Schneider: "Alles andere als Bayer-Sieg wäre Blamage"

DFB.de: So wie vergangene Saison? 3:0 in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Dynamo Dresden geführt, am Ende 3:4 verloren.

Schneider: Ja, das war ein Knackpunkt. Das begleitet dich die ganze Saison, wie ein roter Faden kann sich das durch eine Spielzeit ziehen. Leverkusen wird alles versuchen, damit das nicht erneut passiert. Außerdem ist der Weg über den DFB-Pokal der kürzeste in den internationalen Wettbewerb. Aber andererseits könnte Jena die Einnahmen aus einer weiteren Runde DFB-Pokal sehr gut gebrauchen. Ich freue mich wahnsinnig auf die Partie.

DFB.de: Sind Sie im Stadion?

Schneider: Auf jeden Fall. Das lasse ich mir nicht entgehen. Ich habe zu meiner aktiven Zeit immer von dieser Paarung geträumt. Leider wollte das Los es nie so. Dass das gerade jetzt passiert, ist schon kurios.

DFB.de: Wie intensiv verfolgen Sie die Entwicklung bei Carl Zeiss Jena?

Schneider: Ich beobachte das sehr genau, schließlich habe ich dem Klub und den Menschen viel zu verdanken. Es ist schon ärgerlich, dass die Mannschaft in die Regionalliga abgestiegen ist. Das war überflüssig, denn die Qualität für die 3. Liga ist durchaus vorhanden. Leider wird die Rückkehr sehr schwer. Vor allem mit RB Leipzig gibt es einen sehr starken Konkurrenten. Aber selbst wenn Jena Meister der Regionalliga werden sollte, kämen noch zwei Relegationsspiele. An einem schlechten Tag kann man eine überragende Saison schnell kaputt machen.

DFB.de: Könnten wir Sie in Jena kurzfristig in einem offiziellen Amt sehen?

Schneider: Im Moment ist das kein Thema. Aber ich habe schon vor, mir das eine oder andere Spiel von Jena im Stadion anzuschauen.



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Carl Zeiss Jena oder Bayer 04 Leverkusen? Die Frage nach seiner Herzensmannschaft kann Bernd Schneider nicht beantworten. Bei dem einen Verein hat er alle Jugendmannschaft durchlaufen und den Sprung in den Profifußball geschafft. Bei dem anderen Klub ist er zum Nationalspieler aufgestiegen. 81 Länderspiele, vier Tore, Teilnahmen an Europa- und Weltmeisterschaft. 296 Einsätze in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen, 39 Tore, beinahe unzählige Vorlagen - das ist die Bilanz eines Weltklassespielers.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen redet der 38-Jährige über das Duell zwischen Jena und Leverkusen in der ersten Rundes des DFB-Pokals am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky), über die mögliche Rückkehr von Carl Zeiss in die 3. Liga und die Ambitionen von Bayer 04 in der kommenden Saison.

DFB.de: Herr Schneider, früher konnten Sie nicht ohne Fußball leben. Hat sich das nach dem Ende Ihrer Karriere geändert?

Bernd Schneider: Nein, auf keinen Fall. Fußball ist für mich immer noch extrem wichtig. Ich habe das mein Leben lang gemacht. Da ist es klar, dass man nicht von heute auf morgen damit abschließen kann. Es ist schon so, dass ich immer noch gerne und regelmäßig mit Freunden spiele, manchmal tragen wir gegen andere Teams Freundschaftsduelle aus oder nehmen an Turnieren teil. Einmal die Woche wird trainiert. Das macht mir großen Spaß, außerdem kann ich so meine Figur im Griff halten.

DFB.de: Sind Sie dann der ehemalige Nationalspieler Bernd Schneider oder nur einer von vielen?

Schneider: Ich ordne mich in die Gruppe ein, so wie es sich beim Fußball gehört. Ich will keinen Sonderstatus haben. Natürlich werde ich erkannt, gerade wenn ich hier irgendwo im Umkreis von Jena unterwegs bin. Aber das stört mich nicht weiter.

DFB.de: Mit neun Jahren sind Sie zu Carl Zeiss gekommen, mit 17 Jahren hatten Sie für den Klub den ersten Einsatz in der 2. Bundesliga. Aber Ihre beste Zeit folgte bei Bayer Leverkusen. Am Samstag treffen beide Klubs in der ersten Runde des DFB-Pokals aufeinander. Für wen schlägt Ihr Herz?

Schneider: Das ist eine schwere Frage, die ich nicht beantworten kann. In Jena hat alles begonnen. Hier habe ich viele Jahre die Grundlage gelegt, es war eine tolle Zeit. In Leverkusen habe ich endgültig den Durchbruch geschafft und bin Nationalspieler geworden. Mit vielen ehemaligen Weggefährten wie Rudi Völler, Michael Reschke oder Wolfgang Holzhäuser habe ich noch regelmäßig Kontakt. Bayer 04 ist natürlich der große Favorit. Ein Sieg ist wichtig, alles andere wäre eine Blamage.

DFB.de: So wie vergangene Saison? 3:0 in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Dynamo Dresden geführt, am Ende 3:4 verloren.

Schneider: Ja, das war ein Knackpunkt. Das begleitet dich die ganze Saison, wie ein roter Faden kann sich das durch eine Spielzeit ziehen. Leverkusen wird alles versuchen, damit das nicht erneut passiert. Außerdem ist der Weg über den DFB-Pokal der kürzeste in den internationalen Wettbewerb. Aber andererseits könnte Jena die Einnahmen aus einer weiteren Runde DFB-Pokal sehr gut gebrauchen. Ich freue mich wahnsinnig auf die Partie.

DFB.de: Sind Sie im Stadion?

Schneider: Auf jeden Fall. Das lasse ich mir nicht entgehen. Ich habe zu meiner aktiven Zeit immer von dieser Paarung geträumt. Leider wollte das Los es nie so. Dass das gerade jetzt passiert, ist schon kurios.

DFB.de: Wie intensiv verfolgen Sie die Entwicklung bei Carl Zeiss Jena?

Schneider: Ich beobachte das sehr genau, schließlich habe ich dem Klub und den Menschen viel zu verdanken. Es ist schon ärgerlich, dass die Mannschaft in die Regionalliga abgestiegen ist. Das war überflüssig, denn die Qualität für die 3. Liga ist durchaus vorhanden. Leider wird die Rückkehr sehr schwer. Vor allem mit RB Leipzig gibt es einen sehr starken Konkurrenten. Aber selbst wenn Jena Meister der Regionalliga werden sollte, kämen noch zwei Relegationsspiele. An einem schlechten Tag kann man eine überragende Saison schnell kaputt machen.

DFB.de: Könnten wir Sie in Jena kurzfristig in einem offiziellen Amt sehen?

Schneider: Im Moment ist das kein Thema. Aber ich habe schon vor, mir das eine oder andere Spiel von Jena im Stadion anzuschauen.

DFB.de: Wird man Sie auch in der BayArena treffen?

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Schneider: Natürlich. Vergangene Saison war ich ebenfalls häufiger dort, vor allem bei den internationalen Begegnungen. Gefreut hatte ich mich auch sehr über die Einladung zum Spiel beim FC Barcelona.

DFB.de: Was kann Leverkusen in der kommenden Saison erreichen?

Schneider: Das ist schwer einzuschätzen. Einige wichtige Spieler sind gegangen. Aber ich sehe da schon großes Potenzial. Bayern München und Borussia Dortmund werden wahrscheinlich wieder ganz vorne stehen. Dahinter allerdings ist alles möglich, dazu hat die Mannschaft die Qualität. Ich sehe Bayer 04 mit drei oder vier anderen Mannschaften auf den internationalen Plätzen. Vielleicht sogar im Champions-League-Bereich, ähnlich wie Borussia Mönchengladbach in der vergangenen Saison. Das Trainergespann mit Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski arbeitet sehr professionell. Aber extrem wichtig ist ein guter Start, davon hängt vieles ab.