Schauspielerin Chiara Schoras: „Das war jedes Mal ein kleines Fest“

Chiara Schoras ist eine gefragte Schauspielerin. Im August dreht sie mit Annette Frier die Roman-Verfilmung „Mütter-Mafia“, im September und Oktober wirkt sie bei der ARD-Produktion „Hochzeit meiner Schwester“ zusammen mit Konstantin Wecker und Sebastian Ströbel mit und gleich im Anschluss daran steht sie für den Kino-Film „Saphirblau“ vor der Kamera. Abgedreht ist die Liebeskomödie „Sommer in Ungarn“, die im Herbst im ZDF zu sehen sein wird.

Im Fernsehen wird die 37-Jährige bewundert, vorm Bildschirm lässt sie sich vom Fußball begeistern. Vor allen Dingen bei großen Turnieren wird Chiara Schoras regelmäßig von der Stimmung mitgerissen. Im fanclub.dfb.de-Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer spricht sie über Kindergärten, italienische Restaurants und Aufmüpfigkeit.

fanclub.dfb.de: Frau Schoras, sind Sie früher gerne in den Kindergarten gegangen?

Chiara Schoras: (lacht) Ich glaube, ich weiß, woher der Wind weht. Und wenn ich recht haben sollte, dann bin ich nicht so gerne in den Kindergarten gegangen.

fanclub.dfb.de: Weil Sie auch noch samstags dort hin mussten?

Chiara Schoras: Ja, genau.

fanclub.dfb.de: Dabei durften Sie doch den HSV-Kindergarten besuchen?

Chiara Schoras: Exakt. Der war im Stadion. Und dort haben Eltern ihre Kinder abgegeben, wenn sie mal in Ruhe Fußball gucken wollten. Mein Vater ist großer HSV-Fan. Wenn er nicht verhindert ist, geht er zu jedem Heimspiel ins Stadion. Und das schon seit Jahren. Und ich musste früher mit.



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Chiara Schoras ist eine gefragte Schauspielerin. Im August dreht sie mit Annette Frier die Roman-Verfilmung „Mütter-Mafia“, im September und Oktober wirkt sie bei der ARD-Produktion „Hochzeit meiner Schwester“ zusammen mit Konstantin Wecker und Sebastian Ströbel mit und gleich im Anschluss daran steht sie für den Kino-Film „Saphirblau“ vor der Kamera. Abgedreht ist die Liebeskomödie „Sommer in Ungarn“, die im Herbst im ZDF zu sehen sein wird.

Im Fernsehen wird die 37-Jährige bewundert, vorm Bildschirm lässt sie sich vom Fußball begeistern. Vor allen Dingen bei großen Turnieren wird Chiara Schoras regelmäßig von der Stimmung mitgerissen. Im fanclub.dfb.de-Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer spricht sie über Kindergärten, italienische Restaurants und Aufmüpfigkeit.

fanclub.dfb.de: Frau Schoras, sind Sie früher gerne in den Kindergarten gegangen?

Chiara Schoras: (lacht) Ich glaube, ich weiß, woher der Wind weht. Und wenn ich recht haben sollte, dann bin ich nicht so gerne in den Kindergarten gegangen.

fanclub.dfb.de: Weil Sie auch noch samstags dort hin mussten?

Chiara Schoras: Ja, genau.

fanclub.dfb.de: Dabei durften Sie doch den HSV-Kindergarten besuchen?

Chiara Schoras: Exakt. Der war im Stadion. Und dort haben Eltern ihre Kinder abgegeben, wenn sie mal in Ruhe Fußball gucken wollten. Mein Vater ist großer HSV-Fan. Wenn er nicht verhindert ist, geht er zu jedem Heimspiel ins Stadion. Und das schon seit Jahren. Und ich musste früher mit.

fanclub.dfb.de: Beschreiben Sie mal, wie es dort war?

Chiara Schoras: Der Kindergarten war fast durchweg von Jungs bevölkert, die eigentlich selber kicken wollten und deswegen auch wie die Wahnsinnigen einem Ball nachjagten. Das war verbunden im einem hohen Lärmpegel, so dass man sich fragen musste, warum die sich nicht das Spiel angucken durften.

fanclub.dfb.de: Klingt nicht so, als hätten Sie sich dort wohl gefühlt.

Chiara Schoras: Ich glaube, ich war zwei-, dreimal dort. Dann habe ich meinem Papa gesagt, dass, wenn ich in Zukunft mitkommen muss, ich im Stadion auf einem Platz sitzen möchte, um das Spiel sehen zu können. Und das fand ich dann auch immer sehr spannend.

fanclub.dfb.de: Was war in Ihren Kinderaugen das Beste an so einem Fußball-Spiel?

Chiara Schoras: Wenn der HSV ein Tor geschossen hatte und mein Vater voller Freude aufgesprungen ist. Ich liebe diese Atmosphäre. Noch heute. Mittlerweile haben sich meine Ansprüche sogar erhöht: Zum Stadionbesuch gehört auch eine Wurst und ein Bierchen – und dann geht es los! (lacht)

fanclub.dfb.de: Sie haben selbst ein Tochter. Wie bewerten Sie eine solche Einrichtungen wie den HSV-Kindergarten aus heutiger Sicht?

Chiara Schoras: Grundsätzlich finde ich es super, wenn Einrichtungen geschaffen werden, die einen bei der Betreuung von Kindern unterstützen. Das ist absolut lobenswert. Allerdings versuche ich, wenn ich eine Leidenschaft für etwas habe, mein Kind in diese Sache einzubeziehen. Ich würde das lieber zusammen mit meinem Kind erleben, anstatt es irgendwo abzugeben. Vor allen Dingen beim Fußball. Ich finde, gerade da geht es doch gut, ein Kind mitzunehmen.

fanclub.dfb.de: Warum hat der Kindergarten Ihnen im Endeffekt keinen Grund geliefert, eine Antipathie gegen den Fußball zu entwickeln?

Chiara Schoras: Naja, aus mir ist jetzt keine fanatische Fußball-Anhängerin geworden. Ich bin bei wichtigen Spielen und großen Turnieren dabei. Ich lasse mich da gerne mitreißen, weil das teilweise ja riesige Events geworden sind. Da geht es auch um Geselligkeit. Nach dem Motto: Lasst uns alle eine Familie sein und unsere Mannschaft feiern. Das finde ich tatsächlich toll.

fanclub.dfb.de: Was mögen Sie am Fußball?

Chiara Schoras: Manche guckten samstags „Wetten, dass...“ und ich habe Fußball geschaut. Ich mag das. Das war Qualitätszeit mit meinem Vater. Ein Gemeinschaftserlebnis.

fanclub.dfb.de: Sie beschreiben damit die Anfangszeit. Wie hat sich das dann vertieft?

Chiara Schoras: Ich hatte mal als Kellnerin in einem italienischen Restaurant gearbeitet. Ich weiß nicht mehr genau, welche WM das war, aber dort wurden die Spiele gezeigt. Und es ist einfach ein riesengroßes Erlebnis, ein Spiel der italienischen Nationalmannschaft in einem italienischen Lokal zu schauen. Da wird geschrien, geschimpft und gestikuliert (lacht). Ich finde, das macht extrem viel Spaß. Das war jedes Mal wie ein kleines Fest.

fanclub.dfb.de: Wie weit geht Ihre Begeisterung – verkleiden, anmalen, schreien, meckern – irgendetwas in diese Richtung?

Chiara Schoras: Ich meckere tatsächlich, wenn Italien spielt. Da kommt in mir eine ganz andere Persönlichkeit hervor. Als wäre ich selbst auf dem Fußballfeld. Ich bin dann plötzlich mittendrin.

fanclub.dfb.de: Das heißt, Sie leben dann Ihre italienische Seite aus?

Chiara Schoras: Auf jeden Fall! Auch wenn ich manchmal keine Ahnung von der Sache in dem Moment habe, es macht einfach Spaß mitzugehen.

fanclub.dfb.de: Ihre Mutter ist Italienerin. Stecken Sie in einem Dilemma, wenn Deutschland gegen Italien spielt – so wie beim Halbfinale der EURO 2012?

Chiara Schoras: Wenn Deutschland gegen Italien spielt und ich bin in Deutschland, dann bin ich für Italien. Und umgekehrt. Ich kann es nicht erklären, warum. Wenn man in der Minderheit ist, dann kommt der Patriotismus durch.

fanclub.dfb.de: Das ist ja fast eine Form von Aufmüpfigkeit?

Chiara Schoras: (lacht) Genau, so etwas ist das.

fanclub.dfb.de: Auch wenn Sie sagen, dass Fußball eine eher emotionale Angelegenheit ist, können Sie dennoch nachvollziehen, was Fußballer leisten?

Chiara Schoras: Total! Die Leistungen, die erbracht werden, sind enorm. Die körperliche Belastung ist unglaublich.

fanclub.dfb.de: Haben Sie selbst einmal gespielt?

Chiara Schoras: Noch nie. Höchstens mal im Park mit meiner Tochter. Aber zum ernsthaften Fußballspielen bin ich nicht geeignet. Ich glaube ich wäre eher hinderlich für mein Team.

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fanclub.dfb.de: Sie haben Tanz studiert. Würden Sie sich als sportlich bezeichnen?

Chiara Schoras: Ich weiß, was es bedeutet, sich körperlich an die Grenzen zu bringen. Ich musste täglich bis zu sechs Stunden trainieren. In meiner Tanz-Ausbildung wurden alle Elemente und Tanz-Richtungen unterrichtet: Ballett, Jazz, Akrobatik, Step-Tanz, Modern, Contemporary Dance... Jede Form beansprucht den Körper unterschiedlich. Da wird man von Grund auf ausgebildet bis in den kleinsten Muskel und den feinsten Ausdruck. Aber es hat mir Spaß gemacht. Solche körperlichen Herausforderungen liegen mir – und ich finde sie auch wichtig als eine Grundlage für Ausdauer und Disziplin.

fanclub.dfb.de: Ist Tanz vergleichbar mit Fußball?

Chiara Schoras: Ja, beides erfordert große Disziplin. Einige der Fußballer spielen sehr „tänzerisch“. Und man muss dran bleiben und über seine Grenzen hinaus wachsen. Ich hatte mal einen Kreuzbandriss. Als ich zur Reha gegangen bin, habe ich einige Profis von Hertha BSC getroffen und kennengelernt. Arne Friedrich zum Beispiel. Die haben interessante Sachen erzählt.

fanclub.dfb.de: Und wie lautet Ihre Erkenntnis aus diesen Gesprächen: Beißen sich Schauspielerei und Fußball?

Chiara Schoras: (lacht) Nein, weil beides hochemotional ist.