Robin Krüger: "Von Woche zu Woche stärker"

Klein aber oho. Arminia Klosterhardt sorgt in der West-Staffel der A-Junioren Bundesliga West für Aufsehen. Als Aufsteiger, der zum ersten Mal in der höchsten deutschen U 19-Spielklasse dabei ist, gelang dem Team von Trainer Robin Krüger zuletzt mit dem 3:3 gegen den aktuellen Deutschen Meister Borussia Dortmund eine faustdicke Überraschung. Dabei hatten die Oberhausener, die schon 3:1 in Führung lagen, den BVB am Rande einer Niederlage. Für den Liganeuling, dessen erste Mannschaft lediglich in der Landesliga an den Start geht, war es der zweite Punktgewinn in der Bundesliga.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 28-jährige Robin Krüger mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das "Abenteuer" A-Junioren Bundesliga, die bekannten Namen Dahoud und Brdaric in seinem Team sowie das Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Müssen Sie sich manchmal kneifen, dass Sie mit den A-Junioren von Arminia Klosterhardt in der höchsten Spielklasse spielen, Herr Krüger?

Robin Krüger: Für mich ist die A-Junioren-Bundesliga durch meine Zeit als Trainer und Co-Trainer bei der U 19 von Rot-Weiss Essen schon ein bekanntes Terrain. Für die Spieler und den Verein ist es neu und auf jeden Fall eine super Sache. Wir wollen jedes Spiel genießen und jede Woche in dieser Spielklasse zu einem Highlight machen.

DFB.de: Wie nimmt das Umfeld die A-Junioren-Bundesliga an?

Krüger: Jeder im Verein hatte vor allem dem ersten Heimspiel gegen den MSV Duisburg entgegengefiebert. Die Euphorie im Umfeld ist aber nach wie vor groß. Zum Auftakt kamen 500 Zuschauer und dabei waren Frauen und Kinder noch nicht mitgerechnet. Namen wie Borussia Dortmund oder FC Schalke 04 werden auch weiterhin viele Zuschauer anlocken.

DFB.de: Beim 3:3 gegen Meister BVB verpasste Ihr Team nach einer 3:1-Führung die ganz große Sensation. Ist die Enttäuschung schon verraucht?

Krüger: Das habe ich jetzt schon öfter gehört oder gelesen. Ich finde, auch ein Unentschieden gegen Borussia Dortmund ist für uns eine große Sensation. Klar, es bleibt die Enttäuschung hängen, dass für uns noch mehr drin war. Wir hatten bis zur 80. Minute verdient 3:1 geführt. Wir können auf die Leistung aber stolz sein und darauf aufbauen.

DFB.de: Wie gehen Sie damit um, in fast jedem Spiel der Außenseiter zu sein?

Krüger: Das ist für uns völlig normal und dessen sind wir uns auch bewusst. Allein schon wegen der Möglichkeiten der anderen Vereine in der A-Junioren-Bundesliga. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass wir nur den Druck und die Erwartungshaltung haben, die wir uns selbst auferlegen. Wir wollen jedes Spiel für den Gegner so unangenehm und eklig wie möglich machen.

DFB.de: Wie lautet Ihre Spielidee?

Krüger: Es macht für uns keinen Sinn, das Spielkonzept einer anderen Mannschaft, die meist über mehr individuelle Qualität verfügt, zu kopieren. Wir haben Grundprinzipien, die für jedes Spiel gelten. Es soll dem Gegner vor allem keinen Spaß machen, gegen uns zu spielen. Zu unseren Grundprinzipien gehören aber auch taktische Anweisungen. Beispielsweise gilt es in Unterzahlsituationen, immer zuerst den Gegenspieler im Zentrum zu verteidigen, der am nächsten zum Tor steht. Durch diese immer geltenden Prinzipien sind wir wiederrum, was das Spielsystem angeht, flexibel und richten uns da auch nach den Stärken und Schwächen des Gegners.

DFB.de: Wie fällt Ihr bisheriges Saisonfazit aus?

Krüger: Mit den Leistungen sind wir nicht unzufrieden. Mit Ausnahme des 0:9 am 2. Spieltag beim 1. FC Köln konnten wir in jeder Partie mithalten. Von der Punkteausbeute hatten wir uns vorher kein Ziel gesetzt. Allerdings gab es viele Duelle, in denen wir mehr verdient gehabt hätten. Insgesamt sind wir aber von Woche zu Woche stärker geworden.

DFB.de: Bekommen Ihre Spieler große Augen, wenn sie zu den Nachwuchsleistungszentren der Ligakonkurrenten fahren?

Krüger: Bisher haben wir noch nicht auf den ganz großen Sportanlagen wie etwa der von Bayer 04 Leverkusen gespielt. Allerdings weiß ich, dass die Spielstätten und auch die Kabinen dort eine ganz andere Welt sind. Wir dürfen dann nicht in Ehrfurcht erstarren.

DFB.de: Sind die Möglichkeiten mit Ihrem Ex-Verein Rot-Weiss Essen vergleichbar?

Krüger: Klares Nein. Unsere Kapazitäten sind geringer und die fast ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeiter im Verein sind die hohe Professionalität, die in der Bundesliga notwendig sind, schlicht noch nicht gewohnt. Wir benötigen für manche Dinge einfach mehr Arbeit. Das fängt schon damit an, wann uns der Trainingsplatz und die Kabine zur Verfügung gestellt werden kann. Wir versuchen aber, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen und den Unterschied mit harter Arbeit auszugleichen.



Klein aber oho. Arminia Klosterhardt sorgt in der West-Staffel der A-Junioren Bundesliga West für Aufsehen. Als Aufsteiger, der zum ersten Mal in der höchsten deutschen U 19-Spielklasse dabei ist, gelang dem Team von Trainer Robin Krüger zuletzt mit dem 3:3 gegen den aktuellen Deutschen Meister Borussia Dortmund eine faustdicke Überraschung. Dabei hatten die Oberhausener, die schon 3:1 in Führung lagen, den BVB am Rande einer Niederlage. Für den Liganeuling, dessen erste Mannschaft lediglich in der Landesliga an den Start geht, war es der zweite Punktgewinn in der Bundesliga.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 28-jährige Robin Krüger mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das "Abenteuer" A-Junioren Bundesliga, die bekannten Namen Dahoud und Brdaric in seinem Team sowie das Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Müssen Sie sich manchmal kneifen, dass Sie mit den A-Junioren von Arminia Klosterhardt in der höchsten Spielklasse spielen, Herr Krüger?

Robin Krüger: Für mich ist die A-Junioren-Bundesliga durch meine Zeit als Trainer und Co-Trainer bei der U 19 von Rot-Weiss Essen schon ein bekanntes Terrain. Für die Spieler und den Verein ist es neu und auf jeden Fall eine super Sache. Wir wollen jedes Spiel genießen und jede Woche in dieser Spielklasse zu einem Highlight machen.

DFB.de: Wie nimmt das Umfeld die A-Junioren-Bundesliga an?

Krüger: Jeder im Verein hatte vor allem dem ersten Heimspiel gegen den MSV Duisburg entgegengefiebert. Die Euphorie im Umfeld ist aber nach wie vor groß. Zum Auftakt kamen 500 Zuschauer und dabei waren Frauen und Kinder noch nicht mitgerechnet. Namen wie Borussia Dortmund oder FC Schalke 04 werden auch weiterhin viele Zuschauer anlocken.

DFB.de: Beim 3:3 gegen Meister BVB verpasste Ihr Team nach einer 3:1-Führung die ganz große Sensation. Ist die Enttäuschung schon verraucht?

Krüger: Das habe ich jetzt schon öfter gehört oder gelesen. Ich finde, auch ein Unentschieden gegen Borussia Dortmund ist für uns eine große Sensation. Klar, es bleibt die Enttäuschung hängen, dass für uns noch mehr drin war. Wir hatten bis zur 80. Minute verdient 3:1 geführt. Wir können auf die Leistung aber stolz sein und darauf aufbauen.

DFB.de: Wie gehen Sie damit um, in fast jedem Spiel der Außenseiter zu sein?

Krüger: Das ist für uns völlig normal und dessen sind wir uns auch bewusst. Allein schon wegen der Möglichkeiten der anderen Vereine in der A-Junioren-Bundesliga. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass wir nur den Druck und die Erwartungshaltung haben, die wir uns selbst auferlegen. Wir wollen jedes Spiel für den Gegner so unangenehm und eklig wie möglich machen.

DFB.de: Wie lautet Ihre Spielidee?

Krüger: Es macht für uns keinen Sinn, das Spielkonzept einer anderen Mannschaft, die meist über mehr individuelle Qualität verfügt, zu kopieren. Wir haben Grundprinzipien, die für jedes Spiel gelten. Es soll dem Gegner vor allem keinen Spaß machen, gegen uns zu spielen. Zu unseren Grundprinzipien gehören aber auch taktische Anweisungen. Beispielsweise gilt es in Unterzahlsituationen, immer zuerst den Gegenspieler im Zentrum zu verteidigen, der am nächsten zum Tor steht. Durch diese immer geltenden Prinzipien sind wir wiederrum, was das Spielsystem angeht, flexibel und richten uns da auch nach den Stärken und Schwächen des Gegners.

DFB.de: Wie fällt Ihr bisheriges Saisonfazit aus?

Krüger: Mit den Leistungen sind wir nicht unzufrieden. Mit Ausnahme des 0:9 am 2. Spieltag beim 1. FC Köln konnten wir in jeder Partie mithalten. Von der Punkteausbeute hatten wir uns vorher kein Ziel gesetzt. Allerdings gab es viele Duelle, in denen wir mehr verdient gehabt hätten. Insgesamt sind wir aber von Woche zu Woche stärker geworden.

DFB.de: Bekommen Ihre Spieler große Augen, wenn sie zu den Nachwuchsleistungszentren der Ligakonkurrenten fahren?

Krüger: Bisher haben wir noch nicht auf den ganz großen Sportanlagen wie etwa der von Bayer 04 Leverkusen gespielt. Allerdings weiß ich, dass die Spielstätten und auch die Kabinen dort eine ganz andere Welt sind. Wir dürfen dann nicht in Ehrfurcht erstarren.

DFB.de: Sind die Möglichkeiten mit Ihrem Ex-Verein Rot-Weiss Essen vergleichbar?

Krüger: Klares Nein. Unsere Kapazitäten sind geringer und die fast ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeiter im Verein sind die hohe Professionalität, die in der Bundesliga notwendig sind, schlicht noch nicht gewohnt. Wir benötigen für manche Dinge einfach mehr Arbeit. Das fängt schon damit an, wann uns der Trainingsplatz und die Kabine zur Verfügung gestellt werden kann. Wir versuchen aber, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen und den Unterschied mit harter Arbeit auszugleichen.

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DFB.de: Mit Said Dahoud und Tim Brdaric gibt es zwei Spieler in ihrem Kader mit bekanntem Namen. Haben U 21-Europameister Mahmoud Dahoud oder Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric mal ein Training oder ein Spiel besucht?

Krüger: Bei Saids Bruder ist mir das nicht bekannt. Das dürfte aber auch wegen seiner Spieltermine mit Borussia Dortmund nicht ganz einfach werden. Und wenn er da gewesen wäre, hätte ich das durch den zusätzlichen Andrang sicherlich mitbekommen (lacht). Thomas Brdaric, den Vater von Tim, kenne ich schon seit ein paar Jahren, weil er ein Kollege von mir und Trainer bei TeBe Berlin ist. Natürlich erkundigt er sich ab und zu nach den Leistungen von Tim, wir tauschen uns aber auch so immer wieder aus. Tim und Said sind aber für mich immer die ersten Ansprechpartner, wenn es um ihre Leistung geht.

DFB.de: Sind sie ähnliche Spielertypen wie Ihr Vater oder Bruder?

Krüger: Tim spielt als Innenverteidiger eine komplett andere Position als Thomas. Bei ihm merkt man, dass sein Vater Trainer ist. Tim ist sehr spielintelligent und hat eine schnelle Auffassungsgabe. Außerdem ist er groß, kopfballstark und von seiner Einstellung her ein echtes Vorbild. Said kannte ich schon, als er bei der U 17 von Rot-Weiss Essen war. Er spielt die gleiche Position im Mittelfeld wie sein älterer Bruder. Mit seiner Ballbehandlung und -behauptung ist er für uns ein sehr wichtiger Spieler. Leider hat er beim 0:1 in Paderborn die Rote Karte gesehen und wird uns erst Ende Oktober wieder zur Verfügung stehen.

DFB.de: Wie bekommen die Spieler Schule und Training unter einen Hut?

Krüger: Die Jungs betreiben einen riesigen Aufwand und haben das bisher ausnahmslos gut hinbekommen. Zwei-, dreimal im Jahr werden wir bei den Klassenfahrten dann schon in unserer Arbeit beeinflusst. Wir haben aber auch einige Spieler im Kader, die sich bereits in der Berufsausbildung befinden. Salim El Fahmi hätte beispielsweise gegen den 1. FC Köln in der Startelf gestanden. Da das Spiel aber unter der Woche war und er lange arbeiten musste, fehlte er.

DFB.de: Wie oft trainiert Ihre Mannschaft?

Krüger: Wir haben in der Woche vier Trainingseinheiten, selten auch fünf. Mehr wäre bei unseren Umständen aber auch nicht machbar und sinnvoll.

DFB.de: Wie hat die Zusammenstellung des Kaders funktioniert?

Krüger: Wir hatten drei Bereiche, aus denen wir uns bedient haben. Jungjahrgänge aus der A-Junioren-Niederrheinliga sowie Spieler, die in der A-Junioren Bundesliga mehr Spielzeit haben wollten, und Aufrücker aus der B-Junioren Bundesliga. In den Gesprächen haben wir die Spieler dann davon überzeugt, dass sie bei uns den nächsten Schritt machen und sich wieder anbieten können. Dass unsere erste Mannschaft in der Landesliga spielt, ist nicht gleichbedeutend mit einem Nachteil. Bei uns können die Spieler nach der U 19 im Verein bleiben. Viele Bundesligavereine haben keine zweite Mannschaft mehr und die Jungs wären dann gezwungen, den Verein zu wechseln.

DFB.de: Am 15. Oktober steht das prestigeträchtige Stadtderby gegen Rot-Weiß Oberhausen an. Steigt schon die Vorfreude?

Krüger: Absolut. Das Duell ist für das Umfeld und die Stadt eine schöne Sache. Ich kenne viele Leute, die zu beiden Oberhausener A-Junioren-Teams gehen, um sich die Spiele anzuschauen. Auch für uns wird es eine besondere Begegnung sein, uns mit RWO in einem Ligaduell messen zu dürfen. Und ab da beginnt für uns auch eine wichtige Phase, in der wir uns Chancen ausrechnen, den einen oder anderen Punkt einzufahren.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Krüger: RWO hat mit zwölf Punkten aus sieben Spielen einen guten Start hingelegt. Die Mannschaft funktioniert als Kollektiv, ist sehr kompakt, robust und hat einen guten Zug zum Tor.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Krüger: Es ist ein Derby. Da kommt es immer drauf an, einen guten Mittelweg zu finden. Es gilt, die Emotionen und Zweikämpfe anzunehmen, dabei aber auch einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir dürfen RWO nicht viele Räume geben und müssen gleichzeitig unsere Chancen nach vorne suchen.

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