Saarbrückens Sieger-Typ: "Ich will immer gewinnen"

Vergleichbar seien die beiden Aufstiege mit der Situation in Saarbrücken aber nicht, meint Sieger: „Beim OFC und bei der Fortuna hatten wir eine erfahrene Mannschaft mit vielen gestandenen Profis. Beim FCS stehen doch viele junge Spieler im Kader.“

Als neuer FCS-Kapitän in der Verantwortung

Umso mehr ist Sieger - als einer von wenigen erfahrenen Spielern - bei den Saarländern gefordert. In seiner Führungsrolle wurde er von Jürgen Luginger sogar noch bestärkt. Aus einem von seinen Mitspielern gewählten sechsköpfigen Mannschaftsrat bestimmte der Trainer Stephan Sieger als Nachfolger von Marcus Mann (inzwischen SV Wehen Wiesbaden) zum neuen Kapitän.

„Die Wahl hat mich natürlich gefreut. Auch wenn sich meine Rolle in der Mannschaft dadurch nicht wesentlich verändert hat. Durch meine Erfahrung hatte ich vorher schon einen gewissen Stellenwert innerhalb des Kaders, übernehme durch die Binde jetzt aber noch mehr Verantwortung“, so Sieger, der das Vertrauen durch gute Leistungen beständig zurückzahlt.

Zu Beginn seiner Saarbrücker Zeit im Sommer 2010 war Sieger von seiner Topform freilich noch deutlich entfernt. „Es war für mich ein sehr holpriger Start. Wir haben als Aufsteiger nur eine von fünf Begegnungen zum Auftakt gewonnen. Die Fans eines Traditionsvereins erwarten natürlich Erfolge. Meine Leistung war sicher nicht immer gut. Weil ich aus der zweiten Liga kam, wurde ich von den Kritikern besonders genau unter die Lupe genommen“, so Sieger, der sich wie seine Kollegen aber kontinuierlich steigerte und die Saison noch auf einem beachtlichen sechsten Platz abschloss.

Im DFB-Pokal auch schon mal Torwart

Einmal richtig in Schwung, ist der Saarbrücker Sieger-Typ aber kaum aufzuhalten. „Ich bin sehr ehrgeizig, will immer gewinnen“, sagt Sieger, der für den Erfolg seiner Mannschaft beinahe alles unternimmt. So stellte sich der heute 31-Jährige in der Saison 2005/2006 im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Hansa Rostock (5:4 nach Elfmeterschießen) für Kickers Offenbach sogar ins Tor.

„Unser Torhüter Sead Ramovic hatte nach einer Rangelei zum Ende der Verlängerung die Rote Karte gesehen. Wir hatten schon dreimal gewechselt. Da habe ich mir das Trikot und die Handschuhe geschnappt“, erzählt Sieger. Zwar konnte er mit eigenen Händen keinen Elfmeter entschärfen, zweimal half bei einem Rostocker Schuss aber das Torgestänge. „Das war sensationell. Ein Höhepunkt meiner Laufbahn. Ich bin sehr froh, dabei gewesen zu sein.“



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Ein Sieger steht beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken meist schon zu Spielbeginn auf dem Platz: Mittelfeldspieler Stephan Sieger. Der 31-Jährige gehört in der Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger zu den absoluten Leistungsträgern.

In dieser Saison absolvierte der neue Kapitän, der seit dem Sommer 2010 für den FCS spielt, bisher alle sechs Drittligapartien von der ersten bis zur letzten Minute. Und die Ausbeute kann sich wahrlich sehen lassen: Mit zwölf Punkten belegt Saarbrücken aktuell den dritten Tabellenplatz.

Verlierer im blau-schwarzen Trikot gab es freilich schon lange nicht mehr. Saisonübergreifend ist der FCS, der am Freitag (ab 19 Uhr) gegen Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück antritt, seit 16 Meisterschaftsspielen ohne Niederlage. „Die Serie ist schon beeindruckend. Vor allem auch deshalb, weil uns vor dieser Saison mit Nico Zimmermann, Manuel Zeitz und Marcus Mann drei wichtige Stammspieler und Leistungsträger verlassen haben“, sagt Stephan Sieger im Gespräch mit DFB.de.

Nicht zu hohe Ziele stecken

Als erfahrener Spieler weiß Sieger genau: „Zu solch einem Lauf gehören viele Faktoren. Wir hatten in manchen Spielen auch das nötige Glück. Mit jeder Partie, die wir nicht verloren haben, steigerte sich unser Selbstvertrauen. Wir wissen jetzt, dass wir jeden Gegner schlagen können.“

Trotz der imposanten Serie der Blau-Schwarzen dämpft er die Erwartungen: „Wir wollten einen guten Start hinlegen. Das haben wir geschafft. Jetzt denken wir nur von Spiel zu Spiel, ohne uns sofort hohe Ziele zu stecken. Wir dürfen uns nicht ausruhen, müssen immer 100 Prozent geben. Schließlich haben wir den Anspruch, oben dabei zu bleiben und immer gewinnen zu wollen.“

Zweitliga-Aufstieg mit Offenbach und Düsseldorf

Der 1,85 Meter große Mittelfeldspieler weiß genau, wohin eine Erfolgsserie führen kann: Mit Kickers Offenbach (2005) und Fortuna Düsseldorf (2009) stieg Sieger schon zweimal in die 2. Bundesliga auf. „Ich wünsche es jedem Spieler, einen Aufstieg einmal live mitzuerleben. Das ist ein Gefühl, das nicht so leicht zu beschreiben ist“, erinnert sich der Routinier, der in bisher 105 Zweitligaspiele zwölf Tore erzielte.

Vergleichbar seien die beiden Aufstiege mit der Situation in Saarbrücken aber nicht, meint Sieger: „Beim OFC und bei der Fortuna hatten wir eine erfahrene Mannschaft mit vielen gestandenen Profis. Beim FCS stehen doch viele junge Spieler im Kader.“

Als neuer FCS-Kapitän in der Verantwortung

Umso mehr ist Sieger - als einer von wenigen erfahrenen Spielern - bei den Saarländern gefordert. In seiner Führungsrolle wurde er von Jürgen Luginger sogar noch bestärkt. Aus einem von seinen Mitspielern gewählten sechsköpfigen Mannschaftsrat bestimmte der Trainer Stephan Sieger als Nachfolger von Marcus Mann (inzwischen SV Wehen Wiesbaden) zum neuen Kapitän.

„Die Wahl hat mich natürlich gefreut. Auch wenn sich meine Rolle in der Mannschaft dadurch nicht wesentlich verändert hat. Durch meine Erfahrung hatte ich vorher schon einen gewissen Stellenwert innerhalb des Kaders, übernehme durch die Binde jetzt aber noch mehr Verantwortung“, so Sieger, der das Vertrauen durch gute Leistungen beständig zurückzahlt.

Zu Beginn seiner Saarbrücker Zeit im Sommer 2010 war Sieger von seiner Topform freilich noch deutlich entfernt. „Es war für mich ein sehr holpriger Start. Wir haben als Aufsteiger nur eine von fünf Begegnungen zum Auftakt gewonnen. Die Fans eines Traditionsvereins erwarten natürlich Erfolge. Meine Leistung war sicher nicht immer gut. Weil ich aus der zweiten Liga kam, wurde ich von den Kritikern besonders genau unter die Lupe genommen“, so Sieger, der sich wie seine Kollegen aber kontinuierlich steigerte und die Saison noch auf einem beachtlichen sechsten Platz abschloss.

Im DFB-Pokal auch schon mal Torwart

Einmal richtig in Schwung, ist der Saarbrücker Sieger-Typ aber kaum aufzuhalten. „Ich bin sehr ehrgeizig, will immer gewinnen“, sagt Sieger, der für den Erfolg seiner Mannschaft beinahe alles unternimmt. So stellte sich der heute 31-Jährige in der Saison 2005/2006 im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Hansa Rostock (5:4 nach Elfmeterschießen) für Kickers Offenbach sogar ins Tor.

„Unser Torhüter Sead Ramovic hatte nach einer Rangelei zum Ende der Verlängerung die Rote Karte gesehen. Wir hatten schon dreimal gewechselt. Da habe ich mir das Trikot und die Handschuhe geschnappt“, erzählt Sieger. Zwar konnte er mit eigenen Händen keinen Elfmeter entschärfen, zweimal half bei einem Rostocker Schuss aber das Torgestänge. „Das war sensationell. Ein Höhepunkt meiner Laufbahn. Ich bin sehr froh, dabei gewesen zu sein.“

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Zwei Tore - und ein vergebener Elfer

Dass der Name Sieger nicht immer Programm ist, musste „Sieges“, wie ihn seine Mitspieler rufen, 2006 aber nur eine Pokalrunde später erfahren. Beim damaligen Aus mit dem OFC im Viertelfinale bei Arminia Bielefeld (3:5 nach Elfmeterschießen) verschoss er seinen Elfmeter.

Auch in dieser Saison scheiterte Sieger schon einmal vom Punkt, vergab damit zuletzt im Saarbrücker Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart II (1:1) den möglichen Sieg. Zusammen mit Zugang Marius Laux (von Kickers Offenbach) ist Sieger trotzdem mit zwei Treffern aktuell der beste Torschütze seiner Mannschaft.

„Seit der vergangenen Rückrunde nehme ich eine offensivere Rolle ein. Aus dem defensiven Mittelfeld kann ich mich häufiger in den Angriff einschalten, werde von meinem Nebenmann Tim Kruse abgeschirmt“, so Sieger, der das Zusammenspiel mit dem Zugang aus Oberhausen lobt. „Wir verstehen uns nach der kurzen Phase schon sehr gut. Wir müssen wenig reden. Die Abstimmung passt nach einer kurzen Absprache.“

Wiedersehen mit Ex-Kollege Costa

Auch am Freitag gegen Osnabrück wird sich Sieger wieder häufig in die Angriffe seiner Mannschaft einschalten. Genug Puste dafür hat der 31-Jährige, der mit seiner Frau Tanja in Saarbrücken eine Wohnung bezogen hat, ganz sicher. Denn zwischen den Trainingseinheiten ist er meist mit Hund Pebbles unterwegs - ein gutes Konditionsprogramm.

Gegen die Niedersachsen, die als 15. nicht optimal gestartet sind, wird Sieger häufiger auf einen ehemaligen Weggefährten treffen. Mit VfL-Mittelfeldspieler Claus Costa spielte er zusammen in Düsseldorf. Vor und während des Spiels will dann aber Sieger siegen.

„Ich hoffe, dass ich die Platzwahl gewinne“, flachst der Saarbrücker Kapitän, der auch gegen Osnabrück auf einen Erfolg hofft. „Der VfL ist nicht gut gestartet und deshalb brandgefährlich. Trotzdem wollen wir unsere Serie weiter ausbauen.“