Schmidt: "Uns stehen noch große Herausforderungen bevor"

Drei Monate vor dem Beginn des Confederations Cup in Südafrika hat sich DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt, der den Weltverband FIFA in Südafrika-Fragen berät, zum Verlauf des Ticket-Verkaufs geäußert.

Frage: Wie ist der aktuelle Stand beim Karten-Verkauf für den Confederations Cup im Juni?

Horst R. Schmidt: Es sind zurzeit nur 200.000 Tickets verkauft. Da stehen uns noch große Herausforderungen bevor. Wir haben nur noch drei Monate Zeit. Wir müssen jetzt PR-Aktionen starten und wollen die Fan-Klubs in Südafrika erreichen. Wir werden uns verstärkt an Firmen in Südafrika wenden, damit diese Kontingente für ihre Mitarbeiter kaufen.

Frage: Würde ein Preisnachlass helfen?

Schmidt: Nein, das können wir nicht machen. Das wäre eine Ungerechtigkeit gegenüber denjenigen, die bereits ihre Tickets zu normalen Preisen gekauft haben.

Frage: Warum läuft der Verkauf so schleppend?

Schmidt: Ein Grund ist bestimmt die Kaufmentalität der Südafrikaner. Viele haben noch nicht die Erfahrung gemacht, dass sie sich vor einer solchen Groß-Veranstaltung frühzeitig um Tickets kümmern müssen. Die Fans in Südafrika kaufen lieber spontan. Wir müssen noch verstärkt darauf aufmerksam machen, dass man sich rechtzeitig kümmern muss.

Frage: Für die WM sieht der Ticket-Verkauf besser aus?

Schmidt: Ja, bislang sind 500.000 Tickets verkauft. Allerdings gingen 70 Prozent der Karten an Ausländer. Auch hier hält sich die Nachfrage im Gastgeberland noch zurück. Hinzu kommt, dass in Südafrika anders als bei der WM 2006 in Deutschland die Euphorie für andere Teilnehmerländer nicht so ausgeprägt ist. Hier müssen wir eine Euphorie entfachen, dass auch anderen Nationen die Daumen gedrückt werden.

Frage: Wie steht es um den Transport der Fans in die Stadien?

Schmidt: Da wurde in der Tat eine Menge unternommen. Die Regierung hat ein Busbeschaffungsprogramm aufgelegt. Es werden neue Linien eingerichtet, zudem werden Schnellbusse eingesetzt. Überall wird gebaut, an Flughäfen, an Straßen. Die Infrastruktur wächst. Anders als in Deutschland 2006 kann man jedoch noch nicht in dem Maße auf den Öffentlichen Nahverkehr zurückgreifen und muss beim Transport viel mehr auf private Anbieter setzen. [sid]


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Drei Monate vor dem Beginn des Confederations Cup in Südafrika hat sich DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt, der den Weltverband FIFA in Südafrika-Fragen berät, zum Verlauf des Ticket-Verkaufs geäußert.

Frage: Wie ist der aktuelle Stand beim Karten-Verkauf für den Confederations Cup im Juni?

Horst R. Schmidt: Es sind zurzeit nur 200.000 Tickets verkauft. Da stehen uns noch große Herausforderungen bevor. Wir haben nur noch drei Monate Zeit. Wir müssen jetzt PR-Aktionen starten und wollen die Fan-Klubs in Südafrika erreichen. Wir werden uns verstärkt an Firmen in Südafrika wenden, damit diese Kontingente für ihre Mitarbeiter kaufen.

Frage: Würde ein Preisnachlass helfen?

Schmidt: Nein, das können wir nicht machen. Das wäre eine Ungerechtigkeit gegenüber denjenigen, die bereits ihre Tickets zu normalen Preisen gekauft haben.

Frage: Warum läuft der Verkauf so schleppend?

Schmidt: Ein Grund ist bestimmt die Kaufmentalität der Südafrikaner. Viele haben noch nicht die Erfahrung gemacht, dass sie sich vor einer solchen Groß-Veranstaltung frühzeitig um Tickets kümmern müssen. Die Fans in Südafrika kaufen lieber spontan. Wir müssen noch verstärkt darauf aufmerksam machen, dass man sich rechtzeitig kümmern muss.

Frage: Für die WM sieht der Ticket-Verkauf besser aus?

Schmidt: Ja, bislang sind 500.000 Tickets verkauft. Allerdings gingen 70 Prozent der Karten an Ausländer. Auch hier hält sich die Nachfrage im Gastgeberland noch zurück. Hinzu kommt, dass in Südafrika anders als bei der WM 2006 in Deutschland die Euphorie für andere Teilnehmerländer nicht so ausgeprägt ist. Hier müssen wir eine Euphorie entfachen, dass auch anderen Nationen die Daumen gedrückt werden.

Frage: Wie steht es um den Transport der Fans in die Stadien?

Schmidt: Da wurde in der Tat eine Menge unternommen. Die Regierung hat ein Busbeschaffungsprogramm aufgelegt. Es werden neue Linien eingerichtet, zudem werden Schnellbusse eingesetzt. Überall wird gebaut, an Flughäfen, an Straßen. Die Infrastruktur wächst. Anders als in Deutschland 2006 kann man jedoch noch nicht in dem Maße auf den Öffentlichen Nahverkehr zurückgreifen und muss beim Transport viel mehr auf private Anbieter setzen.