Schalke gegen Maribor: "Das ist nicht Dortmund oder Bayern"

Verkehrte Welt auf Schalke: Dem königsblauen Bundesliga-Fest gegen den BVB folgt ausgerechnet in der Champions League der Fußball-Alltag. "Das ist nicht Dortmund oder Bayern", sagt Torjäger Klaas-Jan Huntelaar vor dem zweiten Gruppenspiel von Schalke 04 heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) gegen den slowenischen Meister NK Maribor. Genau da lauert die Gefahr: Der Derby-Rausch soll nicht wieder mit einem Europapokal-Kater enden.

Die Gelsenkirchener haben es schon einmal erlebt. Vor anderthalb Jahren schwebten sie ebenfalls nach einem 2:1 im Ruhrpott-Klassiker gegen Borussia Dortmund auf Wolke sieben. Drei Tage später stürzten sie mit dem Achtelfinal-Aus gegen Galatasaray Istanbul (2:3) schmerzhaft ab. "Wir müssen mit dem Derbysieg richtig umgehen", mahnt daher Sportvorstand Horst Heldt: "Wir müssen die Emotionen zur Seite legen."

Ausgekostet haben die Schalker sie am Wochenende zur Genüge. Torwart Ralf Fährmann, der mit dem Derbysieg seinen 26. Geburtstag feierte, hatte "Tränen in den Augen". Jens Keller, der seit seinem Amtsantritt vor 21 Monaten fast ständig in der Kritik stehende Trainer, wurde gefragt, ob er jetzt "unkündbar" sei. Und Eric Maxim Choupo-Moting, schon in Mainz und Hamburg Derby-erfahren, hatte "noch nie ein so lautes Derby" erlebt.

Arbeit gegen Außenseiter

Gegen Maribor erklingt zwar vor dem Anpfiff die Champions-League-Hymne, doch Glanz und Glamour erwartet danach niemand, harte Arbeit ist angesagt. "Das wird unangenehm", mutmaßt Jungstar Max Meyer vor dem ungewöhnlichen Kontrastprogramm und gibt zu: "Natürlich ist es nicht einfach, wenn man gegen Dortmund gewonnen hat, sich aufs nächste Spiel zu konzentrieren."

Schalke hat in der Tat in dieser noch jungen Saison vor allem ein Problem mit den vermeintlichen Kleinen. Anders als im Vorjahr glänzten die Königsblauen bislang gegen die Großen: beim 1:1 gegen Bayern München, beim 1:1 beim FC Chelsea und jüngst beim 2:1 gegen Dortmund. Gegen Dynamo Dresden, Hannover 96 oder Eintracht Frankfurt enttäuschten sie dagegen maßlos.

Die fehlende Konstanz zieht sich wie ein roter Faden durch die Amtszeit von Trainer Keller. Vor eineinhalb Jahren war das Champions-League-Aus gegen Istanbul nicht der einzige Rückschlag nach dem Derbysieg. Das nächste Bundesligaspiel ging beim 1. FC Nürnberg mit 0:3 verloren.

Heldt: "Punkt aus Chelsea vergolden"

Auch jetzt sind die Königsblauen noch längst nicht da, wo sie hinwollen. Mit dem zweiten Dreier nacheinander haben sie in der Bundesliga gerade einmal ihren Fehlstart korrigiert. "Das heißt nicht, dass wir richtig gut dabei sind", merkt Meyer an. Und in der Champions League ist das überraschende Remis in London nur dann etwas wert, wenn der Pflichtsieg gegen Maribor folgt - "um den Punkt in Chelsea zu vergolden", wie Heldt es formuliert.

Bei dieser Aufgabe hat Keller zumindest eine personelle Alternative mehr. Weltmeister Julian Draxler kehrt nach seiner Bundesliga-Rotsperre ins Team zurück. "Ich stehe ein bisschen in der Bringschuld", meint der 21-Jährige, der ausgerechnet bei den ersten Saisonsiegen in Bremen (3:0) und gegen Dortmund gefehlt hatte: "Ich habe der Mannschaft nicht so sehr geschadet, weil sie beide Spiele ohne mich gewonnen hat."

Der Japaner Atsuto Uchida, den gegen den BVB in der Schlussphase Krämpfe plagten, soll eine Verschnaufpause erhalten. "Er hat zwei Spiele in vier Tagen nach siebenmonatiger Verletzungspause gemacht", erklärt Keller. Verzichten muss der Coach allerdings wieder auf acht Spieler: Zu den Verletzten gesellte sich auch Nationalspieler Sidney Sam, der im Derby mit muskulären Problemen ausgewechselt worden war.

[sid]

Verkehrte Welt auf Schalke: Dem königsblauen Bundesliga-Fest gegen den BVB folgt ausgerechnet in der Champions League der Fußball-Alltag. "Das ist nicht Dortmund oder Bayern", sagt Torjäger Klaas-Jan Huntelaar vor dem zweiten Gruppenspiel von Schalke 04 heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) gegen den slowenischen Meister NK Maribor. Genau da lauert die Gefahr: Der Derby-Rausch soll nicht wieder mit einem Europapokal-Kater enden.

Die Gelsenkirchener haben es schon einmal erlebt. Vor anderthalb Jahren schwebten sie ebenfalls nach einem 2:1 im Ruhrpott-Klassiker gegen Borussia Dortmund auf Wolke sieben. Drei Tage später stürzten sie mit dem Achtelfinal-Aus gegen Galatasaray Istanbul (2:3) schmerzhaft ab. "Wir müssen mit dem Derbysieg richtig umgehen", mahnt daher Sportvorstand Horst Heldt: "Wir müssen die Emotionen zur Seite legen."

Ausgekostet haben die Schalker sie am Wochenende zur Genüge. Torwart Ralf Fährmann, der mit dem Derbysieg seinen 26. Geburtstag feierte, hatte "Tränen in den Augen". Jens Keller, der seit seinem Amtsantritt vor 21 Monaten fast ständig in der Kritik stehende Trainer, wurde gefragt, ob er jetzt "unkündbar" sei. Und Eric Maxim Choupo-Moting, schon in Mainz und Hamburg Derby-erfahren, hatte "noch nie ein so lautes Derby" erlebt.

Arbeit gegen Außenseiter

Gegen Maribor erklingt zwar vor dem Anpfiff die Champions-League-Hymne, doch Glanz und Glamour erwartet danach niemand, harte Arbeit ist angesagt. "Das wird unangenehm", mutmaßt Jungstar Max Meyer vor dem ungewöhnlichen Kontrastprogramm und gibt zu: "Natürlich ist es nicht einfach, wenn man gegen Dortmund gewonnen hat, sich aufs nächste Spiel zu konzentrieren."

Schalke hat in der Tat in dieser noch jungen Saison vor allem ein Problem mit den vermeintlichen Kleinen. Anders als im Vorjahr glänzten die Königsblauen bislang gegen die Großen: beim 1:1 gegen Bayern München, beim 1:1 beim FC Chelsea und jüngst beim 2:1 gegen Dortmund. Gegen Dynamo Dresden, Hannover 96 oder Eintracht Frankfurt enttäuschten sie dagegen maßlos.

Die fehlende Konstanz zieht sich wie ein roter Faden durch die Amtszeit von Trainer Keller. Vor eineinhalb Jahren war das Champions-League-Aus gegen Istanbul nicht der einzige Rückschlag nach dem Derbysieg. Das nächste Bundesligaspiel ging beim 1. FC Nürnberg mit 0:3 verloren.

Heldt: "Punkt aus Chelsea vergolden"

Auch jetzt sind die Königsblauen noch längst nicht da, wo sie hinwollen. Mit dem zweiten Dreier nacheinander haben sie in der Bundesliga gerade einmal ihren Fehlstart korrigiert. "Das heißt nicht, dass wir richtig gut dabei sind", merkt Meyer an. Und in der Champions League ist das überraschende Remis in London nur dann etwas wert, wenn der Pflichtsieg gegen Maribor folgt - "um den Punkt in Chelsea zu vergolden", wie Heldt es formuliert.

Bei dieser Aufgabe hat Keller zumindest eine personelle Alternative mehr. Weltmeister Julian Draxler kehrt nach seiner Bundesliga-Rotsperre ins Team zurück. "Ich stehe ein bisschen in der Bringschuld", meint der 21-Jährige, der ausgerechnet bei den ersten Saisonsiegen in Bremen (3:0) und gegen Dortmund gefehlt hatte: "Ich habe der Mannschaft nicht so sehr geschadet, weil sie beide Spiele ohne mich gewonnen hat."

Der Japaner Atsuto Uchida, den gegen den BVB in der Schlussphase Krämpfe plagten, soll eine Verschnaufpause erhalten. "Er hat zwei Spiele in vier Tagen nach siebenmonatiger Verletzungspause gemacht", erklärt Keller. Verzichten muss der Coach allerdings wieder auf acht Spieler: Zu den Verletzten gesellte sich auch Nationalspieler Sidney Sam, der im Derby mit muskulären Problemen ausgewechselt worden war.