Schiedsrichter-Lehrgang beendet: Zurück in die Heimat

Es ist Sonntag und am Flughafen von Palma de Mallorca hält sich die Betriebsamkeit in Grenzen. Die Warteplätze vor den Gates sind spärlich besiedelt, ein Spanier liest Zeitung, zwei kleine Vögel hüpfen zwischen den Bänken auf und ab. Eine große Gruppe Reisender aber zieht kurzzeitig die Aufmerksamkeit einzelner Touristen auf sich. Die meisten im Anzug und alle mit großen Reisetaschen, so hat sich der Tross von über 80 Personen am Morgen aus dem Hotel in Richtung Flughafen begeben. Nun rollt er durch die weitläufigen Hallen und Gänge des Airports. Einige – vermutlich deutsche – Touristen stecken die Köpfe zusammen und fragen sich, woher ihnen das ein oder andere Gesicht noch gleich bekannt vorkommt. Des Rätsels Lösung: Es sind die Schiedsrichter der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie die Assistenten aus der höchsten deutschen Spielklasse, die die Reise zurück nach Deutschland antreten.

Fünf volle Trainingstage haben sie absolviert, seitdem sie vor einer knappen Woche in Palma gelandet waren. Fünf Trainingstage, an denen nicht nur die Hinrunde analysiert wurde, sondern an denen auch in besonderem Maße die körperliche Fitness der Referees im Mittelpunkt stand. Fünf Tage, von denen keiner nach 7.45 Uhr begann und von denen keiner vor 20.45 Uhr endete. Heute steht nun die Rückreise in die Heimat an, bevor am nächsten Wochenende wieder das Tagesgeschäft Bundesliga beginnt, mit all den Herausforderungen, denen sich die Schiedsrichter dort Woche für Woche stellen müssen.

Perfekte Voraussetzungen

Aus allen Ecken der Republik waren sie angereist, raus aus dem nassen Deutschland und rein in das angenehme Klima des Mittelmeers. Dennoch: Mit Urlaub unter Palmen hatte diese Woche nichts zu tun. Zur Begrüßung stand erst einmal ein Auflockerungstraining auf der Tagesordnung, bevor es dann richtig mit dem Lehrgang losging. Tagelang wurde hart gearbeitet, nun geht es zurück. Eine intensive Woche liegt hinter allen Beteiligten, jetzt gilt es, an den wenigen Ruhetagen zu Hause noch einmal durchzuatmen und zu regenerieren, um dann pünktlich zum Rückrundenauftakt die Konzentration wieder hochzufahren.

Begleitet von der Elite-Kommission um Herbert Fandel, Lutz-Michael Fröhlich und Hellmut Krug sowie von einem sportphysiologischen Team, hatten sich die Schiedsrichter in das abgeschiedene Umland der mallorquinischen Hauptstadt zurückgezogen, um dort unter optimalen Bedingungen professionell arbeiten zu können. Temperaturen um 15 Grad und ein angenehm trockenes Klima boten die perfekten Voraussetzungen für eine konzentrierte Vorbereitung. In verschiedenen Kleingruppen wurde die ganze Woche über konsequent an der Physis der Schiedsrichter gearbeitet, immer im Wechsel zwischen den Bereichen Stabilisation, Dehnung, Athletik und, auch das eine Neuerung in diesem Jahr, Yoga. Doch nicht nur die körperliche Fitness, auch die theoretische Arbeit mit den Schwerpunktthemen der Hinrunde war fest im Programm verankert.

Straffer Lehrgangsplan

Der Lehrgangsplan war dabei eng getaktet. Eine Mischung aus Vorträgen und variabler Arbeit in Kleingruppen zu verschiedenen Themen, wie zum Beispiel Disziplinarkontrolle oder Zusammenarbeit im Schiedsrichterteam, bildete die Struktur des Programms. Abgeschlossen wurden die Arbeitseinheiten stets von einem Tagestest, in dem anhand von Videoszenen Spielvorgänge korrekt beurteilt werden mussten.

Für die Entscheidung, in diesem Jahr für den Winterlehrgang erstmals die heimatlichen Gefilde zu verlassen und sich für diesen Termin auch insgesamt mehr Zeit zu nehmen, gab es gute Gründe. Einerseits wollte man, das hatte Lutz Michael Fröhlich vor dem Trainingslager im DFB.de-Interview erklärt, den räumlichen Abstand für einen klaren und ungestörten Blick auf die Hinrunde nutzen, andererseits war es aber auch das Bestreben der Kommission gewesen, den Schiedsrichtern genug Impulse für eine optimale Vorbereitung auf die Rückrunde zu geben.

Fröhlich: "Erwartungen wurden definitiv erfüllt"

Nun, nachdem die Woche vorüber ist, zieht Fröhlich am Flughafen eine positive Bilanz: "Die Erwartungen, die wir an dieses Trainingslager hatten, wurden definitiv erfüllt. Die Analyse der Hinrunde war von absoluter Offenheit geprägt, die Arbeit in den Kleingruppen war stets konzentriert und produktiv, und im physischen Bereich wurden wir durch das Team um Heinz-Dieter Antretter und Christel Arbini ausgezeichnet unterstützt. Sicherlich war es für alle Beteiligten eine sehr intensive Woche, die sich aber im Hinblick auf die Rückrunde auch bei allen bezahlt machen wird."

Die Beteiligten sehen es ähnlich. "Dieser Lehrgang war in vielerlei Hinsicht eine Innovation", erklärt der neu gewählte Aktivensprecher Deniz Aytekin: "Die Mannschaften der Bundesliga fahren ins Trainingslager, da ist es nur logisch, dass die Schiedsrichter eine ebenso professionelle Vorbereitung auf die schwierigen Aufgaben der zweiten Saisonhälfte erhalten. Diese Möglichkeit war durch den Umbau des Lehrgangs nun gegeben."

Die DFB-Schiedsrichter haben, das ist der nachdrückliche Eindruck in der gesamten Gruppe, diese Möglichkeit genutzt. Ob es nächstes Jahr wieder nach Mallorca gehen wird, ist zwar noch offen, fest steht indes der Wunsch von Kommission und Aktiven, diese zwar intensive aber notwendige und lohnende Form der Vorbereitung auch in der Zukunft aufrecht zu erhalten.

Das meinen DFB.de-User:

"Ich wünsche allen Schiedsrichtern und Schiedsrichter-Assistenten für die bevorstehende Rückrunde bei ihren Entscheidungen eine glückliche Hand." (Gerhard Kimling, Östringen)

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Es ist Sonntag und am Flughafen von Palma de Mallorca hält sich die Betriebsamkeit in Grenzen. Die Warteplätze vor den Gates sind spärlich besiedelt, ein Spanier liest Zeitung, zwei kleine Vögel hüpfen zwischen den Bänken auf und ab. Eine große Gruppe Reisender aber zieht kurzzeitig die Aufmerksamkeit einzelner Touristen auf sich. Die meisten im Anzug und alle mit großen Reisetaschen, so hat sich der Tross von über 80 Personen am Morgen aus dem Hotel in Richtung Flughafen begeben. Nun rollt er durch die weitläufigen Hallen und Gänge des Airports. Einige – vermutlich deutsche – Touristen stecken die Köpfe zusammen und fragen sich, woher ihnen das ein oder andere Gesicht noch gleich bekannt vorkommt. Des Rätsels Lösung: Es sind die Schiedsrichter der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie die Assistenten aus der höchsten deutschen Spielklasse, die die Reise zurück nach Deutschland antreten.

Fünf volle Trainingstage haben sie absolviert, seitdem sie vor einer knappen Woche in Palma gelandet waren. Fünf Trainingstage, an denen nicht nur die Hinrunde analysiert wurde, sondern an denen auch in besonderem Maße die körperliche Fitness der Referees im Mittelpunkt stand. Fünf Tage, von denen keiner nach 7.45 Uhr begann und von denen keiner vor 20.45 Uhr endete. Heute steht nun die Rückreise in die Heimat an, bevor am nächsten Wochenende wieder das Tagesgeschäft Bundesliga beginnt, mit all den Herausforderungen, denen sich die Schiedsrichter dort Woche für Woche stellen müssen.

Perfekte Voraussetzungen

Aus allen Ecken der Republik waren sie angereist, raus aus dem nassen Deutschland und rein in das angenehme Klima des Mittelmeers. Dennoch: Mit Urlaub unter Palmen hatte diese Woche nichts zu tun. Zur Begrüßung stand erst einmal ein Auflockerungstraining auf der Tagesordnung, bevor es dann richtig mit dem Lehrgang losging. Tagelang wurde hart gearbeitet, nun geht es zurück. Eine intensive Woche liegt hinter allen Beteiligten, jetzt gilt es, an den wenigen Ruhetagen zu Hause noch einmal durchzuatmen und zu regenerieren, um dann pünktlich zum Rückrundenauftakt die Konzentration wieder hochzufahren.

Begleitet von der Elite-Kommission um Herbert Fandel, Lutz-Michael Fröhlich und Hellmut Krug sowie von einem sportphysiologischen Team, hatten sich die Schiedsrichter in das abgeschiedene Umland der mallorquinischen Hauptstadt zurückgezogen, um dort unter optimalen Bedingungen professionell arbeiten zu können. Temperaturen um 15 Grad und ein angenehm trockenes Klima boten die perfekten Voraussetzungen für eine konzentrierte Vorbereitung. In verschiedenen Kleingruppen wurde die ganze Woche über konsequent an der Physis der Schiedsrichter gearbeitet, immer im Wechsel zwischen den Bereichen Stabilisation, Dehnung, Athletik und, auch das eine Neuerung in diesem Jahr, Yoga. Doch nicht nur die körperliche Fitness, auch die theoretische Arbeit mit den Schwerpunktthemen der Hinrunde war fest im Programm verankert.

Straffer Lehrgangsplan

Der Lehrgangsplan war dabei eng getaktet. Eine Mischung aus Vorträgen und variabler Arbeit in Kleingruppen zu verschiedenen Themen, wie zum Beispiel Disziplinarkontrolle oder Zusammenarbeit im Schiedsrichterteam, bildete die Struktur des Programms. Abgeschlossen wurden die Arbeitseinheiten stets von einem Tagestest, in dem anhand von Videoszenen Spielvorgänge korrekt beurteilt werden mussten.

Für die Entscheidung, in diesem Jahr für den Winterlehrgang erstmals die heimatlichen Gefilde zu verlassen und sich für diesen Termin auch insgesamt mehr Zeit zu nehmen, gab es gute Gründe. Einerseits wollte man, das hatte Lutz Michael Fröhlich vor dem Trainingslager im DFB.de-Interview erklärt, den räumlichen Abstand für einen klaren und ungestörten Blick auf die Hinrunde nutzen, andererseits war es aber auch das Bestreben der Kommission gewesen, den Schiedsrichtern genug Impulse für eine optimale Vorbereitung auf die Rückrunde zu geben.

Fröhlich: "Erwartungen wurden definitiv erfüllt"

Nun, nachdem die Woche vorüber ist, zieht Fröhlich am Flughafen eine positive Bilanz: "Die Erwartungen, die wir an dieses Trainingslager hatten, wurden definitiv erfüllt. Die Analyse der Hinrunde war von absoluter Offenheit geprägt, die Arbeit in den Kleingruppen war stets konzentriert und produktiv, und im physischen Bereich wurden wir durch das Team um Heinz-Dieter Antretter und Christel Arbini ausgezeichnet unterstützt. Sicherlich war es für alle Beteiligten eine sehr intensive Woche, die sich aber im Hinblick auf die Rückrunde auch bei allen bezahlt machen wird."

Die Beteiligten sehen es ähnlich. "Dieser Lehrgang war in vielerlei Hinsicht eine Innovation", erklärt der neu gewählte Aktivensprecher Deniz Aytekin: "Die Mannschaften der Bundesliga fahren ins Trainingslager, da ist es nur logisch, dass die Schiedsrichter eine ebenso professionelle Vorbereitung auf die schwierigen Aufgaben der zweiten Saisonhälfte erhalten. Diese Möglichkeit war durch den Umbau des Lehrgangs nun gegeben."

Die DFB-Schiedsrichter haben, das ist der nachdrückliche Eindruck in der gesamten Gruppe, diese Möglichkeit genutzt. Ob es nächstes Jahr wieder nach Mallorca gehen wird, ist zwar noch offen, fest steht indes der Wunsch von Kommission und Aktiven, diese zwar intensive aber notwendige und lohnende Form der Vorbereitung auch in der Zukunft aufrecht zu erhalten.

Das meinen DFB.de-User:

"Ich wünsche allen Schiedsrichtern und Schiedsrichter-Assistenten für die bevorstehende Rückrunde bei ihren Entscheidungen eine glückliche Hand." (Gerhard Kimling, Östringen)