RWE-Trainer Damian Apfeld: "In keinem Bereich stagnieren"

Trainer Damian Apfeld (32) soll die U 19 von Rot-Weiss Essen in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga zum Klassenverbleib führen. In die zweite Saisonhälfte startet der Aufsteiger mit drei Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone. Im DFB.de-Interview spricht Apfeld mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Anforderungen in der höchsten deutschen Spielklasse.

DFB.de: RWE mischt seit Saisonbeginn wieder in der A-Junioren-Bundesliga mit. Haben sich Ihre Erwartungen im bisherigen Saisonverlauf bestätigt, Herr Apfeld?

Damian Apfeld: Definitiv. Das spielerische Niveau ist im Vergleich zur Niederrheinliga deutlich höher, auch die Physis spielt eine größere Rolle. In der höchsten Spielklasse können unsere Talente bestmöglich ausgebildet werden. Für einen Verein wie Rot-Weiss Essen, dessen erste Mannschaft in der Regionalliga spielt, ist es alles andere als selbstverständlich, mit der U 19 in der Bundesliga vertreten zu sein. Umso größer ist unser Antrieb, den Klassenverbleib zu schaffen. Nach dem Verlauf der Hinserie sind wir dabei auf einem recht guten Weg.

DFB.de: Welche Fortschritte haben Sie bei Ihrer Mannschaft festgestellt?

Apfeld: Wir treten taktisch disziplinierter auf und haben uns im Spiel gegen den Ball verbessert. In der Niederrheinliga waren wir noch in nahezu allen Spielen der klare Favorit und mussten gegen abwartende Mannschaften bestehen. In der A-Junioren-Bundesliga ist das anders. Diese Veränderung in der Spielweise hat etwas Zeit benötigt.

DFB.de: Wie macht sich die Zugehörigkeit zur A-Junioren-Bundesliga in der täglichen Arbeit bemerkbar?

Apfeld: Weil wir in der höchsten Spielklasse vertreten sind, sind wir auch für Spieler interessant, die wir sonst wohl nicht unter Vertrag hätten nehmen können. Auch wegen der regelmäßigen Vergleiche mit den Nachwuchsmannschaften von Bundesligisten ist das Leistungsniveau der Mannschaft insgesamt höher. Bei der Gegneranalyse steht uns mehr und besseres Videomaterial zur Verfügung. Außerdem haben wir durch unseren Co-Trainer Simon Franck, der Sportwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum studiert, Zugang zu einem Tracking-System. Wir können die Bewegungen und die physischen Daten jedes Spielers speichern und live auf einem Tablet verfolgen. Das hat uns einige weitergehende Einblicke verschafft und für eine andere Perspektive gesorgt.

DFB.de: Während der Hinserie gelang unter anderem ein 3:2-Auswärtserfolg bei der U 19 des Europa League-Teilnehmers Bayer 04 Leverkusen. War es der bisherige Höhepunkt der Saison?

Apfeld: Ich tue mich schwer damit, eine einzelne Partie hervorzuheben. Aber gegen Leverkusen lagen wir bis zur 78. Minute 0:2 zurück, haben uns davon aber nicht beeinflussen lassen und weiterhin an uns geglaubt. Mit der richtigen Mentalität haben wir uns noch belohnt und den ersten Saisonsieg eingefahren. Von einem Höhepunkt würde ich aber erst sprechen, wenn wir am Saisonende den Klassenverbleib geschafft haben.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Ausgangslage vor dem Ligastart im neuen Jahr?

Apfeld: Vor der Saison hätten wir die drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone mit Sicherheit sofort unterschrieben. Auch nach dem Saisonverlauf können wir damit unter dem Strich gut leben. Dennoch gab es das eine oder andere Spiel, in dem noch mehr drin war.

DFB.de: Denken Sie dabei vor allem an die drei Partien vor der Winterpause, aus denen nur ein Zähler herausgesprungen war?

Apfeld: Eher weniger. Klar, beim 0:3 gegen unseren direkten Konkurrenten Alemannia Aachen hatten wir einen rabenschwarzen Tag erwischt. Beim 0:0 in Paderborn waren wir allerdings fast 80 Minuten lang in Unterzahl. Außerdem ist es kein Beinbruch, gegen den Tabellendritten 1. FC Köln 1:3 zu verlieren. Da haben wir uns in anderen Spielen mehr unter Wert verkauft. Ich will aber auch gar nicht zu sehr in die Vergangenheit schauen.

DFB.de: Worauf lag der Fokus während der Vorbereitung?

Apfeld: Wir haben daran gearbeitet, in unserer Spielweise noch geradliniger zu werden und unsere Ballbesitzphasen zu verlängern. Denn in der A-Junioren-Bundesliga ist das Zeitfenster, in dem Entscheidungen auf dem Platz getroffen werden müssen, erheblich kleiner. Aus diesem Ballbesitz gilt es dann, noch mehr Kapital herauszuschlagen.

DFB.de: Gab es während der Winterpause Veränderungen am Kader?

Apfeld: Wir haben die Angreifer Enes Bilgin vom VfL Bochum und Luis Bukvasevic von Rot-Weiß Oberhausen unter Vertrag genommen. Vom FC Schalke 04 ist zudem der offensive Mittelfeldspieler Yannick Debrah zu uns zurückgekehrt. Außerdem haben sich zwei Langzeitverletzte zurückgemeldet. Angreifer Velibor Geroschus fehlte lange Zeit wegen eines Kreuzbandrisses. Mittelfeldspieler Michael-Marvin West war mit einem Mittelfußbruch ausgefallen. Im Gegenzug ist Stürmer Damian Lubak zur Hammer SpVg gewechselt.

DFB.de: Was wird nötig sein, um den Klassenverbleib zu schaffen?

Apfeld: Wir dürfen in keinem Bereich stagnieren. Sobald wir irgendwo in unserer Entwicklung stehen bleiben, wird der Klassenverbleib um ein Vielfaches schwerer.

DFB.de: Welche Bedeutung hat das Auftaktspiel am Sonntag gegen den MSV Duisburg?

Apfeld: Die Partie ist ohne Zweifel sehr wichtig für uns. Wie schon im Sommer wird es auch jetzt wichtig sein, uns nach der intensiven Vorbereitung möglichst schnell mit Punkten für unseren Aufwand zu belohnen. Ein Erfolg im ersten Spiel kann ein gutes Gefühl und einen Schub für die folgenden Wochen geben. Der psychologische Aspekt ist nicht zu unterschätzen.

[mspw]

Trainer Damian Apfeld (32) soll die U 19 von Rot-Weiss Essen in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga zum Klassenverbleib führen. In die zweite Saisonhälfte startet der Aufsteiger mit drei Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone. Im DFB.de-Interview spricht Apfeld mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Anforderungen in der höchsten deutschen Spielklasse.

DFB.de: RWE mischt seit Saisonbeginn wieder in der A-Junioren-Bundesliga mit. Haben sich Ihre Erwartungen im bisherigen Saisonverlauf bestätigt, Herr Apfeld?

Damian Apfeld: Definitiv. Das spielerische Niveau ist im Vergleich zur Niederrheinliga deutlich höher, auch die Physis spielt eine größere Rolle. In der höchsten Spielklasse können unsere Talente bestmöglich ausgebildet werden. Für einen Verein wie Rot-Weiss Essen, dessen erste Mannschaft in der Regionalliga spielt, ist es alles andere als selbstverständlich, mit der U 19 in der Bundesliga vertreten zu sein. Umso größer ist unser Antrieb, den Klassenverbleib zu schaffen. Nach dem Verlauf der Hinserie sind wir dabei auf einem recht guten Weg.

DFB.de: Welche Fortschritte haben Sie bei Ihrer Mannschaft festgestellt?

Apfeld: Wir treten taktisch disziplinierter auf und haben uns im Spiel gegen den Ball verbessert. In der Niederrheinliga waren wir noch in nahezu allen Spielen der klare Favorit und mussten gegen abwartende Mannschaften bestehen. In der A-Junioren-Bundesliga ist das anders. Diese Veränderung in der Spielweise hat etwas Zeit benötigt.

DFB.de: Wie macht sich die Zugehörigkeit zur A-Junioren-Bundesliga in der täglichen Arbeit bemerkbar?

Apfeld: Weil wir in der höchsten Spielklasse vertreten sind, sind wir auch für Spieler interessant, die wir sonst wohl nicht unter Vertrag hätten nehmen können. Auch wegen der regelmäßigen Vergleiche mit den Nachwuchsmannschaften von Bundesligisten ist das Leistungsniveau der Mannschaft insgesamt höher. Bei der Gegneranalyse steht uns mehr und besseres Videomaterial zur Verfügung. Außerdem haben wir durch unseren Co-Trainer Simon Franck, der Sportwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum studiert, Zugang zu einem Tracking-System. Wir können die Bewegungen und die physischen Daten jedes Spielers speichern und live auf einem Tablet verfolgen. Das hat uns einige weitergehende Einblicke verschafft und für eine andere Perspektive gesorgt.

DFB.de: Während der Hinserie gelang unter anderem ein 3:2-Auswärtserfolg bei der U 19 des Europa League-Teilnehmers Bayer 04 Leverkusen. War es der bisherige Höhepunkt der Saison?

Apfeld: Ich tue mich schwer damit, eine einzelne Partie hervorzuheben. Aber gegen Leverkusen lagen wir bis zur 78. Minute 0:2 zurück, haben uns davon aber nicht beeinflussen lassen und weiterhin an uns geglaubt. Mit der richtigen Mentalität haben wir uns noch belohnt und den ersten Saisonsieg eingefahren. Von einem Höhepunkt würde ich aber erst sprechen, wenn wir am Saisonende den Klassenverbleib geschafft haben.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Ausgangslage vor dem Ligastart im neuen Jahr?

Apfeld: Vor der Saison hätten wir die drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone mit Sicherheit sofort unterschrieben. Auch nach dem Saisonverlauf können wir damit unter dem Strich gut leben. Dennoch gab es das eine oder andere Spiel, in dem noch mehr drin war.

DFB.de: Denken Sie dabei vor allem an die drei Partien vor der Winterpause, aus denen nur ein Zähler herausgesprungen war?

Apfeld: Eher weniger. Klar, beim 0:3 gegen unseren direkten Konkurrenten Alemannia Aachen hatten wir einen rabenschwarzen Tag erwischt. Beim 0:0 in Paderborn waren wir allerdings fast 80 Minuten lang in Unterzahl. Außerdem ist es kein Beinbruch, gegen den Tabellendritten 1. FC Köln 1:3 zu verlieren. Da haben wir uns in anderen Spielen mehr unter Wert verkauft. Ich will aber auch gar nicht zu sehr in die Vergangenheit schauen.

DFB.de: Worauf lag der Fokus während der Vorbereitung?

Apfeld: Wir haben daran gearbeitet, in unserer Spielweise noch geradliniger zu werden und unsere Ballbesitzphasen zu verlängern. Denn in der A-Junioren-Bundesliga ist das Zeitfenster, in dem Entscheidungen auf dem Platz getroffen werden müssen, erheblich kleiner. Aus diesem Ballbesitz gilt es dann, noch mehr Kapital herauszuschlagen.

DFB.de: Gab es während der Winterpause Veränderungen am Kader?

Apfeld: Wir haben die Angreifer Enes Bilgin vom VfL Bochum und Luis Bukvasevic von Rot-Weiß Oberhausen unter Vertrag genommen. Vom FC Schalke 04 ist zudem der offensive Mittelfeldspieler Yannick Debrah zu uns zurückgekehrt. Außerdem haben sich zwei Langzeitverletzte zurückgemeldet. Angreifer Velibor Geroschus fehlte lange Zeit wegen eines Kreuzbandrisses. Mittelfeldspieler Michael-Marvin West war mit einem Mittelfußbruch ausgefallen. Im Gegenzug ist Stürmer Damian Lubak zur Hammer SpVg gewechselt.

DFB.de: Was wird nötig sein, um den Klassenverbleib zu schaffen?

Apfeld: Wir dürfen in keinem Bereich stagnieren. Sobald wir irgendwo in unserer Entwicklung stehen bleiben, wird der Klassenverbleib um ein Vielfaches schwerer.

DFB.de: Welche Bedeutung hat das Auftaktspiel am Sonntag gegen den MSV Duisburg?

Apfeld: Die Partie ist ohne Zweifel sehr wichtig für uns. Wie schon im Sommer wird es auch jetzt wichtig sein, uns nach der intensiven Vorbereitung möglichst schnell mit Punkten für unseren Aufwand zu belohnen. Ein Erfolg im ersten Spiel kann ein gutes Gefühl und einen Schub für die folgenden Wochen geben. Der psychologische Aspekt ist nicht zu unterschätzen.

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