Schalke-Talent Meyer: "Im Pokal ist jedes Spiel wie ein Finale"

DFB.de: Am Wochenende haben Sie pausiert. Werden wir Sie jetzt wieder auf dem Platz sehen?

Meyer: Der Trainer hat mir gegen Stuttgart eine Pause verordnet. Ich hatte in den letzten Wochen viele Spiele von Anfang an gemacht und war zuletzt nach dem Champions-League-Auftritt ein bisschen platt. Ob ich nun wieder dazu stoße, weiß ich noch nicht. Die Mannschaft hat es ja auch ohne mich ganz gut gemacht.

DFB.de: Mit Ihnen lief es aber auch ganz gut. Ihre Saisonstatistik lässt zumindest mit 18 Spielen, vier Toren und zwei Assists schon Ihre Stärken erkennen.

Meyer: Für einen 18-Jährigen ist das nicht schlecht, aber bestimmt noch ausbaufähig. In den letzten Spielen hat es mit den Toren leider nicht so gut funktioniert, aber vielleicht klappt es ja gegen Hoffenheim wieder.

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Erste Erfahrungen in der Bundesliga, der Champions League und dem DFB-Pokal, mit Torbeteiligungen in allen drei Wettbewerben. Für Schalkes Toptalent Max Meyer geht ein ereignisreiches Jahr 2013 in die Endphase. Vor der Winterpause stehen für den 18-Jährigen und sein Team aber noch entscheidende Wochen bevor - heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) mit dem Pokalachtelfinale gegen 1899 Hoffenheim.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler spricht Max Meyer über seine Vertragsverlängerung, den Reiz des DFB-Pokals - und wie er auch im lebhaften Schalker Umfeld stets die Ruhe behält.

DFB.de: Herr Meyer, Schalke erlebte am vergangenen Wochenende ein Wechselbad der Gefühle. Erst die schwere Verletzung von Dennis Aogo, dann der ungefährdete 3:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart sowie Ihre Vertragsverlängerung bis 2018.

Max Meyer: Das ist richtig. Auch von hier noch einmal alles Gute an Dennis! Die Entscheidung, meinen Vertrag zu verlängern, ist mir nicht schwer gefallen. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten sehr viel Vertrauen vom Verein, dem Trainer, den Mitspielern und den Fans bekommen. Außerdem kann ich mich hier auch international beweisen. Das ist für die Entwicklung als junger Spieler hervorragend.

DFB.de: À propos Entwicklung. Ihre war in den letzten Monaten laut Horst Heldt "atemberaubend". Sie haben - auch auf Grund der Verletztenmisere bei Schalke - ein hohes Pensum abgespult. Kam das überraschend für Sie?

Meyer: Nachdem ich bereits letzte Saison in der Rückrunde erste Erfahrungen gesammelt habe, hatte ich mir für diese Saison vorgenommen, ein wichtiger Teil dieser Mannschaft zu werden. Ich denke, das hat bisher gut funktioniert. Ich hoffe, dass es so weiter geht.

DFB.de: Sie haben bis 2018 unterschrieben. Was sind Ihre Ziele bis dahin?

Meyer: Zunächst hoffe ich, dass ich von Verletzungen verschont bleibe und so viele Spiele wie möglich bestreiten kann. Dann wäre es natürlich toll, bis 2018 auch einige Erfolge mit der Mannschaft zu feiern.

DFB.de: Dafür wäre sicher auch ein ruhigeres Umfeld wichtig. Wie sehr beeinflusst die Mannschaft diese ständige Unruhe, die man zumindest als Außenstehender empfindet?

Meyer: In unserer Mannschaft ist das kein Thema. Wenn man bei Schalke spielt, muss man sich an Extreme gewöhnen. Nach ein paar gewonnenen Spielen ist man schnell der Held, wenn sie verloren gehen, gibt es Aufregung. Wir können das sehr gut einschätzen.

DFB.de: Vor allem Sie als junger Spieler kommen anscheinend gut mit Druck klar. Trainer Jens Keller sagte zuletzt in der Sport Bild, Ihnen wäre es egal, ob Sie vor zehn oder 80.000 Fans spielen.

Meyer: Natürlich ist es schöner, vor 80.000 aufzulaufen, aber man sollte man sich auf seine Stärken besinnen und den Rest ausblenden, wenn man Fußball spielen kann. Ich versuche, mein Spiel durchzuziehen und Spaß am Fußball zu haben.

DFB.de: Auch die härtere Gangart der Bundesliga scheint Ihnen nichts auszumachen, obwohl Sie mit 1,69 Meter und 65 Kilogramm nicht der robusteste Spieler sind.

Meyer: Das verdanke ich vor allem unserem U 19-Trainer Norbert Elgert, der versucht, jeden Jugendspieler besser zu machen und an das Niveau der Bundesliga heranzuführen. Er hat früh angefangen, individuell mit mir zu arbeiten, mit Krafttraining und Zweikampfschulung. Bei ihm habe ich gelernt, mich auch in defensiven Zweikämpfen durchzusetzen. Jens Keller hat das natürlich weitergeführt. Ich bin ihm dankbar, mir so viel Vertrauen und Einsatzzeiten zu geben.

DFB.de: Auch andere Spieler Ihres Alters sorgen momentan in der Bundesliga für Furore. Mit Leon Goretzka, ebenfalls Schalke, Timo Werner vom VfB Stuttgart, Niklas Süle vom nächsten Gegner Hoffenheim, Marc-Oliver Kempf und Marc Stendera von Eintracht Frankfurt sowie Niklas Stark vom 1. FC Nürnberg haben etliche Spieler Ihres U 17-Jahrgangs von 2012 mittlerweile Bundesliga-Erfahrungen gesammelt.

Meyer: Stimmt. Der deutsche Fußball kann sich momentan nicht über mangelnde Talente beschweren. Es hat sich damals schon angedeutet, dass ein ganz starker Jahrgang auf die Bundesliga zukommt, und es ist toll, dass wir uns jetzt auf höchster Ebene begegnen. Schade, dass es 2012 mit dem Titel nicht geklappt hat, obwohl wir vor dem EM-Finale (4:5 im Elfmeterschießen gegen die Niederlande; Anm. d. Red.) 29 Spiele unbesiegt waren.

DFB.de: Ein ganz enger Freund von Ihnen ist Leon Goretzka, der seit dieser Saison auch im Verein mit Ihnen zusammen spielt. Sie haben sich entschlossen, sich nach dem Realschulabschluss auf die Profikarriere zu konzentrieren, er macht nebenbei das Abitur. Wie unterschiedlich sind Ihre Tagesabläufe?

Meyer: Ich bin mit meiner Wahl sehr zufrieden, denn so kann ich mich hundertprozentig auf das Training und unsere Spiele vorbereiten. Leon pendelt ständig zwischen Schule und Trainingszentrum hin und her. Das ist schon sehr belastend. Alle Mitspieler und der ganze Verein unterstützen ihn, wo sie können. Wenn Leon endlich das Abitur hat, wird er den Kopf frei haben und bestimmt einen Leistungssprung machen.

DFB.de: Für Schalke stehen entscheidende Wochen an: der Kampf um die internationalen Plätze in der Bundesliga, das Finale der Champions-League-Gruppenphase gegen Basel und das Achtelfinale im DFB-Pokal. Wie gut ist die Mannschaft auf dieses Programm vorbereitet?

Meyer: Ich sehe allen drei Herausforderungen gelassen entgegen. Wir haben am Samstag ein Klassespiel gegen Stuttgart gezeigt, ganz wenige Chancen zugelassen und auch in der Höhe verdient gewonnen. Sowohl in der Champions League als auch im Pokal spielen wir zu Hause. Da sind wir normalerweise eine Macht. Ich freue mich auf die nächsten Spiele.

DFB.de: Was macht für Sie den Reiz des DFB-Pokals aus?

Meyer: Im DFB-Pokal ist jedes Spiel wie ein Finale. Wenn du gewinnst, bist du weiter. Verlierst du, ist alles vorbei. Und jeder kann jeden schlagen, selbst ein Regionalligist einen Champions-League-Teilnehmer. Das ist natürlich toll für die Fans.

DFB.de: Ihr Bundesligaauftritt in Hoffenheim (3:3 nach 3:1-Führung am 28. September; Anm. d.Red.) gehörte zu den spektakulärsten Spielen diese Saison. Dürfen die Zuschauer wieder ein ähnliches Spektakel erwarten?

Meyer: Das war ein sehr abwechslungsreiches Spiel zweier offensiver Mannschaften. Wir haben super angefangen, sind erst 2:0 und dann 3:1 in Führung gegangen. Dass wir ein solches Spiel dann noch einmal abgeben, sollte uns heute nicht mehr passieren.

DFB.de: Am Wochenende haben Sie pausiert. Werden wir Sie jetzt wieder auf dem Platz sehen?

Meyer: Der Trainer hat mir gegen Stuttgart eine Pause verordnet. Ich hatte in den letzten Wochen viele Spiele von Anfang an gemacht und war zuletzt nach dem Champions-League-Auftritt ein bisschen platt. Ob ich nun wieder dazu stoße, weiß ich noch nicht. Die Mannschaft hat es ja auch ohne mich ganz gut gemacht.

DFB.de: Mit Ihnen lief es aber auch ganz gut. Ihre Saisonstatistik lässt zumindest mit 18 Spielen, vier Toren und zwei Assists schon Ihre Stärken erkennen.

Meyer: Für einen 18-Jährigen ist das nicht schlecht, aber bestimmt noch ausbaufähig. In den letzten Spielen hat es mit den Toren leider nicht so gut funktioniert, aber vielleicht klappt es ja gegen Hoffenheim wieder.