Schwedens Thomas Dennerby: "Es geht auch ums Prestige"

DFB.de: Haben Sie noch Spielerinnen im Auge, die derzeit nicht im Kader stehen?

Thomas Dennerby: Natürlich gibt es die, aber ich werde jetzt keine Namen nennen. Ich möchte es vermeiden, damit zusätzlichen Druck und hohe Erwartungen an sie aufzubauen.

DFB.de: Was bedeutet es für den schwedischen Frauenfußball, die EURO 2013 ausrichten zu dürfen?

Thomas Dennerby: Das ist sehr wichtig für uns. Ein solches Turnier in der Heimat spielen zu dürfen, ist ein Traum für jede Spielerin. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, um die Bekanntheit des Sports in Schweden zu verbessern und damit auch die Zahl der Fußball spielenden Mädchen zu erhöhen.

DFB.de: Welche Erwartungen verbindet der schwedische Verband außerdem mit der EM-Ausrichtung?

Thomas Dennerby: Unser Anspruch ist es, das Turnier sehr gut zu organisieren. Wir wollen viele Zuschauer in die Stadien bringen und stimmungsvolle Atmosphären in den Spielorten schaffen. Und was das Sportliche angeht, so denke ich, werden wir einen Wettbewerb auf höchstem Niveau erleben.

DFB.de: Wie groß ist das Interesse der Fans und Medien in Schweden für die EURO bereits jetzt?

Thomas Dennerby: Es ist sehr groß. Der Erfolg bei der WM 2011 in Deutschland war in diesem Zusammenhang sehr wichtig - gerade hinsichtlich der Vermarktung.



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Thomas Dennerby ist seit 2005 Trainer der schwedischen Frauen-Nationalmannschaft. Der ehemalige Profi von Hammerby IF baute in dieser Zeit ein Team auf, das zur absoluten Weltklasse zählt. Vorläufiger Höhepunkt: das Erreichen des dritten Platzes bei der WM 2011 in Deutschland.

Ein Ergebnis, dass den Skandinavierinnen Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben gibt - die Olympischen Spiele 2012 in London und die EURO 2013 im eigenen Land. Vor dem Länderspiel gegen die DFB-Frauen am Mittwoch (ab 18 Uhr, live in der ARD) im Millerntor-Stadion auf St. Pauli spricht der Coach der Schwedinnen im DFB.de-Interview über die anstehenden Aufgaben.

DFB.de: Thomas Dennerby, wie wichtig ist das Länderspiel gegen Deutschland?

Thomas Dennerby: Es ist sehr wichtig. Wahrscheinlich ist es das beste Testländerspiel, das man spielen kann. Denn wenn man gegen Deutschland spielt, geht es auch immer ums Prestige.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Partie?

Thomas Dennerby: Grundsätzlich wollen wir auf unserem Top-Level spielen und eine gute Leistung zeigen. Hoffentlich genügt das dann auch, um ein gutes Ergebnis zu verzeichnen.

DFB.de: Was wollen Sie von Ihrem Team sehen?

Thomas Dennerby: Eine starke Defensive, das heißt, wir wollen großen Druck auf den Gegner ausüben, um nach Verlust den Ball so schnell wie möglich zurückzuerobern. Schnelle Konter, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet. Ansonsten geduldiges Aufbauspiel, um das Tempo des Spiels zu kontrollieren.

DFB.de: Schweden ist Gastgeber der EURO 2013. Das heißt, Sie müssen nicht die Qualifikation spielen. Wie bereiten Sie Ihre Mannschaft auf das Turnier vor?

Thomas Dennerby: Wir werden versuchen, gegen die besten Teams der Welt zu spielen. In diesem Herbst treffen wir zum Beispiel auf Deutschland, die USA und Kanada. Für 2012 haben wir die Planungen jedoch noch nicht abgeschlossen. Sicher ist bisher nur, dass wir den Algarve Cup spielen. Außerdem wartet im kommenden Jahr mit den Olympischen Spielen in London noch eine große Herausforderung auf uns.

DFB.de: Wer sind Ihre Schlüsselspielerinnen?

Thomas Dennerby: Zunächst einmal versuchen wir, ein Team für die Olympischen Spiele 2012 aufzubauen. Aber ich gehe davon aus, dass viele Spielerinnen aus dem Olympia-Aufgebot auch zum Kader für die EURO 2013 gehören werden. Ich spreche in diesem Zusammenhang ungern von Schlüsselspielerinnen. Für mich sind alle wichtig. Heutzutage benötigt man doch auf allen Positionen Spielerinnen, die auf einem Top-Level spielen können. Natürlich gibt es auch Führungsspielerinnen, die eine Mannschaft auf dem Platz mitreißen können. Im Moment kommt bei uns diese Rolle Lotta Schelin, Caroline Seger und Charlotte Rohlin zu.

DFB.de: Schweden hat bei der WM 2011 den dritten Platz belegt. Für die Leistungen in Deutschland hat die Mannschaft sehr gute Kritiken erhalten. Dennoch: Was kann noch verbessert werden?

Thomas Dennerby: Unser Aufbauspiel von den hinteren Positionen.

DFB.de: Kosovare Asllani fehlte verletzt bei der WM. Wann wird sie zurückkehren, und wird sie helfen können, das Spiel des schwedischen Teams zu verbessern?

Thomas Dennerby: Die Frage ist sehr schwer zu beantworten. Kosovare ist sicherlich eine gute Spielerin mit einer sehr guten Spielübersicht. Aber um auf dem höchsten internationalen Level spielen zu können, bedarf es auch eines entsprechenden physischen und technischen Niveaus.

DFB.de: Haben Sie noch Spielerinnen im Auge, die derzeit nicht im Kader stehen?

Thomas Dennerby: Natürlich gibt es die, aber ich werde jetzt keine Namen nennen. Ich möchte es vermeiden, damit zusätzlichen Druck und hohe Erwartungen an sie aufzubauen.

DFB.de: Was bedeutet es für den schwedischen Frauenfußball, die EURO 2013 ausrichten zu dürfen?

Thomas Dennerby: Das ist sehr wichtig für uns. Ein solches Turnier in der Heimat spielen zu dürfen, ist ein Traum für jede Spielerin. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, um die Bekanntheit des Sports in Schweden zu verbessern und damit auch die Zahl der Fußball spielenden Mädchen zu erhöhen.

DFB.de: Welche Erwartungen verbindet der schwedische Verband außerdem mit der EM-Ausrichtung?

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Thomas Dennerby: Unser Anspruch ist es, das Turnier sehr gut zu organisieren. Wir wollen viele Zuschauer in die Stadien bringen und stimmungsvolle Atmosphären in den Spielorten schaffen. Und was das Sportliche angeht, so denke ich, werden wir einen Wettbewerb auf höchstem Niveau erleben.

DFB.de: Wie groß ist das Interesse der Fans und Medien in Schweden für die EURO bereits jetzt?

Thomas Dennerby: Es ist sehr groß. Der Erfolg bei der WM 2011 in Deutschland war in diesem Zusammenhang sehr wichtig - gerade hinsichtlich der Vermarktung.

DFB.de: Was halten Sie von der aktuellen deutschen Nationalmannschaft?

Thomas Dennerby: Wir haben großen Respekt vor der deutschen Mannschaft. Sie ist immer noch eines der besten Teams der Welt.

DFB.de: Birgit Prinz, Ariane Hingst und Kerstin Garefrekes haben ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Wie sehr schwächt das die DFB-Auswahl?

Thomas Dennerby: Das sind natürlich drei Spielerinnen von individueller Klasse. Ich denke aber, dass die Deutschen als Team immer noch sehr stark sind, weil sie viele talentierte Spielerinnen haben.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie in Hamburg?

Thomas Dennerby: Ein sehr schnelles Spiel. Mit zwei Mannschaft, die auf den Sieg aus sind. Wie schon gesagt, es geht auch ums Prestige.