RL West: Traditionsduell zwischen Essen und Aachen

Für den aktuellen Vizemeister SC Fortuna Köln geht es am Sonntag (ab 14 Uhr) im Duell der ehemaligen Bundesligisten gegen Aufsteiger SG Wattenscheid 09 darum, mit einem Sieg Anschluss an die Tabellenspitze zu halten. Bereits 50 Mal standen sich diese beiden Traditionsvereine gegenüber, darunter allein 40 Mal in der 2. Bundesliga. Die Bilanz spricht dabei mit 19 Siegen, 15 Unentschieden und 16 Niederlagen knapp für die Fortuna.

Mit nur einem erzielten Tor stellen die in dieser Saison noch sieglosen Gäste aus Wattenscheid den bisher harmlosesten Angriff der Liga, Trainer André Pawlak blickt aber trotzdem optimistisch in die Zukunft. "Ich vertraue meiner Mannschaft zu 100 Prozent, dass sie sich in der Regionalliga behaupten wird", so Pawlak, der auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann.

Im Kölner Südstadion treten die Lohrheidekicker aber auf jeden Fall als Außenseiter an. "Die Fortuna verfügt über eine körperlich robuste Mannschaft, die durch die Bank sehr routiniert ist durch Spieler, die viel Regionalliga- oder gar Drittliga-Erfahrung mitbringen", sagt der Wattenscheider Trainer: "Für uns geht es darum, mehr Konsequenz an den Tag zu legen und größeren Willen vor dem Tor zu zeigen."

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Mehr als acht Jahre nach dem letzten Duell in einem Punktspiel treffen die beiden Traditionsvereine Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen heute (ab 18.30 Uhr) zum Auftakt des fünften Spieltages in der Regionalliga West erstmals wieder aufeinander.

Die Schwarz-Gelben aus Aachen, die sich zuletzt im April 2005 an der Hafenstraße 2:0 durchgesetzt hatten, treten mit dem Selbstvertrauen von drei Siegen aus den ersten vier Partien in Essen an. Die Rot-Weissen warten dagegen noch auf ihren ersten Dreier und sind damit schon ein wenig unter Zugzwang geraten. Zur Neuauflage des DFB-Pokalfinales von 1953 (2:1 für RWE) werden mehr als 11.000 Zuschauer im Stadion Essen erwartet.

Aachen-Trainer Schubert: "Müssen alles abrufen"

Trotz des Fehlstarts mit nur einem Punkt aus drei Spielen gibt sich RWE-Trainer Waldemar Wrobel kämpferisch. "Ich bin nach wie vor von der Qualität unserer Mannschaft überzeugt", so der 43-Jährige im Gespräch mit DFB.de: "Wir müssen jetzt aber so schnell wie möglich für Ruhe sorgen und das geht nur, wenn die Ergebnisse stimmen." Weiterhin verzichten muss Wrobel auf die verletzten Tim Hermes (Syndesmoseband) und Cebio Soukou (Kreuzbandriss). Für Abwehrspieler Maik Rodenberg, der nach einem Syndesmosebandriss wieder ins Training eingestiegen ist, kommt ein Einsatz noch zu früh.

Alemannia-Trainer Peter Schubert kann weiterhin nicht auf die rotgesperrten Peter Hackenberg und Abedin Krasniqi zurückgreifen. Er sieht seine Mannschaft in Essen eher in der Außenseiterrolle. "RWE ist ein Team, das wir am Ende der Saison weit oben erwarten. Wir lassen uns deshalb auch vom Saisonstart der Essener nicht täuschen", so Schubert zu DFB.de: "Wir müssen schon alles abrufen, um dort bestehen zu können."

Noch ohne Saisonsieg ist nach drei absolvierten Begegnungen auch die SSVg. Velbert, die ebenfalls heute (ab 18.30 Uhr) beim SC Verl gastiert. Dabei treten die Bergischen mit guten Erinnerungen an der Poststraße an, schließlich hatten sie dort erst Ende April durch einen 2:1-Auswärtssieg den Grundstein für den späteren Klassenverbleib gelegt. "Da haben wir gezeigt, dass wir durchaus in der Lage sind, in Verl zu gewinnen", sagt Velberts Trainer Hans-Günter Bruns zu DFB.de.

Dass seine Mannschaft nicht optimal in dieser Saison gestartet ist, beunruhigt den Ex-Nationalspieler keineswegs. "Mit einem der geringsten Etats in dieser starken Liga war uns von Beginn an klar, dass wir gegen den Abstieg spielen", so Bruns: "Grundsätzlich kann ich mit den bisher gezeigten Leistungen leben. Vor allem vom jüngsten 1:3 gegen Fortuna Köln konnten wir sehr viel Positives mitnehmen." Weiter verzichten müssen die Velberter auf Torjäger Sebastian Janas (Kniebeschwerden) und Kapitän Markus Kaya (Muskelfaserriss).

Sportfreunde Siegen hoffen auf ersten Heimsieg gegen Viktoria

Die Bilanz zwischen dem FC Viktoria Köln und den Sportfreunden Siegen, die sich heute ab 19.30 Uhr im Siegener Leimbachstadion gegenüberstehen, ist durchaus kurios. Viermal trafen beide Mannschaften in den vergangenen Jahren aufeinander, viermal setzte sich die jeweilige Auswärtsmannschaft durch. In der abgelaufenen Saison revanchierten sich die Siegener im Sportpark Höhenberg mit einem 5:2 für die 1:3-Heimniederlage aus dem Hinspiel. In der NRW-Liga-Saison 2011/2012 hatte zunächst die Viktoria in Siegen 2:0 die Oberhand behalten, das Rückspiel ging aber 3:0 an die Sportfreunde, die damit den Aufstieg perfekt machten. Am Ende stieg Siegen gemeinsam mit der Viktoria auf.

Sportfreunde-Trainer Michael Boris, seit Sommer 2011 im Amt, strebt nun den ersten Heimsieg gegen Viktoria Köln an. Der 38-Jährige, der aktuell die Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Hennef absolviert, weiß nur zu gut, dass dieses Unterfangen gegen die aktuell noch unbesiegten Domstädter (zehn Punkte aus vier Spielen) ein hartes Stück Arbeit wird. "Die Viktoria ist der Top-Favorit auf den Aufstieg", stellt der ehemalige Torhüter im Gespräch mit DFB.de klar: "Mein Kollege Claus-Dieter Wollitz verfügt beinahe schon über eine Drittliga-Mannschaft. Wenn er es schafft, die vielen hervorragenden Einzelspieler zu einer Einheit zu formen, wird die Viktoria nur schwer zu stoppen sein."

Die Transferaktivitäten zwischen den Siegerländern und Viktoria Köln waren in den vergangenen Monaten zahlreich. Vor dieser Saison wechselte Torhüter Raphael Koczor in die Domstadt, Manuel Glowacz und Sascha Eichmeier schlossen sich den Sportfreunden an. Mit Mark Zeh (Siegen) und David Müller (Viktoria) treffen noch zwei weitere ehemalige Spieler auf ihren jeweiligen Ex-Verein. Bei der Viktoria wurden Ex-Profi Albert Streit sowie Cataldo Cozza und Florian Mager in dieser Woche aus dem Aufgebot gestrichen. Mager hat mit dem Bonner SC bereits einen neuen Verein gefunden.

Meister Sportfreunde Lotte will Erfolgsserie fortsetzen

Seine Erfolgsserie von drei Siegen und einem Remis aus den ersten vier Saisonspielen will der aktuelle Meister Sportfreunde Lotte am Samstag (ab 14 Uhr) mit einem Heimsieg gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf weiter ausbauen und damit seine Spitzenposition festigen. Nach bisher acht Punktspielduellen mit der Fortuna-Reserve sind die Tecklenburger noch ungeschlagen, kamen zu sechs Erfolgen und zwei Unentschieden. Dabei gingen die Sportfreunde nach allen vier Heimspielen als Gewinner vom Platz.

Die Gäste aus der NRW-Landeshauptstadt präsentierten sich bisher äußerst unterschiedlich. Zwei überzeugenden Siegen bei der Reserve des 1. FC Köln (4:1) und gegen Rot-Weiss Essen (4:3) folgte zuletzt eine 1:2-Heimniederlage gegen den Aufsteiger SV Lippstadt 08. "Unsere Tordifferenz von 9:8 nach vier Spielen spricht für sich", sagt Fortuna-Trainer Taskin Aksoy: "Offensiv läuft es gut, in der Abwehr bekommen wir aber zu viele leichte Gegentreffer. Wir müssen die Anzahl der Fehler senken, wenn wir in Lotte bestehen wollen."

Weiterhin ohne Kapitän Benjamin Weigelt muss Rot-Weiß Oberhausen gleichzeitig bei der Zweitvertretung des 1. FC Köln antreten. Die Hüftprellung des 30-Jährigen ist noch nicht auskuriert. Neben Weigelt fehlen bei den noch unbesiegten "Kleeblättern" nach wie vor die langzeitverletzten Torhüter Thorben Krol und Niklas Hartmann (beide Kreuzbandriss) sowie Angreifer Tim Eckstein (Innenbanddehnung).

Die mit zwei Siegen gut in die Saison gestarteten Kölner "Geißböcke" mussten im Reserveduell gegen Fortuna Düsseldorfs U 23 (1:4) und bei Alemannia Aachen (1:2) die ersten beiden Rückschläge in dieser Saison hinnehmen. Gegen RWO muss Trainer Stephan Engels neben den verletzten Stefan Schwellenbach (Knorpelabsprengung im Sprunggelenk), Jannik Müller (Mittelfußbruch) und Fabio La Monica (Bänderriss) auch noch auf Abwehrspieler Koray Kacinoglu verzichten, der in Aachen die Rote Karte gesehen hatte.

Aufsteigerduell zwischen Lippstadt und Uerdingen

Der SV Lippstadt 08, der als Neuling mit sieben Punkten aus den ersten vier Saisonspielen für Furore sorgt, empfängt am Samstag (ab 14 Uhr) den KFC Uerdingen 05 zum Aufsteigerduell. Es ist der erste direkte Vergleich zwischen den beiden Vereinen. Während die Gastgeber trotz der langfristigen Ausfälle von Moritz Kickermann (Oberarmbruch) und René Wessels (Achillessehnenriss) bereits in der Liga angekommen sind, läuft es bei den Gästen aus Krefeld alles andere als nach Wunsch. Nach drei Niederlagen in Serie kommt der KFC nicht über einen Platz im unteren Tabellendrittel hinaus.

"Unser bisheriger Misserfolg hat viele Ursachen", sagt Uerdingens Trainer Eric van der Luer im Gespräch mit DFB.de: "Zum einen müssen wir deutlich disziplinierter auftreten. Zwei Rote Karten nach nur vier Spielen sind kein guter Wert. Außerdem muss die Mannschaft in den kommenden Wochen aus ihren Fehlern lernen. Der eine oder andere Spieler konnte die Erwartungen, die er an sich selbst gestellt hat, noch nicht erfüllen."

Unter der Woche tankten die Krefelder immerhin mit dem 7:0 im Niederrheinpokal beim A-Kreisligisten Hastener TV neues Selbstvertrauen. Neben dem vierfachen Torschützen Moses Lamidi gefiel auch Sturmzugang Güngör Kaya, der erst kurz zuvor die Spielgenehmigung erhalten hatte, mit zwei Treffern. In Lippstadt steht Kaya jetzt vor seinem Punktspiel-Debüt. Eric van der Luer warnt vor dem Mitaufsteiger: "Ich habe den SV Lippstadt 08 beim 0:1 in Oberhausen persönlich unter die Lupe genommen. Das ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die auch schwierige Situationen fußballerisch lösen kann."

Mit der U 23 des VfL Bochum und dem SC Wiedenbrück 2000 stehen sich gleichzeitig im Wattenscheider Lohrheidestadion zwei bisher sieglose Mannschaften gegenüber. Die von Ex-Nationalspieler Dariusz Wosz trainierten Bochumer warten sogar noch als einziger West-Regionalligist auf ihren ersten Zähler. "Die Leistung beim jüngsten 1:2 bei Viktoria Köln war okay, aber dafür können wir uns letztlich nichts kaufen", so Wosz: "Wir haben immer noch null Punkte, nur das zählt. Gegen Wiedenbrück müssen wir punkten, egal wie."

Wiedenbrücks Abwehrroutinier David Czyszczon, der von 2002 bis 2007 für den VfL am Ball war, trifft auf seinen ehemaligen Verein. Der zweite Ex-Bochumer im SCW-Aufgebot, Oliver Zech, muss dagegen wegen eine Mittelfußbruches passen. Ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub gibt es auch für VfL-Abwehrspieler Hendrik Starostzik, der aus Wiedenbrück ins Ruhrgebiet gekommen war.

In einem rheinischen Reserveduell hat die U 23 von Borussia Mönchengladbach ebenfalls am Samstag (ab 14 Uhr) Heimrecht gegen die zweite Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen. In den vergangenen sechs direkten Vergleichen mit den Farbenstädtern blieben die vom ehemaligen Bayer-Profi Sven Demandt trainierten Gladbacher unbesiegt, die letzten drei Duelle wurden sogar jeweils gewonnen. Aktuell warten die "Fohlen" allerdings seit drei Partien auf einen Dreier, die Leverkusener sind in dieser Saison sogar noch sieglos.

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Duell der Ex-Bundesligisten: Fortuna Köln trifft Wattenscheid

Für den aktuellen Vizemeister SC Fortuna Köln geht es am Sonntag (ab 14 Uhr) im Duell der ehemaligen Bundesligisten gegen Aufsteiger SG Wattenscheid 09 darum, mit einem Sieg Anschluss an die Tabellenspitze zu halten. Bereits 50 Mal standen sich diese beiden Traditionsvereine gegenüber, darunter allein 40 Mal in der 2. Bundesliga. Die Bilanz spricht dabei mit 19 Siegen, 15 Unentschieden und 16 Niederlagen knapp für die Fortuna.

Mit nur einem erzielten Tor stellen die in dieser Saison noch sieglosen Gäste aus Wattenscheid den bisher harmlosesten Angriff der Liga, Trainer André Pawlak blickt aber trotzdem optimistisch in die Zukunft. "Ich vertraue meiner Mannschaft zu 100 Prozent, dass sie sich in der Regionalliga behaupten wird", so Pawlak, der auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann.

Im Kölner Südstadion treten die Lohrheidekicker aber auf jeden Fall als Außenseiter an. "Die Fortuna verfügt über eine körperlich robuste Mannschaft, die durch die Bank sehr routiniert ist durch Spieler, die viel Regionalliga- oder gar Drittliga-Erfahrung mitbringen", sagt der Wattenscheider Trainer: "Für uns geht es darum, mehr Konsequenz an den Tag zu legen und größeren Willen vor dem Tor zu zeigen."