Sebastian Kohtz hat den Weltmeister-Kader im Schrank

Viele Fußballfans besitzen ein Trikot. Die meisten wohl auch eines der deutschen Nationalmannschaft. So wie Sebastian Kohtz. Nur, dass es bei ihm ein paar mehr sind als beim Durchschnittsfan. Wenn der 35-Jährige seinen riesigen Kleiderschrank öffnet, dominiert die Farbe Weiß. Genauer gesagt: Deutschland-weiß. Sebastian besitzt fast 300 Trikots, alle von der deutschen Nationalmannschaft - und ein Ende ist noch nicht in Sicht!

Dabei sammelt der Rheinländer erst seit fünf Jahren. Während der WM 2014 schwappte die landesweite Euphorie auf ihn über. Als er bei einem Gewinnspiel ein signiertes Trikot von Manuel Neuer abstaubte, war sein neues Hobby geboren. Rasch fügte er Miro Kloses und Mario Götzes Jersey seiner Kollektion hinzu. Inzwischen hängt der komplette Kader der Weltmeister-Mannschaft 2014 in seinem Schrank.

Trikottausch im Wohnzimmer

Einige der Trikots hat Sebastian selbst beflockt. Dabei hält er sich streng an die Vorgaben des Ausrüsters. Raritäten, wie Matchworn-Trikots, ersteigert er in Auktionshäusern oder online. Manchmal muss der geneigte Sammler aber auch seine Kontakte nutzten: "Im Notfall musst du schon mal die Familie, die damals mit Sepp Herberger im Kirchenchor war, anschreiben."

Für besondere Sammlerstücke fordert Sebastian aber auch gerne mal das Glück heraus. Wie in diesem Sommer als er Nationalspielerin Turid Knaak kontaktierte, die in seiner Nachbarschaft wohnt. "Ich habe sie einfach mal angeschrieben, da ich auch die Frauen in meiner Sammlung repräsentieren wollte. Mit einer Antwort habe ich nicht gerechnet", erklärt er. Doch die sollte er erhalten und ehe er sich versah, stand die achtmalige Nationalspielerin mit einem originalen Trikot von der WM in seinem Wohnzimmer. "In Bezug auf Fannähe war das sicherlich eines meiner absoluten Highlights!", so Sebastian.

Der Heilige Gral

Wie viel Geld er über die Jahre für seine Sammlung ausgegeben hat, kann er nicht sagen. Das Wertvollste dürfte wohl ein von der Mannschaft signiertes Heimtrikot der WM 1990 sein. Doch diesen Status könnte es schon bald verlieren. Für Raritäten aus den 50er und 60er Jahren müsse er tief in die Tasche greifen. Doch irgendwann möchte Sebastian alle Trikots von 1954 bis heute besitzen.

Das Sammlerstück, das Sebastian selbst als "den heiligen Gral" bezeichnet, ist ein originales Trikot der WM 1954. Er selbst besitzt nur ein Replikat, das aber immerhin von Weltmeister Horst Eckel signiert wurde. Neben der beeindruckenden Masse an Trikots haben sich bei Sebastian weitere Memorabilien angesammelt. Dazu zählt ein Kulturbeutel von Christoph Kramer sowie Schuhe oder auch Bälle aus historischen Spielen. Eines der kuriosesten Stücke in seinem Besitz ist ein offizieller DFB-Ausgehanzug von Bernd Hölzenbein aus den 70ern.

Erst seit einem Jahr ist Sebastian Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft. "Nach der enttäuschenden WM hatte ich einfach das Gefühl, dass ich die Mannschaft unterstützen muss", sagt er. Viel Zeit für Stadionbesuche hat er mit zwei kleinen Töchtern allerdings nicht. Stattdessen pilgert er gelegentlich durch Deutschland, um neue Unterschriften vergangener Weltmeister zu sammeln. Wenn 2022 ein paar Neue dazukämen, hätte er garantiert nichts dagegen.

[jh]

Viele Fußballfans besitzen ein Trikot. Die meisten wohl auch eines der deutschen Nationalmannschaft. So wie Sebastian Kohtz. Nur, dass es bei ihm ein paar mehr sind als beim Durchschnittsfan. Wenn der 35-Jährige seinen riesigen Kleiderschrank öffnet, dominiert die Farbe Weiß. Genauer gesagt: Deutschland-weiß. Sebastian besitzt fast 300 Trikots, alle von der deutschen Nationalmannschaft - und ein Ende ist noch nicht in Sicht!

Dabei sammelt der Rheinländer erst seit fünf Jahren. Während der WM 2014 schwappte die landesweite Euphorie auf ihn über. Als er bei einem Gewinnspiel ein signiertes Trikot von Manuel Neuer abstaubte, war sein neues Hobby geboren. Rasch fügte er Miro Kloses und Mario Götzes Jersey seiner Kollektion hinzu. Inzwischen hängt der komplette Kader der Weltmeister-Mannschaft 2014 in seinem Schrank.

Trikottausch im Wohnzimmer

Einige der Trikots hat Sebastian selbst beflockt. Dabei hält er sich streng an die Vorgaben des Ausrüsters. Raritäten, wie Matchworn-Trikots, ersteigert er in Auktionshäusern oder online. Manchmal muss der geneigte Sammler aber auch seine Kontakte nutzten: "Im Notfall musst du schon mal die Familie, die damals mit Sepp Herberger im Kirchenchor war, anschreiben."

Für besondere Sammlerstücke fordert Sebastian aber auch gerne mal das Glück heraus. Wie in diesem Sommer als er Nationalspielerin Turid Knaak kontaktierte, die in seiner Nachbarschaft wohnt. "Ich habe sie einfach mal angeschrieben, da ich auch die Frauen in meiner Sammlung repräsentieren wollte. Mit einer Antwort habe ich nicht gerechnet", erklärt er. Doch die sollte er erhalten und ehe er sich versah, stand die achtmalige Nationalspielerin mit einem originalen Trikot von der WM in seinem Wohnzimmer. "In Bezug auf Fannähe war das sicherlich eines meiner absoluten Highlights!", so Sebastian.

Der Heilige Gral

Wie viel Geld er über die Jahre für seine Sammlung ausgegeben hat, kann er nicht sagen. Das Wertvollste dürfte wohl ein von der Mannschaft signiertes Heimtrikot der WM 1990 sein. Doch diesen Status könnte es schon bald verlieren. Für Raritäten aus den 50er und 60er Jahren müsse er tief in die Tasche greifen. Doch irgendwann möchte Sebastian alle Trikots von 1954 bis heute besitzen.

Das Sammlerstück, das Sebastian selbst als "den heiligen Gral" bezeichnet, ist ein originales Trikot der WM 1954. Er selbst besitzt nur ein Replikat, das aber immerhin von Weltmeister Horst Eckel signiert wurde. Neben der beeindruckenden Masse an Trikots haben sich bei Sebastian weitere Memorabilien angesammelt. Dazu zählt ein Kulturbeutel von Christoph Kramer sowie Schuhe oder auch Bälle aus historischen Spielen. Eines der kuriosesten Stücke in seinem Besitz ist ein offizieller DFB-Ausgehanzug von Bernd Hölzenbein aus den 70ern.

Erst seit einem Jahr ist Sebastian Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft. "Nach der enttäuschenden WM hatte ich einfach das Gefühl, dass ich die Mannschaft unterstützen muss", sagt er. Viel Zeit für Stadionbesuche hat er mit zwei kleinen Töchtern allerdings nicht. Stattdessen pilgert er gelegentlich durch Deutschland, um neue Unterschriften vergangener Weltmeister zu sammeln. Wenn 2022 ein paar Neue dazukämen, hätte er garantiert nichts dagegen.

###more###