RL West: Zuschauerzuspruch zieht deutlich an

Michel führt die Torschützenliste vor Aziz Bouhaddouz vom FC Viktoria Köln und Wuppertals Christian Knappmann (beide zwölf Tore) an. Titelverteidiger Knappmann hat jedoch keine Chance mehr auf die Torjägerkrone, da er im neuen Jahr für den Drittligisten Borussia Dortmund II auf Torejagd gehen wird.

Ex-Bundesligaprofi Matthias Scherz ältester Akteur

Der älteste Akteur in der Regionalliga West ist gleichzeitig die jüngste Verpflichtung. Ex-Profi Matthias Scherz, kurz vor dem Jahreswechsel von Fortuna Köln unter Vertrag genommen, gab nach über drei Jahren Wettkampfpause ausgerechnet an seinem 41. Geburtstag sein Comeback (1:1 gegen den Wuppertaler SV Borussia). Der jüngste bisher eingesetzte Spieler ist Marius Weeke, Torhüter beim VfL Bochum II. Er war erst 17 Jahre alt, als er sein bisher einziges Spiel für die VfL-Reserve absolvierte (1:5 beim SC Verl).

Vom Saisonstart weg gelang Viktoria Köln die bisher längste Siegesserie. Achtmal in Folge fuhr die Viktoria alle drei Punkte ein. Elfmal hintereinander und damit über zwei Monate blieb Rot-Weiss Essen ohne Niederlage. Erst eine 1:5-Auswärtsniederlage bei den Sportfreunden Siegen beendete diese Serie abrupt. Die Sportfreunde Lotte blieben bis zur Winterpause zehnmal in Serie ungeschlagen und können den RWE-Rekord damit 2013 brechen.

FC Kray legt die längsten Negativserien hin

Den doppelten Remis-Rekord hält der Wuppertaler SV Borussia. Die Blau-Roten kamen zu insgesamt acht Unentschieden, vier davon unmittelbar hintereinander. Der FC Kray verlor siebenmal in Folge und weist damit die längste Niederlagenserie auf. Auch die längste Serie ohne dreifachen Punktgewinn (elfmal) ging auf das Konto der Essener.

Sechs Spieler präsentieren sich als "Dauerbrenner" und verpassten noch keine einzige Spielminute. Abwehrspieler Marco Kaminski (SC Verl) sowie die Torhüter Raphael Koczor (Sportfreunde Siegen), Manuel Lenz (SSVg. Velbert), André Poggenborg (Fortuna Köln), Tobias Rantzow (VfB Hüls) und Christoph Semmler (Wuppertaler SV Borussia) standen in jeder Partie ihres Vereins von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz.

Trainerwechsel: Schneider-Effekt in Wiedenbrück



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Auf ein besonders spannendes Titelrennen können sich die Fans in der ersten Saison der neuen Regionalliga West freuen. Mit "Wintermeister" Sportfreunde Lotte, der U 23 des FC Schalke 04 (jeweils 44 Zähler), Viktoria Köln (43) sowie Fortuna Köln und Rot-Weiss Essen (je 42) liegen gleich fünf Mannschaften innerhalb von nur zwei Punkten an der Spitze.

Auch im Rennen um den Klassenverbleib ist alles offen. Bei mindestens fünf, voraussichtlich aber sogar sechs Absteigern steckt mehr als die halbe Liga im Abstiegskampf. Auch deshalb darf sich die Regionalliga West über eine deutliche Steigerung ihrer Zuschauerzahlen freuen. Bei vier ehemaligen Bundesligisten (neben RWE und Fortuna Köln noch Rot-Weiß Oberhausen und der Wuppertaler SV Borussia) verwundert es nicht, dass schon jetzt mehr als eine Viertelmillion Zuschauer in die Stadien strömten.

Insgesamt zählte die Regionalliga West, in der seit dieser Spielzeit nur noch NRW-Vereine spielen, bisher 263.254 Besucher. Das bedeutet nach 202 Begegnungen einen Zuschauerschnitt von 1303 und gegenüber dem gleichen Zeitpunkt der vergangenen Spielzeit (1185) eine Steigerung um 9,95 Prozent. Am 1. Spieltag passierten die meisten Zuschauer die Stadiontore, als rund 22.022 Besucher registriert wurden.

Ex-Meister Rot-Weiss Essen zieht die meisten Fans

Rot-Weiss Essen ist der größte Zuschauermagnet aller fünf Regionalliga-Staffeln. Ein Schnitt von 8250 Besuchern im neuen Stadion an der Hafenstraße ist mehr als beachtlich für Deutschlands vierthöchste Spielklasse. Damit würde der ehemalige Bundesligist und frühere Deutsche Meister (1955) aus dem Essener Norden selbst in der Zuschauertabelle der 3. Liga auf dem fünften Platz rangieren. Sogar in der 2. Bundesliga weisen immerhin fünf Klubs einen niedrigeren Durchschnittswert auf. Insgesamt strömten 82.498 Menschen in das Stadion Essen, das von den RWE-Fans auch liebevoll „neue Bude“ genannt wird. Nimmt man die ersten vier Ligen zusammen, belegt RWE aktuell in der Besucher-Statistik Rang 35.

Auch an der Partie mit den meisten Zuschauern waren die Essener beteiligt. Sie fand allerdings im Niederrheinstadion von Rot-Weiß Oberhausen statt. Den Revierschlager zwischen RWO und RWE (2:4) wollten zum Saisonstart 13.145 Menschen sehen. Auf Rang zwei bis elf der besten Kulissen sind dann nur noch RWE-Heimspiele zu finden. 11.037 Fans besuchten etwa das Essener Derby gegen den Neuling FC Kray (3:1).

Sechs Vereine mit vierstelligen Kulissen im Schnitt

Die drei anderen ehemaligen Bundesligavereine neben RWE verzeichneten ebenfalls durchschnittlich vierstellige Kulissen pro Spiel. Rot-Weiß Oberhausen landete - vor allem dank des Rekordbesuchs beim Eröffnungsspiel - mit 3075 Besuchern auf dem zweiten Platz, der Wuppertaler SV Borussia (1986) liegt auf Rang fünf, Fortuna Köln (1148) ist Sechster. Über recht hohe Zuschauerzahlen konnten sich auch die Neulinge Sportfreunde Siegen (2184) und Viktoria Köln (2090) freuen.

Die wenigsten Zuschauer verzeichnete die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf. 295 Fußballfreunde kauften sich durchschnittlich eine Eintrittskarte für die Partien am Flinger Broich. Zu Heimspielen des SC Wiedenbrück 2000 kamen im Schnitt 365, zu denen der U 23 des VfL Bochum 378 Besucher.

Kölner Rivalen und Siegen noch mit Nachholspielen

Der hohe Zuschauerschnitt ist nicht zuletzt dem engen Titelkampf geschuldet. Den Titel des „Wintermeisters“ vor der punktgleichen Reserve des FC Schalke 04 hatten sich die Sportfreunde Lotte erst am letzten Spieltag vor der rund sechswöchigen Winterpause (bis zum 26. Januar) gesichert. Der lange Zeit souveräne Spitzenreiter FC Viktoria Köln ist als Tabellendritter der beste Aufsteiger und hat nur einen Zähler Rückstand. Fortuna Köln und Rot-Weiss Essen liegen dahinter gleichauf in Lauerstellung. Selbst die sechstplatzierten Sportfreunde Siegen können bei sieben Punkten Abstand durchaus noch ins Titelrennen eingreifen. Der Neuling aus dem Siegerland hat ebenso wie die die beiden Kölner Vereine jeweils noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Unterhalb der Spitzengruppe wird es nach der Winterpause für fast alle Mannschaften zunächst um den Klassenverbleib gehen. Selbst der Tabellensiebte Wuppertaler SV Borussia (29 Punkte) ist nur acht Punkte von der Abstiegszone entfernt.

Aufstiegskandidat Viktoria Köln vorne kaltschnäuzig

Über die erfolgreichste Offensive im Westen verfügt der FC Viktoria Köln. Mit 49 Toren liegt der Aufstiegskandidat deutlich vor dem ebenfalls treffsicheren SC Verl (40 Tore), den Sportfreunden Lotte und Fortuna Köln (beide 39). Eher harmlos blieb dagegen der Aufsteiger VfB Hüls. 19 Treffer in 19 Spielen bedeuten den letzten Platz in der Torbilanz.

Die meisten Gegentreffer kassierte der FC Kray. 42 Mal wurde die Defensive der Essener, die vor zwei Jahren noch in der siebtklassigen Landesliga am Start waren, überlistet. Es folgen der SV Bergisch Gladbach 09 und Rot-Weiß Oberhausen (beide 40). Die wenigsten Gegentreffer mussten Fortuna Köln und die U 23 des FC Schalke 04 hinnehmen. Nur 17 Mal wurden die Abwehrreihen der beiden Spitzenteams überwunden.

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Nur WSV bleibt bis zum Winter ohne Platzverweis

Als einzige Mannschaft blieb der Wuppertaler SV Borussia bis zur Winterpause ohne Platzverweis. Allerdings sahen die Spieler der Bergischen schon 44 Gelbe Karten. Die Reserve des 1. FC Köln hat zwar schon eine Gelb-Rote und eine Rote Karte auf dem Konto, kam aber mit nur 28 Gelben Karten aus. Recht "farbenfroh" ging es fast immer beim FC Kray zu. Neben 61 Verwarnungen - was bereits Liga-Spitze ist - wurden auch noch sieben Krayer Kickes des Feldes verwiesen, vier davon mit "Rot".

Fünf Spieler mussten bereits zweimal vorzeitig duschen gehen. Die beiden Schalker Olivier Caillas und Dennis Erdmann sahen je zweimal Gelb-Rot. Jeffrey Tumanan (SSVg. Velbert), Bünyamin Kilic (SV Bergisch Gladbach 09) und Julian Moritz Jakobs (Sportfreunde Siegen) wurden jeweils einmal mit Gelb-Rot und einmal mit einer Roten Karten vom Platz gestellt.

An den ersten 21 Spieltagen war das 2:1 das häufigste Ergebnis. 34 Mal stand dieser Spielstand am Ende auf der Anzeigetafel. Häufig waren auch die Endstände 2:0 (28 Mal), 1:0 (26 Mal) und 3:1 (20 Mal). Von den insgesamt 202 Spielen entschieden die Heimmannschaften 86 für sich. Immerhin 71 Mal wurden die Punkte in die Fremde entführt, 45 Begegnungen endeten mit einem Remis. Die Hausherren erzielten insgesamt 311 der 592 Tore, also 30 mehr als die Gastmannschaften.

6:0 - Mönchengladbach II fährt höchsten Saisonsieg ein

Der höchste Saisonsieg gelang der U 23 von Borussia Mönchengladbach, die insgesamt in dieser Saison bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, erst am letzten Spieltag vor der Winterpause. Beim Neuling SV Bergisch Gladbach 09 landeten die "Fohlen" einen 6:0-Auswärtssieg. Die unterlegenen Bergischen waren zuvor bereits am torreichsten Unentschieden beteiligt. Beim Aufstiegsaspiranten und Mitaufsteiger FC Viktoria Köln gelang der Mannschaft von SVB-Trainer Dietmar "Didi" Schacht ein 4:4.

Den zweithöchsten Dreier fuhren die Sportfreunde Lotte ein. Am 8. Spieltag besiegte die Mannschaft von Sportfreunde-Trainer Maik Walpurgis den FC Kray 7:2. Es war gleichzeitig die torreichste Partie bis zur Winterpause.

Michel-Tore für Sportfreunde Siegen besonders wertvoll

Den treffsichersten Torjäger der Regionalliga West stellten die Sportfreunde Siegen. Sven Michel gelangen in 20 Einsätzen beachtliche 14 Treffer. Viermal erzielte er Doppelpacks. Tore von Michel waren dabei meistens gleichbedeutend mit Dreiern für die Sportfreunde. Nur zweimal siegten die Siegener nicht, wenn der 22-Jährige traf.

Michel führt die Torschützenliste vor Aziz Bouhaddouz vom FC Viktoria Köln und Wuppertals Christian Knappmann (beide zwölf Tore) an. Titelverteidiger Knappmann hat jedoch keine Chance mehr auf die Torjägerkrone, da er im neuen Jahr für den Drittligisten Borussia Dortmund II auf Torejagd gehen wird.

Ex-Bundesligaprofi Matthias Scherz ältester Akteur

Der älteste Akteur in der Regionalliga West ist gleichzeitig die jüngste Verpflichtung. Ex-Profi Matthias Scherz, kurz vor dem Jahreswechsel von Fortuna Köln unter Vertrag genommen, gab nach über drei Jahren Wettkampfpause ausgerechnet an seinem 41. Geburtstag sein Comeback (1:1 gegen den Wuppertaler SV Borussia). Der jüngste bisher eingesetzte Spieler ist Marius Weeke, Torhüter beim VfL Bochum II. Er war erst 17 Jahre alt, als er sein bisher einziges Spiel für die VfL-Reserve absolvierte (1:5 beim SC Verl).

Vom Saisonstart weg gelang Viktoria Köln die bisher längste Siegesserie. Achtmal in Folge fuhr die Viktoria alle drei Punkte ein. Elfmal hintereinander und damit über zwei Monate blieb Rot-Weiss Essen ohne Niederlage. Erst eine 1:5-Auswärtsniederlage bei den Sportfreunden Siegen beendete diese Serie abrupt. Die Sportfreunde Lotte blieben bis zur Winterpause zehnmal in Serie ungeschlagen und können den RWE-Rekord damit 2013 brechen.

FC Kray legt die längsten Negativserien hin

Den doppelten Remis-Rekord hält der Wuppertaler SV Borussia. Die Blau-Roten kamen zu insgesamt acht Unentschieden, vier davon unmittelbar hintereinander. Der FC Kray verlor siebenmal in Folge und weist damit die längste Niederlagenserie auf. Auch die längste Serie ohne dreifachen Punktgewinn (elfmal) ging auf das Konto der Essener.

Sechs Spieler präsentieren sich als "Dauerbrenner" und verpassten noch keine einzige Spielminute. Abwehrspieler Marco Kaminski (SC Verl) sowie die Torhüter Raphael Koczor (Sportfreunde Siegen), Manuel Lenz (SSVg. Velbert), André Poggenborg (Fortuna Köln), Tobias Rantzow (VfB Hüls) und Christoph Semmler (Wuppertaler SV Borussia) standen in jeder Partie ihres Vereins von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz.

Trainerwechsel: Schneider-Effekt in Wiedenbrück

Bis zur Winterpause mussten im Westen vier Trainer ihren Stuhl räumen. Bereits nach sieben Spielen trat Mario Basler von seinem Amt als Trainer des SC Rot-Weiß Oberhausen zurück. Es folgte ein dreifacher Paukenschlag Mitte November. Innerhalb einer Woche wurden mit Hans-Günter Bruns (Wuppertaler SV Borussia), Heiko Scholz (FC Viktoria Köln) und Markus Reiter (SC Wiedenbrück 2000) gleich drei Trainer von ihren Aufgaben entbunden, Scholz allerdings auf eigenen Wunsch.

Peter Kunkel, zuvor U 23-Trainer, ersetzt Ex-Nationalspieler Mario Basler bei RWO, konnte die "Kleeblätter" aber noch nicht in sichere Tabellenregionen führen. Der einstige Oberhausener Hans-Günter Bruns wurde beim WSV von seinem Co-Trainer Jörg Jung beerbt. Unter dessen Regie kamen die Wuppertaler zu vier Unentschieden hintereinander.

Wolfgang Jerat holte als Scholz-Nachfolger bei Viktoria Köln nach anfänglichen Schwierigkeiten sieben Punkte aus den letzten drei Partien. Am besten schnitt jedoch mit Theo Schneider der neue Trainer des SC Wiedenbrück 2000 ab. Aus fünf Spielen holte der SCW seit dem Trainerwechsel 13 von 15 möglichen Punkten und verließ damit die Abstiegsplätze. Ohnehin sind die Ostwestfalen die „Serientäter“ dieser Saison. Fünf Pleiten zu Saisonbeginn folgten fünf Partien ohne Niederlage, ehe sechs Spiele ohne Dreier zur Beurlaubung von Ex-Trainer Markus Reiter führten.