Roland Kroos: Außenseiter im DFB-Pokal

Es ist das größte Spiel der Vereinsgeschichte: Heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) erwartet der Oberligist Greifswalder FC in der ersten Runde des DFB-Pokals den FC Augsburg. Greifswalds sportlicher Leiter Roland Kroos, Vater von Toni und Felix, erklärt im DFB.de-Interview, welche Chancen sein Verein hat und welche Verbindung seine beiden Söhne noch zu ihrem Heimatverein haben.

DFB.de: Herr Kroos, wie groß ist die Vorfreude innerhalb des Vereins vor dem Duell mit dem FC Augsburg?

Roland Kroos: Riesig! Aber nicht nur innerhalb des Vereins, sondern die gesamte Stadt fiebert der Partie entgegen. Alle freuen sich, dass wieder Fußball gespielt werden kann. Es ist unser erstes Pflichtspiel seit sieben Monaten.

DFB.de: Mit welchen Chancen geht der Greifswalder FC in das Aufeinandertreffen mit dem Bundesligisten?

Kroos: Wir sollten realistisch bleiben. Es geht für uns in erster Linie darum, ein gutes Spiel zu machen und die Partie möglichst lange offen zu gestalten. An ein Weiterkommen denkt bei uns im Moment niemand. Wir wollen den Fans einen tollen Nachmittag bieten. Und dann schauen wir mal, was am Ende dabei herauskommt. Aber man darf nicht vergessen, dass wir in der fünften Liga zu Hause sind.

DFB.de: Wie schätzen Sie den FC Augsburg ein?

Kroos: Ehrlich gesagt befassen wir uns gar nicht so sehr mit dem Gegner. Wir schauen nur auf uns. Wir sind als Amateurverein klarer Außenseiter gegen einen Bundesligisten. Deshalb konzentrieren wir uns nur auf unser eigenes Spiel und versuchen, so lange wie möglich dagegen zu halten.

DFB.de: Für die meisten Spieler Ihres Kaders dürfte es sportlich der größte Tag des Lebens werden?

Kroos: Ja, davon ist auszugehen. Die meisten werden nicht mehr die Gelegenheit bekommen, auf so einer Bühne gegen einen Bundesligisten spielen zu dürfen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Jungs es genießen und alles geben, was möglich ist. Mehr können wir nicht machen. Dieses Spiel im DFB-Pokal ist ein absoluter Bonus. Unser Fokus richtet sich auf die Oberliga, in die wir eine Woche später starten.

DFB.de: Sie wollen den Aufstieg in die Regionalliga Nordost schaffen.

Kroos: Wir sind zuletzt mehrfach knapp gescheitert - auch wegen des Saisonabbruchs. Jetzt greifen wir erneut an. Wir wollen wieder eine gute Runde in der Spitzengruppe spielen. Klar ist aber auch, dass ein Aufstieg nicht planbar ist. Nur der Erste geht hoch. Wir dürfen uns vom ersten Spieltag an keine großen Schwächen erlauben. Wir würden es gerne in die Regionalliga schaffen.

DFB.de: Wie sehen Sie die Chance dafür?

Kroos: Das ist im Vorfeld schwer zu sagen. Ich sehe zwei oder drei Klubs, die ähnliche Ziele wie wir verfolgen. Ich bin sicher, dass es spannend wird und dass wir auch gute Möglichkeiten haben, es zu schaffen. Aber es kommt auf viele Faktoren an. Darauf müssen wir vorbereitet sein.

DFB.de: Sie waren in den vergangenen Jahren sportlicher Leiter und Trainer der Oberligamannschaft. Warum konzentrieren Sie sich jetzt auf das Amt des sportlichen Leiters?

Kroos: Weil es schwierig ist, diese Doppelfunktion auszuüben, wenn man es professionell machen und eventuell aufsteigen will. Ich war immer mit Herz und Seele Trainer. Aber gemeinsam sind wir jetzt zu der Entscheidung gekommen, dass ich mich nun auf die sportliche Leitung konzentrieren werde.

DFB.de: Mit welchen Aufgaben?

Kroos: An erster Stelle stehen die Kaderplanung und die Spielerbeobachtung. Da ist natürlich immer etwas zu tun. Aber es gehört auch dazu, das Trainingslager zu organisieren und die Sponsorenpflege zu betreiben. Es ist eine sehr vielfältige Aufgabe, die mir großen Spaß macht. Mir ist in den vergangenen Wochen und Monaten auf jeden Fall nicht langweilig geworden.

DFB.de: Der Sommer war auch für die gesamte Familie Kroos sehr ereignisreich. Toni hat seine Nationalmannschafts-Karriere beendet. Felix hat komplett mit dem Fußball aufgehört. Wie bewerten Sie als Vater diese Entscheidungen?

Kroos: Ich wusste ja schon etwas früher davon als die Öffentlichkeit. Bei uns wird die Familie immer vorab informiert. Deshalb kamen die Entscheidungen für mich nicht überraschend. Sie haben ihre Gründe und sind alt genug, um diese Entscheidungen zu treffen. Deshalb möchte ich als Vater mich da gar nicht groß einmischen.

DFB.de: Wie präsent ist der Name Kroos beim Greifswalder FC?

Kroos: Toni hat wenig Zeit, um hier vor Ort zu sein. Das ist ganz selten der Fall. Bei Felix ist es ähnlich. Er muss erstmal schauen, was er zukünftig machen möchte. Klar ist aber, dass beide sehr interessiert daran sind, was der Verein macht. Sie informieren sich regelmäßig darüber. Heutzutage ist das ja auch aus der Ferne kein Problem mehr. Grundsätzlich ist es aber so, dass der Name Kroos nicht nur im Verein sondern in der gesamten Stadt einen sehr guten Ruf hat. Darauf sind wir stolz. Das ist unsere Heimat. Es wird hier viel über Toni und Felix gesprochen. Es ist ja nicht normal, dass zwei Brüder aus einem Verein so eine Karriere hinlegen.

DFB.de: Können Sie sich eine Rückkehr der beiden vorstellen?

Kroos: Das glaube ich eher nicht. Toni sieht seine Zukunft erstmal in Madrid. Dort gehen seine Kinder auch zur Schule. Bei Felix sehe ich derzeit auch nicht, dass er kurzfristig nach Greifswald zurückkehren wird. Beide haben andere Vorstellungen.

[sw]

Es ist das größte Spiel der Vereinsgeschichte: Heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) erwartet der Oberligist Greifswalder FC in der ersten Runde des DFB-Pokals den FC Augsburg. Greifswalds sportlicher Leiter Roland Kroos, Vater von Toni und Felix, erklärt im DFB.de-Interview, welche Chancen sein Verein hat und welche Verbindung seine beiden Söhne noch zu ihrem Heimatverein haben.

DFB.de: Herr Kroos, wie groß ist die Vorfreude innerhalb des Vereins vor dem Duell mit dem FC Augsburg?

Roland Kroos: Riesig! Aber nicht nur innerhalb des Vereins, sondern die gesamte Stadt fiebert der Partie entgegen. Alle freuen sich, dass wieder Fußball gespielt werden kann. Es ist unser erstes Pflichtspiel seit sieben Monaten.

DFB.de: Mit welchen Chancen geht der Greifswalder FC in das Aufeinandertreffen mit dem Bundesligisten?

Kroos: Wir sollten realistisch bleiben. Es geht für uns in erster Linie darum, ein gutes Spiel zu machen und die Partie möglichst lange offen zu gestalten. An ein Weiterkommen denkt bei uns im Moment niemand. Wir wollen den Fans einen tollen Nachmittag bieten. Und dann schauen wir mal, was am Ende dabei herauskommt. Aber man darf nicht vergessen, dass wir in der fünften Liga zu Hause sind.

DFB.de: Wie schätzen Sie den FC Augsburg ein?

Kroos: Ehrlich gesagt befassen wir uns gar nicht so sehr mit dem Gegner. Wir schauen nur auf uns. Wir sind als Amateurverein klarer Außenseiter gegen einen Bundesligisten. Deshalb konzentrieren wir uns nur auf unser eigenes Spiel und versuchen, so lange wie möglich dagegen zu halten.

DFB.de: Für die meisten Spieler Ihres Kaders dürfte es sportlich der größte Tag des Lebens werden?

Kroos: Ja, davon ist auszugehen. Die meisten werden nicht mehr die Gelegenheit bekommen, auf so einer Bühne gegen einen Bundesligisten spielen zu dürfen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Jungs es genießen und alles geben, was möglich ist. Mehr können wir nicht machen. Dieses Spiel im DFB-Pokal ist ein absoluter Bonus. Unser Fokus richtet sich auf die Oberliga, in die wir eine Woche später starten.

DFB.de: Sie wollen den Aufstieg in die Regionalliga Nordost schaffen.

Kroos: Wir sind zuletzt mehrfach knapp gescheitert - auch wegen des Saisonabbruchs. Jetzt greifen wir erneut an. Wir wollen wieder eine gute Runde in der Spitzengruppe spielen. Klar ist aber auch, dass ein Aufstieg nicht planbar ist. Nur der Erste geht hoch. Wir dürfen uns vom ersten Spieltag an keine großen Schwächen erlauben. Wir würden es gerne in die Regionalliga schaffen.

DFB.de: Wie sehen Sie die Chance dafür?

Kroos: Das ist im Vorfeld schwer zu sagen. Ich sehe zwei oder drei Klubs, die ähnliche Ziele wie wir verfolgen. Ich bin sicher, dass es spannend wird und dass wir auch gute Möglichkeiten haben, es zu schaffen. Aber es kommt auf viele Faktoren an. Darauf müssen wir vorbereitet sein.

DFB.de: Sie waren in den vergangenen Jahren sportlicher Leiter und Trainer der Oberligamannschaft. Warum konzentrieren Sie sich jetzt auf das Amt des sportlichen Leiters?

Kroos: Weil es schwierig ist, diese Doppelfunktion auszuüben, wenn man es professionell machen und eventuell aufsteigen will. Ich war immer mit Herz und Seele Trainer. Aber gemeinsam sind wir jetzt zu der Entscheidung gekommen, dass ich mich nun auf die sportliche Leitung konzentrieren werde.

DFB.de: Mit welchen Aufgaben?

Kroos: An erster Stelle stehen die Kaderplanung und die Spielerbeobachtung. Da ist natürlich immer etwas zu tun. Aber es gehört auch dazu, das Trainingslager zu organisieren und die Sponsorenpflege zu betreiben. Es ist eine sehr vielfältige Aufgabe, die mir großen Spaß macht. Mir ist in den vergangenen Wochen und Monaten auf jeden Fall nicht langweilig geworden.

DFB.de: Der Sommer war auch für die gesamte Familie Kroos sehr ereignisreich. Toni hat seine Nationalmannschafts-Karriere beendet. Felix hat komplett mit dem Fußball aufgehört. Wie bewerten Sie als Vater diese Entscheidungen?

Kroos: Ich wusste ja schon etwas früher davon als die Öffentlichkeit. Bei uns wird die Familie immer vorab informiert. Deshalb kamen die Entscheidungen für mich nicht überraschend. Sie haben ihre Gründe und sind alt genug, um diese Entscheidungen zu treffen. Deshalb möchte ich als Vater mich da gar nicht groß einmischen.

DFB.de: Wie präsent ist der Name Kroos beim Greifswalder FC?

Kroos: Toni hat wenig Zeit, um hier vor Ort zu sein. Das ist ganz selten der Fall. Bei Felix ist es ähnlich. Er muss erstmal schauen, was er zukünftig machen möchte. Klar ist aber, dass beide sehr interessiert daran sind, was der Verein macht. Sie informieren sich regelmäßig darüber. Heutzutage ist das ja auch aus der Ferne kein Problem mehr. Grundsätzlich ist es aber so, dass der Name Kroos nicht nur im Verein sondern in der gesamten Stadt einen sehr guten Ruf hat. Darauf sind wir stolz. Das ist unsere Heimat. Es wird hier viel über Toni und Felix gesprochen. Es ist ja nicht normal, dass zwei Brüder aus einem Verein so eine Karriere hinlegen.

DFB.de: Können Sie sich eine Rückkehr der beiden vorstellen?

Kroos: Das glaube ich eher nicht. Toni sieht seine Zukunft erstmal in Madrid. Dort gehen seine Kinder auch zur Schule. Bei Felix sehe ich derzeit auch nicht, dass er kurzfristig nach Greifswald zurückkehren wird. Beide haben andere Vorstellungen.

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