Rückkehr nach 559 Tagen: Bayer bei ManUnited

Sami Hyypiä hat das Autogramme-Sammeln verboten, Kapitän Simon Rolfes erinnert daran, "dass wir keine A-Jugend-Mannschaft sind": Mit großer Vorfreude, aber auch einer guten Portion Demut bestiegen die Profis von Bayer Leverkusen am Montagmorgen den Charterflieger LH 3580. 559 Tage nach dem Albtraum-Abschied von der Champions-League-Bühne mit dem 1:7 in Barcelona bietet das schwere Spiel im "Theater der Träume" auch die große Chance auf ein glanzvolles Comeback.

"Wir werden bereit sein", verkündet Trainer Sami Hyypiä vor Leverkusens Auftaktspiel in der "Königsklasse" bei Manchester United heute (ab 20.45, live bei Sky) fast schon beschwörend. Der erfahrene Finne fungiert beim Bayer-Tross schon vor dem Anpfiff als Turm in der Schlacht, ähnlich wie einst beim Gewinn des Henkelpotts im Jahr 2005 mit dem FC Liverpool. "Ich hoffe, meine Spieler wollen Fußball spielen und sich nicht Autogramme von Rooney holen", meint er schmunzelnd.

Auch Rudi Völler will keine Scheu sehen: "Wir wollen uns gut verkaufen. Das heißt, wir wollen einen offenen Schlagabtausch abliefern", sagt der Sportchef: "Das wird so schwer wie ein Spiel in Bayern oder Dortmund. Aber wir haben nichts zu verlieren und dürfen keine Angst haben."

Optimismus lebt auch Kapitän Rolfes vor. "Wir haben keine Angst vor der Atmosphäre in Old Trafford", beteuert der 31-Jährige: "Wir spielen auch vor 80.000 in Dortmund." Die Schmach von Barcelona sei vergessen: "Die Situation ist eine ganz andere, allein schon was die Stabilität der Mannschaft angeht."

Genesener Bender zu allem bereit

Auch Nationalspieler Lars Bender, nach einer Hüftverletzung wieder einsatzbereit, will nicht nur zur Stadt- und Stadionbesichtigung nach Manchester fliegen. "Wir haben ein Jahr dafür geschuftet, dabei sein zu können", sagt er dem SID: "Und wir gehen die Aufgabe nicht ohne Mut an. An Barca denkt bei uns niemand mehr."

Doch manchem seiner Mitspieler scheint die Ehrfurcht regelrecht ins Gesicht geschrieben. Für die meisten von ihnen ist es das bisherige Highlight ihrer Karriere. Ganze 107 Champions-League-Spiele können für alle Spieler des Kaders notiert werden - die meisten mit 23 für Ersatztorwart Andres Palop. Bei United hat alleine Ryan Giggs 134-mal in der Königsklasse gespielt.

"Als ich ein Kind war, habe ich immer Manchester geschaut, und jetzt spiele ich auf einmal selbst im Old Trafford", sagt der Südkoreaner Heung-Min Son (21) mit leuchtenden Augen. "In so einem Stadion gegen so einen Topverein spielen zu dürfen, ist ein Traum", betont Torhüter Bernd Leno, für den die Partie auf der Insel auch ein gutes Omen ist: Sein bisher größtes Spiel bestritt der 21-Jährige vor zwei Jahren in der Champions League, als er beim 0:2 beim späteren Titelträger FC Chelsea eine überragende Leistung bot.



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Sami Hyypiä hat das Autogramme-Sammeln verboten, Kapitän Simon Rolfes erinnert daran, "dass wir keine A-Jugend-Mannschaft sind": Mit großer Vorfreude, aber auch einer guten Portion Demut bestiegen die Profis von Bayer Leverkusen am Montagmorgen den Charterflieger LH 3580. 559 Tage nach dem Albtraum-Abschied von der Champions-League-Bühne mit dem 1:7 in Barcelona bietet das schwere Spiel im "Theater der Träume" auch die große Chance auf ein glanzvolles Comeback.

"Wir werden bereit sein", verkündet Trainer Sami Hyypiä vor Leverkusens Auftaktspiel in der "Königsklasse" bei Manchester United heute (ab 20.45, live bei Sky) fast schon beschwörend. Der erfahrene Finne fungiert beim Bayer-Tross schon vor dem Anpfiff als Turm in der Schlacht, ähnlich wie einst beim Gewinn des Henkelpotts im Jahr 2005 mit dem FC Liverpool. "Ich hoffe, meine Spieler wollen Fußball spielen und sich nicht Autogramme von Rooney holen", meint er schmunzelnd.

Auch Rudi Völler will keine Scheu sehen: "Wir wollen uns gut verkaufen. Das heißt, wir wollen einen offenen Schlagabtausch abliefern", sagt der Sportchef: "Das wird so schwer wie ein Spiel in Bayern oder Dortmund. Aber wir haben nichts zu verlieren und dürfen keine Angst haben."

Optimismus lebt auch Kapitän Rolfes vor. "Wir haben keine Angst vor der Atmosphäre in Old Trafford", beteuert der 31-Jährige: "Wir spielen auch vor 80.000 in Dortmund." Die Schmach von Barcelona sei vergessen: "Die Situation ist eine ganz andere, allein schon was die Stabilität der Mannschaft angeht."

Genesener Bender zu allem bereit

Auch Nationalspieler Lars Bender, nach einer Hüftverletzung wieder einsatzbereit, will nicht nur zur Stadt- und Stadionbesichtigung nach Manchester fliegen. "Wir haben ein Jahr dafür geschuftet, dabei sein zu können", sagt er dem SID: "Und wir gehen die Aufgabe nicht ohne Mut an. An Barca denkt bei uns niemand mehr."

Doch manchem seiner Mitspieler scheint die Ehrfurcht regelrecht ins Gesicht geschrieben. Für die meisten von ihnen ist es das bisherige Highlight ihrer Karriere. Ganze 107 Champions-League-Spiele können für alle Spieler des Kaders notiert werden - die meisten mit 23 für Ersatztorwart Andres Palop. Bei United hat alleine Ryan Giggs 134-mal in der Königsklasse gespielt.

"Als ich ein Kind war, habe ich immer Manchester geschaut, und jetzt spiele ich auf einmal selbst im Old Trafford", sagt der Südkoreaner Heung-Min Son (21) mit leuchtenden Augen. "In so einem Stadion gegen so einen Topverein spielen zu dürfen, ist ein Traum", betont Torhüter Bernd Leno, für den die Partie auf der Insel auch ein gutes Omen ist: Sein bisher größtes Spiel bestritt der 21-Jährige vor zwei Jahren in der Champions League, als er beim 0:2 beim späteren Titelträger FC Chelsea eine überragende Leistung bot.

Castro und Hegeler fallen aus

Selbst Hyypiä, der auf Gonzalo Castro (Muskelfaserriss) und Jens Hegeler (muskuläre Probleme) verzichten muss, kann sich eines gewissen Kribbelns nicht erwehren. Nach 53 Champions-League-Einsätzen als Spieler folgt nun der erste als Trainer: "Und das gleich in England, in Manchester - schön." Als Spieler lief er neunmal im Old Trafford auf, immerhin viermal gewann er. "Ich werde wohl nicht den besten Empfang bekommen", äußert er und hob auf die große Rivalität zwischen ManUnited und den "Reds" des FC Liverpool ab.

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Ansonsten sind Bayers Erfolgs-Garanten für den mit vier Siegen aus fünf Spielen guten Saisonstart vor allem in der Offensive suchen. Angesichts der aktuellen Form von Bundesliga-Torschützenkönig Stefan Kießling, der immer noch mit einem dick unterlaufenen blauen Auge in den Flieger stieg, und Sidney Sam wird Bayer gegen das Star-Ensemble um die Weltklasse-Stürmer Wayne Rooney und Robin van Persie wohl auch sein Heil in der Offensive suchen. "Wir müssen unser Spiel spielen", erklärt Rolfes und Völler fügt an: "Wir werden unser Glück auch nach vorne suchen."

Immerhin, so der Kapitän, sei das auch nicht mehr "ganz das Manchester von vor einigen Jahren, aber viel schlechter sind sie auch nicht". Zudem ist das Spiel auch für die Briten ein Neuanfang: Das 191. Champions-League-Spiel ist das erste ohne den legendären Teammanager Sir Alex Ferguson, der nach 26 Jahren an David Moyes übergab. Rooney wird wohl wieder mit gepolstertem Kopfschutz spielen, 35-Millionen-Mann Marouane Fellaini steht vor dem Startelf-Debüt. Der Ex-Dortmunder Shinji Kagawa, in der Liga nach anstrengender Länderspiel-Reise nicht im Kader, wird wohl auf der Bank sitzen.