Sandrock: "Fans müssen die Fußballkultur schützen"

Köln, Stockholm, Wolfsburg – die letzten drei Orte von "Fangewalt". Auch in den vergangenen Wochen kam es wieder zu Ausschreitungen und – in Köln und Wolfsburg – zu schweren Körperverletzungen. Die Serie von Ausschreitungen rund um den Fußball reißt nicht ab. DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock hat sich zu den jüngsten Gewaltexzessen geäußert. "Das Stadion ist doch kein rechtsfreier Raum. Wir gehen ja auch nicht in die Kneipe oder ein Museum, nehmen den Baseballschläger in die Hand, knüppeln alles kurz und klein und gehen anschließend ungestraft nach Hause und bezeichnen das Ganze dann als Kneipen- oder Museumskultur", sagt Sandrock dem Kölner Express.

Sandrock weiter: "Die Bilder aus Köln oder Stockholm sind schockierend. Zwar hat die Anzahl der Vorkommnisse statistisch gesehen abgenommen, so passiert in den Stadien weniger als in den Jahren zuvor. Bedenklich ist, dass die Intensität der Gewalt bei einigen zugenommen hat und immer öfter außerhalb der Stadien, zum Beispiel auf den Reisewegen stattfindet."

"Wollen uns nicht von Polizei und Politik die Entscheidungen abnehmen lassen"

Am 18. Januar war vor dem Testspiel des 1. FC Köln gegen den FC Schalke 04 in der Kölner Innenstadt eine Massenschlägerei ausgebrochen. Ein 40-Jähriger musste mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden und schwebte kurzfristig in Lebensgefahr. In Stockholm stürmten Fans des 1. FC Union Berlin bei einem Testspiel den Platz. Die Explosion eines Böllers während der Bundesliga-Partie VfL Wolfsburg gegen Hannover 96 hat einen Gäste-Fan wohl einen Großteil des Hörvermögens gekostet. Der 39-jährige Anhänger der "Roten" musste kurzfristig ins künstliche Koma versetzt werden.

Sandrock warnt: "Vielleicht kommen wir irgendwann an einen Punkt, wo wir nicht mehr selbstbestimmt sind, sondern uns Polizei und Politik die Entscheidungen abnehmen werden. Das will keiner. Das wäre eine Katastrophe für den Fußball. Deshalb, solange wir es selber in der Hand haben, müssen wir alles für uns Machbare tun. Wir dürfen aber auch nicht alles nur negativ sehen. Andere Ligen in Europe beneiden uns übrigens. Was habt ihr in Deutschland für Probleme? Ihr habt die fanfreundlichsten Strukturen, mit günstigen Eintrittspreisen, mit Stehplätzen, eure Fans genießen die meisten Privilegien. Deshalb sage ich: Wenn es die Fußballfans – und das sind nicht nur die in der Kurve stehen – ernst meinen, dann müssen sie helfen, die Fußballkultur zu schützen und uns dabei unterstützen, Gewalttäter schnell zu identifizieren, damit sie bestraft werden können."

[th]

Köln, Stockholm, Wolfsburg – die letzten drei Orte von "Fangewalt". Auch in den vergangenen Wochen kam es wieder zu Ausschreitungen und – in Köln und Wolfsburg – zu schweren Körperverletzungen. Die Serie von Ausschreitungen rund um den Fußball reißt nicht ab. DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock hat sich zu den jüngsten Gewaltexzessen geäußert. "Das Stadion ist doch kein rechtsfreier Raum. Wir gehen ja auch nicht in die Kneipe oder ein Museum, nehmen den Baseballschläger in die Hand, knüppeln alles kurz und klein und gehen anschließend ungestraft nach Hause und bezeichnen das Ganze dann als Kneipen- oder Museumskultur", sagt Sandrock dem Kölner Express.

Sandrock weiter: "Die Bilder aus Köln oder Stockholm sind schockierend. Zwar hat die Anzahl der Vorkommnisse statistisch gesehen abgenommen, so passiert in den Stadien weniger als in den Jahren zuvor. Bedenklich ist, dass die Intensität der Gewalt bei einigen zugenommen hat und immer öfter außerhalb der Stadien, zum Beispiel auf den Reisewegen stattfindet."

"Wollen uns nicht von Polizei und Politik die Entscheidungen abnehmen lassen"

Am 18. Januar war vor dem Testspiel des 1. FC Köln gegen den FC Schalke 04 in der Kölner Innenstadt eine Massenschlägerei ausgebrochen. Ein 40-Jähriger musste mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden und schwebte kurzfristig in Lebensgefahr. In Stockholm stürmten Fans des 1. FC Union Berlin bei einem Testspiel den Platz. Die Explosion eines Böllers während der Bundesliga-Partie VfL Wolfsburg gegen Hannover 96 hat einen Gäste-Fan wohl einen Großteil des Hörvermögens gekostet. Der 39-jährige Anhänger der "Roten" musste kurzfristig ins künstliche Koma versetzt werden.

Sandrock warnt: "Vielleicht kommen wir irgendwann an einen Punkt, wo wir nicht mehr selbstbestimmt sind, sondern uns Polizei und Politik die Entscheidungen abnehmen werden. Das will keiner. Das wäre eine Katastrophe für den Fußball. Deshalb, solange wir es selber in der Hand haben, müssen wir alles für uns Machbare tun. Wir dürfen aber auch nicht alles nur negativ sehen. Andere Ligen in Europe beneiden uns übrigens. Was habt ihr in Deutschland für Probleme? Ihr habt die fanfreundlichsten Strukturen, mit günstigen Eintrittspreisen, mit Stehplätzen, eure Fans genießen die meisten Privilegien. Deshalb sage ich: Wenn es die Fußballfans – und das sind nicht nur die in der Kurve stehen – ernst meinen, dann müssen sie helfen, die Fußballkultur zu schützen und uns dabei unterstützen, Gewalttäter schnell zu identifizieren, damit sie bestraft werden können."