Sehrig: "Rang fünf bis sieben wäre okay"

DFB.de: Nun gibt's eine Pause wegen des Algarve Cups, dann finden noch einige Begegnungen in der Allianz Frauen-Bundesliga statt. Und danach steht mit dem Halbfinale im DFB-Pokal wahrscheinlich der vorläufige Saisonhöhepunkt auf dem Programm...

Sehrig: Das Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg ist noch vier Wochen weg. Deshalb haben wir es noch nicht konkret im Fokus. Aber man merkt schon, dass die Vorfreude da ist.

DFB.de: Ist es wirklich nur Vorfreude oder auch Respekt vor dem Champions-League-Sieger und Meister?

Sehrig: Beides. Uns ist natürlich bewusst, dass an diesem Tag alles zusammenpassen muss, wenn wir für eine Sensation sorgen wollen. Wir brauchen eine perfekte Leistung, gleichzeitig muss Wolfsburg einen schlechten Auftritt zeigen. Und dann brauchen wir noch das entsprechende Quäntchen Glück. Man darf nicht vergessen, dass wir gegen die beste Mannschaft der Welt spielen. Das wird eine riesige Herausforderung für mein junges Team. Wir haben Respekt, aber wir fahren ganz sicher nicht dahin, um nur über die Höhe der Niederlage zu sprechen.

DFB.de: Sie haben bereits angekündigt, dass Sie nach der Saison in Freiburg als Trainer aufhören werden. Mit Jens Scheuer steht Ihr Nachfolger fest. Spüren Sie schon etwas Wehmut? Schließlich geht es nun in die finale Saisonphase.

Sehrig: Nein, Wehmut nicht. Es ist ja von allen Seiten ganz klar besprochen, wie es weitergehen wird. Es war meine eigene Entscheidung, dass ich hier aufhören möchte. Es war eine tolle Zeit. Aber ich habe für mich persönlich gemerkt, dass nun die Zeit für eine neue Herausforderung gekommen ist.

DFB.de: Wie wird die aussehen?

Sehrig: Das steht noch nicht fest. Alles ist möglich. Vielleicht bleibe ich dem Fußball erhalten. Vielleicht mache ich auch etwas ganz anderes.

DFB.de: Haben Sie schon mit Ihrem Nachfolger Jens Scheuer gesprochen?

Sehrig: Ja, in der vergangenen Woche hatten wir ein ausführliches Gespräch. Wir stehen in einem engen Austausch. Es wird eine ordentliche Übergabe geben.

DFB.de: Also muss man sich um den Frauenfußball beim SC Freiburg keine Sorgen machen?

Sehrig: Nein, ich denke, dass wir gut aufgestellt sind. Wir haben einige hoffnungsvolle Talente in unseren Reihen. Ich glaube nicht, dass wir mittelfristig eine Rolle wie der FC Bayern einnehmen können und mit den großen Vier auf Augenhöhe sein werden. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich der SC Freiburg im direkten Verfolgerkreis der Titelkandidaten einordnen und halten kann.

[sw]


Befreiungsschlag für den SC Freiburg in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nach dem 3:2 am Sonntagmittag gegen den SC Sand hat sich die Mannschaft von Trainer Dietmar Sehrig wohl aller Abstiegssorgen entledigt und ist auf den sechsten Platz gesprungen. Für Sehrig allerdings war der Abstiegskampf nie in Thema, wie der Trainer selbstbewusst im DFB.de-Interview erklärt: "Wir stehen jetzt dort, wo wir meiner Meinung nach hin gehören." Gleichzeitig redet der 53-Jährige über seinen Abschied aus Freiburg im Sommer, über seinen Nachfolger Jens Scheuer und die Perspektive des Frauenfußballs beim SC Freiburg.

DFB.de: Herr Sehrig, ein 3:2 gegen den SC Sand. Wie bedeutend war der Erfolg für Sie?

Dietmar Sehrig: Das war ein superwichtiger Sieg, weil wir jetzt wieder dort stehen, wo wir meiner Meinung nach hingehören.

DFB.de: Auf dem sechsten Platz.

Sehrig: Ja, und das muss auch unser Anspruch sein. Wir sollten die Saison irgendwo in diesem Bereich beenden. Rang fünf bis sieben wäre in Ordnung.

DFB.de: Aber war der Sieg nicht auch deshalb so wichtig, weil sich das Thema Abstiegskampf damit erledigt haben dürfte?

Sehrig: Bei allem Respekt vor Mannschaften wie Herford oder Duisburg: Aber mit dem Abstiegskampf haben wir uns zu keinen Zeitpunkt beschäftigt. Wie gesagt, das ist nicht unser Anspruch. Wir wollen uns nach oben entwickeln und nicht nach unten schauen.

DFB.de: Aber der Start in die zweite Saisonhälfte verlief nicht optimal.

Sehrig: Es stimmt, dass wir vor allem gegen Duisburg mehr als ein 2:2 erwartet hatten. Die Niederlage in Potsdam war eingeplant, auch wenn sie mir für meinen Geschmack mit 1:6 mal wieder zu hoch ausgefallen ist. Auch deshalb war es gut, dass wir gegen Sand die richtige Antwort gegeben haben.

DFB.de: Für schwache Nerven war die Begegnung aber nichts, oder?

Sehrig: Der Spielverlauf war spannend und dramatisch. Da gebe ich Ihnen Recht. Wir gehen direkt nach der Pause mit 2:0 in Führung, aber dann agieren wir viel zu passiv und abwartend. Deshalb geht die zweite Halbzeit ganz klar an Sand, die bis auf 2:2 zurückkommen. Nach einem Standard gelingt dann Chioma Igwe in der Nachspielzeit das 3:2 für uns. Dieser Treffer passte irgendwie zu unserem Auftritt. Es ging nur über einen ruhenden Ball. Vor allem mit dem Tempo und der Dynamik war ich nicht zufrieden.

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DFB.de: Nun gibt's eine Pause wegen des Algarve Cups, dann finden noch einige Begegnungen in der Allianz Frauen-Bundesliga statt. Und danach steht mit dem Halbfinale im DFB-Pokal wahrscheinlich der vorläufige Saisonhöhepunkt auf dem Programm...

Sehrig: Das Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg ist noch vier Wochen weg. Deshalb haben wir es noch nicht konkret im Fokus. Aber man merkt schon, dass die Vorfreude da ist.

DFB.de: Ist es wirklich nur Vorfreude oder auch Respekt vor dem Champions-League-Sieger und Meister?

Sehrig: Beides. Uns ist natürlich bewusst, dass an diesem Tag alles zusammenpassen muss, wenn wir für eine Sensation sorgen wollen. Wir brauchen eine perfekte Leistung, gleichzeitig muss Wolfsburg einen schlechten Auftritt zeigen. Und dann brauchen wir noch das entsprechende Quäntchen Glück. Man darf nicht vergessen, dass wir gegen die beste Mannschaft der Welt spielen. Das wird eine riesige Herausforderung für mein junges Team. Wir haben Respekt, aber wir fahren ganz sicher nicht dahin, um nur über die Höhe der Niederlage zu sprechen.

DFB.de: Sie haben bereits angekündigt, dass Sie nach der Saison in Freiburg als Trainer aufhören werden. Mit Jens Scheuer steht Ihr Nachfolger fest. Spüren Sie schon etwas Wehmut? Schließlich geht es nun in die finale Saisonphase.

Sehrig: Nein, Wehmut nicht. Es ist ja von allen Seiten ganz klar besprochen, wie es weitergehen wird. Es war meine eigene Entscheidung, dass ich hier aufhören möchte. Es war eine tolle Zeit. Aber ich habe für mich persönlich gemerkt, dass nun die Zeit für eine neue Herausforderung gekommen ist.

DFB.de: Wie wird die aussehen?

Sehrig: Das steht noch nicht fest. Alles ist möglich. Vielleicht bleibe ich dem Fußball erhalten. Vielleicht mache ich auch etwas ganz anderes.

DFB.de: Haben Sie schon mit Ihrem Nachfolger Jens Scheuer gesprochen?

Sehrig: Ja, in der vergangenen Woche hatten wir ein ausführliches Gespräch. Wir stehen in einem engen Austausch. Es wird eine ordentliche Übergabe geben.

DFB.de: Also muss man sich um den Frauenfußball beim SC Freiburg keine Sorgen machen?

Sehrig: Nein, ich denke, dass wir gut aufgestellt sind. Wir haben einige hoffnungsvolle Talente in unseren Reihen. Ich glaube nicht, dass wir mittelfristig eine Rolle wie der FC Bayern einnehmen können und mit den großen Vier auf Augenhöhe sein werden. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich der SC Freiburg im direkten Verfolgerkreis der Titelkandidaten einordnen und halten kann.