Schalke 04 bei Real Madrid: "Eine Frage der Ehre"

Denn schließlich geht es darum, in einem halben Jahr wieder Champions League zu spielen. Nach dem 2:1 am vergangenen Freitag beim FC Augsburg und dem Sprung auf Platz drei sind die Schalker auf dem besten Weg, sich zum dritten Mal in Folge für die Königsklasse zu qualifizieren.

Die sofortige Rückkehr würde auch wirtschaftlich enorm helfen. Nicht zuletzt dank der Millionen aus der Königsklasse verbuchte der Traditionsklub im vergangenen Jahr mit 206,8 Millionen Euro den zweithöchsten Umsatz der Vereinsgeschichte - und ein Plus von einer halben Million Euro. "Die Konsolidierung greift - wir sind stolz, trotz Dachreparatur an unserem Stadion wieder schwarze Zahlen zu schreiben", sagt Tönnies. "Natürlich spielt der sportliche Erfolg eine große Rolle. Wir haben uns bei einem Umsatz jenseits von 200 Millionen festgesetzt, da bleiben wir auch, ich bin zuversichtlich."

[sid]


[bild1]

Die Tickets sind Ladenhüter, der eine oder andere Star bekommt eine Pause, und das Aus ist ohnehin schon so gut wie besiegelt: Die Champions League-Saison endet für Schalke 04 wohl heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) mit einem Trainingsspiel in einer Kathedrale des Fußballs. Die einzige offene Frage könnte lauten: Verlieren die Königsblauen noch mal gegen die Königlichen von Real Madrid - und wie hoch?

"Ich glaube nicht an das ganz große Wunder, aber wir wollen uns vernünftig aus dem Wettbewerb verabschieden und ein ordentliches Spiel zeigen", sagt Aufsichtsratschef Clemens Tönnies vor dem schon fast sportlich bedeutungslosen Achtelfinalrückspiel im legendären Estadio Santiago Bernabéu. "Es ist auch eine Frage der Ehre."

Negativrekord vermeiden

Nach der 1:6-Heimpleite im Hinspiel, der höchsten eines deutschen Klubs in der Königsklasse, könnte das Schalker Aus noch einmal historische Dimensionen erreichen. Unterliegt Schalke in Madrid noch höher, ist der Negativrekord von Hannover 96 im Messepokal-Achtelfinale 1960 (2:8 und 1:6 gegen Inter Mailand) in Reichweite. Davon geht Tönnies aber nicht aus: "Real hat uns im Hinspiel auf dem falschen Fuß erwischt."

[bild2]

Einen Imageschaden fürchtet der Klubboss auch nicht: "Man darf nicht vergessen, gegen wen wir antreten. Mit 300 Millionen Euro Jahresetat für die Mannschaft sind sie ganz weit weg."

In Gedanken ist der spanische Rekordmeister ohnehin schon weiter. Am Sonntag steigt der Clasico gegen den Erzrivalen FC Barcelona, der eine wichtige Etappe im Rennen um den Meistertitel bringt. Kein Wunder, dass das Vorspiel gegen die Gelsenkirchener wenig Anklang findet. Mehr als 7500 Karten waren am Vortag noch zu haben - für Real-Verhältnisse eine ungewöhnlich hohe Zahl.

Real: Mit Bale oder B-Elf?

Trainer Carlo Ancelotti wird gegen die Königsblauen wohl mit einer besseren B-Elf spielen und auf sieben Stammspieler, unter anderem 91-Millionen-Mann Gareth Bale, verzichten. Der Italiener sieht das Duell als ideale Vorbereitung auf den Clasico gegen Barca an. "Der beste Weg, um sich auf Sonntag vorzubereiten, ist, gut zu spielen und noch mehr Selbstvertrauen zu gewinnen", sagt Ancelotti.

Und auch bei den Schalkern wird laut über den einen oder anderen Personalwechsel nachgedacht. Kevin-Prince Boateng und Klaas-Jan Huntelaar sind die ersten Kandidaten. "Die, die ein bisschen Probleme haben, werden wir nicht ins Rennen schicken", sagt Trainer Jens Keller.

"Es wäre ärgerlich, wenn sich in Madrid einer verletzt und dann gegen Braunschweig ausfällt", sagt Sportvorstand Horst Heldt. Und Nationalspieler Julian Draxler ergänzt: "In unserer jetzigen Lage ist die Bundesliga der wichtigere Wettbewerb, daher würde manch einem eine Pause vielleicht ganz gut tun."

Wirtschaftsfaktor Königsklasse

Denn schließlich geht es darum, in einem halben Jahr wieder Champions League zu spielen. Nach dem 2:1 am vergangenen Freitag beim FC Augsburg und dem Sprung auf Platz drei sind die Schalker auf dem besten Weg, sich zum dritten Mal in Folge für die Königsklasse zu qualifizieren.

Die sofortige Rückkehr würde auch wirtschaftlich enorm helfen. Nicht zuletzt dank der Millionen aus der Königsklasse verbuchte der Traditionsklub im vergangenen Jahr mit 206,8 Millionen Euro den zweithöchsten Umsatz der Vereinsgeschichte - und ein Plus von einer halben Million Euro. "Die Konsolidierung greift - wir sind stolz, trotz Dachreparatur an unserem Stadion wieder schwarze Zahlen zu schreiben", sagt Tönnies. "Natürlich spielt der sportliche Erfolg eine große Rolle. Wir haben uns bei einem Umsatz jenseits von 200 Millionen festgesetzt, da bleiben wir auch, ich bin zuversichtlich."