Rummenigge-Klub SV Lippstadt 08 spielt erstmals erstklassig

Ein Dauergast, viele Rückkehrer und drei Neulinge: Bunt gemischt sind die neun Aufsteiger zur kommenden Saison 2019/2020 in den drei Staffeln der B-Junioren-Bundesliga. Historisch ist vor allem der Erfolg der U 17 des SV Lippstadt 08. Der Heimatklub von Karl-Heinz und Michael Rummenigge ist künftig zum ersten Mal mit einem Nachwuchsteam in der Bundesliga am Ball. Außerdem bereichern Alemannia Aachen und der Wuppertaler SV die West-Staffel.

In der Staffel Süd/Südwest meldete sich Gründungsmitglied SC Freiburg nach nur einer verpassten Saison in der Eliteliga zurück. Auch die SpVgg Greuther Fürth sowie im Norden Eintracht Braunschweig und der FC Carl Zeiss Jena sind Rückkehrer. Für den SV Darmstadt 98 und den Halleschen FC ist die höchste U 17-Spielklasse dagegen Neuland. DFB.de gibt einen Überblick über die Aufsteiger in die B-Junioren-Bundesliga.

Nord/Nordost: Carl Zeiss Jena 24 Spiele in Serie unbesiegt

Eintracht Braunschweig: Nach nur einjähriger Abstinenz meldet sich die U 17 von Eintracht Braunschweig in der höchsten deutschen Spielklasse zurück. Dafür reichte in der Regionalliga Nord bereits der zweite Tabellenplatz, da Meister Hamburger SV U 16 (am Ende zwei Zähler vor der Eintracht) nicht aufstiegsberechtigt war. Am vorletzten Spieltag machte das Team von Braunschweigs Trainer Sebastian Gunkel durch einen 4:0-Heimsieg über den JFV A/O/Heeslingen den direkten Wiederaufstieg perfekt. "Die Mannschaft hat konstant gute Leistungen gezeigt und kann stolz auf sich sein", so Gunkel. Die besten Torschützen der Niedersachsen waren Aladin Capli (19 Saisontreffer) und Janosch-Paul Bauer (zehn Tore). Weil Gunkel den Verein verlässt, wird der frühere Bundesligaprofi Uwe Grauer, zuletzt U 19-Trainer bei Arminia Bielefeld, die Braunschweiger U 17 übernehmen.

FC Carl Zeiss Jena: Eine eindrucksvolle Saison legte der FC Carl Zeiss Jena als souveräner Meister in der B-Junioren-Regionalliga Nordost hin. Das Team von Trainer Daniel Wölfel (29), der erst vor Saisonbeginn nach insgesamt 21 Jahren bei seinem Heimatverein Chemnitzer FC zu den Thüringern gewechselt war, schloss die Spielzeit 2018/2019 mit zehn Punkten Vorsprung vor dem Vizemeister und Mitaufsteiger Hallescher FC ab, erzielte die meisten Tore (69), kassierte die wenigsten Gegentreffer (23), blieb nach der einzigen Niederlage (1:2 beim F.C. Hansa Rostock am 2. Spieltag) 24 Partien in Folge ungeschlagen und gewann die letzten acht Partien in Folge. Schon drei Spieltage vor Schluss war die Rückkehr in die Bundesliga nach drei Jahren perfekt. "Der Aufstieg ist der verdiente Lohn für ein Jahr harte Arbeit", sagt Trainer Wölfel: "Das größte Pfund der Mannschaft ist ihre Geschlossenheit. Die individuelle Qualität aller Spieler im Kader ist hoch. Aber die Jungs wissen genau, dass sie alleine keine Spiele gewinnen können."

Hallescher FC: Vor seiner ersten Saison in der B-Junioren-Bundesliga steht der Hallesche FC. Als Vizemeister der Regionalliga Nordost traf die Mannschaft von Trainer Gilbert Hernandez in den Aufstiegsspielen auf den Hamburger Klub Eimsbütteler TV. Mit einem 7:1-Kantersieg machte der HFC schon im Hinspiel praktisch alles klar. Zu den Torschützen gehörte dabei auch Arnold-Marius Lietz, der sich zuvor schon mit 16 Treffern die Torjägerkröne in der Liga gesichert hatte. Das Rückspiel in Hamburg ging zwar 2:3 verloren, am erstmaligen Aufstieg in die höchste U 17-Spielklasse änderte das aber nichts mehr. Zuvor waren nur die A-Junioren des HFC insgesamt vier Jahre lang erstklassig, gehörten von 2009 bis 2013 der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga an.

West: Alemannia nach Aufstieg ein "Aushängeschild"

Alemannia Aachen: Als einer von insgesamt nur drei Viertligisten in Deutschland (außerdem der FC Energie Cottbus und der Wuppertaler SV) ist Alemannia Aachen in der kommenden Saison sowohl mit der U 19 als auch mit der U 17 in der höchsten Liga vertreten. Während die A-Junioren den Klassenverbleib in der Bundesliga West perfekt machten, fuhren die B-Junioren des Traditionsvereins unter der Regie von Trainer Sascha Eller den Meistertitel in der Mittelrheinliga ein. Am Ende waren es zwei Punkte Vorsprung vor dem ärgsten Konkurrenten FC Viktoria Köln. Damit war der direkte Wiederaufstieg perfekt. In ihre insgesamt schon achte Saison in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga wird die Alemannia allerdings ohne Trainer Eller starten. Der 43 Jahre alte Wormser wird in der kommenden Spielzeit die A-Junioren betreuen und außerdem die Koordination für beide Bundesligateams übernehmen. Sein Vorgänger in der Position des Koordinators, Aachens Ex-Profi Aimen Demai trainiert dafür die U 17. "Uns ist es wichtig, dass wir im Jugend- und Seniorenbereich nachhaltig arbeiten", sagt Aachens Cheftrainer und Sportlicher Leiter Fuat Kilic. "Daher ist es umso wichtiger, dass wir Sascha und Aimen an den Verein binden konnten. Sascha Eller freut sich auf die neue Aufgabe: "Mit der U 17 und der U 19 erstklassig zu sein, schaffen meistens nur Bundesligisten mit einem ganz anderen finanziellen Hintergrund. Für die Region und den Verein Alemannia Aachen ist das ein Aushängeschild."

SV Lippstadt 08: Für einen historischen Erfolg sorgte die U 17 des SV Lippstadt 08 durch ihren Aufstieg in die Staffel West der B-Junioren-Bundesliga. Noch nie war ein Team des Heimatvereins der beiden Ex-Nationalspieler Karl-Heinz und Michael Rummenigge in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten. In der Westfalenliga reichte der Mannschaft von Trainer Marcel Heinemann der zweite Platz hinter der U 16 von Borussia Dortmund, um zehn Jahre nach dem Sprung in die zweithöchste Spielklasse erstmals in die Bundesliga aufzusteigen. Am abschließenden 22. Spieltag setzten sich die Lippstädter gegen Absteiger SV Rödinghausen 2:0 durch und hielten Verfolger SC Verl (1:0 gegen den Hombrucher SV) mit zwei Zählern Abstand auf Distanz. "Es ist unbeschreiblich schön, die Jungs haben Großartiges geleistet", geriet Heinemann ins Schwärmen. "Ich glaube, zu Beginn der Saison konnte sich keiner vorstellen, den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen. Doch wir sind in der Saison zusammengewachsen und sind vollkommen zu Recht aufgestiegen."

Wuppertaler SV: Der Wuppertaler SV, der bislang nur in den Spielzeiten 2008/2009 und 2010/2011 in der B-Junioren-Bundesliga vertreten war, ist zurück in der West-Staffel. Die Bergischen dominierten die Saison in der Niederrheinliga, wurden mit acht Punkten Vorsprung vor der U 16 von Borussia Mönchengladbach Meister, kamen bei Toren (84) und Gegentreffern (22) jeweils auf die besten Werte und mussten nur zwei Niederlagen hinnehmen. Der ärgste Aufstiegskonkurrent Rot-Weiß Oberhausen lag schon 13 Zähler zurück. Keine Überraschung: Mit Isaak Simion Akritidis (17 Saisontreffer) stellte der WSV auch den erfolgreichsten Torschützen in der Niederrheinliga. In der kommenden Saison unternehmen die "Löwen" jetzt ihren dritten Versuch, um erstmals den Klassenverbleib in der Bundesliga zu schaffen. Ebenso wie die U 17 gelang auch der U 19 der Wuppertaler die Rückkehr in die höchste Spielklasse. Einen solchen Doppelaufstieg feierte in dieser Saison sonst nur noch die SpVgg Greuther Fürth.

Süd/Südwest: Nur SV Darmstadt 98 ein "echter" Neuling

SV Darmstadt 98: Obwohl die Profis des SV Darmstadt 98 immerhin schon seit 2014 in der 1. oder 2. Bundesliga am Ball sind, konnte sich der Nachwuchs der Lilien bislang noch nicht dauerhaft in den Junioren-Bundesligen etablieren. Die U 19 gehörte der Staffel Süd/Südwest bislang in drei Spielzeiten an (2004/2005, 2009/2010 und 2015/2016), stieg aber jeweils direkt wieder ab. Diesmal verpassten die A-Junioren den Aufstieg aus der Hessenliga als Tabellenfünfter deutlich. Ganz anders die U 17, die zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Sprung in die B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest geschafft hat. Dabei dominierten die Südhessen die Liga nach Belieben, fuhren in 26 Partien 21 Siege ein, erzielten 102 Tore und distanzierten den Tabellenzweiten Kickers Offenbach mit 19 Punkten Abstand. Dennoch reichte das noch nicht für den Aufstieg. Dafür mussten sich die Darmstädter noch gegen den Regionalliga Südwest-Vertreter 1. FC Kaiserslautern durchsetzen. Das Hinspiel in der Pfalz ging zwar 1:2 verloren, doch vor eigenem Publikum schaffte das Team von SVD-Trainer Patrick Kurt mit einem 4:1 noch die Wende.

SC Freiburg: Den "Betriebsunfall" Abstieg korrigierte die U 17 des SC Freiburg gleich im ersten Jahr. Die Breisgauer, die als Gründungsmitglied (seit 2007) die Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga 2018 als Tabellenvorletzter zum ersten Mal verlassen mussten, melden sich jetzt als souveräner Meister der Oberliga Baden-Württemberg in der höchsten Spielklasse zurück. Nach einem 2:0 bei der TSG Balingen war der Wiederaufstieg bereits am vorletzten Spieltag unter Dach und Fach. "Während der gesamten Saison hatten wir auf diesen Moment hingearbeitet", so Trainer Federico Valente. "Entsprechend groß war die Erleichterung. Jedem Einzelnen von uns ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen." Seine Mannschaft gewann nur eine Woche später auch das Verbandspokalfinale von Südbaden gegen den FC 08 Villingen 2:1 und krönte die Saison 2018/2019 mit dem Double.

SpVgg Greuther Fürth: Im dritten Anlauf hat es geklappt. Nach zwei vergeblichen Versuchen holte die U 17 der SpVgg Greuther Fürth die Meisterschaft in der Bayernliga und kehrt in die Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga zurück. Dort waren die Franken von 2008 bis 2016 ununterbrochen vertreten. Durch einen 3:0-Derbysieg gegen die U 16 des 1. FC Nürnberg machte die Mannschaft von Trainer Tobias Gitschier den Titelgewinn und den Aufstieg perfekt. Verfolger TSV 1860 München (ein Punkt Rückstand) nützte auch der 9:0-Kantersieg gegen die SpVgg Unterhaching II nichts mehr. "Der Schlüssel zum Erfolg war das Team und der Charakter der Jungs", so Gitschier. "Wir haben viele enge Spiele gewonnen, sind in jedem Training marschiert, haben die Zweikämpfe geführt und sind deshalb auch verdient aufgestiegen." Das gleiche Kunststück gelang der Fürther U 19, die sogar den direkten Wiederaufstieg in die A-Junioren-Bundesliga feierte. "Das ist nicht selbstverständlich und spricht für die Arbeit der Trainerteams sowie aller Mitarbeiter in unserer Akademie", lobte Ex-Profi Rachid Azzouzi, Geschäftsführer Sport in Fürth.

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Ein Dauergast, viele Rückkehrer und drei Neulinge: Bunt gemischt sind die neun Aufsteiger zur kommenden Saison 2019/2020 in den drei Staffeln der B-Junioren-Bundesliga. Historisch ist vor allem der Erfolg der U 17 des SV Lippstadt 08. Der Heimatklub von Karl-Heinz und Michael Rummenigge ist künftig zum ersten Mal mit einem Nachwuchsteam in der Bundesliga am Ball. Außerdem bereichern Alemannia Aachen und der Wuppertaler SV die West-Staffel.

In der Staffel Süd/Südwest meldete sich Gründungsmitglied SC Freiburg nach nur einer verpassten Saison in der Eliteliga zurück. Auch die SpVgg Greuther Fürth sowie im Norden Eintracht Braunschweig und der FC Carl Zeiss Jena sind Rückkehrer. Für den SV Darmstadt 98 und den Halleschen FC ist die höchste U 17-Spielklasse dagegen Neuland. DFB.de gibt einen Überblick über die Aufsteiger in die B-Junioren-Bundesliga.

Nord/Nordost: Carl Zeiss Jena 24 Spiele in Serie unbesiegt

Eintracht Braunschweig: Nach nur einjähriger Abstinenz meldet sich die U 17 von Eintracht Braunschweig in der höchsten deutschen Spielklasse zurück. Dafür reichte in der Regionalliga Nord bereits der zweite Tabellenplatz, da Meister Hamburger SV U 16 (am Ende zwei Zähler vor der Eintracht) nicht aufstiegsberechtigt war. Am vorletzten Spieltag machte das Team von Braunschweigs Trainer Sebastian Gunkel durch einen 4:0-Heimsieg über den JFV A/O/Heeslingen den direkten Wiederaufstieg perfekt. "Die Mannschaft hat konstant gute Leistungen gezeigt und kann stolz auf sich sein", so Gunkel. Die besten Torschützen der Niedersachsen waren Aladin Capli (19 Saisontreffer) und Janosch-Paul Bauer (zehn Tore). Weil Gunkel den Verein verlässt, wird der frühere Bundesligaprofi Uwe Grauer, zuletzt U 19-Trainer bei Arminia Bielefeld, die Braunschweiger U 17 übernehmen.

FC Carl Zeiss Jena: Eine eindrucksvolle Saison legte der FC Carl Zeiss Jena als souveräner Meister in der B-Junioren-Regionalliga Nordost hin. Das Team von Trainer Daniel Wölfel (29), der erst vor Saisonbeginn nach insgesamt 21 Jahren bei seinem Heimatverein Chemnitzer FC zu den Thüringern gewechselt war, schloss die Spielzeit 2018/2019 mit zehn Punkten Vorsprung vor dem Vizemeister und Mitaufsteiger Hallescher FC ab, erzielte die meisten Tore (69), kassierte die wenigsten Gegentreffer (23), blieb nach der einzigen Niederlage (1:2 beim F.C. Hansa Rostock am 2. Spieltag) 24 Partien in Folge ungeschlagen und gewann die letzten acht Partien in Folge. Schon drei Spieltage vor Schluss war die Rückkehr in die Bundesliga nach drei Jahren perfekt. "Der Aufstieg ist der verdiente Lohn für ein Jahr harte Arbeit", sagt Trainer Wölfel: "Das größte Pfund der Mannschaft ist ihre Geschlossenheit. Die individuelle Qualität aller Spieler im Kader ist hoch. Aber die Jungs wissen genau, dass sie alleine keine Spiele gewinnen können."

Hallescher FC: Vor seiner ersten Saison in der B-Junioren-Bundesliga steht der Hallesche FC. Als Vizemeister der Regionalliga Nordost traf die Mannschaft von Trainer Gilbert Hernandez in den Aufstiegsspielen auf den Hamburger Klub Eimsbütteler TV. Mit einem 7:1-Kantersieg machte der HFC schon im Hinspiel praktisch alles klar. Zu den Torschützen gehörte dabei auch Arnold-Marius Lietz, der sich zuvor schon mit 16 Treffern die Torjägerkröne in der Liga gesichert hatte. Das Rückspiel in Hamburg ging zwar 2:3 verloren, am erstmaligen Aufstieg in die höchste U 17-Spielklasse änderte das aber nichts mehr. Zuvor waren nur die A-Junioren des HFC insgesamt vier Jahre lang erstklassig, gehörten von 2009 bis 2013 der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga an.

West: Alemannia nach Aufstieg ein "Aushängeschild"

Alemannia Aachen: Als einer von insgesamt nur drei Viertligisten in Deutschland (außerdem der FC Energie Cottbus und der Wuppertaler SV) ist Alemannia Aachen in der kommenden Saison sowohl mit der U 19 als auch mit der U 17 in der höchsten Liga vertreten. Während die A-Junioren den Klassenverbleib in der Bundesliga West perfekt machten, fuhren die B-Junioren des Traditionsvereins unter der Regie von Trainer Sascha Eller den Meistertitel in der Mittelrheinliga ein. Am Ende waren es zwei Punkte Vorsprung vor dem ärgsten Konkurrenten FC Viktoria Köln. Damit war der direkte Wiederaufstieg perfekt. In ihre insgesamt schon achte Saison in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga wird die Alemannia allerdings ohne Trainer Eller starten. Der 43 Jahre alte Wormser wird in der kommenden Spielzeit die A-Junioren betreuen und außerdem die Koordination für beide Bundesligateams übernehmen. Sein Vorgänger in der Position des Koordinators, Aachens Ex-Profi Aimen Demai trainiert dafür die U 17. "Uns ist es wichtig, dass wir im Jugend- und Seniorenbereich nachhaltig arbeiten", sagt Aachens Cheftrainer und Sportlicher Leiter Fuat Kilic. "Daher ist es umso wichtiger, dass wir Sascha und Aimen an den Verein binden konnten. Sascha Eller freut sich auf die neue Aufgabe: "Mit der U 17 und der U 19 erstklassig zu sein, schaffen meistens nur Bundesligisten mit einem ganz anderen finanziellen Hintergrund. Für die Region und den Verein Alemannia Aachen ist das ein Aushängeschild."

SV Lippstadt 08: Für einen historischen Erfolg sorgte die U 17 des SV Lippstadt 08 durch ihren Aufstieg in die Staffel West der B-Junioren-Bundesliga. Noch nie war ein Team des Heimatvereins der beiden Ex-Nationalspieler Karl-Heinz und Michael Rummenigge in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten. In der Westfalenliga reichte der Mannschaft von Trainer Marcel Heinemann der zweite Platz hinter der U 16 von Borussia Dortmund, um zehn Jahre nach dem Sprung in die zweithöchste Spielklasse erstmals in die Bundesliga aufzusteigen. Am abschließenden 22. Spieltag setzten sich die Lippstädter gegen Absteiger SV Rödinghausen 2:0 durch und hielten Verfolger SC Verl (1:0 gegen den Hombrucher SV) mit zwei Zählern Abstand auf Distanz. "Es ist unbeschreiblich schön, die Jungs haben Großartiges geleistet", geriet Heinemann ins Schwärmen. "Ich glaube, zu Beginn der Saison konnte sich keiner vorstellen, den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen. Doch wir sind in der Saison zusammengewachsen und sind vollkommen zu Recht aufgestiegen."

Wuppertaler SV: Der Wuppertaler SV, der bislang nur in den Spielzeiten 2008/2009 und 2010/2011 in der B-Junioren-Bundesliga vertreten war, ist zurück in der West-Staffel. Die Bergischen dominierten die Saison in der Niederrheinliga, wurden mit acht Punkten Vorsprung vor der U 16 von Borussia Mönchengladbach Meister, kamen bei Toren (84) und Gegentreffern (22) jeweils auf die besten Werte und mussten nur zwei Niederlagen hinnehmen. Der ärgste Aufstiegskonkurrent Rot-Weiß Oberhausen lag schon 13 Zähler zurück. Keine Überraschung: Mit Isaak Simion Akritidis (17 Saisontreffer) stellte der WSV auch den erfolgreichsten Torschützen in der Niederrheinliga. In der kommenden Saison unternehmen die "Löwen" jetzt ihren dritten Versuch, um erstmals den Klassenverbleib in der Bundesliga zu schaffen. Ebenso wie die U 17 gelang auch der U 19 der Wuppertaler die Rückkehr in die höchste Spielklasse. Einen solchen Doppelaufstieg feierte in dieser Saison sonst nur noch die SpVgg Greuther Fürth.

Süd/Südwest: Nur SV Darmstadt 98 ein "echter" Neuling

SV Darmstadt 98: Obwohl die Profis des SV Darmstadt 98 immerhin schon seit 2014 in der 1. oder 2. Bundesliga am Ball sind, konnte sich der Nachwuchs der Lilien bislang noch nicht dauerhaft in den Junioren-Bundesligen etablieren. Die U 19 gehörte der Staffel Süd/Südwest bislang in drei Spielzeiten an (2004/2005, 2009/2010 und 2015/2016), stieg aber jeweils direkt wieder ab. Diesmal verpassten die A-Junioren den Aufstieg aus der Hessenliga als Tabellenfünfter deutlich. Ganz anders die U 17, die zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Sprung in die B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest geschafft hat. Dabei dominierten die Südhessen die Liga nach Belieben, fuhren in 26 Partien 21 Siege ein, erzielten 102 Tore und distanzierten den Tabellenzweiten Kickers Offenbach mit 19 Punkten Abstand. Dennoch reichte das noch nicht für den Aufstieg. Dafür mussten sich die Darmstädter noch gegen den Regionalliga Südwest-Vertreter 1. FC Kaiserslautern durchsetzen. Das Hinspiel in der Pfalz ging zwar 1:2 verloren, doch vor eigenem Publikum schaffte das Team von SVD-Trainer Patrick Kurt mit einem 4:1 noch die Wende.

SC Freiburg: Den "Betriebsunfall" Abstieg korrigierte die U 17 des SC Freiburg gleich im ersten Jahr. Die Breisgauer, die als Gründungsmitglied (seit 2007) die Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga 2018 als Tabellenvorletzter zum ersten Mal verlassen mussten, melden sich jetzt als souveräner Meister der Oberliga Baden-Württemberg in der höchsten Spielklasse zurück. Nach einem 2:0 bei der TSG Balingen war der Wiederaufstieg bereits am vorletzten Spieltag unter Dach und Fach. "Während der gesamten Saison hatten wir auf diesen Moment hingearbeitet", so Trainer Federico Valente. "Entsprechend groß war die Erleichterung. Jedem Einzelnen von uns ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen." Seine Mannschaft gewann nur eine Woche später auch das Verbandspokalfinale von Südbaden gegen den FC 08 Villingen 2:1 und krönte die Saison 2018/2019 mit dem Double.

SpVgg Greuther Fürth: Im dritten Anlauf hat es geklappt. Nach zwei vergeblichen Versuchen holte die U 17 der SpVgg Greuther Fürth die Meisterschaft in der Bayernliga und kehrt in die Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga zurück. Dort waren die Franken von 2008 bis 2016 ununterbrochen vertreten. Durch einen 3:0-Derbysieg gegen die U 16 des 1. FC Nürnberg machte die Mannschaft von Trainer Tobias Gitschier den Titelgewinn und den Aufstieg perfekt. Verfolger TSV 1860 München (ein Punkt Rückstand) nützte auch der 9:0-Kantersieg gegen die SpVgg Unterhaching II nichts mehr. "Der Schlüssel zum Erfolg war das Team und der Charakter der Jungs", so Gitschier. "Wir haben viele enge Spiele gewonnen, sind in jedem Training marschiert, haben die Zweikämpfe geführt und sind deshalb auch verdient aufgestiegen." Das gleiche Kunststück gelang der Fürther U 19, die sogar den direkten Wiederaufstieg in die A-Junioren-Bundesliga feierte. "Das ist nicht selbstverständlich und spricht für die Arbeit der Trainerteams sowie aller Mitarbeiter in unserer Akademie", lobte Ex-Profi Rachid Azzouzi, Geschäftsführer Sport in Fürth.

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