Ruth Moschner: „Verfüge über den Trainerschein Kategorie Klugscheißer“

fanclub.dfb.de: Wie sind die Veränderungen durch den Fußball zu erklären?

Ruth Moschner: Ich glaube, das gehört zur Faszination Fußball. Man hat das Gefühl, in dieser großen Fan-Masse in einem großen Stadion aufzugehen. Wir sind dann ja nicht mehr Individuen, sondern wir sind Eins. Wir schreien alle für eine Mannschaft. Das verbindet. Und die Jungs unten sind unsere besten Freunde.

fanclub.dfb.de: Klingt ja fast wie die Wirkung einer Droge.

Ruth Moschner: Ach, nein, Fußball hat doch keine Nebenwirkungen. Ich würde mir erst Sorgen machen, wenn ich mich in die Reihe der Stehpinkler vor den Büschen anstellen würde.

fanclub.dfb.de: Wann haben Sie den Fußball für sich entdeckt?

Ruth Moschner: Das war relativ spät, um 2000. Da hat mich Reiner Calmund zum Fußball gebracht.

fanclub.dfb.de: Hört sich an, wie der Beginn einer guten Geschichte.

Ruth Moschner: Ich wurde seinerzeit von Bayer Leverkusen für das Vorprogramm der Heimspiele engagiert. Der Verein hatte die Idee, das so ein wenig wie beim American Football aufzuziehen. Die Fans wurden schon Stunden vor dem Anpfiff ins Stadion eingeladen und mit Programm unterhalten. Es gab einen Rückblick auf das vorangegangene Spiel, Reisen wurden verlost, Fans befragt, lustige Geschichten erzählt, Interviews gemacht.



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„Ich mache immer so viele Dinge, da weiß ich nie, wann die genau laufen.“ Ruth Moschners Problem ist nachvollziehbar. Denn sie arbeitet als Moderatorin, Schauspielerin und Autorin. Das heißt, ihr Terminkalender ist voll. Ein kleiner Auszug daraus. Seit dem 6. September läuft wieder die MDR-Talkshow „Riverboat“. Für Sat.1 dreht die 37-Jährige die Promi-Abspeck-Show „Big Stars“ ab, die im kommenden Frühjahr ins Fernsehen kommt.

Dagegen hat Ruth Moschner ihre Fußball-Termine immer präsent. Für die Anhängerin von Hertha BSC ist die Bundesliga-Berichterstattung am Samstag ein Muss. Und natürlich begleitet sie auch die deutsche Nationalmannschaft. Im fanclub.dfb.de-Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer sprach sie über Stehpinkler, Klugscheißer und Fußball-Getränke.

fanclub.dfb.de: Frau Moschner, was ist Ihr Lieblingsgetränk?

Ruth Moschner: Um ehrlich zu sein: Wasser. Ich liebe Wasser. Ich trinke wirklich gerne stilles Wasser.

fanclub.dfb.de: Sie trinken aber auch Bier.

Ruth Moschner: Ja, selten. Aber dann auch nur im Stadion. Da reicht ein halbes Glas und ich bin in super Stimmung.

fanclub.dfb.de: Der Fußball verändert Sie, haben Sie einmal gesagt. Was macht der Fußball sonst noch mit Ihnen?

Ruth Moschner: Ja, das stimmt. Fußball ist für mich ein Extremsport. Nur, dass ich ihn passiv genieße. Im Stadion singe ich Fan-Gesänge mit, werde laut. Aber ich finde das schön. Das ist eine gute Gelegenheit, mal den Kerl in sich rauszulassen (lacht).

fanclub.dfb.de: Wie sind die Veränderungen durch den Fußball zu erklären?

Ruth Moschner: Ich glaube, das gehört zur Faszination Fußball. Man hat das Gefühl, in dieser großen Fan-Masse in einem großen Stadion aufzugehen. Wir sind dann ja nicht mehr Individuen, sondern wir sind Eins. Wir schreien alle für eine Mannschaft. Das verbindet. Und die Jungs unten sind unsere besten Freunde.

fanclub.dfb.de: Klingt ja fast wie die Wirkung einer Droge.

Ruth Moschner: Ach, nein, Fußball hat doch keine Nebenwirkungen. Ich würde mir erst Sorgen machen, wenn ich mich in die Reihe der Stehpinkler vor den Büschen anstellen würde.

fanclub.dfb.de: Wann haben Sie den Fußball für sich entdeckt?

Ruth Moschner: Das war relativ spät, um 2000. Da hat mich Reiner Calmund zum Fußball gebracht.

fanclub.dfb.de: Hört sich an, wie der Beginn einer guten Geschichte.

Ruth Moschner: Ich wurde seinerzeit von Bayer Leverkusen für das Vorprogramm der Heimspiele engagiert. Der Verein hatte die Idee, das so ein wenig wie beim American Football aufzuziehen. Die Fans wurden schon Stunden vor dem Anpfiff ins Stadion eingeladen und mit Programm unterhalten. Es gab einen Rückblick auf das vorangegangene Spiel, Reisen wurden verlost, Fans befragt, lustige Geschichten erzählt, Interviews gemacht.

fanclub.dfb.de: Und dabei ist etwas hängen geblieben?

Ruth Moschner: Ja, dadurch bin ich Leverkusen-Sympathisantin geworden. Weil ich die Arena toll finde, sie ist klein und schnuckelig, man ist ganz nah dran, sie ist unheimlich fan-freundlich. Dann wurde ich jedoch für die RTL Freitag Nacht News verpflichtet. Darüber ist die Fußballaffinität ein wenig eingeschlafen.

fanclub.dfb.de: Wie ging es weiter?

Ruth Moschner: Ich bin abgeworben worden von Michael Preetz. Ich habe ihn auf einer Messe kennengelernt. Ich weiß gar nicht mehr, wie es dazu gekommen ist, aber wir schlossen eine Wette ab. Es ging darum, dass ich die Ehrenmitgliedschaft erhalte, wenn ich ein Trikot von Hertha BSC in einer Sendung trage. Ich habe unter der Bedingung zugesagt, dass wir dann auch einen Trikottausch im Olympiastadion machen. Seitdem bin ich Ehrenmitglied und großer Fan von Hertha.

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fanclub.dfb.de: Haben Sie selber mal gespielt?

Ruth Moschner: Ja (lacht). Das ist ein Kindheits-Trauma von mir. Denn meine Eltern wollten eigentlich, dass ich ein Junge werde. Deswegen hatte ich zumindest phasenweise meinem Vater den Wunsch erfüllt und bin mit den Jungs Fußballspielen gegangen. Aber das war nix. Viel zu viel Gelaufe (lacht). Ich wusste dann irgendwann auch nicht mehr wohin. Ansonsten engagiere ich mich für die Organisation „Stars of Tomorrow“, die Fußball als Kommunikations-Mittel nutzt. Wenn wir die Kinder in Afrika besuchen, die von der Hilfe profitieren, dann muss ich auch schon mal mitspielen. Da heißt es dann aber auch: Wäre schön, wenn Du das nächste Mal jemand mitbringen würdest, der richtig spielen kann. Ich nehme es mit Humor, wir haben da ganz viel Spaß.

fanclub.dfb.de: Halten wir also fest: Sie konsumieren den Fußball als Zuschauerin.

Ruth Moschner: Ja. Und man muss es auch sagen: Jeder, der im Stadion sitzt, ist selbstverständlich der bessere Trainer. Ich habe natürlich wahnsinnig viel Ahnung und würde deswegen alles anders machen, als der tatsächliche Trainer. Ich verfüge halt über den Trainerschein der Kategorie Klugscheißer.

fanclub.dfb.de: Bei aller Besserwisserei: Was war Ihr schönstes Stadionerlebnis?

Ruth Moschner: Ich liebe es, in der Fan-Kurve zu sitzen, und diesen Supersupertrainern zuzuhören. Da könnte ich mich wegwerfen. Ich saß mal hinter einem, der hat so großartig gemotzt. Ich habe mich echt weggeworfen. Das ist häufig spannender, als sich den Kommentar im Radio oder Fernsehen anzuhören.

fanclub.dfb.de: Gibt es weitere, ähnliche Auswüchse, die Sie bisher verheimlicht haben?

Ruth Moschner: Ja, natürlich, aber die kann und will ich hier nicht erzählen (lacht).

fanclub.dfb.de: Wie halten Sie es mit der Nationalmannschaft?

Ruth Moschner: Ja, ich bin schon für Deutschland (lacht). Die Mannschaft ist super. Wir haben total tolle Spieler. Aber wir machen den Sack nicht zu. Das ist so schade. Es müsste mal wieder ein Titel her.

fanclub.dfb.de: Was trauen Sie der DFB-Auswahl bei der WM zu?

Ruth Moschner: Ich traue der Nationalmannschaft natürlich den Titel zu. Wir sind doch die Besten. Aber die Jungs müssen es auch zeigen.

fanclub.dfb.de: Was trinken Sie während der WM in Brasilien?

Ruth Moschner: Es kommt immer darauf an, wie es läuft. Ich trinke tatsächlich lange Wasser. So lange es geht. Wenn aber gar kein Tor fällt, dann muss ich leider Wodka trinken, denn dann fällt meistens ein Tor für uns. Also, es gibt da so ein paar Tricks, mit denen man der Mannschaft auf die Sprünge helfen kann (lacht).