Rottenbergs EM-Blog: "Natze war ein starker Rückhalt"

Das Finale der EURO 2013 in Schweden ist gespielt. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat sich durch ein 1:0 gegen Norwegen zum sechsten Mal in Folge und zum achten den EM-Titel gesichert. Exklusiv für DFB.de schreiben die ehemaligen Nationalspielerinnen Ariane Hingst, Renate Lingor, Sandra Smisek und Silke Rottenberg einen EM-Blog.

Heute zum Abschluss Silke Rottenberg, die natürlich die sensationelle Leistung von Nadine Angerer, ihrer Nachfolgerin im Tor der DFB-Auswahl, in den Fokus nimmt.

Liebe Fans der Frauen-Nationalmannschaft,

unsere Frauen haben es geschafft! Sie sind zum achten Mal Europameister geworden. Wer hätte das gedacht, wenn man die vergangenen drei Wochen Revue passieren läßt?! Ich bin ehrlich, zu Beginn des Turniers sah es für mich nicht immer danach aus. Die Zeit in Schweden war für die Frauen-Nationalmannschaft und das Trainerteam nicht einfach. Die Mannschaft musste wegen des holprigen Starts in das Turnier viel Kritik einstecken. Wie sie damit umgegangen ist, verdient großen Respekt.

Die Mannschaft hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert. Spielerisch, insbesondere aber in Sachen Einsatz und Wille. Vor allem beim Topspiel gegen den Gastgeber Schweden haben sie bewundernswert gefightet. Und genauso haben sie dann auch das Finale gegen starke Norwegerinnen gewonnen. Gänsehaut pur! Freude pur!

Sie ist ein Teil der Mannschaft, aber eben ein sehr wichtiger - Nadine Angerer. Zwei gehaltene Elfmeter im Finale, Wahnsinn, das muss ihr erst einmal jemand nachmachen. Ich kann mich nicht erinnern, in einem Endspiel zwei Strafstöße gehalten zu haben. Ich habe mich bei Elfmetern stets auf mich selbst konzentriert. "So lange wie möglich stehen bleiben", war mein Motto. Entscheidet sich die Torfrau zu früh, ist der Ball in der Regel drin. Einfach lange und cool stehen bleiben, so wie Nadine es gemacht hat. Bereits nach dem ersten gehaltenen Elfer habe ich gewittert, dass Natze heute kein Gegentor kassieren wird. Irgendwie hatte ich dieses Gefühl. Und so war es letztlich auch.

Natze hat all ihre Erfahrungen in das Turnier eingebracht und war ein starker Rückhalt für das gesamte Team. Mit 124 Länderspielen ist sie die Dienstälteste und gibt den jungen Spielerinnen viele hilfreiche Tipps. Ich wünsche ihr an dieser Stelle alles Gute, vor allem Gesundheit.

Der Europameistertitel 2013 ist ein Triumph des gesamten Teams! Fehler wurden analysiert, die richtigen Worte gefunden, die optimalen Maßnahmen ergriffen und in den Erfolg umgemünzt. Der Zusammenhalt war das "i-Tüpfelchen" für den nicht zu übersehenen Teamspirit.

Frauen-EM in Schweden - die besten Bilder des Tuniers

Auch wenn die Freude über den Titel sehr groß ist und die Mädels dies auch genießen sollen, kann man den Blick trotzdem schon in Richtung WM-Qualifikation schweifen lassen. Das Team muss weiter zusammenwachsen und sich individuell weiterentwickeln, um sich für die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada zu qualifizieren. Wir haben eine junge Mannschaft, die körperlich, athletisch und technisch fit ist. Die Europameisterschaft hat uns allen gezeigt, was für ein Potenzial in diesem Team steckt. Wir alle dürfen uns auf die Zukunft dieser Mannschat freuen!

Eure Silke Rottenberg

Silke Rottenberg ist zweimalige Welt- und dreimalige Europameisterin. Sie arbeitete während der EURO als Expertin für das ZDF.

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Das Finale der EURO 2013 in Schweden ist gespielt. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat sich durch ein 1:0 gegen Norwegen zum sechsten Mal in Folge und zum achten den EM-Titel gesichert. Exklusiv für DFB.de schreiben die ehemaligen Nationalspielerinnen Ariane Hingst, Renate Lingor, Sandra Smisek und Silke Rottenberg einen EM-Blog.

Heute zum Abschluss Silke Rottenberg, die natürlich die sensationelle Leistung von Nadine Angerer, ihrer Nachfolgerin im Tor der DFB-Auswahl, in den Fokus nimmt.

Liebe Fans der Frauen-Nationalmannschaft,

unsere Frauen haben es geschafft! Sie sind zum achten Mal Europameister geworden. Wer hätte das gedacht, wenn man die vergangenen drei Wochen Revue passieren läßt?! Ich bin ehrlich, zu Beginn des Turniers sah es für mich nicht immer danach aus. Die Zeit in Schweden war für die Frauen-Nationalmannschaft und das Trainerteam nicht einfach. Die Mannschaft musste wegen des holprigen Starts in das Turnier viel Kritik einstecken. Wie sie damit umgegangen ist, verdient großen Respekt.

Die Mannschaft hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert. Spielerisch, insbesondere aber in Sachen Einsatz und Wille. Vor allem beim Topspiel gegen den Gastgeber Schweden haben sie bewundernswert gefightet. Und genauso haben sie dann auch das Finale gegen starke Norwegerinnen gewonnen. Gänsehaut pur! Freude pur!

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Sie ist ein Teil der Mannschaft, aber eben ein sehr wichtiger - Nadine Angerer. Zwei gehaltene Elfmeter im Finale, Wahnsinn, das muss ihr erst einmal jemand nachmachen. Ich kann mich nicht erinnern, in einem Endspiel zwei Strafstöße gehalten zu haben. Ich habe mich bei Elfmetern stets auf mich selbst konzentriert. "So lange wie möglich stehen bleiben", war mein Motto. Entscheidet sich die Torfrau zu früh, ist der Ball in der Regel drin. Einfach lange und cool stehen bleiben, so wie Nadine es gemacht hat. Bereits nach dem ersten gehaltenen Elfer habe ich gewittert, dass Natze heute kein Gegentor kassieren wird. Irgendwie hatte ich dieses Gefühl. Und so war es letztlich auch.

Natze hat all ihre Erfahrungen in das Turnier eingebracht und war ein starker Rückhalt für das gesamte Team. Mit 124 Länderspielen ist sie die Dienstälteste und gibt den jungen Spielerinnen viele hilfreiche Tipps. Ich wünsche ihr an dieser Stelle alles Gute, vor allem Gesundheit.

Der Europameistertitel 2013 ist ein Triumph des gesamten Teams! Fehler wurden analysiert, die richtigen Worte gefunden, die optimalen Maßnahmen ergriffen und in den Erfolg umgemünzt. Der Zusammenhalt war das "i-Tüpfelchen" für den nicht zu übersehenen Teamspirit.

Frauen-EM in Schweden - die besten Bilder des Tuniers

Auch wenn die Freude über den Titel sehr groß ist und die Mädels dies auch genießen sollen, kann man den Blick trotzdem schon in Richtung WM-Qualifikation schweifen lassen. Das Team muss weiter zusammenwachsen und sich individuell weiterentwickeln, um sich für die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada zu qualifizieren. Wir haben eine junge Mannschaft, die körperlich, athletisch und technisch fit ist. Die Europameisterschaft hat uns allen gezeigt, was für ein Potenzial in diesem Team steckt. Wir alle dürfen uns auf die Zukunft dieser Mannschat freuen!

Eure Silke Rottenberg

Silke Rottenberg ist zweimalige Welt- und dreimalige Europameisterin. Sie arbeitete während der EURO als Expertin für das ZDF.