Schalke-Heimkehrer Asamoah: Ex-Nationalspieler in Liga vier

Asamoah: Die Zeit zwischen meinem Trainingseinstieg und dem ersten Punktspiel ist ohne Zweifel sehr kurz. Da wird es schwierig, schon bei 100 Prozent zu sein. Ich werde jedoch in den nächsten Tagen im Training alles geben und viel laufen, damit ich vielleicht schon gegen RWO spielen darf.

DFB.de: Clemens Tönnies hat Sie und Olaf Thon in ein Beratergremium gebeten. Ein dritter Ex-Profi, mit dem bereits Gespräche laufen, soll hinzukommen. Tönnies meint, im Aufsichtsrat müsse noch mehr Fußballverstand hinzukommen.

Asamoah: Ich finde es gut, wenn unsere Meinung gefragt ist. Davon können nur alle im Verein profitieren. Dabei helfe ich gerne mit.

DFB.de: Sie sind seit vielen Jahren ein Sympathieträger der Königsblauen. Mit diesem Pfund möchte der FC Schalke 04 nicht nur bei den eigenen Fans, sondern auch bei den Sponsoren wuchern. Marketingchef Jobst sprach von einer in dieser Branche nicht allgemein üblichen Portion Glaubwürdigkeit, die Sie verbreiten.

Asamoah: Ich habe keine Angst, mich dieser Herausforderung zu stellen. Wenn ich bei den Fans und Sponsoren gut überkomme, kann das der Sache nicht schaden. Schalke 04 ist der Verein, der mein Leben geprägt und mir alles gegeben hat, was ich bin. Die Verantwortlichen wussten, dass ich Schalker bin, und haben mir mit der Möglichkeit, hier zu arbeiten, etwas zurückgegeben. Darüber freue ich mich sehr.

DFB.de: Ihre Familie ist ebenfalls froh, dass Sie wieder "im Pott" sind. Ihr Sohn Jaden sagte, er freue sich für Sie, dass Sie nun nicht mehr die weiten Reisen zum Fußballspielen nach Fürth machen müssten.

Asamoah: Da hat er wohl recht. Aber ich werde mich auch in meinen neuen Betätigungsfeldern richtig reinhängen. Das macht man nicht so einfach mit links. Die Schalker wollen ihren "Asa" sehen, wie er auch immer auf dem Fußballplatz war: Immer alles geben"

DFB.de: Gibt es eine feste Vertragslaufzeit?



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Ein 43-maliger deutscher Nationalspieler greift noch einmal in der vierten Liga an: Gerald Asamoah lässt bei der U 23 des FC Schalke 04 in der Regionalliga West seine fußballerische Karriere ausklingen und soll bei den "Knappen" gleichzeitig als Marketingmitarbeiter, PR-Botschafter und sportlicher Berater tätig sein.

Asamoah, der bereits von 1999 bis 2010 für die "Königsblauen" am Ball war und insgesamt 279 Bundesligaspiele (44 Tore) für die Gelsenkirchener bestritt, kehrt damit nach dreijähriger Abwesenheit und Gastspielen beim FC St. Pauli und bei der SpVgg Greuther Fürth zu "seinem" Verein zurück. 2001 und 2002 gewann "Asa" mit Schalke den DFB-Pokal. 2002 stand er als bislang einziger Schalker Profi mit einer deutschen A-Nationalmannschaft in einem WM-Finale (0:2 gegen Brasilien). 2012 wurde er in die "Hall of Fame" des Traditionsvereins aufgenommen.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Gerald Asamoah über die Rückkehr nach Schalke, seine neue Rolle als Führungsspieler bei der U 23, seinen ungebrochenen Ehrgeiz und den Regionalliga-Saisonstart am kommenden Sonntag (ab 14 Uhr) gegen Rot-Weiß Oberhausen.

DFB.de: Nach elf Jahren auf Schalke und zuletzt Abstechern zum FC St. Pauli und zur SpVgg Greuther Fürth sind Sie wieder "zu Hause angekommen". So hat Sie Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies begrüßt. Sie haben das mit einem strahlenden Lächeln begleitet.

Gerald Asamoah: Natürlich habe ich mich über diesen Empfang riesig gefreut. Ich war zwar rund drei Jahre nicht mehr bei den Königsblauen. Aber rein gefühlsmäßig war ich nie wirklich weg. Ich fühle mich als Schalker. Es war immer bewundernswert, wie die Schalke-Fans mich gefeiert haben, selbst wenn ich als Gegner in die Arena gekommen bin. Und auch meine Familie mit meinen drei Kindern hat immer in der Nähe von Gelsenkirchen gewohnt.

DFB.de: Man hat einiges vor mit Ihnen bei den Schalkern. Sie sollen ja nicht nur für die U 23 spielen, sondern werden auch im Marketingbereich, im Klub-TV und in ein sportliches Beratergremium, das dem Aufsichtsrat zuarbeiten soll, eingebunden. Ist das nicht ein bisschen viel?

Asamoah: Nein, überhaupt nicht. Ich freue mich auf diese Aufgaben, nachdem es gute Vorgespräche mit unserem Manager Horst Heldt und unserem Marketingvorstand Alexander Jobst gegeben hat.

DFB.de: Trotz einiger Angebote aus der 2. Bundesliga haben Sie sich für die kommenden Aufgaben bei Schalke und damit gegen den Profifußball entschieden. Warum?

Asamoah: Natürlich ist die zweite Liga sehr interessant. Ich habe ja auch schon einige Jahre in dieser Klasse gespielt, und es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Es war deshalb auch keine einfache Entscheidung. Aber 2. Bundesliga hin oder her: Irgendwann wäre dieser Schritt ohnehin gekommen. Warum also nicht jetzt?

DFB.de: Ein vielfacher Nationalspieler greift noch einmal in der vierten Liga an. Das ist sicher kein alltäglicher Abschluss einer bemerkenswerten Karriere, oder?

Asamoah: Ich bin jetzt 34 Jahre. Da haben andere schon früher aufgehört. Aber man hat mich auf Schalke gebeten, noch einmal mitzuhelfen, meine Erfahrung an die jungen Spieler weiterzugeben. Horst Heldt sprach von einem Stand-by-Spieler. Es wird wohl nicht so sein, dass ich immer und überall in der U 23 zum aktiven Einsatz komme. Aber es müsste allemal reichen, um eine Vorbildfunktion für die zahlreichen jungen Spieler einzunehmen. Ich habe mich in der Sommerpause durch Lauftraining fit gehalten. Nun geht es mit dem Ball zur Sache. Ehrgeizig bin ich immer noch. Das wird schon passen.

DFB.de: Welche sportliche Rolle werden Sie bei der Schalker U 23 spielen?

Asamoah: Schon vor der Bekanntgabe meiner Verpflichtung hatte ich ein Gespräch mit unserem U 23-Trainer Bernhard Trares. Er hat mir gesagt, wie er sich die Zusammenarbeit mit mir vorstellt. Natürlich bin ich erst sehr spät in das Training eingestiegen, aber mit meiner Erfahrung kann ich der Mannschaft sicherlich einiges mitgeben.

DFB.de: Kennen Sie sich in der Regionalliga West aus?

Asamoah: Zugegeben, ich kenne Vereine wie Rot-Weiss Essen oder auch den SC Wiedenbrück. Aber sehr schnell werde ich alle kennen. Man liest ja schließlich auch Zeitung und hält die Ohren offen.

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DFB.de: Im Testspiel beim 1:1 gegen Südwest-Regionalligist Wormatia Worms sind Sie erstmals über 45 Minuten zum Einsatz gekommen. Werden Sie auch beim Saisonstart am Sonntag gegen Rot-Weiß Oberhausen gleich dabei sein?

Asamoah: Die Zeit zwischen meinem Trainingseinstieg und dem ersten Punktspiel ist ohne Zweifel sehr kurz. Da wird es schwierig, schon bei 100 Prozent zu sein. Ich werde jedoch in den nächsten Tagen im Training alles geben und viel laufen, damit ich vielleicht schon gegen RWO spielen darf.

DFB.de: Clemens Tönnies hat Sie und Olaf Thon in ein Beratergremium gebeten. Ein dritter Ex-Profi, mit dem bereits Gespräche laufen, soll hinzukommen. Tönnies meint, im Aufsichtsrat müsse noch mehr Fußballverstand hinzukommen.

Asamoah: Ich finde es gut, wenn unsere Meinung gefragt ist. Davon können nur alle im Verein profitieren. Dabei helfe ich gerne mit.

DFB.de: Sie sind seit vielen Jahren ein Sympathieträger der Königsblauen. Mit diesem Pfund möchte der FC Schalke 04 nicht nur bei den eigenen Fans, sondern auch bei den Sponsoren wuchern. Marketingchef Jobst sprach von einer in dieser Branche nicht allgemein üblichen Portion Glaubwürdigkeit, die Sie verbreiten.

Asamoah: Ich habe keine Angst, mich dieser Herausforderung zu stellen. Wenn ich bei den Fans und Sponsoren gut überkomme, kann das der Sache nicht schaden. Schalke 04 ist der Verein, der mein Leben geprägt und mir alles gegeben hat, was ich bin. Die Verantwortlichen wussten, dass ich Schalker bin, und haben mir mit der Möglichkeit, hier zu arbeiten, etwas zurückgegeben. Darüber freue ich mich sehr.

DFB.de: Ihre Familie ist ebenfalls froh, dass Sie wieder "im Pott" sind. Ihr Sohn Jaden sagte, er freue sich für Sie, dass Sie nun nicht mehr die weiten Reisen zum Fußballspielen nach Fürth machen müssten.

Asamoah: Da hat er wohl recht. Aber ich werde mich auch in meinen neuen Betätigungsfeldern richtig reinhängen. Das macht man nicht so einfach mit links. Die Schalker wollen ihren "Asa" sehen, wie er auch immer auf dem Fußballplatz war: Immer alles geben"

DFB.de: Gibt es eine feste Vertragslaufzeit?

Asamoah: Horst Heldt hat gesagt, dass wir das zunächst mal für zwei Jahre angehen. Danach wird man weiter sehen.