Sebert: "Frauenfußball hat an Präsenz gewonnen"

Günter Sebert ist in Mannheim eine Institution. 592 Spiele bestritt er für den SV Waldhof. Als Kapitän führte er die so genannten "Waldhof-Buben" 1983 zum Bundesliga-Aufstieg. Vier Jahre spielte er dann selbst noch in der deutschen Eliteliga, ehe er die Profis 1988 als Trainer übernahm. Mittlerweile steht er als Sportlicher Leiter in der Verantwortung.

Auf das EM-Qualifikationsspiel der Frauen-Nationalmannschaft am Samstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) gegen Spanien in "seinem Stadion" freut sich Günter Sebert ganz besonders. Im DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz spricht er über seine Affinität für den Frauenfußball, was für ein Spiel er gegen Spanien erwartet und welche Perspektiven sein Verein besitzt.

DFB.de: Vor zwei Jahren war die Frauen-Nationalmannschaft schon einmal im Carl-Benz-Stadion zu Gast. Welche Erinnerungen haben Sie an das Spiel gegen Japan?

Günter Sebert: Das weiß ich noch wie heute. Ein tolles Spiel, aber leider ohne Tore. Die Stimmung im Stadion war hervorragend, das Spiel wurde toll aufgenommen von den Zuschauern.

DFB.de: Werden Sie sich auch das Spiel gegen Spanien anschauen?

Sebert: Mit großer Wahrscheinlichkeit. Es geht ja um richtig viel. Das wird sicherlich ein spannender Schlagabtausch. Ich hoffe natürlich, dass unsere Mannschaft gewinnt. Wir liegen ja punktgleich mit den Spanierinnen, im Hinspiel gab es ein 2:2 - ein Sieg wäre ein wichtiger Schritt für die EM-Qualifikation. Aber auf Grund der guten Leistung beim Algarve Cup bin ich zuversichtlich, dass wir am Ende die Nase knapp vorne haben werden.

DFB.de: Sie sind gut informiert. Verfolgen Sie Frauenfußball?

Sebert: Ich verfolge Frauenfußball intensiv, schaue mir viel im Fernsehen an. Frauenfußball hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Präsenz gewonnen, da schaut man dann auch hin, ist doch klar. Zumal auch die sportliche Entwicklung der einzelnen Mannschaften vorangeschritten ist. Die Topteams sind auf Augenhöhe. Mich hat zwar auch überrascht, dass Japan gegen uns im WM-Viertelfinale gewonnen hat. Aber das zeigt ja, dass die Entwicklung im taktisch-technischen Bereich vorangeschritten ist. Das Spiel ist zudem körperbetonter geworden, aber es gibt trotzdem weniger Rote Karten als im Männerfußball.



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Günter Sebert ist in Mannheim eine Institution. 592 Spiele bestritt er für den SV Waldhof. Als Kapitän führte er die so genannten "Waldhof-Buben" 1983 zum Bundesliga-Aufstieg. Vier Jahre spielte er dann selbst noch in der deutschen Eliteliga, ehe er die Profis 1988 als Trainer übernahm. Mittlerweile steht er als Sportlicher Leiter in der Verantwortung.

Auf das EM-Qualifikationsspiel der Frauen-Nationalmannschaft am Samstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) gegen Spanien in "seinem Stadion" freut sich Günter Sebert ganz besonders. Im DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz spricht er über seine Affinität für den Frauenfußball, was für ein Spiel er gegen Spanien erwartet und welche Perspektiven sein Verein besitzt.

DFB.de: Vor zwei Jahren war die Frauen-Nationalmannschaft schon einmal im Carl-Benz-Stadion zu Gast. Welche Erinnerungen haben Sie an das Spiel gegen Japan?

Günter Sebert: Das weiß ich noch wie heute. Ein tolles Spiel, aber leider ohne Tore. Die Stimmung im Stadion war hervorragend, das Spiel wurde toll aufgenommen von den Zuschauern.

DFB.de: Werden Sie sich auch das Spiel gegen Spanien anschauen?

Sebert: Mit großer Wahrscheinlichkeit. Es geht ja um richtig viel. Das wird sicherlich ein spannender Schlagabtausch. Ich hoffe natürlich, dass unsere Mannschaft gewinnt. Wir liegen ja punktgleich mit den Spanierinnen, im Hinspiel gab es ein 2:2 - ein Sieg wäre ein wichtiger Schritt für die EM-Qualifikation. Aber auf Grund der guten Leistung beim Algarve Cup bin ich zuversichtlich, dass wir am Ende die Nase knapp vorne haben werden.

DFB.de: Sie sind gut informiert. Verfolgen Sie Frauenfußball?

Sebert: Ich verfolge Frauenfußball intensiv, schaue mir viel im Fernsehen an. Frauenfußball hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Präsenz gewonnen, da schaut man dann auch hin, ist doch klar. Zumal auch die sportliche Entwicklung der einzelnen Mannschaften vorangeschritten ist. Die Topteams sind auf Augenhöhe. Mich hat zwar auch überrascht, dass Japan gegen uns im WM-Viertelfinale gewonnen hat. Aber das zeigt ja, dass die Entwicklung im taktisch-technischen Bereich vorangeschritten ist. Das Spiel ist zudem körperbetonter geworden, aber es gibt trotzdem weniger Rote Karten als im Männerfußball.

DFB.de: Welche Bedeutung hat die Austragung dieses wichtigen EM-Qualifikationsspiels für Mannheim, für die Region?

Sebert: Eine Riesenbedeutung. Mannheim hat ja in Sachen Spitzenfußball Nachholbedarf. Internationalen Fußball gab es hier länger nicht zu sehen. Und der tolle Zuschauerzuspruch zeigt, dass die Leute sich freuen über ein solches Spiel. In Mannheim war und ist das Thema Nummer eins.

DFB.de: Wie sieht es denn mit dem Frauen- und Mädchenfußball in Ihrem Verein aus?

Sebert: Wir haben mittlerweile zwei Mädchenmannschaften und diese in unser Nachwuchskonzept integriert. 16 Jugendmannschaften hat Waldhof insgesamt, darunter viele Teams, die im höherklassigen Bereich spielen, beispielsweise unsere A-Junioren in der Bundesliga. Wir haben eine hervorragende Nachwuchsarbeit.

DFB.de: Wann sehen wir die Männer wieder in der Bundesliga?

Sebert: Wir stehen jetzt wieder auf eigenen Füßen. Nun wollen wir mit Augenmaß wieder nach vorne kommen. Die Entwicklung muss aber vernünftig gestaltet werden. Daran will ich mitarbeiten.