Schalke-Kapitän Höwedes: "Derbyleistung ist nicht entschuldbar"

DFB.de: Teilen Sie die Ansicht, dass die Dortmunder gerade gegen Ende des Spiels auch leidenschaftlicher waren?

Höwedes: Na ja, leidenschaftlicher - das weiß ich jetzt nicht. Ich glaube nicht, dass man sagen kann, dass wir überhaupt nicht gekämpft haben, dass bei uns der Biss komplett gefehlt hat. Den würde ich unserer Mannschaft nicht absprechen wollen. Aber es ist doch klar: Wenn du das 0:1 und kurz darauf das 0:2 kassierst, dann bekommt der Gegner eine immer breitere Brust, während man selbst enttäuscht ist. Noch mal: Es ist richtig, dass wir absolut hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.

DFB.de: Und das alles einen Tag vor Ihrem 27. Geburtstag. Wie fällt der nun aus?

Höwedes: Es wird natürlich kein schöner Geburtstag, das ist doch normal. Wir sind alle genervt und gefrustet darüber, dass wir einen solch schlechten Tag erwischt haben und so untergegangen sind. Ich bin auch der Meinung, dass wir zu mutlos ins Spiel reingegangen sind.

DFB.de: Woran machen Sie das fest?

Höwedes: Viele Bälle sind gar nicht erst gefordert worden, genauso viele sind dann nicht gehalten worden. Die Bälle in die Spitze sind schnell wieder zurückgekommen. So konnten wir kaum für Entlastung sorgen, was bei dem Powerplay der Dortmunder dringend notwendig gewesen wäre. Wir waren den Dortmundern in diesem Spiel in allen Belangen unterlegen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[nh]


Es lagen keine vier Meter zwischen den Weltmeistern Benedikt Höwedes und Mats Hummels. Auf der Gefühlsskala allerdings waren es Welten. Dort stand Dortmunds Kapitän kerzengerade und kleidete den mittlerweile schon vierten Bundesligasieg seines BVB in Serie in angemessene Worte. Hier war sein Schalker Pendant am Vorabend seines 27. Geburtstages geknickt und versuchte zu erklären, was eigentlich kaum in Worte zu fassen ist: Schalkes seltsamer Auftritt im 146. Revierderby, an dessen Ende eine empfindliche 0:3-Niederlage stand. Der Nationalspieler immerhin redete Klartext. DFB.de hat seine Aussagen aufgezeichnet.

DFB.de: Herr Höwedes, 0:3 hört sich deutlich an. Und wenn man ehrlich ist, war es auch genau das. Warum?

Benedikt Höwedes: Wir sind von Anfang an nicht ins Spiel gekommen. Wir haben versucht, mit zwei Sechsern und zwei Zehnern die Mitte zu schließen und das variable Spiel der Dortmunder zu unterbinden. Das ist uns aber leider überhaupt nicht gelungen. Dortmund hatte schon in der ersten Hälfte eine Vielzahl an Chancen. Schon da hatten wir das Glück, dass wir nicht frühzeitig in Rückstand geraten sind.

DFB.de: Und in der zweiten wurde es nicht besser...

Höwedes: In der zweiten Hälfte hatten wir zwar eine bessere Grundordnung, waren besser gestaffelt und Dortmund hatte zunächst auch nicht mehr die klaren Möglichkeiten, aber dann haben sie sich für ihre erste Hälfte belohnt. Wir haben sie durch einen unglücklich abgefälschten Schuss zum 1:0 kommen lassen. Unterm Strich war es ein sehr einseitiges Spiel, unglaublich enttäuschend für uns. Unsere Leistung im Derby ist nicht entschuldbar.

DFB.de: Wie kann es im Derby zu einer solchen Leistung kommen? Nachdem Sie zur Halbzeit fast schon kurioserweise mit einem 0:0 in die Kabine gegangen sind, hätte man dort doch nachjustieren können. Wie wollte Schalke denn die zweite Hälfte angehen?

Höwedes: Wir haben versucht, zunächst einmal weiter kompakt zu stehen und danach eigene Aktionen nach vorne zu suchen. Die Sache mit der Kompaktheit ist uns besser gelungen, indem wir auf drei Sechser umgestellt haben. Da sind nicht mehr so viele Bälle durchs Zentrum gegangen wie in der ersten Hälfte. Und trotzdem haben wir eben die entscheidenden Fehler produziert, die zu den Toren und einem - das muss man klar sagen - verdienten Dortmunder Sieg geführt haben.

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DFB.de: Teilen Sie die Ansicht, dass die Dortmunder gerade gegen Ende des Spiels auch leidenschaftlicher waren?

Höwedes: Na ja, leidenschaftlicher - das weiß ich jetzt nicht. Ich glaube nicht, dass man sagen kann, dass wir überhaupt nicht gekämpft haben, dass bei uns der Biss komplett gefehlt hat. Den würde ich unserer Mannschaft nicht absprechen wollen. Aber es ist doch klar: Wenn du das 0:1 und kurz darauf das 0:2 kassierst, dann bekommt der Gegner eine immer breitere Brust, während man selbst enttäuscht ist. Noch mal: Es ist richtig, dass wir absolut hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.

DFB.de: Und das alles einen Tag vor Ihrem 27. Geburtstag. Wie fällt der nun aus?

Höwedes: Es wird natürlich kein schöner Geburtstag, das ist doch normal. Wir sind alle genervt und gefrustet darüber, dass wir einen solch schlechten Tag erwischt haben und so untergegangen sind. Ich bin auch der Meinung, dass wir zu mutlos ins Spiel reingegangen sind.

DFB.de: Woran machen Sie das fest?

Höwedes: Viele Bälle sind gar nicht erst gefordert worden, genauso viele sind dann nicht gehalten worden. Die Bälle in die Spitze sind schnell wieder zurückgekommen. So konnten wir kaum für Entlastung sorgen, was bei dem Powerplay der Dortmunder dringend notwendig gewesen wäre. Wir waren den Dortmundern in diesem Spiel in allen Belangen unterlegen.

Aufgezeichnet von DFB.de.