Röttgen: "Da bleibt mehr fürs Vereinsfest"

Er weiß, dass der Fußball eine Menge bewirken kann. Auch für den Umweltschutz. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) spricht im Interview mit DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth folglich "energiegeladen" über den DFB UMWELTCUP 2012.

DFB.de: Herr Bundesminister, welche Tipps für die Vereine gefallen Ihnen beim DFB UMWELTCUP 2012 besonders gut?

Norbert Röttgen: Mir gefallen vor allem die Ideen, bei denen jeder sofort mitmachen kann und die nichts oder wenig kosten, etwa die selbst gebaute Zisterne, um mit Regenwasser die Sportschuhe zu säubern. Vielleicht sollten weitere Tipps aus den Vereinen gesammelt werden. Da kommen bestimmt noch einmal 90 zusammen...

DFB.de: Und wie finden Sie den Umweltspot mit Manuel Neuer und den Bender-Zwillingen?

Röttgen: Volltreffer würde ich sagen. Ich gratuliere dem DFB zu diesem pfiffigen Clip. Ich finde es gut, wenn Nationaltrainer und -spieler für den Umweltschutz werben. So werden Millionen Fußballbegeisterte erreicht. Das freut nicht nur den Bundesumweltminister, auch der Sport und sein Image profitieren davon: In Sekunden wird klar, dass der Fußball Verantwortung für eine der wichtigen gesellschaftlichen Fragen übernimmt. Mit "Green Goal" ist das schon zur Fußball-WM 2006 und 2011 gelungen.

DFB.de: Was kann der Fußball für den Umwelt- und Klimaschutz leisten?

Röttgen: Auch im Sport wird Energie verbraucht, Abwasser produziert, Mobilität erzeugt und es werden Flächen versiegelt. Genau wie unsere Gesellschaft muss der Sport in seinem Verantwortungsbereich dafür sorgen, dass die endlichen Ressourcen noch den "Bambinis" zur Verfügung stehen werden. Wenn wir so weitermachen wie bisher, gefährden wir unsere Existenzgrundlage. Auch in 50 oder 100 Jahren sollen Mädchen und Jungen ihren Traum vom Fußball verwirklichen können.

DFB.de: Ist der Einzelne überhaupt ein Faktor beim Ressourcenverbrauch?

Röttgen: Natürlich. Ein Beispiel: Jeder Deutsche verbraucht etwas über 120 Liter Trinkwasser pro Tag. In ärmeren Ländern der Welt müssen ganze Familien damit wochenlang auskommen, wenn sie überhaupt Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Es muss uns bewusst werden, dass unser Komfort und alltägliche Selbstverständlichkeiten mit einem immer noch zu hohen Ressourcenverbrauch jedes Einzelnen verbunden sind.

DFB.de: Was muss passieren, damit Ihr Plan von der Energiewende aufgeht?

Röttgen: Die Energiewende ist das größte Infrastruktur- und Modernisierungsprojekt der nächsten Jahrzehnte. Der schrittweise Umbau unserer Energieversorgung ist eine historische Aufgabe. Nur mit einer umweltschonenden, zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung können wir unser Wohlstandsniveau halten, Arbeitsplätze schaffen, unser Land modernisieren und unsere Umwelt erhalten. Die Bundesregierung hat ein großes Energiepaket verabschiedet. Doch ohne Energiesparen wird es nicht gehen. Alle sollten mitmachen, auch Fußballer und Fans.

DFB.de: Rechnet sich der Umweltschutz heute auch für den kleinen Fußballverein?

Röttgen: Auf jeden Fall. Und das haben viele Vereine erkannt. Bei steigenden Öl- und Gaspreisen amortisieren sich etwa Investitionen in Effizienztechnologien und erneuerbare Energien innerhalb weniger Jahre. Da bleibt mehr Geld fürs Vereinsfest. Wenn das kein Ansporn ist!

DFB.de: Inwieweit werden Sportvereine beim Umweltschutz unterstützt?

Röttgen: Sportvereine können etwa eine solarthermische Anlage installieren und hierfür eine Förderung aus dem Marktanreizprogramm des Bundes beantragen. Daneben bietet die KfW-Bankengruppe Förderprogramme zur energetischen Sanierung an. Einen Überblick gibt die Förderdatenbank des Bundes im Internet.

DFB.de: Wir finden ja, Deutschlands größte Energielieferanten sind seine Nationalteams...

Röttgen: ...und sogar emissionsfrei und erneuerbar! Aber im Ernst: Die Nationalmannschaften haben durch ihre hervorragenden Leistungen ein positives Wir-Gefühl geschaffen. Das halte ich für einen unschätzbaren Wert. Auch im Ausland hat das unser Image deutlich verbessert. Für die Zuschauer ist dies mit Spaß, Spannung und schönstem Freizeitvergnügen verbunden. Das setzt tatsächlich neue Kräfte frei, die wir gebrauchen können.

DFB.de: Umso mehr, falls das A-Team im Sommer den Titel holt. Wie stehen die Chancen?

Röttgen: Die Chancen dafür stehen gut. Die Daumen sind gedrückt. Deutschland wird Europameister – natürlich und nachhaltig! [th]


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Er weiß, dass der Fußball eine Menge bewirken kann. Auch für den Umweltschutz. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) spricht im Interview mit DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth folglich "energiegeladen" über den DFB UMWELTCUP 2012.

DFB.de: Herr Bundesminister, welche Tipps für die Vereine gefallen Ihnen beim DFB UMWELTCUP 2012 besonders gut?

Norbert Röttgen: Mir gefallen vor allem die Ideen, bei denen jeder sofort mitmachen kann und die nichts oder wenig kosten, etwa die selbst gebaute Zisterne, um mit Regenwasser die Sportschuhe zu säubern. Vielleicht sollten weitere Tipps aus den Vereinen gesammelt werden. Da kommen bestimmt noch einmal 90 zusammen...

DFB.de: Und wie finden Sie den Umweltspot mit Manuel Neuer und den Bender-Zwillingen?

Röttgen: Volltreffer würde ich sagen. Ich gratuliere dem DFB zu diesem pfiffigen Clip. Ich finde es gut, wenn Nationaltrainer und -spieler für den Umweltschutz werben. So werden Millionen Fußballbegeisterte erreicht. Das freut nicht nur den Bundesumweltminister, auch der Sport und sein Image profitieren davon: In Sekunden wird klar, dass der Fußball Verantwortung für eine der wichtigen gesellschaftlichen Fragen übernimmt. Mit "Green Goal" ist das schon zur Fußball-WM 2006 und 2011 gelungen.

DFB.de: Was kann der Fußball für den Umwelt- und Klimaschutz leisten?

Röttgen: Auch im Sport wird Energie verbraucht, Abwasser produziert, Mobilität erzeugt und es werden Flächen versiegelt. Genau wie unsere Gesellschaft muss der Sport in seinem Verantwortungsbereich dafür sorgen, dass die endlichen Ressourcen noch den "Bambinis" zur Verfügung stehen werden. Wenn wir so weitermachen wie bisher, gefährden wir unsere Existenzgrundlage. Auch in 50 oder 100 Jahren sollen Mädchen und Jungen ihren Traum vom Fußball verwirklichen können.

DFB.de: Ist der Einzelne überhaupt ein Faktor beim Ressourcenverbrauch?

Röttgen: Natürlich. Ein Beispiel: Jeder Deutsche verbraucht etwas über 120 Liter Trinkwasser pro Tag. In ärmeren Ländern der Welt müssen ganze Familien damit wochenlang auskommen, wenn sie überhaupt Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Es muss uns bewusst werden, dass unser Komfort und alltägliche Selbstverständlichkeiten mit einem immer noch zu hohen Ressourcenverbrauch jedes Einzelnen verbunden sind.

DFB.de: Was muss passieren, damit Ihr Plan von der Energiewende aufgeht?

Röttgen: Die Energiewende ist das größte Infrastruktur- und Modernisierungsprojekt der nächsten Jahrzehnte. Der schrittweise Umbau unserer Energieversorgung ist eine historische Aufgabe. Nur mit einer umweltschonenden, zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung können wir unser Wohlstandsniveau halten, Arbeitsplätze schaffen, unser Land modernisieren und unsere Umwelt erhalten. Die Bundesregierung hat ein großes Energiepaket verabschiedet. Doch ohne Energiesparen wird es nicht gehen. Alle sollten mitmachen, auch Fußballer und Fans.

DFB.de: Rechnet sich der Umweltschutz heute auch für den kleinen Fußballverein?

Röttgen: Auf jeden Fall. Und das haben viele Vereine erkannt. Bei steigenden Öl- und Gaspreisen amortisieren sich etwa Investitionen in Effizienztechnologien und erneuerbare Energien innerhalb weniger Jahre. Da bleibt mehr Geld fürs Vereinsfest. Wenn das kein Ansporn ist!

DFB.de: Inwieweit werden Sportvereine beim Umweltschutz unterstützt?

Röttgen: Sportvereine können etwa eine solarthermische Anlage installieren und hierfür eine Förderung aus dem Marktanreizprogramm des Bundes beantragen. Daneben bietet die KfW-Bankengruppe Förderprogramme zur energetischen Sanierung an. Einen Überblick gibt die Förderdatenbank des Bundes im Internet.

DFB.de: Wir finden ja, Deutschlands größte Energielieferanten sind seine Nationalteams...

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Röttgen: ...und sogar emissionsfrei und erneuerbar! Aber im Ernst: Die Nationalmannschaften haben durch ihre hervorragenden Leistungen ein positives Wir-Gefühl geschaffen. Das halte ich für einen unschätzbaren Wert. Auch im Ausland hat das unser Image deutlich verbessert. Für die Zuschauer ist dies mit Spaß, Spannung und schönstem Freizeitvergnügen verbunden. Das setzt tatsächlich neue Kräfte frei, die wir gebrauchen können.

DFB.de: Umso mehr, falls das A-Team im Sommer den Titel holt. Wie stehen die Chancen?

Röttgen: Die Chancen dafür stehen gut. Die Daumen sind gedrückt. Deutschland wird Europameister – natürlich und nachhaltig!