Roman Neustädter: "Länderspieldebüt? Eine tolle Anerkennung"

Neustädter: Natürlich. Das war eine tolle Anerkennung, eine super Erfahrung. Ich hoffe, vom Bundestrainer noch öfters eingeladen zu werden. Mein Hauptaugenmerk liegt hier auf Schalke – nur über den Verein kann ich mich weiterhin empfehlen. Deswegen konzentriere ich mich voll auf meine Leistung im Klub.

DFB.de: Ist es auch ein gutes Zeichen, dass rund um die Veltins-Arena keiner mehr von Raúl spricht?

Neustädter: Am Anfang der Vorbereitung wurde noch viel von ihm geredet, jetzt passiert das gar nicht mehr. Ich denke, wir haben eine sehr gute Mannschaft und was letztes Jahr war, ist Vergangenheit. Dieses Jahr schauen wir auf die Spieler, die wir hier zur Verfügung haben.

DFB.de: Kürzlich war von atmosphärischen Störungen zwischen Mannschaft und Trainer die Rede. Wie haben Sie das wahrgenommen?

Neustädter: Es gab keine Störungen. Die Mannschaft ist intakt, das Trainerteam ist intakt – es passt alles. Auch nach Spielen wie dem 2:2 gegen Arsenal oder dem verkorksten Spiel in Leverkusen, haben wir gegen Piräus eine gute Reaktion gezeigt. Die Moral der Mannschaft stimmt.

[tl]


[bild1]

Vom Neuzugang bei Schalke zum Nationalspieler: Roman Neustädters Saison könnte besser kaum laufen. Für die Königsblauen hat der defensive Mittelfeldspieler noch nicht eine Minute in der Bundesliga und Champions League verpasst, in Amsterdam verbuchte der 24-Jährige zum Abschluss des Länderspieljahres sein Debüt für Deutschland.

Bei Schalke hat sich der gute Kumpel von Marco Reus, an dessen Seite er vergangene Saison noch für Borussia Mönchengladbach wirbelte, bestens eingelebt. In der CL sind die Gelsenkirchener bereits vorzeitig fürs Achtelfinale qualifiziert, national will die Mannschaft von Trainer Huub Stevens am Dienstag (ab 20 Uhr, live bei LIGA total! und Sky) beim Hamburger SV den dritten Tabellenplatz verteidigen.

Im DFB.de-Interview mit Thorsten Langenbahn spricht Roman Neustädter über die Dreifachbelastung durch Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal, warum der Kopf die Beine mitziehen kann sowie über seine Ambitionen in der Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Neustädter, die Bayern haben am vergangenen Spieltag Hannover 96 mit 5:0 geputzt. Spielen die Münchner zurzeit außer Konkurrenz?

Roman Neustädter: Es interessiert mich nicht, was Bayern macht.

DFB.de: Und dass Borussia Dortmund den FC Schalke in der Tabelle überholt hat?

Neustädter: Das interessiert mich auch nicht. Wir schauen nur auf uns. Wir haben 1:1 gegen Frankfurt gespielt und haben jetzt ein wichtiges Spiel gegen Hamburg. Alles andere ist zweitrangig.

DFB.de: Der HSV hatte sich einigermaßen gefangen, kassierte nun aber ein 0:2 in Düsseldorf. Wie schätzen Sie die Mannschaft ein?

Neustädter: Die Hamburger haben eine gute Truppe und können Fußball spielen. Sie verfügen auch über gute individuelle Spieler, aber ich glaube, dass sie in den letzten erfolgreichen Spielen auch wieder mehr als Mannschaft aufgetreten sind.

DFB.de: Ohne Rafael van der Vaart sind die Hanseaten bislang ohne Torerfolg geblieben. Fehlt dem HSV am Dienstag der Ideengeber?

Neustädter: Das ist das Problem des HSV und nicht von uns. Wir werden dann schauen, gegen wen wir spielen. Wir analysieren jeden Spieler, egal ob er von Anfang an spielt oder nicht. Es wird wieder eine große Herausforderung für uns. Der werden wir uns stellen. Wir versuchen jedes Spiel zu gewinnen – natürlich auch in Hamburg.

DFB.de: Für Schalke stehen bis zur Winterpause noch sechs Spiele an. Sie standen bis auf ein Spiel Pause im DFB-Pokal gegen Sandhausen in den übrigen 19 Pflichtspielen jeweils über 90 Minuten auf dem Platz. Wie nehmen Sie die Belastung wahr?

Neustädter: Ich fühle mich gut und versuche immer, mich gut zu regenerieren, um dann wieder topfit zu sein. Ich kann über die vollen 90 Minuten gehen und habe keine Probleme damit. Jetzt haben wir wieder nur zwei Tage zur Regeneration bis zum nächsten Spiel. Die muss man als Spieler gut nutzen.

DFB.de: Ihre Mannschaft hatte gegen Frankfurt trotz des Champions-League-Spiels unter der Woche in der zweiten Halbzeit mehr Luft. Physisch stimmt es also. Ist es von der Psyche manchmal schwierig?

Neustädter: Nein. In der zweiten Halbzeit haben wir die Frankfurter sehr gut in Schach gehalten, da hatten sie nicht eine richtige Torchance. Es ist ja eigentlich alles Kopfsache. Wenn der Kopf ‚Nein’ sagt, sagen auch die Beine ‚Nein’. Und umgekehrt genauso, mentale Stärke führt zum ‚Ja’ der Beine. Das ist einfach so. Manchmal weiß man gar nicht, was alles im menschlichen Körper steckt und wie viel Kraft man hat, weil man sich einfach keine Gedanken macht und läuft und läuft und läuft – dann merkt man gar nicht, dass man müde wird.

DFB.de: Bei Ihnen läuft es zurzeit auch. Sie müssen sich keine Gedanken machen, haben sich direkt einen Stammplatz erobert und durften dann noch im Länderspiel gegen die Niederlande Ihr Nationalmannschaftsdebüt feiern. Hat Ihnen das noch einen zusätzlichen Schub gegeben?

Neustädter: Natürlich. Das war eine tolle Anerkennung, eine super Erfahrung. Ich hoffe, vom Bundestrainer noch öfters eingeladen zu werden. Mein Hauptaugenmerk liegt hier auf Schalke – nur über den Verein kann ich mich weiterhin empfehlen. Deswegen konzentriere ich mich voll auf meine Leistung im Klub.

[bild2]

DFB.de: Ist es auch ein gutes Zeichen, dass rund um die Veltins-Arena keiner mehr von Raúl spricht?

Neustädter: Am Anfang der Vorbereitung wurde noch viel von ihm geredet, jetzt passiert das gar nicht mehr. Ich denke, wir haben eine sehr gute Mannschaft und was letztes Jahr war, ist Vergangenheit. Dieses Jahr schauen wir auf die Spieler, die wir hier zur Verfügung haben.

DFB.de: Kürzlich war von atmosphärischen Störungen zwischen Mannschaft und Trainer die Rede. Wie haben Sie das wahrgenommen?

Neustädter: Es gab keine Störungen. Die Mannschaft ist intakt, das Trainerteam ist intakt – es passt alles. Auch nach Spielen wie dem 2:2 gegen Arsenal oder dem verkorksten Spiel in Leverkusen, haben wir gegen Piräus eine gute Reaktion gezeigt. Die Moral der Mannschaft stimmt.