Rudolph und Wörle zum "Endspiel": "Das hört sich gut an"

Es ist ein Endspiel um die Qualifikation für die Champions League. Wenn Turbine Potsdam am 21. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga am Sonntag (ab 14 Uhr, live beim rbb) als Tabellenzweiter den Dritten FC Bayern München empfängt, könnte eine Vorentscheidung um den wichtigen zweiten Rang fallen. Darin sind sich auch Matthias Rudolph (34, Potsdam) und Thomas Wörle (35, München) einig. Beide Mannschaften trennt nur ein Punkt. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Trainer über den besonderen Reiz des Duells, über ihre Gefühle vor der Partie und über die entscheidenden Spiele in einer Saison.

DFB.de: Herr Rudolph, Herr Wörle, können Sie mit der Formulierung leben, dass die Partie ein Endspiel um die Champions League ist?

Matthias Rudolph: Ich denke schon, dass diese Aussage es ganz gut trifft. Das hört sich doch gut an.

Thomas Wörle: Für uns ist das auf jeden Fall ein erstes Endspiel um die Champions League, das ergibt sich aus der Tabellenkonstellation. Wir brauchen in Potsdam einen Sieg!

Rudolph: Wir sind glücklich darüber, dass wir zwei Spieltage vor Schluss noch in dieser Position sind. Die vergangene Saison haben wir auf dem siebten Platz beendet. Jetzt wollen wir am vorletzten Spieltag Rang zwei vor dem Meister der beiden vergangenen Jahre verteidigen. Hätte mir das vor dem ersten Spieltag jemand gesagt, hätte ich das sofort unterschrieben. Wer hatte schon damit gerechnet, dass wir wieder so schnell eine so gute Rolle spielen werden.

DFB.de: Sie waren lange Tabellenführer, Herr Rudolph. Sind Sie gar nicht enttäuscht, dass die Meisterschaft ziemlich sicher nach Wolfsburg geht?

Rudolph: Überhaupt nicht. Noch einmal: Für uns ist es, wie gesagt, ein riesiger Erfolg, im Rennen um Platz zwei dabei zu sein. Wir haben bisher eine überragende Serie gespielt.

DFB.de: Besonders die Hinrunde war beeindruckend.

Rudolph: Auch die Rückserie war absolut in Ordnung. Aber man muss einfach neidlos anerkennen, dass Wolfsburg noch einen Tick stärker war. Die haben jetzt 13 Begegnungen in Folge in der Allianz Frauen-Bundesliga gewonnen. Das ist doch fast schon unglaublich. Dabei haben sie unter anderem auch gegen München und bei uns die drei Punkte geholt. Wir haben uns hingegen den einen oder anderen Ausrutscher geleistet, der VfL nicht. Also muss man festhalten, dass der Titel verdient nach Wolfsburg gehen wird. Oder zweifelt daran noch jemand?

Wörle: Ich sehe es genauso. Der VfL Wolfsburg spielt eine herausragende Rückrunde. Wolfsburg wird verdient Deutscher Meister. Und mit Potsdam muss man immer rechnen. Der Frauenfußball hat dort eine große Tradition, Turbine hat lange, lange Zeit unter Bernd Schröder große Erfolge erzielt. Nach drei Jahren ohne Titel und internationalen Fußball spürt man nun eine gewachsene Sehnsucht nach Erfolg.



Es ist ein Endspiel um die Qualifikation für die Champions League. Wenn Turbine Potsdam am 21. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga am Sonntag (ab 14 Uhr, live beim rbb) als Tabellenzweiter den Dritten FC Bayern München empfängt, könnte eine Vorentscheidung um den wichtigen zweiten Rang fallen. Darin sind sich auch Matthias Rudolph (34, Potsdam) und Thomas Wörle (35, München) einig. Beide Mannschaften trennt nur ein Punkt. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Trainer über den besonderen Reiz des Duells, über ihre Gefühle vor der Partie und über die entscheidenden Spiele in einer Saison.

DFB.de: Herr Rudolph, Herr Wörle, können Sie mit der Formulierung leben, dass die Partie ein Endspiel um die Champions League ist?

Matthias Rudolph: Ich denke schon, dass diese Aussage es ganz gut trifft. Das hört sich doch gut an.

Thomas Wörle: Für uns ist das auf jeden Fall ein erstes Endspiel um die Champions League, das ergibt sich aus der Tabellenkonstellation. Wir brauchen in Potsdam einen Sieg!

Rudolph: Wir sind glücklich darüber, dass wir zwei Spieltage vor Schluss noch in dieser Position sind. Die vergangene Saison haben wir auf dem siebten Platz beendet. Jetzt wollen wir am vorletzten Spieltag Rang zwei vor dem Meister der beiden vergangenen Jahre verteidigen. Hätte mir das vor dem ersten Spieltag jemand gesagt, hätte ich das sofort unterschrieben. Wer hatte schon damit gerechnet, dass wir wieder so schnell eine so gute Rolle spielen werden.

DFB.de: Sie waren lange Tabellenführer, Herr Rudolph. Sind Sie gar nicht enttäuscht, dass die Meisterschaft ziemlich sicher nach Wolfsburg geht?

Rudolph: Überhaupt nicht. Noch einmal: Für uns ist es, wie gesagt, ein riesiger Erfolg, im Rennen um Platz zwei dabei zu sein. Wir haben bisher eine überragende Serie gespielt.

DFB.de: Besonders die Hinrunde war beeindruckend.

Rudolph: Auch die Rückserie war absolut in Ordnung. Aber man muss einfach neidlos anerkennen, dass Wolfsburg noch einen Tick stärker war. Die haben jetzt 13 Begegnungen in Folge in der Allianz Frauen-Bundesliga gewonnen. Das ist doch fast schon unglaublich. Dabei haben sie unter anderem auch gegen München und bei uns die drei Punkte geholt. Wir haben uns hingegen den einen oder anderen Ausrutscher geleistet, der VfL nicht. Also muss man festhalten, dass der Titel verdient nach Wolfsburg gehen wird. Oder zweifelt daran noch jemand?

Wörle: Ich sehe es genauso. Der VfL Wolfsburg spielt eine herausragende Rückrunde. Wolfsburg wird verdient Deutscher Meister. Und mit Potsdam muss man immer rechnen. Der Frauenfußball hat dort eine große Tradition, Turbine hat lange, lange Zeit unter Bernd Schröder große Erfolge erzielt. Nach drei Jahren ohne Titel und internationalen Fußball spürt man nun eine gewachsene Sehnsucht nach Erfolg.

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DFB.de: Herr Wörle, warum hat es in dieser Saison mit dem FC Bayern nicht so perfekt funktioniert wie in den beiden Jahren zuvor?

Wörle: Das hat verschiedene Gründe. Insgesamt hatten wir die gesamte Saison über ein unfassbares Verletzungspech. Uns haben eigentlich ohne Unterbrechung immer sechs bis zehn Spielerinnen gefehlt. Das konnten wir auf Dauer, vor allem bei der Dreifachbelastung Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League, einfach nicht mehr auffangen. Mit der Verpflichtung von Simone Laudehr beispielsweise wollten wir uns klar verstärken. Sie hat uns jedoch fast die gesamte Saison über gefehlt, kam schon verletzt von Olympia. Bei Fridolina Rolfö war es seit dem Winter genauso. Und die Liste könnte ich noch beliebig erweitern. Und damit ist uns in dieser Spielzeit ein ganz entscheidender Faktor für die Erfolge der vergangenen beiden Jahre abgegangen, nämlich der Konkurrenzkampf. Der war selten gegeben. Auch unsere Olympiafahrerinnen hatten lange Zeit Probleme, die intensive Belastung körperlich und mental zu verarbeiten. Vor diesem Hintergrund bin ich absolut zufrieden, was die Mannschaft bis hierher trotzdem geleistet hat. Wir sind erstmalig ins Champions-League-Viertelfinale eingezogen und können trotz der beschriebenen Problematik zwei Spieltage vor Schluss immer noch um die Vizemeisterschaft und damit Champions-League-Qualifikation kämpfen.

DFB.de: Mit welchen Gefühlen gehen Sie in die Partie?

Rudolph: Wir haben Respekt vor dem Gegner. Aber das hat jetzt nicht speziell etwas mit dem FC Bayern zu tun. Wir haben Respekt vor jedem Gegner. Mittlerweile geht es so ausgeglichen in der Allianz Frauen-Bundesliga zu, da muss man in jedem Spiel alles geben. Aber bei mir und den Spielerinnen überwiegt ganz eindeutig die Vorfreude. Das sind die großen Spiele, auf die man eine ganze Saison hinarbeitet. Ich hoffe, dass wir viele Fans im Stadion haben, die uns lautstark unterstützen werden. Wir müssen es zu unserem Vorteil machen, dass wir ein Heimspiel haben.

Wörle: In Potsdam herrscht immer eine tolle Atmosphäre. Auch wir freuen uns extrem auf das Spiel mit Finalcharakter. Turbine stellt die derzeit zweitbeste Heimmannschaft, spielt eine starke Saison und kann, denke ich, aus dem Vollen schöpfen. Dass es eine verdammt schwierige Aufgabe wird, in Potsdam zu gewinnen, ist auch klar. Aber wir waren bereits sieben Punkte hinter Turbine und haben uns nun nach und nach immer weiter herangekämpft. Wer hätte das vor Monaten gedacht. Wir fahren zwar als Außenseiter nach Potsdam, aber wir kennen diese wichtigen, entscheidenden Spiele aus den vergangenen Jahren. Wir werden alle vorhandenen Kräfte mobilisieren und mit aller Macht um den Sieg kämpfen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Rudolph: Die Münchenerinnen haben mich über weite Strecke überzeugt. Klar hatten die auch das eine oder andere nicht so gute Spiel dabei. Aber das lässt sich kaum verhindern.

Wörle: Mein Kollege hat auf Anhieb frischen Wind reingebracht und mit taktischen Veränderungen eine gierige Mannschaft geformt. Sicherlich kam den Potsdamerinnen bislang zugute, dass sie sich nach dem frühen Ausscheiden im Pokal allein auf die Meisterschaft konzentrieren konnten. Dementsprechend kraftvoll, aggressiv und entschlossen gestaltet Potsdam seine Spiele.

Rudolph: Im Rückblick fällt natürlich auf, dass München viele Partien mit 1:0 gewonnen hat. Das sehe ich jedoch nicht unbedingt als Manko. Im Gegenteil, es ist für mich ein Qualitätsmerkmal, dass sie diese engen Begegnungen fast durchweg für sich entschieden haben. Es gibt doch keine zwei Meinungen darüber, dass München einen hochwertig besetzten Kader hat. Ich sehe da eigentlich keine Schwäche. In der Defensive stehen sie sicher, in der Offensive sind sie immer für mindestens ein Tor gut. Das hat dann auch oft gereicht.

Wörle: Potsdam verfügt über einen qualitativ starken und aktuell weitestgehend "gesunden" Kader. Sie haben im Laufe der Saison kaum geschwächelt. Die Offensive ist mit schnellen und torgefährlichen Spielerinnen besetzt und die Defensive wirkt stabil. Turbine stellt die zweitbeste Offensive und Defensive der Liga und hat in dieser Saison übrigens auch sechsmal 1:0 gewonnen.

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