Saarbrückens Rathgeber: "So ein Sieg beflügelt natürlich"

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Es war die größte Überraschung in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Der 1. FC Saarbrücken hat durch ein 2:1 gegen den Zweitligisten SC Paderborn das Achtelfinale erreicht. Damit ist der Drittligist bei der Auslosung mit Bundestrainer Joachim Löw am Sonntag (ab 18 Uhr, live in der ARD) der klassentiefste Klub.

Mittendrin bei dem historischen Triumph der Saarländer: Thomas Rathgeber. Der Stürmer erzielte die beiden Treffer für den Außenseiter bereits in der ersten Halbzeit. "Es war ein großartiger Tag", sagt der 28-Jährige im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Wir können stolz auf uns sein."

Aber viel Zeit zum Feiern bleibt nicht. Auch Rathgebers Blick richtet sich bereits wieder nach vorne: Am Samstag (ab 14 Uhr) steht das wichtige Duell in der 3. Liga gegen Darmstadt 98 auf dem Programm. "Wir müssen den Fehlstart korrigieren", warnt Rathgeber. Saarbrücken steckt als Tabellenvorletzter mitten im Abstiegskampf.

DFB.de: Herr Rathgeber, wie geht es Ihnen am Tag nach dem großen Triumph?

Thomas Rathgeber: Sehr gut, vielen Dank. Das Aufstehen heute Morgen ist mir nicht sonderlich schwer gefallen. So ein Sieg beflügelt natürlich. Wir haben alles gegeben und sind dafür belohnt worden. Es war ein großartiger Tag. Wir können stolz sein auf uns.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass die Überraschung möglich ist?

Rathgeber: Ich hatte schon tagsüber ein gutes Gefühl. Wir waren fast die ganze Zeit im Hotel. Schon da habe ich gemerkt, dass die Mannschaft unheimlich fokussiert ist. Im Spiel selbst lief es natürlich perfekt für uns. Wir sind früh in Führung gegangen und haben kurz vor der Halbzeit auf 2:0 erhöht. Spätestens da konnten wir von der Überraschung träumen. Aber man muss auch sagen, dass Paderborn nach dem Wechsel mächtig Druck gemacht hat, besonders die letzten 20 Minuten. Das war wirklich ein harter Kampf zum Schluss.

DFB.de: Sie haben beide Treffer erzielt. War das Ihr größter Tag als Fußballer?

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Rathgeber: Sicherlich war es einer meiner schönsten Tage. Aber eine Hierarchie möchte ich dann doch nicht aufstellen. Ich habe bereits einige Aufstiege miterlebt. Das waren ebenfalls außergewöhnliche Momente. In der vergangenen Saison stand ich noch bei Kickers Offenbach unter Vertrag. Da sind wir sogar bis ins DFB-Pokalviertelfinale gekommen. Das ist sicherlich mindestens auf eine Stufe zu stellen.

DFB.de: Was ist nach der Partie gegen Paderborn noch passiert?

Rathgeber: Es war jede Menge Trubel. Als sich das alles etwas beruhigt hatte, haben wir mit unseren Familien noch etwas zusammen gesessen und den Erfolg gefeiert. Aber allzu lange eben auch nicht. Am Samstag geht es ja schon in der Meisterschaft weiter. Zudem waren wir alle ziemlich kaputt. Ich habe auf jeden Fall sehr gut geschlafen.

DFB.de: Und heute Morgen stand schon wieder eine Trainingseinheit auf dem Programm?

Rathgeber: Ja, aber zum Glück stand die im Zeichen der Rehabilitation. Wir waren im Schwimmbad und danach in der Sauna - etwas entspannen, etwas neue Kraft tanken.

DFB.de: Am Sonntag steht die Auslosung für das Achtelfinale auf dem Programm. Welchen Gegner wünschen Sie sich von Joachim Löw?

Rathgeber: Als Fußballer träumt man natürlich von einem Kräftemessen mit Bayern München oder Borussia Dortmund. Die Fans könnten sicher auch gut mit dem 1. FC Kaiserslautern leben. Dann hätten wir hier mal wieder ein richtig tolles Derby. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass die Verantwortlichen nichts gegen einen möglicherweise schlagbaren Zweitligisten hätten. Sie merken also: Wir nehmen es, wie es kommt.

DFB.de: Können Sie den Erfolg derzeit überhaupt genießen, oder steht der Alltag in der 3. Liga bereits im Fokus?

Rathgeber: Viel Zeit zum Feiern bleibt tatsächlich nicht. Am Samstag kommt Darmstadt 98. Das wird mindestens so schwer wie gegen den SC Paderborn. In der Meisterschaft sind wir in der Pflicht. Wir müssen es endlich schaffen, den Fehlstart zu korrigieren.

DFB.de: Wie ist dieser Unterschied zu erklären: im DFB-Pokal stark, in der Meisterschaft eher enttäuschend?

Rathgeber: Wenn wir das wüssten, hätten wir einige Probleme weniger. Aber kurios ist es tatsächlich: Im DFB-Pokal schlagen wir erst Bremen, dann Paderborn. In der Meisterschaft sind wir nach zehn Begegnungen Vorletzter.

DFB.de: Haben Sie Sorge vor dem Abstieg?

Rathgeber: Sorge ist in diesem Zusammenhang vielleicht das falsche Wort. Wird sind davon überzeugt, dass wir das Potenzial haben, um oben mitzuspielen. Das haben wir ja zweimal im DFB-Pokal bewiesen. Aber wir sind in der Pflicht, das nun auch in der Meisterschaft endlich nachzuweisen. Diese Klasse ist jedoch sehr ausgeglichen. Das ist kein Selbstläufer. Wir wissen, dass die Situation gefährlich ist.

DFB.de: Gibt der Erfolg im DFB-Pokal Schwung für die Meisterschaft?

Rathgeber: Ja, das wäre der Optimalfall. Auf diesen Effekt hatten wir auch nach dem Sieg gegen Bremen gehofft. Das Ergebnis ist bekannt. Es hat nicht geklappt. Auch das wollen wir nun besser machen.

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Es war die größte Überraschung in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Der 1. FC Saarbrücken hat durch ein 2:1 gegen den Zweitligisten SC Paderborn das Achtelfinale erreicht. Damit ist der Drittligist bei der Auslosung mit Bundestrainer Joachim Löw am Sonntag (ab 18 Uhr, live in der ARD) der klassentiefste Klub.

Mittendrin bei dem historischen Triumph der Saarländer: Thomas Rathgeber. Der Stürmer erzielte die beiden Treffer für den Außenseiter bereits in der ersten Halbzeit. "Es war ein großartiger Tag", sagt der 28-Jährige im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Wir können stolz auf uns sein."

Aber viel Zeit zum Feiern bleibt nicht. Auch Rathgebers Blick richtet sich bereits wieder nach vorne: Am Samstag (ab 14 Uhr) steht das wichtige Duell in der 3. Liga gegen Darmstadt 98 auf dem Programm. "Wir müssen den Fehlstart korrigieren", warnt Rathgeber. Saarbrücken steckt als Tabellenvorletzter mitten im Abstiegskampf.

DFB.de: Herr Rathgeber, wie geht es Ihnen am Tag nach dem großen Triumph?

Thomas Rathgeber: Sehr gut, vielen Dank. Das Aufstehen heute Morgen ist mir nicht sonderlich schwer gefallen. So ein Sieg beflügelt natürlich. Wir haben alles gegeben und sind dafür belohnt worden. Es war ein großartiger Tag. Wir können stolz sein auf uns.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass die Überraschung möglich ist?

Rathgeber: Ich hatte schon tagsüber ein gutes Gefühl. Wir waren fast die ganze Zeit im Hotel. Schon da habe ich gemerkt, dass die Mannschaft unheimlich fokussiert ist. Im Spiel selbst lief es natürlich perfekt für uns. Wir sind früh in Führung gegangen und haben kurz vor der Halbzeit auf 2:0 erhöht. Spätestens da konnten wir von der Überraschung träumen. Aber man muss auch sagen, dass Paderborn nach dem Wechsel mächtig Druck gemacht hat, besonders die letzten 20 Minuten. Das war wirklich ein harter Kampf zum Schluss.

DFB.de: Sie haben beide Treffer erzielt. War das Ihr größter Tag als Fußballer?

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Rathgeber: Sicherlich war es einer meiner schönsten Tage. Aber eine Hierarchie möchte ich dann doch nicht aufstellen. Ich habe bereits einige Aufstiege miterlebt. Das waren ebenfalls außergewöhnliche Momente. In der vergangenen Saison stand ich noch bei Kickers Offenbach unter Vertrag. Da sind wir sogar bis ins DFB-Pokalviertelfinale gekommen. Das ist sicherlich mindestens auf eine Stufe zu stellen.

DFB.de: Was ist nach der Partie gegen Paderborn noch passiert?

Rathgeber: Es war jede Menge Trubel. Als sich das alles etwas beruhigt hatte, haben wir mit unseren Familien noch etwas zusammen gesessen und den Erfolg gefeiert. Aber allzu lange eben auch nicht. Am Samstag geht es ja schon in der Meisterschaft weiter. Zudem waren wir alle ziemlich kaputt. Ich habe auf jeden Fall sehr gut geschlafen.

DFB.de: Und heute Morgen stand schon wieder eine Trainingseinheit auf dem Programm?

Rathgeber: Ja, aber zum Glück stand die im Zeichen der Rehabilitation. Wir waren im Schwimmbad und danach in der Sauna - etwas entspannen, etwas neue Kraft tanken.

DFB.de: Am Sonntag steht die Auslosung für das Achtelfinale auf dem Programm. Welchen Gegner wünschen Sie sich von Joachim Löw?

Rathgeber: Als Fußballer träumt man natürlich von einem Kräftemessen mit Bayern München oder Borussia Dortmund. Die Fans könnten sicher auch gut mit dem 1. FC Kaiserslautern leben. Dann hätten wir hier mal wieder ein richtig tolles Derby. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass die Verantwortlichen nichts gegen einen möglicherweise schlagbaren Zweitligisten hätten. Sie merken also: Wir nehmen es, wie es kommt.

DFB.de: Können Sie den Erfolg derzeit überhaupt genießen, oder steht der Alltag in der 3. Liga bereits im Fokus?

Rathgeber: Viel Zeit zum Feiern bleibt tatsächlich nicht. Am Samstag kommt Darmstadt 98. Das wird mindestens so schwer wie gegen den SC Paderborn. In der Meisterschaft sind wir in der Pflicht. Wir müssen es endlich schaffen, den Fehlstart zu korrigieren.

DFB.de: Wie ist dieser Unterschied zu erklären: im DFB-Pokal stark, in der Meisterschaft eher enttäuschend?

Rathgeber: Wenn wir das wüssten, hätten wir einige Probleme weniger. Aber kurios ist es tatsächlich: Im DFB-Pokal schlagen wir erst Bremen, dann Paderborn. In der Meisterschaft sind wir nach zehn Begegnungen Vorletzter.

DFB.de: Haben Sie Sorge vor dem Abstieg?

Rathgeber: Sorge ist in diesem Zusammenhang vielleicht das falsche Wort. Wird sind davon überzeugt, dass wir das Potenzial haben, um oben mitzuspielen. Das haben wir ja zweimal im DFB-Pokal bewiesen. Aber wir sind in der Pflicht, das nun auch in der Meisterschaft endlich nachzuweisen. Diese Klasse ist jedoch sehr ausgeglichen. Das ist kein Selbstläufer. Wir wissen, dass die Situation gefährlich ist.

DFB.de: Gibt der Erfolg im DFB-Pokal Schwung für die Meisterschaft?

Rathgeber: Ja, das wäre der Optimalfall. Auf diesen Effekt hatten wir auch nach dem Sieg gegen Bremen gehofft. Das Ergebnis ist bekannt. Es hat nicht geklappt. Auch das wollen wir nun besser machen.