Sebastian Kehl: "Wir brauchen dreckige Siege!"

DFB.de: War die Stimmung in der Kabine vor dem Spiel aufgrund der Krise angespannter als sonst?

Kehl: Der Druck war die letzten Wochen immer da. Schließlich hinken wir gerade in der Liga hinterher. Aber trotzdem müssen wir mit breiter Brust rausgehen. Wir sind immer noch Borussia Dortmund, haben immer noch eine große Qualität. Dieses Selbstvertrauen muss man auf den Platz bringen. Heute war das phasenweise ein Schritt nach vorne. Wobei man nicht vergessen darf, dass der Gegner ein Zweitligist gewesen ist. Am Wochenende wartet ein anderes Kaliber auf uns.

DFB.de: Aus dem Pokalsieg lassen sich also keine Rückschlüsse in Bezug auf das Spiel gegen Bayern ziehen?

Kehl: Nein, das wird ein ganz anderes Spiel. Aber die letzten Jahre haben wir in München oft gut ausgesehen. Wenn wir dort kompakt auftreten, werden wir eine Chance bekommen. Aber das wird ein hartes Stück Arbeit.

DFB.de: Kommt es Ihrer Mannschaft vielleicht sogar entgegen, dass Sie auf einen Gegner treffen, der das Spiel machen möchte? Das war in der Bundesliga zuletzt meist nicht der Fall.

Kehl: Das stimmt. Aber das ist nicht der alleinige Grund dafür, dass wir in der Liga nicht die Punkte einfahren. Ich möchte mich nicht bei anderen Mannschaften beschweren, dass sie sich hinten reinstellen. Jeder hat seine eigene Spielweise. Viele Mannschaften sind eben gut darin, kompakt zu stehen, viel zu laufen und aggressiv zu arbeiten. Da hat man es als Gegner nicht einfach. Wenn man dann nicht mit 1:0 in Führung geht, so wie es uns heute gelungen ist, sondern einem Rückstand hinterherläuft, wird ein Spiel zäh. Das haben wir gegen Hamburg, gegen Köln und auch gegen Hannover gesehen.

DFB.de: Das heißt?

Kehl:Wir müssen uns in solchen Spielen steigern. Wir brauchen den unbedingten Willen und auch das Selbstvertrauen, um in der Schlussphase das Tor zu erzwingen.

Aufgezeichnet für DFB.de

[oj]


Nach dem 3:0-Pokalsieg von Borussia Dortmund beim FC St. Pauli sprach der frühere Nationalspieler und Ex-Kapitän Sebastian Kehl über seine Erkenntnisse aus dem Spiel und über das am Samstag stattfindende Topspiel gegen den FC Bayern München.

DFB.de: Herr Kehl, wie fällt Ihr Fazit zum Pokalsieg gegen St. Pauli aus?

Sebastian Kehl: Ziel war es heute, eine Runde weiter zu kommen. Das haben wir gut gemacht. Auch wenn nicht alles perfekt war. Aber in unserer derzeitigen Situation ist das egal. Wir müssen ein paar dreckige Siege einfahren, so wie der Trainer es auch gesagt hat. Und es war klar, dass es gegen St. Pauli ein dreckiges Spiel werden würde.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat quasi mit drei Sechsern gespielt. Hat diese etwas defensivere Formation gut getan?

Kehl: Es ist richtig, dass wir heute eine andere Formation gespielt haben. Aber wir haben in dieser Saison schon einige Formationen durch. Das hat mal besser und mal schlechter funktioniert. Eine Formation ist letztendlich nur die Startaufstellung, von der man losläuft. Heute hat das gut gepasst, weil St. Pauli auf den beiden Außenbahnen gedoppelt hat.

DFB.de: Hatten Sie irgendwann im Spiel das Gefühl, es könnte noch einmal gefährlich werden?

Kehl: Es gab einige Phasen, in denen St. Pauli noch einmal kam. In solchen Situationen kann es gefährlich werden. Wäre das 1:2 gefallen, wäre bei diesen tollen Zuschauern sicherlich noch einmal Stimmung aufgekommen.

DFB.de: In der zweiten Halbzeit wirkte Ihre Mannschaft nicht mehr so spielstark wie im ersten Durchgang.

Kehl: Das stimmt. Wir haben das phasenweise nicht mehr so gut zu Ende gespielt. Es gab viele Räume, die wir nicht ausreichend genutzt haben. Das 3:0 hätte zu einem früheren Zeitpunkt fallen können. Dann wäre auch früher Ruhe gewesen. Aber in unserer derzeitigen Situation geht es nicht um das Schönspielen. Das Ding muss ins Tor, und das ist uns heute dreimal gelungen. Jetzt haben wir wieder einmal einen Sieg vorzuweisen.

###more###

DFB.de: War die Stimmung in der Kabine vor dem Spiel aufgrund der Krise angespannter als sonst?

Kehl: Der Druck war die letzten Wochen immer da. Schließlich hinken wir gerade in der Liga hinterher. Aber trotzdem müssen wir mit breiter Brust rausgehen. Wir sind immer noch Borussia Dortmund, haben immer noch eine große Qualität. Dieses Selbstvertrauen muss man auf den Platz bringen. Heute war das phasenweise ein Schritt nach vorne. Wobei man nicht vergessen darf, dass der Gegner ein Zweitligist gewesen ist. Am Wochenende wartet ein anderes Kaliber auf uns.

DFB.de: Aus dem Pokalsieg lassen sich also keine Rückschlüsse in Bezug auf das Spiel gegen Bayern ziehen?

Kehl: Nein, das wird ein ganz anderes Spiel. Aber die letzten Jahre haben wir in München oft gut ausgesehen. Wenn wir dort kompakt auftreten, werden wir eine Chance bekommen. Aber das wird ein hartes Stück Arbeit.

DFB.de: Kommt es Ihrer Mannschaft vielleicht sogar entgegen, dass Sie auf einen Gegner treffen, der das Spiel machen möchte? Das war in der Bundesliga zuletzt meist nicht der Fall.

Kehl: Das stimmt. Aber das ist nicht der alleinige Grund dafür, dass wir in der Liga nicht die Punkte einfahren. Ich möchte mich nicht bei anderen Mannschaften beschweren, dass sie sich hinten reinstellen. Jeder hat seine eigene Spielweise. Viele Mannschaften sind eben gut darin, kompakt zu stehen, viel zu laufen und aggressiv zu arbeiten. Da hat man es als Gegner nicht einfach. Wenn man dann nicht mit 1:0 in Führung geht, so wie es uns heute gelungen ist, sondern einem Rückstand hinterherläuft, wird ein Spiel zäh. Das haben wir gegen Hamburg, gegen Köln und auch gegen Hannover gesehen.

DFB.de: Das heißt?

Kehl:Wir müssen uns in solchen Spielen steigern. Wir brauchen den unbedingten Willen und auch das Selbstvertrauen, um in der Schlussphase das Tor zu erzwingen.

Aufgezeichnet für DFB.de