Sanden und Lockern - dem Rasen zuliebe

von Dipl.-Ing. Engelbert Lehmacher

Ein gepflegter Rasen macht jeden Fußballer besser - ob Amateur oder Profi. Welcher Amateurfußballer möchte schon im verfilzten Gras hängen bleiben, wenn er zum Marco Reus-Dribbling ansetzt? Und wie ärgerlich ist es, wenn der feine Kurzpass à la Bastian Schweinsteiger durch den hoppeligen Platz zum Flugball mutiert? Gute Greenkeeper beachten deshalb die Hinweise von Dipl.-Ing. Engelbert Lehmacher zum Sanden und Lockern.

Lockern - Mal etwas Luft an den Rasen lassen

Zielsetzung ist im Wesentlichen die Bodenlüftung, wobei sich in der Praxis nachfolgende Aerifiziermaßnahmen als besonders geeignet und praktikabel herausgestellt haben:

  • Belüften mit Hohlspoons – Einsatzzeitpunkt ca. April bis August, Arbeitstiefe ca. 20 bis 25 mm, Lochzahl je nach Durchmesser 100 bis 500 Loch/m²
    Besonders vorteilhaft: der Einsatz von Hohlspoons kann durch Besandungsmaßnahmen unterstützt werden bzw. sofern funktionsfähige Rasentragschichten vorliegen kann eine „Besandung“ mit dem ausgestanzten Rasentragschichtmaterial erfolgen.
  • Belüften mit runden Vollspoons, ganzjährig möglich, Arbeitstiefe ca. 150 bis 350 mm, wobei zu berücksichtigen ist, dass das Rasentragschichtmaterial nach unten und zu den Seiten verdrängt wird.
  • Belüften mit flachen Vollspoons, Einsatzzeitpunkt ganzjährig, maximale Arbeitstiefe ca. 150 mm mit rechteckförmigen Einstichprofil und dem Vorteil einer vergleichsweise geringen Randzonenverdichtung.
    Vorteilhaft bei dem Einsatz eines flachen Vollspoons ist, dass die Bespielbarkeit der Rasendecke sowie die Scherfestigkeit der Rasendecke einschließlich der Rasentragschicht nicht beeinträchtigt wird.
  • Belüften mit vierrippigen Vollspoons, Einsatzzeitpunkt ganzjährig, maximale Arbeitstiefe ca. 100 bis 250 mm.
    Durch den kreuzförmigen Einstich erfolgt eine vergleichsweise geringe Randzonenverdichtung, wobei die Bespielbarkeit der Rasenfläche ebenfalls nicht beeinträchtigt wird.

Sanden - Kampf gegen den Rasenfilz

Durch Besandungsmaßnahmen können im Wesentlichen nachfolgende Eigenschaften einer Sportrasenfläche günstig beeinflusst werden:

  • Die Umsetzung von Rasenfilz – Rasenfilzhorizonte.
  • Verbesserung der Oberflächeneigenschaften der Rasentragschicht – Vegetationstragschicht (Scherfestigkeit).
  • Verbesserung der Oberflächendurchlässigkeit sowie der Oberflächenstabilität von Rasentragschichten im Rahmen von Renovationsmaßnahmen.

Schlussfolgerung:

Vor jeder Besandungsmaßnahme ist grundsätzlich zu überprüfen, ob bereits  Besandungsmaßnahmen durchgeführt worden sind und das dabei aufgetragene Besandungsmaterial sich inzwischen homogen mit dem Rasenfilzhorizont bzw. der Rasentragschicht homogen vermengt hat.

Erfolgt diese Überprüfung nicht, besteht die Gefahr, dass bei Mehrfachbesandungen wechselweise Schichten aus Sand und Rasenfilz entstehen und die Funktion einer Sportrasenfläche dadurch nennenswert beeinträchtigt wird.

1. Bereits Entwicklung eines neues Rasenfilzhorizontes

2. Besandungshorizont

3. ursprünglicher Rasenfilzhorizont 

4. funktionsfähige Rasentragschicht

 

 

 

Empfehlung zur Qualität von Besandungsmaterialien (Korngrößenverteilung):

Der Erfolg einer Besandungsmaßnahme ist weiterhin ganz entscheidend abhängig von der Qualität des Besandungsmaterials (Korngrößenverteilung). Dies gilt insbesondere in Kenntnis, dass die übersandeten Rasentragschichten eine sehr unterschiedliche Korngrößenverteilung aufweisen können (einschließlich der Höhe des Anteils an organischer Substanz).

Zur vereinfachten Orientierung kann davon ausgegangen werden, dass der Feinsandanteil eines Besandungsmaterials grundsätzlich niedriger sein sollte als der Feinsandanteil der Rasentragschicht sowie weiterhin, dass der Grobsandanteil einschließlich des Größtkornes des Besandungsmaterials den Grobsandanteil einschließlich des Größtkornes der Rasentragschicht nicht überschreiten sollte.

Weiterführende Hinweise zum Besanden sowie zum Lockern von Rasentragschichten einschließlich zur Qualität des Besandungsmaterials sind dem DFB-Handbuch „Sportplatzbau und Erhaltung“ zu entnehmen.

[NA]

von Dipl.-Ing. Engelbert Lehmacher

[bild2]Ein gepflegter Rasen macht jeden Fußballer besser - ob Amateur oder Profi. Welcher Amateurfußballer möchte schon im verfilzten Gras hängen bleiben, wenn er zum Marco Reus-Dribbling ansetzt? Und wie ärgerlich ist es, wenn der feine Kurzpass à la Bastian Schweinsteiger durch den hoppeligen Platz zum Flugball mutiert? Gute Greenkeeper beachten deshalb die Hinweise von Dipl.-Ing. Engelbert Lehmacher zum Sanden und Lockern.

Lockern - Mal etwas Luft an den Rasen lassen

Zielsetzung ist im Wesentlichen die Bodenlüftung, wobei sich in der Praxis nachfolgende Aerifiziermaßnahmen als besonders geeignet und praktikabel herausgestellt haben:

  • Belüften mit Hohlspoons – Einsatzzeitpunkt ca. April bis August, Arbeitstiefe ca. 20 bis 25 mm, Lochzahl je nach Durchmesser 100 bis 500 Loch/m²
    Besonders vorteilhaft: der Einsatz von Hohlspoons kann durch Besandungsmaßnahmen unterstützt werden bzw. sofern funktionsfähige Rasentragschichten vorliegen kann eine „Besandung“ mit dem ausgestanzten Rasentragschichtmaterial erfolgen.
  • Belüften mit runden Vollspoons, ganzjährig möglich, Arbeitstiefe ca. 150 bis 350 mm, wobei zu berücksichtigen ist, dass das Rasentragschichtmaterial nach unten und zu den Seiten verdrängt wird.
  • Belüften mit flachen Vollspoons, Einsatzzeitpunkt ganzjährig, maximale Arbeitstiefe ca. 150 mm mit rechteckförmigen Einstichprofil und dem Vorteil einer vergleichsweise geringen Randzonenverdichtung.
    Vorteilhaft bei dem Einsatz eines flachen Vollspoons ist, dass die Bespielbarkeit der Rasendecke sowie die Scherfestigkeit der Rasendecke einschließlich der Rasentragschicht nicht beeinträchtigt wird.
  • Belüften mit vierrippigen Vollspoons, Einsatzzeitpunkt ganzjährig, maximale Arbeitstiefe ca. 100 bis 250 mm.
    Durch den kreuzförmigen Einstich erfolgt eine vergleichsweise geringe Randzonenverdichtung, wobei die Bespielbarkeit der Rasenfläche ebenfalls nicht beeinträchtigt wird.

Sanden - Kampf gegen den Rasenfilz

Durch Besandungsmaßnahmen können im Wesentlichen nachfolgende Eigenschaften einer Sportrasenfläche günstig beeinflusst werden:

  • Die Umsetzung von Rasenfilz – Rasenfilzhorizonte.
  • Verbesserung der Oberflächeneigenschaften der Rasentragschicht – Vegetationstragschicht (Scherfestigkeit).
  • Verbesserung der Oberflächendurchlässigkeit sowie der Oberflächenstabilität von Rasentragschichten im Rahmen von Renovationsmaßnahmen.

Schlussfolgerung:

Vor jeder Besandungsmaßnahme ist grundsätzlich zu überprüfen, ob bereits  Besandungsmaßnahmen durchgeführt worden sind und das dabei aufgetragene Besandungsmaterial sich inzwischen homogen mit dem Rasenfilzhorizont bzw. der Rasentragschicht homogen vermengt hat.

Erfolgt diese Überprüfung nicht, besteht die Gefahr, dass bei Mehrfachbesandungen wechselweise Schichten aus Sand und Rasenfilz entstehen und die Funktion einer Sportrasenfläche dadurch nennenswert beeinträchtigt wird.

[bild1] 1. Bereits Entwicklung eines neues Rasenfilzhorizontes

2. Besandungshorizont

3. ursprünglicher Rasenfilzhorizont 

4. funktionsfähige Rasentragschicht

 

 

 

Empfehlung zur Qualität von Besandungsmaterialien (Korngrößenverteilung):

Der Erfolg einer Besandungsmaßnahme ist weiterhin ganz entscheidend abhängig von der Qualität des Besandungsmaterials (Korngrößenverteilung). Dies gilt insbesondere in Kenntnis, dass die übersandeten Rasentragschichten eine sehr unterschiedliche Korngrößenverteilung aufweisen können (einschließlich der Höhe des Anteils an organischer Substanz).

Zur vereinfachten Orientierung kann davon ausgegangen werden, dass der Feinsandanteil eines Besandungsmaterials grundsätzlich niedriger sein sollte als der Feinsandanteil der Rasentragschicht sowie weiterhin, dass der Grobsandanteil einschließlich des Größtkornes des Besandungsmaterials den Grobsandanteil einschließlich des Größtkornes der Rasentragschicht nicht überschreiten sollte.

Weiterführende Hinweise zum Besanden sowie zum Lockern von Rasentragschichten einschließlich zur Qualität des Besandungsmaterials sind dem DFB-Handbuch „Sportplatzbau und Erhaltung“ zu entnehmen.