Wenn sich Karsten Heinemeyer am Samstag mit Frau und Kindern auf den 65 Kilometer langen Weg von Lübeck nach Hamburg macht, ist das eine Premiere. Noch nie war die gesamte Familie zusammen bei einem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft. Familie Heinemeyer: das sind Mutter Bianca (46), Vater Karsten (45), die Töchter Swana (11) und Svea (2) sowie die beiden Söhne Bosse (9) und Jerk (5). Selbstverständlich alles Mitglieder im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola.
Gemeinsam drücken sie der Mannschaft im WM-Qualifikationsspiel gegen die Tschechische Republik die Daumen. „Wenn Deutschland spielt, fiebert bei uns die ganze Familie mit“, sagt Karsten. Während der Europameisterschaft in Frankreich durften die Kids länger wach bleiben und alle Spiele des DFB-Teams im Fernsehen verfolgen. „Vor den Spielen haben sich die Kinder schwarz-rot-gold geschminkt. Das machte ihnen eine riesen Freude“, berichtet Karsten.
Stark vertreten in der Bundesliga
Doch wer jetzt an eine große fußballerische Harmonie innerhalb der Familie glaubt, muss eines Besseren belehrt werden. Im Bundesliga-Alltag sind die Heinemeyers ganz und gar nicht einer Meinung. Mutter Bianca und die beiden ältesten Kids Swana und Bosse drücken dem FC Bayern die Daumen. Tochter Swana schwärmt besonders für Welttorhüter Manuel Neuer.
Sohn Jerk hält es mit dem VfL Wolfsburg und Vater Karsten leidet mit dem Hamburger SV. Nesthäkchen Svea hält sich dagegen aus allem raus - noch. „Am Bundesliga-Samstag wird natürlich immer wieder gefrotzelt“, erzählt Karsten. Aber insgesamt halte sich alles in einem gesunden Rahmen. „Wenn der HSV mal wieder am Verlieren ist, leiden die Jungs sogar meistens mit Papa mit“, versichert er.
Opa hat es als Erster erfahren
Wenn Karsten und Bianca mal nicht als Taxi-Dienst für ihren Nachwuchs unterwegs sind, unternimmt die Familie gerne Ausflüge in Fußballstadien. Die Generalprobe für das Länderspiel am Samstag fiel zur Zufriedenheit aus. Beim Bundesligaduell zwischen dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg waren alle sechs Familienmitglieder dabei.
Und im Notfall stemmt Bianca das auch alleine. „Beim U 20-Länderspiel gegen Italien in Lübeck waren außer mir alle da. Das hat wunderbar geklappt“, erzählt Karsten. Entsprechend groß war die Freude, als der Nachwuchs vom geplanten Trip zum WM-Qualifikationsspiel in Hamburg erfuhr. „Die Kiddies sind erstmal ganz aufgeregt zum Telefon gerannt und haben Opa von der erfreulichen Nachricht erzählt“, berichtet Karsten.
„Länderspiele sind für mich auch heute noch etwas Besonderes“, sagt Karsten. Schon als Kind habe er bei seinen Eltern vorm TV mit der deutschen Mannschaft mitgefiebert. Das möchte er seinen Kindern weitergeben. „Dass das Spiel Samstagabend stattfindet, ist ideal für uns“, sagt Karsten, „da kann es für die Kids auch mal später werden“. Der Patentanwalt wünscht sich auf jeden Fall ein paar Tore: „Ich hoffe auf ein 2:0 oder 3:0, dann haben die Kinder auch was zu gucken.“
