Schürrle: "Stimmung gegen Bayern wird gigantisch"

Schürrle: Wir versuchen, uns immer an unseren Leistungen zu orientieren - und die haben auch in der Rückrunde überwiegend gestimmt. Gleich zu Beginn waren wir in den Spielen gegen Stuttgart und Wolfsburg die bessere Mannschaft und haben jeweils unglücklich mit 0:1 verloren. Nur die zweite Halbzeit im Spiel gegen Köln war wirklich nicht gut, das war unser schlechtester Auftritt in dieser Saison.

DFB.de: Mainz hat also eine Ergebniskrise?

Schürrle: Das kann man so sagen, ja. Ich bin jedenfalls nicht der Meinung, dass wir viel schlechter spielen als zu Beginn der Saison. Die Punkte fehlten zuletzt, aber das kann sich auch schnell wieder ändern.

DFB.de: Am Samstag steht das Spiel gegen den FC Bayern an. Wie sehr kribbelt es schon, ist die Anspannung vor diesem Spiel größer als gewöhnlich?

Schürrle: Natürlich sind Spiele gegen die Bayern immer besonders. Die Vorfreude ist da, die Stimmung im Stadion wird gigantisch sein. Ich bin aber optimistisch: Wir haben schließlich schon gezeigt, dass wir gegen die Bayern gewinnen können.

DFB.de: So wie in der vergangenen Saison, als Ihre Mannschaft zu Hause mit einem 2:1 als Sieger vom Platz gegangen ist. Sie haben damals in der Kabine vor dem Spiel den D.J. gegeben. Haben Sie schon die Musik für dieses Mal rausgesucht?

Schürrle: (lacht) Nein. Es spielt ja auch keine Rolle, wer das macht. Ich bin da nicht abergläubig.

DFB.de: Sie haben gegen den FCB überzeugende Statistiken. In der vergangenen Saison und beim 2:1 im Hinspiel in München haben Sie jeweils eine Torvorlage gegeben. Liegen Ihnen die Bayern?



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Eine Karriere im Eiltempo. Deutscher A-Jugend-Meister 2009 mit dem FSV Mainz 05. Im August 2009 feiert André Schürrle sein Bundesligadebüt im Spiel gegen Bayer Leverkusen, im September dann der erste Doppelpack in der Partie gegen Bochum.

Es folgen der Aufstieg zum Stammspieler und der Bundesliga-Höhenflug mit Mainz. Im Oktober 2010 der nächste Höhepunkt: der Anruf von Joachim Löw und die Nominierung für die A-Nationalmannschaft. Dort debütiert Schürrle im November beim 0:0 in Schweden.

"Es ging alles sehr schnell", sagt Schürrle in dem DFB.de:-Exklusivinterview mit Onlineredakteur Steffen Lüdeke. Außerdem spricht der 20-Jährige über das Topspiel gegen Bayern München am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky), seinen Wechsel zu Bayer Leverkusen im Sommer und die Schmerzen, die er zu erleiden hatte, nachdem er sich vor drei Wochen beim Spiel in Kaiserslautern den Zeh gebrochen hatte.

DFB.de: Herr Schürrle, wie geht’s Ihnen, was macht der Zeh?

André Schürrle: Ich habe schon noch Schmerzen, aber es ist nichts, was mich groß behindern würde. Ich konnte ja schon gegen Köln wieder spielen, für das Spiel gegen Bayern gibt es also keine Probleme.

DFB.de: Gegen Köln hat Mainz verloren. Davor gab es gegen Bremen zu Hause ein Remis. Wie sehr hat der späte Gegentreffer von Claudio Pizarro geschmerzt?

Schürrle: Mehr jedenfalls als der Moment, in dem ich mir gegen Kaiserslautern den Zeh gebrochen habe. Das war ein großer Rückschlag und sehr enttäuschend für uns. Es war ein unnötiger und unverdienter Gegentreffer. Aber unsere Mannschaft verfügt über einen sehr guten Charakter - natürlich fehlen die Punkte, aber die Leistung hat gestimmt, daran können wir uns hochziehen.

DFB.de: Mainz hat die Bundesliga zu Beginn der Saison lange angeführt. Mittlerweile sind Sie auf den fünften Platz zurückgefallen. Ist die Euphorie vollends verfolgen?

Schürrle: Wir versuchen, uns immer an unseren Leistungen zu orientieren - und die haben auch in der Rückrunde überwiegend gestimmt. Gleich zu Beginn waren wir in den Spielen gegen Stuttgart und Wolfsburg die bessere Mannschaft und haben jeweils unglücklich mit 0:1 verloren. Nur die zweite Halbzeit im Spiel gegen Köln war wirklich nicht gut, das war unser schlechtester Auftritt in dieser Saison.

DFB.de: Mainz hat also eine Ergebniskrise?

Schürrle: Das kann man so sagen, ja. Ich bin jedenfalls nicht der Meinung, dass wir viel schlechter spielen als zu Beginn der Saison. Die Punkte fehlten zuletzt, aber das kann sich auch schnell wieder ändern.

DFB.de: Am Samstag steht das Spiel gegen den FC Bayern an. Wie sehr kribbelt es schon, ist die Anspannung vor diesem Spiel größer als gewöhnlich?

Schürrle: Natürlich sind Spiele gegen die Bayern immer besonders. Die Vorfreude ist da, die Stimmung im Stadion wird gigantisch sein. Ich bin aber optimistisch: Wir haben schließlich schon gezeigt, dass wir gegen die Bayern gewinnen können.

DFB.de: So wie in der vergangenen Saison, als Ihre Mannschaft zu Hause mit einem 2:1 als Sieger vom Platz gegangen ist. Sie haben damals in der Kabine vor dem Spiel den D.J. gegeben. Haben Sie schon die Musik für dieses Mal rausgesucht?

Schürrle: (lacht) Nein. Es spielt ja auch keine Rolle, wer das macht. Ich bin da nicht abergläubig.

DFB.de: Sie haben gegen den FCB überzeugende Statistiken. In der vergangenen Saison und beim 2:1 im Hinspiel in München haben Sie jeweils eine Torvorlage gegeben. Liegen Ihnen die Bayern?

Schürrle: Diese Behauptung wäre wohl etwas übertrieben. Ich habe ja erst dreimal gegen Bayern gespielt. Dabei lief es aber ganz gut für mich, das stimmt.

DFB.de: Ihre Entwicklung verläuft generell rasant. 2009 Bundesligadebüt, gleich der erste Treffer, dann Stammspieler und Leistungsträger. Im vergangenen Jahr der vorläufige Höhepunkt, als Sie Nationalspieler wurden. Wie war das, als Joachim Löw bei Ihnen angerufen hat?

Schürrle: Ich war im Kino, er hat mir auf die Mailbox gesprochen und um Rückruf gebeten.

DFB.de: Dann haben Sie nach dem Kino ihr Handy geschnappt und mit zittrigen Fingern die Nummer vom Bundestrainer gewählt.

Schürrle: Ja, da war ich natürlich nervös. Er hat mir dann gesagt, dass ich für das Länderspiel gegen Schweden nominiert bin. Es war ein sehr besonderer Moment.

DFB.de: Auf dem Weg nach Hause haben Sie Ihre Freundin ans Steuer gelassen. Waren Sie zu aufgekratzt, um selbst zu fahren?

Schürrle: Ja, ich wollte kein Risiko eingehen. Da rasen natürlich tausend Gedanken durch den Kopf. Zu Hause habe ich dann viele Telefonate führen müssen. Es war ein sehr schöner Abend.

DFB.de: Gegen Schweden waren Sie nicht nur nominiert, Sie haben auch Ihr Debüt im A-Team gegeben, als Sie in der 77. Minute für Ihren Vereinskollegen Lewis Holtby eingewechselt wurden. Wie haben Sie die Tage in Schweden generell erlebt?

Schürrle: Als tolles Erlebnis. Das erste Mal im Kader, dann auch noch die Einwechslung. Es ist ein Wahnsinnsgefühl, wenn man auf einmal wirklich für Deutschland auf dem Platz steht. Am Abend habe ich dann im Kreise des Teams meine Ansprache gehalten und mich bei allen bedankt, das war ganz lustig. Ich habe das alles sehr genossen - es war eine sehr schöne Zeit, die Lust auf mehr gemacht hat.

DFB.de: Berührungsängste hatten Sie nicht?

Schürrle: Die Mannschaft ist toll, ich bin super aufgenommen worden. Aber natürlich hatte ich Berührungsängste. Ich kannte ja viele der Kollegen nur als Gegenspieler. Es ist doch klar, dass man erst mal zu den Großen aufschaut und versucht, sich möglichst viele Dinge abzuschauen.

DFB.de: "Die Großen" - das klingt nach jeder Menge Respekt.

Schürrle: Bastian Schweinstiger ist ein Weltstar, auch viele andere. Es ist doch klar, dass wir jungen Spieler da nicht auf "dicke Hose" machen. Viele der Nationalspieler sind in gewisser Weise Vorbild für mich, da ist es normal, dass ich ihnen großen Respekt entgegenbringe.

DFB.de: Mit dem Wechsel zu Bayer Leverkusen machen Sie nach dieser Saison den nächsten Schritt in Ihrer Karriere. Vor einem Jahr haben Sie einen solchen Wechsel noch als zu früh bezeichnet und Lewis Holtby und dessen Wechsel nach Schalke als mahnendes Beispiel genannt. Wie sicher sind Sie, dass Ihr Transfer nach Leverkusen zum richtigen Zeitpunkt kommt?

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Schürrle: Ich bin davon überzeugt. Der Verein Leverkusen passt zu mir, auch die Spielweise der Mannschaft mit vielen jungen Spielern. Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung, Bayer ist ein toller Klub. Aber das ist die Zukunft, aktuell gelten meine Gedanken nur Mainz 05.

DFB.de: Dennoch: In drei Wochen spielen Sie mit Mainz in der Bundesliga gegen Ihren neuen Verein. Mit welchen Gedanken sehen Sie diese Konstellation?

Schürrle: Damit befasse ich mich überhaupt nicht. Ich kann diese Diskussion auch nicht nachvollziehen. Es wäre doch völlig schwachsinnig, wenn ich im Spiel gegen Bayer auch nur ein Prozent weniger geben würde. Ich bin Profi, ich stehe bei Mainz 05 unter Vertrag und will alles dafür tun, dass wir im restlichen Saisonverlauf so erfolgreich wie möglich spielen.

DFB.de: Wo kann es denn noch hingehen, was haben Sie sich mit Mainz für den Rest der Saison noch vorgenommen?

Schürrle: Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Unsere Mannschaft verfügt über viel Qualität, der Zusammenhalt ist etwas ganz Besonderes. Wir wollen weiter unsere Leistung bringen, und wenn am Ende ein Europapokalplatz herauskommt, würde sich hier keiner beschweren.