Schröder: "Wir können jetzt Wiedergutmachung betreiben"

Schröder: Der Zeitpunkt hätte wirklich nicht besser sein können. Wir können jetzt eine Art Wiedergutmachung betreiben. Aber man muss auch folgende Situation sehen: Wir haben gegen Duisburg die letzten beiden Auswärtsspiele 1:0 gewonnen. Und die haben umgekehrt bei uns gewonnen. Das heißt, wir müssten da schon wieder einen Hebel umlegen.

Frage: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Schröder: Duisburg kann gegen jede Mannschaft gewinnen. Ich habe ja von vornherein gesagt: Duisburg ist mein Meisterschaftsfavorit. Dass die das Derby gegen Essen verloren haben, ändert an meiner Einstellung nichts. Denn das Potenzial, das Duisburg hat, mit ihren jungen und erfahrenen Spielerinnen, mit tollen Nationalspielerinnen, dieses Potenzial ist das beste der Liga. Beide Mannschaften haben immer hohen Respekt und Achtung voreinander. Und spielerisch waren die Begegnungen immer auf einem hohen Niveau

Frage: Duisburg ist Tabellenführer, Bayern München noch ungeschlagen, der 1. FFC Frankfurt musste gegen München die erste Saison-Niederlage hinnehmen, Ihre Mannschaft stabilisiert sich: Ist das ein Indiz für die von vielen vor dem Saisonauftakt prognostizierte Ausgeglichenheit der Liga in der Spitze?

Schröder: Also das 0:1 des 1. FFC Frankfurt gegen Bayern München darf man nicht überbewerten. Man kann schon mal ein Spiel verlieren. Ich setze nach wie vor auf Duisburg und Frankfurt. Und was dahinter kommt, ob nun wir oder die Bayern, das wird man sehen. Aber es wäre sehr schön, wenn es einen Vier- oder Fünfkampf geben würde. Das würde der Liga gut tun.

Frage: Welche Rolle beansprucht Turbine Potsdam diese Saison?

Schröder: Ich sehe schon, dass wir, wie die vergangenen beiden Jahre, eigentlich im erweiterten Kreis der Titelkandidaten sind. Aber für die Zukunft sind wir wesentlich besser aufgestellt. Weil die jungen Spielerinnen jetzt auch das Potenzial haben. Die U 17-Nationalmannschaft ist ja nicht umsonst Europameister geworden und da stellt Turbine Potsdam ja drei Spielerinnen, im U 20-Kader sogar sieben. Das einzige Problem bei diesen jungen Leuten ist, dass die Stabilität noch nicht da ist. Was das spielerische Vermögen angeht, sind wir in einer ähnlichen Situation wie 2003. Und 2004 haben wir ja dann den Titel geholt.

Frage: Bedeutet das, dass Turbine Potsdam nächste Saison wieder reif ist für den Titel?



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Ein Höhepunkt jagt in der Frauen-Bundesliga derzeit den nächsten: Während am vergangenen Wochenende die Topbegegnung zwischen Bayern München und dem 1. FFC Frankfurt anstand (1:0), steigt schon an diesem Sonntag (ab 11 Uhr) das nächste Spitzenspiel: Tabellenführer FCR 2001 Duisburg gastiert beim Vierten Turbine Potsdam.

Nach der 0:3-Auftaktniederlage gegen Bayern München und durchwachsenen Leistungen in den folgenden Spielen, scheint Turbine Potsdam wieder zu alter Stärke zurückgefunden zu haben. Gegen den Hamburger SV holte das Team vergangenen Sonntag ein überzeugendes 3:1.

Im DFB.de-Exklusivinterview mit DFB-Internetredakteurin Annette Seitz erzählt Bernd Schröder, der Trainer von Turbine Potsdam, von den Ursachen des holprigen Saisonstarts, seinen Erwartungen an das Spitzenspiel und der Perspektive seiner Mannschaft im Kampf um die Deutsche Meisterschaft.

Frage: Nach einem holprigen Saisonstart, scheint sich Ihre Mannschaft gerade rechtzeitig zum Spitzenspiel gegen Duisburg gefangen zu haben. Warum hat sich Turbine Potsdam lange so schwer getan?

Bernd Schröder: Wir haben die Last der Auftakt-Niederlage gegen Bayern lange mit uns herumgetragen. Schon vor der Saison haben wir gesagt: Wir sind zwar keine Übermannschaft, aber wir werden von Anfang an mit dabei sein, wenn es darum geht, oben mitzuspielen. Wir hatten eine Riesenvorbereitung, haben praktisch fünf Wochen hintereinander drei Mal am Tag trainiert, hatten keine Verletzten. Alles ist wie wir uns das vorgestellt haben gelaufen. Und dann gehen wir in das erste Spiel mit diesen hohen Erwartungen und verlieren 0:3 gegen Bayern München. Da waren wir nicht überzeugend und mit dieser Last der 0:3-Niederlage geht man dann in die nächsten Spiele. Das ist bei einer jungen Mannschaft wie meiner problematisch. Erst gegen den Hamburger SV haben wir wieder überzeugt. Dieser Sieg hat gezeigt, dass wir auf dem Weg sind die Last der Niederlage gegen Bayern abzuwerfen.

Frage: Erstaunlich, dass dieser Prozess so lange gedauert hat.

Schröder: Ja, wir haben nach der Auftaktniederlage zwar nicht mehr verloren. Aber das sitzt trotzdem in den Köpfen. Schließlich haben wir einen jungen Kader, mit einigen 16-, 17- und 18-Jährigen. Da ist es eben schwierig so eine Niederlage wegzuschieben. Die Mädels konnten damit einfach nicht umgehen, da fehlt einfach die Erfahrung. Aber jetzt sind wir ja wieder einigermaßen dran.

Frage: Und ausgerechnet jetzt kommt der Spitzenreiter FCR 2001 Duisburg. Für Ihre Mannschaft genau richtig, oder?

Schröder: Der Zeitpunkt hätte wirklich nicht besser sein können. Wir können jetzt eine Art Wiedergutmachung betreiben. Aber man muss auch folgende Situation sehen: Wir haben gegen Duisburg die letzten beiden Auswärtsspiele 1:0 gewonnen. Und die haben umgekehrt bei uns gewonnen. Das heißt, wir müssten da schon wieder einen Hebel umlegen.

Frage: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Schröder: Duisburg kann gegen jede Mannschaft gewinnen. Ich habe ja von vornherein gesagt: Duisburg ist mein Meisterschaftsfavorit. Dass die das Derby gegen Essen verloren haben, ändert an meiner Einstellung nichts. Denn das Potenzial, das Duisburg hat, mit ihren jungen und erfahrenen Spielerinnen, mit tollen Nationalspielerinnen, dieses Potenzial ist das beste der Liga. Beide Mannschaften haben immer hohen Respekt und Achtung voreinander. Und spielerisch waren die Begegnungen immer auf einem hohen Niveau

Frage: Duisburg ist Tabellenführer, Bayern München noch ungeschlagen, der 1. FFC Frankfurt musste gegen München die erste Saison-Niederlage hinnehmen, Ihre Mannschaft stabilisiert sich: Ist das ein Indiz für die von vielen vor dem Saisonauftakt prognostizierte Ausgeglichenheit der Liga in der Spitze?

Schröder: Also das 0:1 des 1. FFC Frankfurt gegen Bayern München darf man nicht überbewerten. Man kann schon mal ein Spiel verlieren. Ich setze nach wie vor auf Duisburg und Frankfurt. Und was dahinter kommt, ob nun wir oder die Bayern, das wird man sehen. Aber es wäre sehr schön, wenn es einen Vier- oder Fünfkampf geben würde. Das würde der Liga gut tun.

Frage: Welche Rolle beansprucht Turbine Potsdam diese Saison? [bild2]

Schröder: Ich sehe schon, dass wir, wie die vergangenen beiden Jahre, eigentlich im erweiterten Kreis der Titelkandidaten sind. Aber für die Zukunft sind wir wesentlich besser aufgestellt. Weil die jungen Spielerinnen jetzt auch das Potenzial haben. Die U 17-Nationalmannschaft ist ja nicht umsonst Europameister geworden und da stellt Turbine Potsdam ja drei Spielerinnen, im U 20-Kader sogar sieben. Das einzige Problem bei diesen jungen Leuten ist, dass die Stabilität noch nicht da ist. Was das spielerische Vermögen angeht, sind wir in einer ähnlichen Situation wie 2003. Und 2004 haben wir ja dann den Titel geholt.

Frage: Bedeutet das, dass Turbine Potsdam nächste Saison wieder reif ist für den Titel?

Schröder: Wir würden ihn auch dieses Jahr gerne nehmen. Aber wir kriegen ihn ja nicht geschenkt. (lacht). Wobei, eine geschenkte Meisterschaft würden wir sowieso nicht wollen.