Schalke gegen Frankfurt: Klassiker im Video

Der höchste Heimsieg

12. August 1978: FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 4:0

Der erste Bundesligaspieltag nach der enttäuschenden WM in Argentinien versöhnt zumindest die Schalker Fans. 36.000 Zuschauer sehen einen unerwartet deutlichen 4:0-Heimsieg, der sich früh abzeichnet. Die WM-Teilnehmer Rolf Rüssmann (6.) und Klaus Fischer (23.) stellen die Weichen, mit 2:0 geht es in die Kabinen. Fischers Torhunger ist aber noch lange nicht gestillt, in der 68. und 88. Minute legt er nach. "So viele Flanken wie heute habe ich bei der ganzen WM nicht bekommen", lobt Fischer seine Außenstürmer Rüdiger Abramczik und Erwin Kremers. Fischer weiter: "Es läuft bei uns so gut wie schon seit Jahren nicht mehr, weil wir optimal vorbereitet sind. Wir haben endlich wieder einen Trainer, der uns zu nehmen weiß." Blumen für Ivica Horvath, der bereits zum zweiten Mal auf Schalke arbeitet. Das Comeback immerhin glückt, im März 1979 trennt man sich dann doch.

Die Eintracht erwischt ein gebrauchtes Wochenende. Nachdem am Vortag der neue Abwehrchef Bruno Pezzey im Training mit Torwart Jupp Koitka zusammengeprallt ist, vergrößert Bernd Nickel nach 13 Spielminuten die Ausfallliste - mit einem Achillessehnenriss. Auch bei der Eintracht ist die verkorkste WM Thema. Trainer Otto Knefler tadelt Bernd Hölzenbein, "der eine schwere WM hinter sich hat", er trainiere "vor lauter Ehrgeiz einfach zu viel - ihm fehlt die Kraft im Spiel."

4. Oktober 2000: FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 4:0

Die Einstellung des Rekordsiegs 22 Jahre später brachte Schalke im Oktober 2000 die Tabellenführung ein. In diesem Spiel fiel die Entscheidung kurz nach der Pause. Mit 1:0 geht es in die Kabinen (Tor: Jörg Böhme/38.), dann sorgt der bereits verwarnte Österreicher Gerd Wimmer mit zwei Fouls binnen 50 Sekunden dafür, dass Eintracht in Unterzahl gerät. "Blöd von mir", gibt er zu. Kollege Horst Heldt: "Der Knackpunkt war die Rausstellung."

Die Eintracht, schon bis dahin ohne Torchance, hat nun auch keine Chance mehr auf einen Punkt. Radoslav Latal erhöht auf 2:0 (51.), Jörg Böhme auf 3:0 (53.). Der Doppelschlag sorgt für Klarheit, dann darf auch Verteidiger Markus Happe mal ein Tor machen (62.). Fertig ist die höchste Eintracht-Pleite der Ära Felix Magath. Der Trainer reagiert prompt, streicht den freien Tag, bittet zum Waldlauf und bittet die Profis zu einer einstündigen Videoanalyse. Euphorie dagegen auf Schalke. Ebbe Sand fragt: "Wir haben gespielt wie eine Spitzenmannschaft. Warum sollen wir nicht da oben bleiben?" Sie werden es bis in die Nachspielzeit des letzten Spieltags bleiben...



Bereits 85-mal haben der FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt in der Bundesliga ihre Kräfte gemessen. Am Freitag (ab 20.30 Uhr, live auf Sky) ist es am 18. Spieltag der laufenden Saison erneut soweit. DFB.de erzählt die Geschichten zu den wichtigsten Duellen auf Schalke.

Die Bundesliga-Premiere

21. März 1964: FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 1:2

Sechs Spieltage vor Ende der Premierensaison sind beide Mannschaften ohne Sorgen. Der Sechste empfängt den Vierten, die Hessen haben sogar noch minimale Titelchancen. Die wahren sie an diesem Tag durch einen "verdienten Sieg", findet jedenfalls ihr Trainer Paul Oßwald: "Als wir die Anfangsviertelstunde so gut überstanden hatten, wuchs unser Selbstvertrauen." Die Tore fallen alle erst nach der Pause. Frankfurts 0:1 durch Lothar Schämer (48.) verpassen viele Reporter, da in der Halbzeit im Schalker Stadion die DFB-Pokalauslosung stattfindet.

Die Entscheidung besorgt Wilhelm Huberts (81.). Er ist Österreicher und damit einer von fünf Ausländern der Premierensaison. Schalke ist da schon in Unterzahl, Willi Schulz schied nach 66 Minuten verletzt aus, Wechsel sind nicht erlaubt. Günter Karnhof ist noch der Ehrentreffer vergönnt (89.). Was Schalkes Trainer Georg Gawliczek zur Partie sagt, erfährt die Öffentlichkeit nicht, denn jugendliche Scherzbolde versperren den Presseraum, ehe er ihn betreten kann.

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Der höchste Heimsieg

12. August 1978: FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 4:0

Der erste Bundesligaspieltag nach der enttäuschenden WM in Argentinien versöhnt zumindest die Schalker Fans. 36.000 Zuschauer sehen einen unerwartet deutlichen 4:0-Heimsieg, der sich früh abzeichnet. Die WM-Teilnehmer Rolf Rüssmann (6.) und Klaus Fischer (23.) stellen die Weichen, mit 2:0 geht es in die Kabinen. Fischers Torhunger ist aber noch lange nicht gestillt, in der 68. und 88. Minute legt er nach. "So viele Flanken wie heute habe ich bei der ganzen WM nicht bekommen", lobt Fischer seine Außenstürmer Rüdiger Abramczik und Erwin Kremers. Fischer weiter: "Es läuft bei uns so gut wie schon seit Jahren nicht mehr, weil wir optimal vorbereitet sind. Wir haben endlich wieder einen Trainer, der uns zu nehmen weiß." Blumen für Ivica Horvath, der bereits zum zweiten Mal auf Schalke arbeitet. Das Comeback immerhin glückt, im März 1979 trennt man sich dann doch.

Die Eintracht erwischt ein gebrauchtes Wochenende. Nachdem am Vortag der neue Abwehrchef Bruno Pezzey im Training mit Torwart Jupp Koitka zusammengeprallt ist, vergrößert Bernd Nickel nach 13 Spielminuten die Ausfallliste - mit einem Achillessehnenriss. Auch bei der Eintracht ist die verkorkste WM Thema. Trainer Otto Knefler tadelt Bernd Hölzenbein, "der eine schwere WM hinter sich hat", er trainiere "vor lauter Ehrgeiz einfach zu viel - ihm fehlt die Kraft im Spiel."

4. Oktober 2000: FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 4:0

Die Einstellung des Rekordsiegs 22 Jahre später brachte Schalke im Oktober 2000 die Tabellenführung ein. In diesem Spiel fiel die Entscheidung kurz nach der Pause. Mit 1:0 geht es in die Kabinen (Tor: Jörg Böhme/38.), dann sorgt der bereits verwarnte Österreicher Gerd Wimmer mit zwei Fouls binnen 50 Sekunden dafür, dass Eintracht in Unterzahl gerät. "Blöd von mir", gibt er zu. Kollege Horst Heldt: "Der Knackpunkt war die Rausstellung."

Die Eintracht, schon bis dahin ohne Torchance, hat nun auch keine Chance mehr auf einen Punkt. Radoslav Latal erhöht auf 2:0 (51.), Jörg Böhme auf 3:0 (53.). Der Doppelschlag sorgt für Klarheit, dann darf auch Verteidiger Markus Happe mal ein Tor machen (62.). Fertig ist die höchste Eintracht-Pleite der Ära Felix Magath. Der Trainer reagiert prompt, streicht den freien Tag, bittet zum Waldlauf und bittet die Profis zu einer einstündigen Videoanalyse. Euphorie dagegen auf Schalke. Ebbe Sand fragt: "Wir haben gespielt wie eine Spitzenmannschaft. Warum sollen wir nicht da oben bleiben?" Sie werden es bis in die Nachspielzeit des letzten Spieltags bleiben...

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Der höchste Auswärtssieg

16. August 1980: FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 1:4

Wie schon 1977 und 1978 ist die Eintracht erster Saisongast der Schalker. Aber diesmal ist sie nicht so bescheiden wie in den vergangenen Jahren und nimmt die Punkte mit. Gegen eine stark verjüngte Schalker Auswahl hat das Team von Lothar Buchmann wenig Mühe. Der überragende Norbert Nachtweih und der spätere Bundesligatrainer Werner Lorant überwinden den jungen Schalke-Keeper Peter Sandhofe binnen vier Minuten (28., 32.), dazwischen liegt noch der Ausgleich durch Vilson Dzoni (31.). Bernd Hölzenbeins 1:3 (43.) ist die Vorentscheidung, Joker Ronny Borchers sorgt für den Endstand (77.).

Alle Eintracht-Tore fallen durch Fernschüsse außerhalb des Strafraums. Lorant: "Damit werden wir noch etlichen Gegnern Schwierigkeiten bereiten, wir schießen nämlich aus allen Lagen." Bei den Schalkern herrscht Ernüchterung. Präsident Hans-Jürgen Fenne: "So kraß hatte ich mir das nicht vorgestellt." Der 18 Jahre alte Stürmer Wolfram Wuttke erweist sich als hellsichtig: "Für uns hat der Abstiegskampf bereits begonnen." Schalke wird ihn erstmals verlieren und 1981 in die 2. Bundesliga stürzen.

Der besondere Moment

12. März 2011: FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 2:1

Nie zuvor haben die Fans der Frankfurter Eintracht länger auf ein Tor in der Bundesliga warten müssen. 723 Minuten sind es bereits, als die allmählich in Abstiegsnot geratene Mannschaft von Michael Skibbe auf Schalke antritt. Weitere 70 Minuten kommen hinzu, in denen nur den Schalkern ein Tor glückt. Und dann fällt ein Tor, das so niemals beabsichtigt gewesen ist und die Rekordbücher der Liga füllt.

Der Grieche Georgios Tzavellas drischt in der 70. Minute einen Ball aus 73 Metern Torentfernung in den Strafraum, eigentlich ist er für seinen Landsmann Theofanis Gekas gedacht. Manuel Neuer, schon 2011 die deutsche Nummer eins, rechnet auch damit und rennt aus seinem Kasten. Doch Gekas kommt nicht an den Ball, der setzt auf und fliegt in hohem Bogen über Neuer - ins Tor. Nach 793 Minuten endet die drittlängste Torflaute der Bundesliga, und bis Moritz Stoppelkamps 82-Meter-Schuss anno 2014 ist es der Weitschussrekord der Bundesliga.

Besonders macht die Partie auch der Einsatz von fünf Griechen (zwei bei Schalke, drei bei den Hessen) - noch ein Rekord. Und obwohl Schalke 2:1 gewinnt, ist es auch das letzte Spiel von Trainer Felix Magath, der vier Tage später entlassen wird.

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Das wichtigste Spiel

22. Mai 1999: FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 2:3

Am letzten Spieltag der Saison 1998/1999 kommt es zum dramatischsten Abstiegskampf aller Zeiten, in den noch fünf Mannschaften verstrickt sind. Eintracht Frankfurt rettet sich in der Nachspielzeit, noch heute spricht man vom "Wunder vom Main" und Jan-Aage Fjörtofts Übersteigertor gegen den 1. FC Kaiserslautern. Das Wunder hat eine Vorgeschichte. Und die beginnt am 33. Spieltag im Gelsenkirchener Parkstadion, als die Frankfurter bei den gerade geretteten Schalkern bereits hätten absteigen können.

51.300 Zuschauer wollen den Überlebenskampf der Hessen mitansehen - und freuen sich auf ein Wiedersehen mit dem auf Schalke populären Ex-Trainer Jörg Berger. Der muss seine Retterqualitäten nun in Frankfurt beweisen. Auch ihm müssen große Zweifel gekommen sein, als er nach 15 Minuten auf die Anzeigetafel blickt: 2:0 für Schalke - durch Tore von Oliver Held und Mandirali Hami. Der Kicker aber schreibt: "Selbst nach dem klaren Rückstand hatte man nie das Gefühl, daß die Eintracht als Verlierer vom Platz gehen könnte. Unbeeindruckt von den Rückschlägen übernahm man couragiert das Kommando."

Fjörtoft leitet die Aufholjagd ein, trifft zum 2:1 (25.) - der Pausenstand. Antreiber Thomas Sobotzik verwandelt nach 54 Minuten einen Handelfmeter, und gerade als das aggressive Pressing seinen Tribut zu fordern scheint, überwindet Olaf Janßen Oliver Reck zum 2:3 (75.). Der Schlusspfiff von Schiedsrichter Markus Merk ist eine Erlösung, die Ergebnisse von den anderen Plätzen schüren neue Hoffnung. Sobotzik: "Wir spielen schon seit Wochen Alles oder Nichts. Jetzt kriegen die anderen Mannschaften den Flattermann."

Nürnbergs Friedel Rausch fängt schon damit an und kritisiert Schalke-Coach Huub Stevens, dass der dem Invaliden René Eijkelkamp noch zu einem Abschiedsspiel verholfen hat. Zur Freude der Fans, die ihn feiern. Stevens: "Meint denn einer, das 3:2 für Frankfurt wäre gefallen, weil er gespielt hat? Kann ein Herr Rausch unsere Lage beurteilen? Das ist unfair von Rausch." Herr Rausch wird eine Woche später mit seinen Nürnbergern absteigen.

Serien und Fakten

- Eintracht gewann nur drei der letzten 21 Duelle, darunter das Hinspiel (1:0)
- Eintracht zwei Duelle ungeschlagen
- In den vergangenen vier Duellen fielen maximal zwei Tore, der Gast traf dabei nie
- Schalke seit zwei Duellen torlos
- Schalke seit 22. Mai 1999 (2:3) zuhause ungeschlagen - in 13 Duellen
- Schalke schoss in fünf der vergangenen sechs Heimduelle genau zwei Tore
- Seit dem letzten Auswärtssieg 1999 maximal zwei Eintracht-Tore in Schalke
- Seit dem letzten 0:0 (26. März 2000) traf Schalke zuhause immer
- Am 12. August 1977 (3:2) riss auf Schalke Frankfurts Bundesligarekordserie (22 Spiele ungeschlagen)
- Torquote dieser Paarung: 2,62

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