Schweizer Mehmedi: "Hitzfeld gratuliert mir zu jedem Tor"

Keine Frage, wenn am 12. Juni die WM 2014 beginnt, werden viele Spieler dabei sein, die sich in Deutschland für die Nominierung empfohlen haben. Die Bundesligen bieten eine gute Plattform, um den erforderlichen Leistungsnachweis für das Turnier in Brasilien zu erbringen. Bis zu 24 Teilnehmernationen könnten auf Spieler zurückgreifen, die derzeit ihre sportliche Heimat in Deutschland haben. DFB.de stellt in einer neuen Serie einige Kandidaten vor. Heute: Der Schweizer Admir Mehmedi, der als Leihgabe beim SC Freiburg mit inzwischen zwölf Saisontoren für Furore sorgt.

Admir Mehmedi ist eine der größten Entdeckungen dieser Bundesligasaison. Der 23 Jahre alte schweizer Nationalspieler wurde in Mazedonien geboren. Schon im Alter von zwei Jahren zog es ihn mit seiner Familie in die Schweiz. Beim FC Zürich schaffte er den Sprung in den Profifußball, anschließend auch in die Nationalmannschaft. 2012 wechselte der Stürmer dann in die Ukraine, zu Dynamo Kiew. Als seine Einsatzzeiten immer kürzer wurden, ließ sich Mehmedi zu Beginn der Saison 2013/2014 an den SC Freiburg ausleihen. Dort hat er mit inzwischen zwölf Saisontoren wesentlichen Anteil an der enormen Steigerung des SC in der Rückrunde, die mit dem Klassenerhalt gekrönt wurde. Mehmedis nächstes Ziel: mit der Schweiz eine möglichst gute Rolle bei der FIFA-Fußball-WM in Brasilien spielen.

DFB.de: Herr Mehmedi, was war der Schlüssel für die enorme Leistungssteigerung des SC Freiburg in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga?

Admir Mehmedi: Zu Saisonbeginn hatten wir sicherlich mit der Europa League zu kämpfen. Im Nachhinein war die Europapokalteilnahme wirklich ein Hindernis für die Mannschaft. Der SC musste im Sommer ein neues Team zusammenstellen und uns hat einfach die Zeit gefehlt, um unter der Woche die Automatismen zu trainieren. Vor der Rückrunde hatten wir eine Super-Vorbereitung und endlich ausreichend Zeit, das einzuüben, was der Trainer von uns verlangt. Klingt vielleicht kurios, aber das Scheitern in der Europa League hat sich am Ende positiv für uns ausgewirkt.

DFB.de: Sie sind selbst vor dieser Saison neu nach Freiburg gekommen. Welche Ansprüche hat denn ihr Trainer Christian Streich an seine Spieler, an die man sich erst gewöhnen muss?

Mehmedi: Seine taktischen Ansprüche sind anders, man muss im Spiel sehr viel laufen. Für Christian Streich steht auf und neben dem Platz Disziplin an erster Stelle. Gerade als Stürmer muss man hier deutlich mehr laufen als anderswo, Streich verlangt sehr viel, besonders von den neuen Spielern.

DFB.de: Manche Stürmer behaupten ja, wenn sie viel Laufarbeit verrichten müssen, fehlt am Ende die Kraft im Torabschluss. Stimmt das?

Mehmedi: Für mich stimmt das nicht. Ich hatte aber auch früher gute konditionelle Werte, deshalb ist es mir möglicherweise leichter gefallen. Ich habe diese Saison zwölf Tore gemacht, fast jedes Spiel bestritten. Nein, ich finde, es liegt nicht an der Laufarbeit, wenn ein Stürmer nicht mehr trifft.

DFB.de: Inwiefern hat die gute Saison in Freiburg ihre Aussichten verbessert, mit der Schweiz an der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien teilzunehmen?

Mehmedi: Ich glaube, das hat meine Chancen sehr verbessert. Ich konnte zeigen, wozu ich fähig bin, wenn ich regelmäßig spiele. Unser Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld hat das schon mitbekommen. Ich habe gute Chancen dabei zu sein und dann muss ich mich in der Vorbereitung eben zeigen, wenn ich viel spielen will.

DFB.de: Wie oft sind sie mit Ottmar Hitzfeld im Kontakt?

Mehmedi: Herr Hitzfeld gibt mir oft Rückmeldung. Jedes Mal, wenn ich ein Tor schieße, gratuliert er mir per SMS.

DFB.de: Das Schweizer Nationalteam spielt häufig in einen 4-2-3-1-System. Der einzige Stürmer war zuletzt Josip Drmic vom 1. FC Nürnberg, in der offensiven Dreierreihe dahinter spielen unter anderen Xherdan Shaqiri vom FC Bayern München und Granit Xhaka von Borussia Mönchengladbach. Sie selbst kamen zuletzt häufig von der Bank. Wo ist denn in diesem System ihre ideale Position?

Mehmedi: Hängende Spitze hinter Drimic ist meine ideale Position, aber ich habe auch schon auf der linken Seite gespielt. Erst einmal muss mich der Trainer spielen lassen, alles andere sind Luxusprobleme.

DFB.de: Bei der WM bekommen sie es mit Frankreich, Honduras und Ecuador zu tun. Wie schätzen sie die Gruppe ein?

Mehmedi: Auf dem Papier sieht diese Gruppe wahrscheinlich leichter aus, als sie ist. Jeder Gegner hat Qualitäten. Natürlich ist Frankreich favorisiert. Aber wir sollten Honduras und Ecuador nicht unterschätzen. Das sind physisch starke Mannschaften, die auch gut Fußball spielen können und an die klimatischen Bedingungen eher gewöhnt sind als wir. Das wird sicher nicht einfach.

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Keine Frage, wenn am 12. Juni die WM 2014 beginnt, werden viele Spieler dabei sein, die sich in Deutschland für die Nominierung empfohlen haben. Die Bundesligen bieten eine gute Plattform, um den erforderlichen Leistungsnachweis für das Turnier in Brasilien zu erbringen. Bis zu 24 Teilnehmernationen könnten auf Spieler zurückgreifen, die derzeit ihre sportliche Heimat in Deutschland haben. DFB.de stellt in einer neuen Serie einige Kandidaten vor. Heute: Der Schweizer Admir Mehmedi, der als Leihgabe beim SC Freiburg mit inzwischen zwölf Saisontoren für Furore sorgt.

Admir Mehmedi ist eine der größten Entdeckungen dieser Bundesligasaison. Der 23 Jahre alte schweizer Nationalspieler wurde in Mazedonien geboren. Schon im Alter von zwei Jahren zog es ihn mit seiner Familie in die Schweiz. Beim FC Zürich schaffte er den Sprung in den Profifußball, anschließend auch in die Nationalmannschaft. 2012 wechselte der Stürmer dann in die Ukraine, zu Dynamo Kiew. Als seine Einsatzzeiten immer kürzer wurden, ließ sich Mehmedi zu Beginn der Saison 2013/2014 an den SC Freiburg ausleihen. Dort hat er mit inzwischen zwölf Saisontoren wesentlichen Anteil an der enormen Steigerung des SC in der Rückrunde, die mit dem Klassenerhalt gekrönt wurde. Mehmedis nächstes Ziel: mit der Schweiz eine möglichst gute Rolle bei der FIFA-Fußball-WM in Brasilien spielen.

DFB.de: Herr Mehmedi, was war der Schlüssel für die enorme Leistungssteigerung des SC Freiburg in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga?

Admir Mehmedi: Zu Saisonbeginn hatten wir sicherlich mit der Europa League zu kämpfen. Im Nachhinein war die Europapokalteilnahme wirklich ein Hindernis für die Mannschaft. Der SC musste im Sommer ein neues Team zusammenstellen und uns hat einfach die Zeit gefehlt, um unter der Woche die Automatismen zu trainieren. Vor der Rückrunde hatten wir eine Super-Vorbereitung und endlich ausreichend Zeit, das einzuüben, was der Trainer von uns verlangt. Klingt vielleicht kurios, aber das Scheitern in der Europa League hat sich am Ende positiv für uns ausgewirkt.

DFB.de: Sie sind selbst vor dieser Saison neu nach Freiburg gekommen. Welche Ansprüche hat denn ihr Trainer Christian Streich an seine Spieler, an die man sich erst gewöhnen muss?

Mehmedi: Seine taktischen Ansprüche sind anders, man muss im Spiel sehr viel laufen. Für Christian Streich steht auf und neben dem Platz Disziplin an erster Stelle. Gerade als Stürmer muss man hier deutlich mehr laufen als anderswo, Streich verlangt sehr viel, besonders von den neuen Spielern.

DFB.de: Manche Stürmer behaupten ja, wenn sie viel Laufarbeit verrichten müssen, fehlt am Ende die Kraft im Torabschluss. Stimmt das?

Mehmedi: Für mich stimmt das nicht. Ich hatte aber auch früher gute konditionelle Werte, deshalb ist es mir möglicherweise leichter gefallen. Ich habe diese Saison zwölf Tore gemacht, fast jedes Spiel bestritten. Nein, ich finde, es liegt nicht an der Laufarbeit, wenn ein Stürmer nicht mehr trifft.

DFB.de: Inwiefern hat die gute Saison in Freiburg ihre Aussichten verbessert, mit der Schweiz an der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien teilzunehmen?

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Mehmedi: Ich glaube, das hat meine Chancen sehr verbessert. Ich konnte zeigen, wozu ich fähig bin, wenn ich regelmäßig spiele. Unser Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld hat das schon mitbekommen. Ich habe gute Chancen dabei zu sein und dann muss ich mich in der Vorbereitung eben zeigen, wenn ich viel spielen will.

DFB.de: Wie oft sind sie mit Ottmar Hitzfeld im Kontakt?

Mehmedi: Herr Hitzfeld gibt mir oft Rückmeldung. Jedes Mal, wenn ich ein Tor schieße, gratuliert er mir per SMS.

DFB.de: Das Schweizer Nationalteam spielt häufig in einen 4-2-3-1-System. Der einzige Stürmer war zuletzt Josip Drmic vom 1. FC Nürnberg, in der offensiven Dreierreihe dahinter spielen unter anderen Xherdan Shaqiri vom FC Bayern München und Granit Xhaka von Borussia Mönchengladbach. Sie selbst kamen zuletzt häufig von der Bank. Wo ist denn in diesem System ihre ideale Position?

Mehmedi: Hängende Spitze hinter Drimic ist meine ideale Position, aber ich habe auch schon auf der linken Seite gespielt. Erst einmal muss mich der Trainer spielen lassen, alles andere sind Luxusprobleme.

DFB.de: Bei der WM bekommen sie es mit Frankreich, Honduras und Ecuador zu tun. Wie schätzen sie die Gruppe ein?

Mehmedi: Auf dem Papier sieht diese Gruppe wahrscheinlich leichter aus, als sie ist. Jeder Gegner hat Qualitäten. Natürlich ist Frankreich favorisiert. Aber wir sollten Honduras und Ecuador nicht unterschätzen. Das sind physisch starke Mannschaften, die auch gut Fußball spielen können und an die klimatischen Bedingungen eher gewöhnt sind als wir. Das wird sicher nicht einfach.