. Hin und wieder, zum Beispiel während eines heißen Sommers oder einer Fußball-WM, gibt es regional auch mal Engpässe. Die werden aber durch andere Blutspendedienste immer wieder ausgeglichen. Insofern bin ich auch für die Zukunft optimistisch. Diese Leistung des DRK können wir nur erbringen, weil rund 200.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Spender bei den Terminen betreuen.

DFB.de: Was sind die wichtigsten Verwendungszwecke?

Seiters: Das mag viele überraschen, aber das meiste Blut wird inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten, zum Beispiel zur Behandlung von Leukämie, benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens sowie Magen- und Darmkrankheiten. Die Verletzungen aus Sport- und Verkehrsunfällen kommen zwar erst an vierter Stelle, sind aber die größte Herausforderung, da für die Versorgung von Unfallopfern stets eine ausreichende Menge an Blutkonserven zur Verfügung stehen muss. Für die Versorgung der Patienten in Deutschland werden somit jeden Tag 15.000 Blutkonserven gebraucht.

DFB.de: Es soll ja immer noch Leute geben, die Angst vor Infektionen haben. Können Sie denen die Ängste nehmen?

Seiters: Ja, mit gutem Gewissen, da ausschließlich sterile Einmalentnahme-Systeme eingesetzt werden. Das zeigen alle Erfahrungen aus den vergangenen Jahren und Jahrzehnten. Die Blutprodukte der DRK-Blutspendedienste gehören zu den sichersten der Welt. Das DRK ist jedem Spender für das Vertrauen dankbar und investiert fortlaufend in Transparenz und Aufklärung zum Verfahren.

DFB.de: Neben vielen DFB-Mitarbeitern wird heute auch Generalsekretär Wolfgang Niersbach Blut spenden. Welche anderen Prominenten haben sich schon anzapfen lassen?

Seiters: Dass Wolfgang Niersbach Blut spendet, ist vorbildlich. Bundestagspräsident Norbert Lammert, einige Ministerpräsidenten wie auch Jan Hofer, der Chefsprecher der Tagesschau, haben schon gespendet und sind Ehrenbotschafter des DRK.

DFB.de: Zum Schluss mal weg vom Blutspenden und hin zur schönsten Nebensache der Welt: Mit dem Fußball sind Sie schon immer eng verbunden - was sind denn Ihre schönsten Erinnerungen?

Seiters: Ich war bei zwei WM-Endspielen dabei, 1974 in München und 1990 mit Bundeskanzler Helmut Kohl in Rom. Und auch bei zwei EM-Endspielen, als Bundesinnenminister 1992 in Stockholm und 1996 im Wembley-Stadion. Das waren schon tolle Erlebnisse. Auch der Außerordentliche DFB-Bundestag 1990 zur Vereinigung von DFB und DFV ist mir noch in sehr guter Erinnerung. Außerdem war ich bei vielen Spielen der Frauen-Nationalmannschaft. Besonders dankbar bin ich dem DFB für die Tatsache, dass wir bei den internationalen Veranstaltungen stets den Betreuungs- und Sanitätsdienst in den Stadien durchführen durften. Als Heimatverbundener drücke ich natürlich die Daumen für den VfL Osnabrück und den SV Meppen, als Norddeutscher für den Hamburger SV und Werder Bremen.