Rückrundencheck, Teil 5: "Poldi" und das gute Gefühl

Die meisten Pausen sind zu kurz. Die kleine Pause in der Schule zum Beispiel, selbst die große. Die Winterpause in der Bundesliga hingegen ist viel zu lang. Zum Glück ist sie überstanden.Kurz vor Beginn des Fußballjahres 2012 hat sich team.dfb.de umgeschaut. Wie ist die Vorbereitung gelaufen? Welcher Nationalspieler ist wie in Form? Wer hat in den Testspielen am häufigsten getroffen? Der Bundesliga-Check - heute in Teil V: Köln und Hamburg, ungeschlagen in der Vorbereitung.

1. FC KÖLN

Die Spieler haben gut trainiert. Die Spieler haben gut gespielt. Das Wetter war gut. Die Bedingungen in Portugal waren insgesamt gut. Macht in Summe: Die Tage in Portimao an der Algarve waren gut. Findet auch Stale Solbakken. Nach einer Woche in Portugal zog der Trainer des 1. FC Köln Bilanz. "Ich bin mit dem Trainingslager zufrieden, wir haben zwei gute Testspiele absolviert", sagte der Norweger.

Testspiel eins führte seine Mannschaft gegen Hannover 96. Die wichtigste Erkenntnis stand schon vor dem Anpfiff: Milivoje Novakovic ist zurück. Seit der 0:3-Niederlage Anfang Oktober gegen Hertha BSC konnte der Slowene wegen einer Oberschenkel-Verletzung nicht mehr für den FC stürmen, seine Künste hat Köln schmerzlich vermisst. Vorbei, überstanden. "Novakovic hat eine erste sehr gute Trainingswoche absolviert", sagte Solbakken. Auch nach dem 1:1 gegen Hannover war der Trainer einverstanden mit dem, was er von Novakovic geboten bekam. So wie auch vom Rest des Teams. "Insgesamt bin ich mit dem Spiel und der Leistung aller Spieler zufrieden", sagte Solbakken. Und etwas konkreter: "In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft. Wir standen in der Defensive sehr gut und haben uns einige Möglichkeiten rausgespielt."

Novakovic war nach langer Abstinenz also endlich zurück beim FC, dafür hat ein anderer gefehlt: Lukas Podolski. Der Nationalspieler laborierte an einer Verletzung der Haltestruktur für die Strecksehnen im linken Fuß, während des gesamten Trainingslagers konnte Podolski nur individuell trainieren. Was vor allem hieß: viel Laufen.

Podolski fehlte folglich auch im zweiten Test, dem Spiel gegen den FC Utrecht. Und nicht nur Podolski fehlte, auch Tore fehlten. Die Elf von Trainer Stale Solbakken hatte insgesamt mehr vom Spiel, konnte die mitunter klaren Chancen aber nicht verwerten und kam gegen den Tabellen-14. der niederländischen Ehrendivision nicht über ein 0:0 hinaus.

Den ersten Sieg im neuen Jahr feierte der FC erst nach der Rückkehr aus dem Trainingslager. Eine Woche vor dem Rückrundenstart hat Köln eine erfolgreiche Generalprobe gefeiert. Gegen den Zweitligisten Alemannia Aachen setzte sich der Bundesligist mit 2:1 durch. Für den FC erzielten Sebastian Freis und Mark Uth die Tore, für die Alemannia traf Benjamin Auer zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Es folgten: das große Aufräumen und ein Hilferuf. Binnen fünf Tagen verließen vier Spieler den FC. Zunächst gab der Verein bekannt, dass Alexandru Ionita bis zum Ende der Saison auf Leihbasis zum rumänischen Erstligisten Rapid Bukarest wechselt. Das gleiche Prinzip bei Adam Matuschyk. Der polnische Nationalspieler wurde für sechs Monate an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. Den Verein endgültig verlassen haben Sebastian Freis in Richtung Freiburg sowie Thiemo-Jerome Kialka, der in die dritte Liga zu Jahn Regensburg ging. Der Aderlass im Kader war mit Solbakken abgestimmt, dennoch sah sich der Trainer nach Transfer Nummer vier öffentlich zu mahnenden Worten veranlasst. "Wir brauchen auch Qualität im Training", sagt er.

Umso mehr willkommen war ihm die Rückkehr von Podolski. Und umso mehr hat er sich gefreut, dass der Nationalspieler den Härtetest am Dienstag bestanden hat. Eigens für seinen Starspieler hatte der Coach ein internes Testspiel angesetzt, zweimal 25 Minuten, A-Mannschaft gegen B-Team. Die wichtigste Erkenntnis: Novakovic und Podolski sind fit, Novakovic und Podolski harmonieren. "Es ist ja erst das dritte Mal, dass Poldi und ich gemeinsam auf dem Platz stehen. Dafür klappt es schon ganz gut. Ich habe ein gutes Gefühl, auch wenn ich nach der langen Pause noch einiges aufzuholen habe", erklärte Novakovic. Auch Solbakken zeigte sich zufrieden mit der Darbietung seines Sturmduos. "Das hat schon ganz gut ausgesehen", sagt er. "Wir werden in den nächsten Tagen noch am Timing arbeiten, dann habe ich ein gutes Gefühl."

Und Podolski? Der ist kurz vor dem Rückrundeauftakt am Samstag in Wolfsburg (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) schon wieder ganz der Alte. Unbekümmert, fröhlich, optimistisch. "Wenn wir beide fit sind, sind Nova und ich ein sehr gutes Paar", sagte er. Überhaupt ist der Stürmer guter Dinge. "Die Stimmung bei uns ist super", sagte er, "ich gehe mit einem guten Gefühl in die Rückrunde."

HAMBURGER SV:

Auch der Trainer kam um das Ritual nicht herum. Keiner der Neuen konnte sich drücken, am letzten Abend des Trainingslagers in Marbella war es soweit. Singen, ein Solo vor der Mannschaft, die Tradition verlangt danach. Auch Thorsten Fink erlebte sein erstes Trainingslager beim HSV, also trat er nach vorne und erhob seine Stimme. Und? Wie war's? Der Anstand gebietet zu schweigen. Nur so viel: Nach Fink und Dennis Bergmann war Zhi Gin Lam an der Reihe, die Einschätzung seiner Darbietung verrät viel über die seiner Vorsänger: Mit dem "Holzmichel" oder "Über den Wolken" habe er allemal mithalten können, sagte Lam.

Über die stimmlichen Fähigkeiten von Thorsten Fink lässt sich also trefflich streiten, unbestritten sind seine Fähigkeiten als Trainer. Der 44-Jährige führte den Dino binnen weniger Woche aus den Tiefen der Liga auf Platz 13, Tendenz steigend. Auch im Trainingslager in Andalusien waren die Ergebnisse überaus positiv. Von Beginn an. "Es ist immer schön, das erste Spiel des Jahres zu gewinnen", sagte Fink nach dem 3:1-Sieg im Testspiel gegen den belgischen Erstligisten KSC Lokeren. Mladen Petric sorgte mit einem Doppelpack für eine 2:0-Führung, in der zweiten Halbzeit erhöhte Nationalspieler Marcell Jansen auf 3:0, Hamdi Harbaoui gelang nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Der Sieg hatte allerdings einen sehr bitteren Beigeschmack. Gökhan Töre verletzte sich schwer, und die schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich: Der Türke musste mit einem Meniskuseinriss aus dem Trainingslager abreisen. Frühestens in zwei Monaten kann er wieder mit der Mannschaft trainieren.

Ein Schock für den HSV und seinen Trainer, die gute Stimmung in Marbella war dennoch nur kurzzeitig getrübt. Jetzt erst recht, Tore auch ohne Töre - diese Mentalität vermittelte Fink seinem Team. Mit Erfolg. Auch im zweiten Testspiel gelangen dem HSV ein Sieg und ein überzeugender Auftritt. Gegen den FC Brügge lag Finks-Team nach einem Treffer von Björn Vleminckx im Rückstand, doch Tore von Mladen Petric und Jacopo Sala drehten die Partie. Das Lob kam diesmal vom Trainer des Gegners. "Der HSV war die reifere Mannschaft", sagte Brügges Coach Christoph Daum.

Das Trainingslager verlief also weitgehend erfreulich – und doch waren die Spieler erleichtert, als sie nach acht Tagen wieder Hamburger-Boden unter den Füßen hatten. "Die Jungs sind alle super, aber nach einer Woche aufeinander hocken, da tut es auch wirklich mal gut, wieder in den eigenen vier Wänden zu sein und allein und im eigenen Bett zu schlafen", schrieb Nationalspieler Dennis Aogo nach der Rückkehr auf seiner Homepage.

Der Linksverteidiger hatte am 14. Januar einen persönlichen Grund zu Feiern, Aogo wurde 25 Jahre alt. Von seinem Vereine gab es einen Kick als Präsent, am Nachmittag bestritt der HSV sein letztes Testspiel. Der Bundesligist gewann mit 1:0 beim Drittligisten Arminia Bielefeld, Gojko Kacar erzielte den Siegtreffer in einer Partie, die viele in Hamburg spielerisch als Rückschritt werteten. "Ein Geschenk war dieser Kick nicht wirklich, weil wir nicht gut waren", sagte Geburtstagskind Aogo, "aber am Ende haben wir zumindest gewonnen."

Unter dem Strich stehen für den HSV in der Vorbereitung: drei Spiele, drei Siege, die Rückrunde kann kommen. Wären da nicht die wachsenden personellen Sorgen. Ob Mladen Petric und Ivo Ilicevic am am Sonntag mitwirken können, steht noch nicht fest. Beide mussten beim Training am Donnerstag mit Wadenproblemen pausieren. "Sie sind angeschlagen. Aber es ist noch nicht sicher, dass sie nicht spielen können", sagte Fink.

Der Trainer hat also noch Hoffnung auf ihren Einsatz, ein Ausfall würde umso schwerer wiegen, weil der HSV die Rückrunde mit einem Paukenschlag beginnt. Am Sonntag kommt der Deutsche Meister (ab 15.30 Uhr, live bei Sky), der HSV trifft auf den BVB. Ein Spiel ganz nach dem Geschmack des Trainers. "Wir sind alle heiß auf das erste Spiel - zuhause vor unseren eigenen Fans", sagte Fink. "Ein Erfolg kann uns einen Schub für die gesamte Rückrunde gegen. Das wollen wir mitnehmen und alles dafür tun."

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Die meisten Pausen sind zu kurz. Die kleine Pause in der Schule zum Beispiel, selbst die große. Die Winterpause in der Bundesliga hingegen ist viel zu lang. Zum Glück ist sie überstanden.Kurz vor Beginn des Fußballjahres 2012 hat sich team.dfb.de umgeschaut. Wie ist die Vorbereitung gelaufen? Welcher Nationalspieler ist wie in Form? Wer hat in den Testspielen am häufigsten getroffen? Der Bundesliga-Check - heute in Teil V: Köln und Hamburg, ungeschlagen in der Vorbereitung.

1. FC KÖLN

Die Spieler haben gut trainiert. Die Spieler haben gut gespielt. Das Wetter war gut. Die Bedingungen in Portugal waren insgesamt gut. Macht in Summe: Die Tage in Portimao an der Algarve waren gut. Findet auch Stale Solbakken. Nach einer Woche in Portugal zog der Trainer des 1. FC Köln Bilanz. "Ich bin mit dem Trainingslager zufrieden, wir haben zwei gute Testspiele absolviert", sagte der Norweger.

Testspiel eins führte seine Mannschaft gegen Hannover 96. Die wichtigste Erkenntnis stand schon vor dem Anpfiff: Milivoje Novakovic ist zurück. Seit der 0:3-Niederlage Anfang Oktober gegen Hertha BSC konnte der Slowene wegen einer Oberschenkel-Verletzung nicht mehr für den FC stürmen, seine Künste hat Köln schmerzlich vermisst. Vorbei, überstanden. "Novakovic hat eine erste sehr gute Trainingswoche absolviert", sagte Solbakken. Auch nach dem 1:1 gegen Hannover war der Trainer einverstanden mit dem, was er von Novakovic geboten bekam. So wie auch vom Rest des Teams. "Insgesamt bin ich mit dem Spiel und der Leistung aller Spieler zufrieden", sagte Solbakken. Und etwas konkreter: "In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft. Wir standen in der Defensive sehr gut und haben uns einige Möglichkeiten rausgespielt."

Novakovic war nach langer Abstinenz also endlich zurück beim FC, dafür hat ein anderer gefehlt: Lukas Podolski. Der Nationalspieler laborierte an einer Verletzung der Haltestruktur für die Strecksehnen im linken Fuß, während des gesamten Trainingslagers konnte Podolski nur individuell trainieren. Was vor allem hieß: viel Laufen.

Podolski fehlte folglich auch im zweiten Test, dem Spiel gegen den FC Utrecht. Und nicht nur Podolski fehlte, auch Tore fehlten. Die Elf von Trainer Stale Solbakken hatte insgesamt mehr vom Spiel, konnte die mitunter klaren Chancen aber nicht verwerten und kam gegen den Tabellen-14. der niederländischen Ehrendivision nicht über ein 0:0 hinaus.

Den ersten Sieg im neuen Jahr feierte der FC erst nach der Rückkehr aus dem Trainingslager. Eine Woche vor dem Rückrundenstart hat Köln eine erfolgreiche Generalprobe gefeiert. Gegen den Zweitligisten Alemannia Aachen setzte sich der Bundesligist mit 2:1 durch. Für den FC erzielten Sebastian Freis und Mark Uth die Tore, für die Alemannia traf Benjamin Auer zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Es folgten: das große Aufräumen und ein Hilferuf. Binnen fünf Tagen verließen vier Spieler den FC. Zunächst gab der Verein bekannt, dass Alexandru Ionita bis zum Ende der Saison auf Leihbasis zum rumänischen Erstligisten Rapid Bukarest wechselt. Das gleiche Prinzip bei Adam Matuschyk. Der polnische Nationalspieler wurde für sechs Monate an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. Den Verein endgültig verlassen haben Sebastian Freis in Richtung Freiburg sowie Thiemo-Jerome Kialka, der in die dritte Liga zu Jahn Regensburg ging. Der Aderlass im Kader war mit Solbakken abgestimmt, dennoch sah sich der Trainer nach Transfer Nummer vier öffentlich zu mahnenden Worten veranlasst. "Wir brauchen auch Qualität im Training", sagt er.

Umso mehr willkommen war ihm die Rückkehr von Podolski. Und umso mehr hat er sich gefreut, dass der Nationalspieler den Härtetest am Dienstag bestanden hat. Eigens für seinen Starspieler hatte der Coach ein internes Testspiel angesetzt, zweimal 25 Minuten, A-Mannschaft gegen B-Team. Die wichtigste Erkenntnis: Novakovic und Podolski sind fit, Novakovic und Podolski harmonieren. "Es ist ja erst das dritte Mal, dass Poldi und ich gemeinsam auf dem Platz stehen. Dafür klappt es schon ganz gut. Ich habe ein gutes Gefühl, auch wenn ich nach der langen Pause noch einiges aufzuholen habe", erklärte Novakovic. Auch Solbakken zeigte sich zufrieden mit der Darbietung seines Sturmduos. "Das hat schon ganz gut ausgesehen", sagt er. "Wir werden in den nächsten Tagen noch am Timing arbeiten, dann habe ich ein gutes Gefühl."

Und Podolski? Der ist kurz vor dem Rückrundeauftakt am Samstag in Wolfsburg (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) schon wieder ganz der Alte. Unbekümmert, fröhlich, optimistisch. "Wenn wir beide fit sind, sind Nova und ich ein sehr gutes Paar", sagte er. Überhaupt ist der Stürmer guter Dinge. "Die Stimmung bei uns ist super", sagte er, "ich gehe mit einem guten Gefühl in die Rückrunde."

HAMBURGER SV:

Auch der Trainer kam um das Ritual nicht herum. Keiner der Neuen konnte sich drücken, am letzten Abend des Trainingslagers in Marbella war es soweit. Singen, ein Solo vor der Mannschaft, die Tradition verlangt danach. Auch Thorsten Fink erlebte sein erstes Trainingslager beim HSV, also trat er nach vorne und erhob seine Stimme. Und? Wie war's? Der Anstand gebietet zu schweigen. Nur so viel: Nach Fink und Dennis Bergmann war Zhi Gin Lam an der Reihe, die Einschätzung seiner Darbietung verrät viel über die seiner Vorsänger: Mit dem "Holzmichel" oder "Über den Wolken" habe er allemal mithalten können, sagte Lam.

Über die stimmlichen Fähigkeiten von Thorsten Fink lässt sich also trefflich streiten, unbestritten sind seine Fähigkeiten als Trainer. Der 44-Jährige führte den Dino binnen weniger Woche aus den Tiefen der Liga auf Platz 13, Tendenz steigend. Auch im Trainingslager in Andalusien waren die Ergebnisse überaus positiv. Von Beginn an. "Es ist immer schön, das erste Spiel des Jahres zu gewinnen", sagte Fink nach dem 3:1-Sieg im Testspiel gegen den belgischen Erstligisten KSC Lokeren. Mladen Petric sorgte mit einem Doppelpack für eine 2:0-Führung, in der zweiten Halbzeit erhöhte Nationalspieler Marcell Jansen auf 3:0, Hamdi Harbaoui gelang nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Der Sieg hatte allerdings einen sehr bitteren Beigeschmack. Gökhan Töre verletzte sich schwer, und die schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich: Der Türke musste mit einem Meniskuseinriss aus dem Trainingslager abreisen. Frühestens in zwei Monaten kann er wieder mit der Mannschaft trainieren.

Ein Schock für den HSV und seinen Trainer, die gute Stimmung in Marbella war dennoch nur kurzzeitig getrübt. Jetzt erst recht, Tore auch ohne Töre - diese Mentalität vermittelte Fink seinem Team. Mit Erfolg. Auch im zweiten Testspiel gelangen dem HSV ein Sieg und ein überzeugender Auftritt. Gegen den FC Brügge lag Finks-Team nach einem Treffer von Björn Vleminckx im Rückstand, doch Tore von Mladen Petric und Jacopo Sala drehten die Partie. Das Lob kam diesmal vom Trainer des Gegners. "Der HSV war die reifere Mannschaft", sagte Brügges Coach Christoph Daum.

Das Trainingslager verlief also weitgehend erfreulich – und doch waren die Spieler erleichtert, als sie nach acht Tagen wieder Hamburger-Boden unter den Füßen hatten. "Die Jungs sind alle super, aber nach einer Woche aufeinander hocken, da tut es auch wirklich mal gut, wieder in den eigenen vier Wänden zu sein und allein und im eigenen Bett zu schlafen", schrieb Nationalspieler Dennis Aogo nach der Rückkehr auf seiner Homepage.

Der Linksverteidiger hatte am 14. Januar einen persönlichen Grund zu Feiern, Aogo wurde 25 Jahre alt. Von seinem Vereine gab es einen Kick als Präsent, am Nachmittag bestritt der HSV sein letztes Testspiel. Der Bundesligist gewann mit 1:0 beim Drittligisten Arminia Bielefeld, Gojko Kacar erzielte den Siegtreffer in einer Partie, die viele in Hamburg spielerisch als Rückschritt werteten. "Ein Geschenk war dieser Kick nicht wirklich, weil wir nicht gut waren", sagte Geburtstagskind Aogo, "aber am Ende haben wir zumindest gewonnen."

Unter dem Strich stehen für den HSV in der Vorbereitung: drei Spiele, drei Siege, die Rückrunde kann kommen. Wären da nicht die wachsenden personellen Sorgen. Ob Mladen Petric und Ivo Ilicevic am am Sonntag mitwirken können, steht noch nicht fest. Beide mussten beim Training am Donnerstag mit Wadenproblemen pausieren. "Sie sind angeschlagen. Aber es ist noch nicht sicher, dass sie nicht spielen können", sagte Fink.

Der Trainer hat also noch Hoffnung auf ihren Einsatz, ein Ausfall würde umso schwerer wiegen, weil der HSV die Rückrunde mit einem Paukenschlag beginnt. Am Sonntag kommt der Deutsche Meister (ab 15.30 Uhr, live bei Sky), der HSV trifft auf den BVB. Ein Spiel ganz nach dem Geschmack des Trainers. "Wir sind alle heiß auf das erste Spiel - zuhause vor unseren eigenen Fans", sagte Fink. "Ein Erfolg kann uns einen Schub für die gesamte Rückrunde gegen. Das wollen wir mitnehmen und alles dafür tun."