Rückrundencheck, Teil 3: Diesmal alles besser machen

Die meisten Pausen sind zu kurz. Die kleine Pause in der Schule zum Beispiel, selbst die große. Die Winterpause in der Bundesliga hingegen ist viel zu lang. Zum Glück ist sie überstanden.Kurz vor Beginn des Fußballjahres 2012 hat sich team.dfb.de umgeschaut. Wie ist die Vorbereitung gelaufen? Welcher Nationalspieler ist wie in Form? Wer hat in den Testspielen am häufigsten getroffen? Der Bundesliga-Check - heute in Teil drei: Werder und die Werkself, zwei Teams in Lauerstellung.

WERDER BREMEN:

Acht Tage unter der Sonne an der türkischen Riviera, beste Bedingungen, mildes Klima, drei Testspiele, optimale Vorbereitung. Mit diesen Vorstellungen war der Tabellen-Fünfte der Bundesliga am 4. Januar in die Türkei geflogen. Die Realität sah anders aus. Wetterkapriolen, Betrügereien und gerissene Serien - auf den ersten Blick war das Trainingslager von Werder Bremen im türkischen Belek ein grandioser Schlag ins Wasser.

Regen, Wind und Kälte verhinderten Testspiel Nummer eins, die Partie gegen Pachtakor Taschkent aus Usbekistan fiel dem Wetter zum Opfer. Thomas Schaaf musste bis zum 9. Januar warten, ehe er begutachten konnte, wie die Nationalspieler Marko Marin und Tim Wiese und ihre Mannschaftskollegen die Inhalte des Trainings im Spiel umsetzen. Dem Trainer hat gefallen, was er in der Partie gegen den belgischen Tabellenführer RSC Anderlecht gesehen hat. Teilweise.

"Ich glaube dass wir ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht haben. Das war das, was wir angehen wollen", sagte Schaaf. Soweit sein Fazit zu Halbzeit eins, nach der seine Mannschaft durch ein Tor von Markus Rosenberg mit 1:0 führte. Nach 90 Minuten musste Schaaf sein Urteil korrigieren. "In der zweiten Halbzeit war der Gegner aggressiver und wir hatten zu viel Passivität", sagte er.

Bremen unterlag mit 1:2, eine erstaunliche Serie hatte eine Fortsetzung gefunden: Seit vier Jahren wartet Bremen auf einen Sieg im Rahmen des Trainingslagers in Belek. Trotz der Niederlage gab es eine erfreuliche Nachricht: Nach siebenmonatiger Verletzungspause feierte Mikaël Silvestre sein Comeback im Werder-Dress, der Franzose wurde in der Schlussviertelstunde für Lukas Schmitz eingewechselt.

Silvestres Leidensgeschichte ist also Vergangenheit, Vergangenheit ist auch die Leidensgeschichte von Werder in Belek. Im zweiten und letzten Testspiel gelang der erste Sieg seit 48 Monaten. Das Spiel gegen AZ Alkmaar wird noch lange als ungewöhnlich in Erinnerung bleiben. Nicht, weil Werder gewonnen hat.

Sondern weil der Schiedsrichter eine unrühmliche Rolle eingenommen hat. Einerseits, weil er vom Spiel nicht genug bekommen konnte und die Partie erst nach 100 Minuten abgepfiffen hat. "Ich dachte, dass er das Spiel bis zum Frühstück weiterlaufen lassen wollte", scherzte Schaaf. Andererseits, und vor allem, weil der Schiedsrichter nicht der war, für den er sich ausgeben hat. Latschesar Ionow aus Bulgarien pfiff unter dem Namen seines Kollegen Raichev das Spiel. Ihm war vom bulgarischen Verband die Lizenz entzogen worden, weil er in der Vergangenheit ohne Genehmigung Spiele in Venezuela und Argentinien gepfiffen hatte.

Den Bremer Sieg konnte der Betrug weder verhindern noch schmälern. Werder überzeugte spielerisch und kämpferisch und drehte die Partie nach einem 0:1-Rückstand durch Tore von Mehmet Ekici und Sebastian Prödl in einen 2:1-Erfolg. Und Schaaf war zufrieden. "Wir hatten einen sehr starken Gegner, der uns einiges abverlangt hat. Wir standen sehr stabil und waren über die gesamte Spielzeit konzentriert", sagte der Trainer.

Sein Fazit des Trainingslagers war dennoch nur zum Teil positiv, zu sehr hatten Regen und Sturm die Abläufe durcheinandergewirbelt. "Man muss schon sagen, dass das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ich hätte gern ein Testspiel mehr gemacht", sagte Schaaf.

Möglicherweise lag es am fehlenden Testspiel, dass Bremen beim Wintercup wenig erfolgreich war. Zwei Spiele a 45 Minuten, zwei Niederlagen, 0:3-Tore, Platz vier - unter dem Strich war Werders Auftritt in Düsseldorf kein großer Erfolg. Nach der 0:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach folgte das Spiel um Platz drei gegen Borussia Dortmund. Mohamed Zidan traf für den BVB gegen seinen Ex-Verein, für Werder blieb nur Platz vier.

Geschäftsführer Klaus Allofs sah in seiner alten Heimat dennoch das Positive: "Das war eine tolle Veranstaltung. Die rund 38.000 Zuschauer haben für einen tollen Rahmen gesorgt und das Teilnehmerfeld hat eine Möglichkeit geboten, nochmal auf hohem Niveau zu testen", sagte er. Auch mit dem Auftritt der Mannschaft war Allofs weitgehend einverstanden. "Vor allem gegen Gladbach haben wir das ganz ordentlich gemacht", sagte er und mahnte zugleich: "Das Abschneiden ist aber ein klares Zeichen, dass wir noch in einigen Bereichen zulegen müssen."

Im letzten Test vor dem Rückrundenstart mit dem Spiel in Kaiserslautern am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) ist dies nicht gelungen. Bremen unterlag mit 0:3 in Rostock. Werder spielte zwar nicht durchgehend mit der ersten Mannschaft, auch nahm Trainer Schaaf zahlreiche Wechsel vor.

Manager Allofs war dennoch ernüchtert: "Unser Thema ist heute nicht, dass wir ein Testspiel verloren haben, sondern dass wir erneut soweit unter unseren Möglichkeiten geblieben sind. So können wir als Werder Bremen nicht auftreten. Das können wir so nicht hinnehmen." Die Generalprobe hat Werder also verpatzt, als Trost mag dies als gutes Omen gelten.

BAYER LEVERKUSEN:

Für Bayer Leverkusen verlief in der Vorbereitung vieles optimal. Optimale Bedingungen auf den Trainingsplätzen in Lagos an der portugiesischen Algarveküste, optimales Wetter, optimale Stimmung. Die Leistung im ersten Testspiel war dennoch ausbaufähig. "Es war noch nicht ganz so optimal", sagte Trainer Robin Dutt, nachdem seine Mannschaft gegen den niederländischen Erstliga-Aufsteiger RKC Waalwijk nach dem Führungstreffer von Stefan Kießling noch 1:3 verloren hatte.

Wenig optimal waren auch die Verletzungen von Simon Rolfes und Sidney Sam. Sam zog sich im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und wird Bayer noch wochenlang fehlen. Nicht ganz so tragisch war die Blessur von Rolfes, der aus dem Spiel gegen Waalwijk eine Kapselverletzung im Sprunggelenk davontrug und eine Woche mit dem Training aussetzen musste.

Ansonsten verlief die Vorbereitung des Tabellen-Fünften ohne Rückschläge. Das Training war abwechslungsreich, die Spieler waren ebenso erschöpft wie begeistert. "Glaubt mir, wir würden auch schwitzen, wenn die Sonne nicht scheinen würde", schickte Nationalspieler Andre Schürrle via Facebook Grüße in die Heimat: "Die Trainingseinheiten sind richtig gut."

Weniger gut war nur das Ergebnis auch im zweiten Test. Gegen den SC Heerenveen unterlag Bayer 2:4. Nach einem frühen Rückstand sorgte Eren Derdiyok für den Ausgleich, Karim Bellarabi brachte Leverkusen in Führung. Doch nachdem Dutt auf mehreren Positionen Wechsel vorgenommen hatte, drehte Heerenveen in der Schlussphase auf und mit späten Treffern die Partie.

Für den Bayer-Trainer überwog dennoch das Positive. "Gegen Heerenveen war es 60 Minuten lang richtig gut", sagte Dutt. Was genau? Vieles! "Wir hatten eine gute Organisation", so Dutt weiter: "Auch spielerisch haben wir nach vorne gute Akzente gesetzt. Da hat man gesehen, dass es in die richtige Richtung geht."

Bayer wähnt sich also gut gerüstet für die Rückrunde. Trotz zweier Niederlagen klang das Fazit des Trainers nach acht Tagen in Portugal beinahe euphorisch. "Es war ein außerordentlich gutes Trainingslager. Wir haben gute Rahmenbedingung vorgefunden und auf guten Plätzen trainieren können. Die Mannschaft konnte das komplette Trainingspensum durchziehen und hat sehr intensiv trainiert."

Der gute Auftritt im abschließenden Testspiel am Dienstagabend war deswegen beinahe logisch. Und diesmal wurde die gute Leistung auch mit einem Erfolg belohnt. Gegen den niederländischen Erstligisten De Graafschap siegte Bayer 3:0, Stefan Reinartz, Simon Rolfes und Eren Derdiyok erzielten die Tore und sorgten einmal mehr für gute Laune bei ihrem Coach. "In einigen Teilen sah das schon gut aus", sagte Dutt: "Wir haben in der Vorbereitung intensiv am Umschaltverhalten gearbeitet, da konnte man heute schon einige Fortschritte sehen."

Bayer ist also bereit für den Rückrundenstart am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live bei Sky) gegen Mainz. Ein Spiel, das für Andre Schürrle sehr speziell ist. Der Nationalspieler war vor Saisonbeginn aus Mainz nach Leverkusen gewechselt, nun freut er sich auf das Wiedersehen mit den alten Kollegen. Die Freude dürfte indes kaum gegenseitig sein, denn Trainer Dutt hat Schürrle als einen Gewinner der Vorbereitung ausgemacht. "Bei ihm müssen wir das Timing finden", sagte der Trainer vor Beginn des Trainingslagers: "Er macht sehr oft sehr, sehr gute Läufe. Wir müssen nur lernen, ihn mit den richtigen Zuspielen zu versorgen." Wie es scheint hat Bayer gelernt – Mainz kann kommen.

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Die meisten Pausen sind zu kurz. Die kleine Pause in der Schule zum Beispiel, selbst die große. Die Winterpause in der Bundesliga hingegen ist viel zu lang. Zum Glück ist sie überstanden.Kurz vor Beginn des Fußballjahres 2012 hat sich team.dfb.de umgeschaut. Wie ist die Vorbereitung gelaufen? Welcher Nationalspieler ist wie in Form? Wer hat in den Testspielen am häufigsten getroffen? Der Bundesliga-Check - heute in Teil drei: Werder und die Werkself, zwei Teams in Lauerstellung.

WERDER BREMEN:

Acht Tage unter der Sonne an der türkischen Riviera, beste Bedingungen, mildes Klima, drei Testspiele, optimale Vorbereitung. Mit diesen Vorstellungen war der Tabellen-Fünfte der Bundesliga am 4. Januar in die Türkei geflogen. Die Realität sah anders aus. Wetterkapriolen, Betrügereien und gerissene Serien - auf den ersten Blick war das Trainingslager von Werder Bremen im türkischen Belek ein grandioser Schlag ins Wasser.

Regen, Wind und Kälte verhinderten Testspiel Nummer eins, die Partie gegen Pachtakor Taschkent aus Usbekistan fiel dem Wetter zum Opfer. Thomas Schaaf musste bis zum 9. Januar warten, ehe er begutachten konnte, wie die Nationalspieler Marko Marin und Tim Wiese und ihre Mannschaftskollegen die Inhalte des Trainings im Spiel umsetzen. Dem Trainer hat gefallen, was er in der Partie gegen den belgischen Tabellenführer RSC Anderlecht gesehen hat. Teilweise.

"Ich glaube dass wir ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht haben. Das war das, was wir angehen wollen", sagte Schaaf. Soweit sein Fazit zu Halbzeit eins, nach der seine Mannschaft durch ein Tor von Markus Rosenberg mit 1:0 führte. Nach 90 Minuten musste Schaaf sein Urteil korrigieren. "In der zweiten Halbzeit war der Gegner aggressiver und wir hatten zu viel Passivität", sagte er.

Bremen unterlag mit 1:2, eine erstaunliche Serie hatte eine Fortsetzung gefunden: Seit vier Jahren wartet Bremen auf einen Sieg im Rahmen des Trainingslagers in Belek. Trotz der Niederlage gab es eine erfreuliche Nachricht: Nach siebenmonatiger Verletzungspause feierte Mikaël Silvestre sein Comeback im Werder-Dress, der Franzose wurde in der Schlussviertelstunde für Lukas Schmitz eingewechselt.

Silvestres Leidensgeschichte ist also Vergangenheit, Vergangenheit ist auch die Leidensgeschichte von Werder in Belek. Im zweiten und letzten Testspiel gelang der erste Sieg seit 48 Monaten. Das Spiel gegen AZ Alkmaar wird noch lange als ungewöhnlich in Erinnerung bleiben. Nicht, weil Werder gewonnen hat.

Sondern weil der Schiedsrichter eine unrühmliche Rolle eingenommen hat. Einerseits, weil er vom Spiel nicht genug bekommen konnte und die Partie erst nach 100 Minuten abgepfiffen hat. "Ich dachte, dass er das Spiel bis zum Frühstück weiterlaufen lassen wollte", scherzte Schaaf. Andererseits, und vor allem, weil der Schiedsrichter nicht der war, für den er sich ausgeben hat. Latschesar Ionow aus Bulgarien pfiff unter dem Namen seines Kollegen Raichev das Spiel. Ihm war vom bulgarischen Verband die Lizenz entzogen worden, weil er in der Vergangenheit ohne Genehmigung Spiele in Venezuela und Argentinien gepfiffen hatte.

Den Bremer Sieg konnte der Betrug weder verhindern noch schmälern. Werder überzeugte spielerisch und kämpferisch und drehte die Partie nach einem 0:1-Rückstand durch Tore von Mehmet Ekici und Sebastian Prödl in einen 2:1-Erfolg. Und Schaaf war zufrieden. "Wir hatten einen sehr starken Gegner, der uns einiges abverlangt hat. Wir standen sehr stabil und waren über die gesamte Spielzeit konzentriert", sagte der Trainer.

Sein Fazit des Trainingslagers war dennoch nur zum Teil positiv, zu sehr hatten Regen und Sturm die Abläufe durcheinandergewirbelt. "Man muss schon sagen, dass das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ich hätte gern ein Testspiel mehr gemacht", sagte Schaaf.

Möglicherweise lag es am fehlenden Testspiel, dass Bremen beim Wintercup wenig erfolgreich war. Zwei Spiele a 45 Minuten, zwei Niederlagen, 0:3-Tore, Platz vier - unter dem Strich war Werders Auftritt in Düsseldorf kein großer Erfolg. Nach der 0:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach folgte das Spiel um Platz drei gegen Borussia Dortmund. Mohamed Zidan traf für den BVB gegen seinen Ex-Verein, für Werder blieb nur Platz vier.

Geschäftsführer Klaus Allofs sah in seiner alten Heimat dennoch das Positive: "Das war eine tolle Veranstaltung. Die rund 38.000 Zuschauer haben für einen tollen Rahmen gesorgt und das Teilnehmerfeld hat eine Möglichkeit geboten, nochmal auf hohem Niveau zu testen", sagte er. Auch mit dem Auftritt der Mannschaft war Allofs weitgehend einverstanden. "Vor allem gegen Gladbach haben wir das ganz ordentlich gemacht", sagte er und mahnte zugleich: "Das Abschneiden ist aber ein klares Zeichen, dass wir noch in einigen Bereichen zulegen müssen."

Im letzten Test vor dem Rückrundenstart mit dem Spiel in Kaiserslautern am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) ist dies nicht gelungen. Bremen unterlag mit 0:3 in Rostock. Werder spielte zwar nicht durchgehend mit der ersten Mannschaft, auch nahm Trainer Schaaf zahlreiche Wechsel vor.

Manager Allofs war dennoch ernüchtert: "Unser Thema ist heute nicht, dass wir ein Testspiel verloren haben, sondern dass wir erneut soweit unter unseren Möglichkeiten geblieben sind. So können wir als Werder Bremen nicht auftreten. Das können wir so nicht hinnehmen." Die Generalprobe hat Werder also verpatzt, als Trost mag dies als gutes Omen gelten.

BAYER LEVERKUSEN:

Für Bayer Leverkusen verlief in der Vorbereitung vieles optimal. Optimale Bedingungen auf den Trainingsplätzen in Lagos an der portugiesischen Algarveküste, optimales Wetter, optimale Stimmung. Die Leistung im ersten Testspiel war dennoch ausbaufähig. "Es war noch nicht ganz so optimal", sagte Trainer Robin Dutt, nachdem seine Mannschaft gegen den niederländischen Erstliga-Aufsteiger RKC Waalwijk nach dem Führungstreffer von Stefan Kießling noch 1:3 verloren hatte.

Wenig optimal waren auch die Verletzungen von Simon Rolfes und Sidney Sam. Sam zog sich im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und wird Bayer noch wochenlang fehlen. Nicht ganz so tragisch war die Blessur von Rolfes, der aus dem Spiel gegen Waalwijk eine Kapselverletzung im Sprunggelenk davontrug und eine Woche mit dem Training aussetzen musste.

Ansonsten verlief die Vorbereitung des Tabellen-Fünften ohne Rückschläge. Das Training war abwechslungsreich, die Spieler waren ebenso erschöpft wie begeistert. "Glaubt mir, wir würden auch schwitzen, wenn die Sonne nicht scheinen würde", schickte Nationalspieler Andre Schürrle via Facebook Grüße in die Heimat: "Die Trainingseinheiten sind richtig gut."

Weniger gut war nur das Ergebnis auch im zweiten Test. Gegen den SC Heerenveen unterlag Bayer 2:4. Nach einem frühen Rückstand sorgte Eren Derdiyok für den Ausgleich, Karim Bellarabi brachte Leverkusen in Führung. Doch nachdem Dutt auf mehreren Positionen Wechsel vorgenommen hatte, drehte Heerenveen in der Schlussphase auf und mit späten Treffern die Partie.

Für den Bayer-Trainer überwog dennoch das Positive. "Gegen Heerenveen war es 60 Minuten lang richtig gut", sagte Dutt. Was genau? Vieles! "Wir hatten eine gute Organisation", so Dutt weiter: "Auch spielerisch haben wir nach vorne gute Akzente gesetzt. Da hat man gesehen, dass es in die richtige Richtung geht."

Bayer wähnt sich also gut gerüstet für die Rückrunde. Trotz zweier Niederlagen klang das Fazit des Trainers nach acht Tagen in Portugal beinahe euphorisch. "Es war ein außerordentlich gutes Trainingslager. Wir haben gute Rahmenbedingung vorgefunden und auf guten Plätzen trainieren können. Die Mannschaft konnte das komplette Trainingspensum durchziehen und hat sehr intensiv trainiert."

Der gute Auftritt im abschließenden Testspiel am Dienstagabend war deswegen beinahe logisch. Und diesmal wurde die gute Leistung auch mit einem Erfolg belohnt. Gegen den niederländischen Erstligisten De Graafschap siegte Bayer 3:0, Stefan Reinartz, Simon Rolfes und Eren Derdiyok erzielten die Tore und sorgten einmal mehr für gute Laune bei ihrem Coach. "In einigen Teilen sah das schon gut aus", sagte Dutt: "Wir haben in der Vorbereitung intensiv am Umschaltverhalten gearbeitet, da konnte man heute schon einige Fortschritte sehen."

Bayer ist also bereit für den Rückrundenstart am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live bei Sky) gegen Mainz. Ein Spiel, das für Andre Schürrle sehr speziell ist. Der Nationalspieler war vor Saisonbeginn aus Mainz nach Leverkusen gewechselt, nun freut er sich auf das Wiedersehen mit den alten Kollegen. Die Freude dürfte indes kaum gegenseitig sein, denn Trainer Dutt hat Schürrle als einen Gewinner der Vorbereitung ausgemacht. "Bei ihm müssen wir das Timing finden", sagte der Trainer vor Beginn des Trainingslagers: "Er macht sehr oft sehr, sehr gute Läufe. Wir müssen nur lernen, ihn mit den richtigen Zuspielen zu versorgen." Wie es scheint hat Bayer gelernt – Mainz kann kommen.