Schmidt: "Ich will von Elgert lernen"

Zweitligatrainer, Filmprotagonist, Buchautor: Stephan Schmidt, aktuell U 17-Trainer beim FC Schalke 04 in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga, hat schon viele Dinge in Angriff genommen. Der 40-Jährige war vor seinem Engagement auf Schalke bereits Deutscher A-Junioren-Meister mit dem VfL Wolfsburg sowie Cheftrainer bei den damaligen Zweitligisten SC Paderborn 07 und FC Energie Cottbus. 2013 war Schmidt neben André Schubert (damals FC St. Pauli/heute Borussia Mönchengladbach) und Frank Schmidt (1. FC Heidenheim) einer der Hauptfiguren in der Fußballdokumentation "Trainer!". 2015 veröffentlichte er das Buch "Im Glanz des vierten Sterns: Das Geheimnis des Erfolgs - Talentförderung im deutschen Fußball".

Als nächstes Ziel nimmt Schmidt mit seinem aktuellen Team die Verteidigung der Tabellenspitze in Angriff. Mit seiner verlustpunktfreien Schalker Mannschaft trifft der Fußball-Lehrer am Sonntag (ab 11 Uhr) im Derby auf Borussia Dortmund, den aktuellen Staffelsieger und ärgsten Verfolger.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Stephan Schmidt mit Mitarbeiter Martin Bytomski über die Vorfreude auf das Derby, seinen Kapitän Luca Beckenbauer (Enkel von "Kaiser" Franz Beckenbauer), den Schalker Trainerguru Norbert Elgert und die Karriere seines Kinokollegen André Schubert.

DFB.de: Alle sechs Ligapiele wurden gewonnen. Ist der Saisonstart aus Ihrer Sicht perfekt gelaufen, Herr Schmidt?

Stephan Schmidt: Wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden. Sechs Siege aus sechs Partien sind eine gute Grundlage für den weiteren Verlauf. Auch die Art und Weise der Spiele hat uns weitestgehend gefallen. Aber ich sehe die gesamte Saison als einen Prozess an. Und dieser ist noch lange nicht abgeschlossen.

DFB.de: Was muss denn noch besser werden?

Schmidt: Unsere Mannschaft befindet sich immer noch in der Findungsphase. Automatismen müssen sich weiter entwickeln. Taktisch wollen wir flexibler werden. Das heißt, dass wir kein starres System verfolgen. Die Jungs sollen aus einer offensiven Grundausrichtung heraus agieren.

DFB.de: Am Sonntag kommt es zum Gipfeltreffen gegen Borussia Dortmund. Kribbelt es schon vor dem Derby?

Schmidt: Ganz klares Ja! Das ist kein Spiel wie jedes andere. Gerade die Spieler, die vor der Saison zu uns gewechselt sind, freuen sich auf ihre Derbypremiere. Der BVB ist aktueller Staffelmeister, war uns in der vergangenen Saison einige Schritte voraus. Ich bin guter Dinge, dass wir den Abstand verkleinert haben und der Borussia auf Augenhöhe begegnen.

DFB.de: Wie sehr unterscheiden sich Derbys im Juniorenbereich vom Profibereich?

Schmidt: Der entscheidende Unterschied ist der Ergebnisdruck. Das heißt, im Profibereich zählt am Ende einzig und allein, ob man die Partie erfolgreich gestalten konnte. Ohne Zweifel spielen wir auch beim Nachwuchs für den Sieg. Aber drei Punkte sind nicht die alleinige Bewertungsgrundlage für ein gelungenes Spiel.



Zweitligatrainer, Filmprotagonist, Buchautor: Stephan Schmidt, aktuell U 17-Trainer beim FC Schalke 04 in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga, hat schon viele Dinge in Angriff genommen. Der 40-Jährige war vor seinem Engagement auf Schalke bereits Deutscher A-Junioren-Meister mit dem VfL Wolfsburg sowie Cheftrainer bei den damaligen Zweitligisten SC Paderborn 07 und FC Energie Cottbus. 2013 war Schmidt neben André Schubert (damals FC St. Pauli/heute Borussia Mönchengladbach) und Frank Schmidt (1. FC Heidenheim) einer der Hauptfiguren in der Fußballdokumentation "Trainer!". 2015 veröffentlichte er das Buch "Im Glanz des vierten Sterns: Das Geheimnis des Erfolgs - Talentförderung im deutschen Fußball".

Als nächstes Ziel nimmt Schmidt mit seinem aktuellen Team die Verteidigung der Tabellenspitze in Angriff. Mit seiner verlustpunktfreien Schalker Mannschaft trifft der Fußball-Lehrer am Sonntag (ab 11 Uhr) im Derby auf Borussia Dortmund, den aktuellen Staffelsieger und ärgsten Verfolger.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Stephan Schmidt mit Mitarbeiter Martin Bytomski über die Vorfreude auf das Derby, seinen Kapitän Luca Beckenbauer (Enkel von "Kaiser" Franz Beckenbauer), den Schalker Trainerguru Norbert Elgert und die Karriere seines Kinokollegen André Schubert.

DFB.de: Alle sechs Ligapiele wurden gewonnen. Ist der Saisonstart aus Ihrer Sicht perfekt gelaufen, Herr Schmidt?

Stephan Schmidt: Wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden. Sechs Siege aus sechs Partien sind eine gute Grundlage für den weiteren Verlauf. Auch die Art und Weise der Spiele hat uns weitestgehend gefallen. Aber ich sehe die gesamte Saison als einen Prozess an. Und dieser ist noch lange nicht abgeschlossen.

DFB.de: Was muss denn noch besser werden?

Schmidt: Unsere Mannschaft befindet sich immer noch in der Findungsphase. Automatismen müssen sich weiter entwickeln. Taktisch wollen wir flexibler werden. Das heißt, dass wir kein starres System verfolgen. Die Jungs sollen aus einer offensiven Grundausrichtung heraus agieren.

DFB.de: Am Sonntag kommt es zum Gipfeltreffen gegen Borussia Dortmund. Kribbelt es schon vor dem Derby?

Schmidt: Ganz klares Ja! Das ist kein Spiel wie jedes andere. Gerade die Spieler, die vor der Saison zu uns gewechselt sind, freuen sich auf ihre Derbypremiere. Der BVB ist aktueller Staffelmeister, war uns in der vergangenen Saison einige Schritte voraus. Ich bin guter Dinge, dass wir den Abstand verkleinert haben und der Borussia auf Augenhöhe begegnen.

DFB.de: Wie sehr unterscheiden sich Derbys im Juniorenbereich vom Profibereich?

Schmidt: Der entscheidende Unterschied ist der Ergebnisdruck. Das heißt, im Profibereich zählt am Ende einzig und allein, ob man die Partie erfolgreich gestalten konnte. Ohne Zweifel spielen wir auch beim Nachwuchs für den Sieg. Aber drei Punkte sind nicht die alleinige Bewertungsgrundlage für ein gelungenes Spiel.

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DFB.de: Worauf kommt es Ihnen sonst noch an?

Schmidt: Dass die Spieler die Schalker Tugenden verinnerlichen. Wir wollen den unbedingten Willen der Spieler spüren. In den einzelnen Spielphasen wollen wir maximalen Widerstand leisten. Und das Auftreten und die Einstellung unserer Jungs sollen Stärke ausstrahlen.

DFB.de: In der vergangenen Saison waren Sie Trainer der Schalker U 16-Mannschaft, sind vor der Saison mit einem Großteil des Teams in die U 17 aufgerückt. Welche Idee steckt dahinter, wenn Trainer Juniorenmannschaften über mehrere Jahre begleiten?

Schmidt: Ich kenne den Großteil der Mannschaft aus der vergangenen Spielzeit, wir haben schon viel wertvolle Zeit miteinander verbracht. So ist ein gemeinsames Vertrauensverhältnis entstanden, von dem wir enorm profitieren. Wir wollen an den Stärken und Schwächen der Mannschaft arbeiten und die einzelnen Spieler weiter individuell formen.

DFB.de: Vor der Saison wechselte Luca Beckenbauer, Enkel von Franz Beckenbauer, aus der U 16 des FC Bayern München zum FC Schalke 04, wurde auf Anhieb zum Kapitän ernannt. Was zeichnet ihn aus?

Schmidt: In erster Linie sein Charakter. Luca hat eine positive Ausstrahlung. Für seine 16 Jahre ist er unglaublich reif, genießt in der Mannschaft ein hohes Standing.

DFB.de: Wie bewerten Sie seine sportlichen Qualitäten?

Schmidt: Luca ist ein Innenverteidiger mit einer großen Ruhe am Ball. Er ist maßgeblich an unserer Spielorganisation beteiligt. In Eins-gegen-Eins-Duellen ist er sehr gut, nur schwer zu überwinden. Insgesamt ist Luca ein sehr stabiler Spieler, der konstant seine Leistung abruft. Deshalb ist es sehr schade, dass er gegen den BVB noch das letzte Spiel seiner Rotsperre absitzen muss.

DFB.de: Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Schalker U 19-Trainer Norbert Elgert, der unter anderem die Weltmeister Mesut Özil, Manuel Neuer, Julian Draxler und Benedikt Höwedes ausgebildet hat?

Schmidt: Für mich ist Norbert Elgert deutschlandweit der beste Ausbilder. Er ist eine Schalker Institution und hat großen Anteil am Gesamterfolg der Knappenschmiede. Wir tauschen uns regelmäßig aus, sprechen oft miteinander. Ich kann in allen Bereichen von ihm lernen.

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DFB.de: Sie waren neben André Schubert (heute Borussia Mönchengladbach) und Frank Schmidt (1. FC Heidenheim) einer der Hauptdarstellerin im Dokumentarfilm "Trainer!". Wie bewerten Sie Ihr Auftreten im Film?

Schmidt: Das war eine wertvolle Erfahrung und in einzelnen Situationen wurde mir auch ein wenig der Spiegel vorgehalten. Mittlerweile habe ich mich allerdings in vielen Bereichen weiterentwickelt, bin reifer geworden und sehe heute einige Dinge differenzierter.

DFB.de: Würden Sie wieder für einen Dreh zur Verfügung stehen?

Schmidt: Diese Frage stellt sich für mich nicht.

DFB.de: Verfolgen Sie die weitere Laufbahn der anderen beiden Hauptfiguren?

Schmidt: Ja, klar. Gerade die Karriere von André Schubert ist ein gutes Beispiel, wie schnelllebig das Trainergeschäft ist. Bei der Doku wurde er als Trainer beim Zweitligisten FC St. Pauli entlassen, jetzt arbeitet er mit großem Erfolg in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach und sitzt in der Champions League gegen den FC Barcelona oder Manchester City auf der Trainerbank.

DFB.de: Sie waren auch schon als Autor aktiv. Planen Sie auch in Zukunft, wieder ein Buch zu schreiben?

Schmidt: Ich bin zurzeit völlig ausgelastet mit meiner Arbeit beim FC Schalke 04. Aber ausgeschlossen ist es nicht, dass ich eines Tages nochmal ein ähnliches Projekt wie "Im Glanz des vierten Sterns" angehe. Die Arbeit am ersten Buch hat mir viel Freude bereitet, war aber auch sehr zeitintensiv.

DFB.de: Ist es Ihr Ziel, in Zukunft wieder eine Profimannschaft zu übernehmen?

Schmidt: Ich fokussiere mich auf den Moment und konzentriere mich voll auf meine Aufgaben bei Schalke 04. Wir haben ein tolles, motiviertes Team. Deshalb bereitet mir meine Arbeit hier auch so viel Freude.

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