SC Victoria Hamburg: Pokal-Rendezvous mit "Vicky"

"Wie ein kleiner Traum"

Ein Spieler freut sich ganz besonders auf die Begegnung: Benny Hoose. Der offensive Mittelfeldspieler spielte bis 2011 für Hannover 96 II. Weil ihm der Sprung zu den Profis verwehrt blieb, wechselte er nach Hamburg. "Das Spiel gegen meinen alten Verein ist wie ein kleiner Traum", sagt der 24-Jährige.

Noch vor einem Jahr äußerte er sich kritisch gegenüber seinen ehemaligen Arbeitgeber. Er habe den Umgang mit den jungen Spielern als "brutal und unmenschlich" empfunden. Doch nun freut er sich einfach auf das Wiedersehen mit alten Freunden. Besonders mit Jan Schlaudraff, Manuel Schmiedebach und Karim Haggui habe er sich gut verstanden. "Es gab zuletzt noch sporadischen Kontakt", sagt Hoose.

Den Abstieg knapp verhindert

Eine schwierige Saison liegt hinter dem SC Victoria. Besonders in der vergangenen Hinrunde tat sich der Aufsteiger der Regionalliga Nord schwer. "Als langjähriger Oberligist hatten wir Anpassungsschwierigkeiten gegen Mannschaften mit professionellem Trainingsbetrieb", sagt Lutz Göttling. Dank einer bärenstarken Rückrunde und der Insolvenzen vom VfB Lübeck und FC Oberneuland gelang letztendlich der Klassenerhalt.

Zwei Spieler, die daran großen Anteil haben, stehen nicht mehr im Kader. Der 18-jährige Nils Brüning ist zur Reserve des Hamburger SV gewechselt, der 36-jährige Roger Stilz wurde bei den Profis des HSV als Co-Trainer eingestellt.

Überhaupt hat sich Victoria als Ausbildungsverein einen Namen gemacht. Der 35-malige Nationalspieler Stefan Effenberg durchlief hier alle Jugendmannschaften, bis er 1987 bei Borussia Mönchengladbach seine Profilaufbahn begann. Auch zukünftig möchte "Vicky" ambitionierten Spielern aus der Umgebung eine Bühne bieten. Aktuell beträgt der Saisonetat rund 200.000 Euro. "Den würden wir zukünftig gerne ausbauen", sagt Manager Lotz. Der Einzug in die 2. Runde des DFB-Pokal würde dabei helfen.

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Hannover 96 sollte am 4. August (ab 14.30, live bei Sky) gut aufpassen, der Gegner in der ersten DFB-Pokalrunde hat es in sich. Denn für Profimannschaften ist der SC Victoria Hamburg ein unangenehmer Kontrahent. In der ersten Hauptrunde 2010/2011 war der damalige Zweitligist Rot-Weiß Oberhausen zu Gast und unterlag den Amateuren aus Hamburg, damals noch Oberligist, mit 0:1.

Auch in der vergangenen Saison war eine Sensation zum Greifen nahe. Bundesligist SC Freiburg tat sich im Stadion Hoheluft schwer, schoss erst in der 80. Minute den Siegtreffer zum glücklichen 2:1. "Solche Spiele haben für Amateure, die selber einmal Profis werden wollen, natürlich eine ganz besondere Brisanz", sagt Manager Ronald Lotz.

"Man braucht Glück"

Für die meisten Fußballer von "Vicky" - so wird der Verein in Hamburg genannt - sind die Pokalspiele die Highlights ihrer Karriere. Auch Außenverteidiger Sergej Schulz denkt gerne daran zurück: "Besonders der Sieg gegen Oberhausen war ein einmaliges Erlebnis. Noch heute spricht jeder davon, immer wieder schaut man sich die Fotos an."

Der 25-Jährige weiß aber auch, dass Spiele gegen Profimannschaften eine schwierige Angelegenheit sind: "Profis haben körperlich eine ganz andere Robustheit, auch die Geschwindigkeit ist eine ganz andere. Letztendlich braucht man das Glück, dass man selber ein Tor erzielt und der Gegner nur Aluminium trifft."

Wiedersehen mit Freunden

Nun wird der Bundesligist Hannover 96 im DFB-Pokal zu Gast sein. Trainer Lutz Göttling freut sich auf das Nordderby: "Mit dem regionalen Bezug, es sind nur 150 Kilometer bis nach Hannover, ist das eine ganz tolle Geschichte für unseren Verein." Rund 5000 Zuschauer werden erwartet. Mit der Unterstützung des Publikums möchte der SC Victoria seinem Ruf als Stolperstein für Favoriten erneut gerecht werden.

"Man hat in jedem Spiel eine Chance", stellt Göttling klar. "Vergangene Saison gegen Freiburg haben wir gezeigt, dass wir zu einem frühen Zeitpunkt der Saison wettbewerbsfähig sind." Dass den Profis aus Hannover eine schwere Vorbereitung in den Knochen steckt, sieht er als Vorteil. "Trotzdem ist 96 natürlich der große Favorit", fügt er hinzu.

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"Wie ein kleiner Traum"

Ein Spieler freut sich ganz besonders auf die Begegnung: Benny Hoose. Der offensive Mittelfeldspieler spielte bis 2011 für Hannover 96 II. Weil ihm der Sprung zu den Profis verwehrt blieb, wechselte er nach Hamburg. "Das Spiel gegen meinen alten Verein ist wie ein kleiner Traum", sagt der 24-Jährige.

Noch vor einem Jahr äußerte er sich kritisch gegenüber seinen ehemaligen Arbeitgeber. Er habe den Umgang mit den jungen Spielern als "brutal und unmenschlich" empfunden. Doch nun freut er sich einfach auf das Wiedersehen mit alten Freunden. Besonders mit Jan Schlaudraff, Manuel Schmiedebach und Karim Haggui habe er sich gut verstanden. "Es gab zuletzt noch sporadischen Kontakt", sagt Hoose.

Den Abstieg knapp verhindert

Eine schwierige Saison liegt hinter dem SC Victoria. Besonders in der vergangenen Hinrunde tat sich der Aufsteiger der Regionalliga Nord schwer. "Als langjähriger Oberligist hatten wir Anpassungsschwierigkeiten gegen Mannschaften mit professionellem Trainingsbetrieb", sagt Lutz Göttling. Dank einer bärenstarken Rückrunde und der Insolvenzen vom VfB Lübeck und FC Oberneuland gelang letztendlich der Klassenerhalt.

Zwei Spieler, die daran großen Anteil haben, stehen nicht mehr im Kader. Der 18-jährige Nils Brüning ist zur Reserve des Hamburger SV gewechselt, der 36-jährige Roger Stilz wurde bei den Profis des HSV als Co-Trainer eingestellt.

Überhaupt hat sich Victoria als Ausbildungsverein einen Namen gemacht. Der 35-malige Nationalspieler Stefan Effenberg durchlief hier alle Jugendmannschaften, bis er 1987 bei Borussia Mönchengladbach seine Profilaufbahn begann. Auch zukünftig möchte "Vicky" ambitionierten Spielern aus der Umgebung eine Bühne bieten. Aktuell beträgt der Saisonetat rund 200.000 Euro. "Den würden wir zukünftig gerne ausbauen", sagt Manager Lotz. Der Einzug in die 2. Runde des DFB-Pokal würde dabei helfen.